Gebühren bei negativem Ergebnis

[puuscheule]

Hallo in die Runde,

auch wenn es noch weiter vom Thema abschweift

...
Stundensätze (Angaben in EUR):

Mittlerer Dienst 48,00
Gehobener Dienst 58,00
Höherer Dienst 71,00
Grundsätzlich besteht kein Anspruch auf ausführliche Recherchen durch das Archivpersonal.

Bete ich da, dass der niedrigste Dienstgrad für mich suchen geht.
...

Das hängt von den Archivalien und der Anfrage ab



Mittlerer Dienst hat vermutlich einen Realschulabschluß und eine Ausbildung.
Gehobener Dienst hat vermutlich Abitur/Fachabitur und eine FH-Ausbildung (Diplom-Bibliothekar (FH))
Höherer Dienst hat einen Universitätsabschluß, z. B Ein wissenschaftlicher Bibliothekar (Höherer Dienst).

Siehe auch Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Mittlerer_Dienst

http://de.wikipedia.org/wiki/Gehobener_Dienst

http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6herer_Dienst

http://de.wikipedia.org/wiki/Bibliothekar

Nein, wenn der mit besseren Ausbildung nicht halb solange braucht (2x 48,00 € = 96,00 € ) und Dir auch noch gute Hinweise geben kann.

Übrigens eine Kostenabschätzung = Aufwandabschätzung erstellen und der dazugehörige Schriftverkehr, die Klärung unklarer Punkte sind auch Aufwand.

[Catha-Tina]

Hallo liebe/r Puuscheule,
auch wenn ich nun wegen deines Beitrags ebenfalls vom Thema abschweife:
Es geht hier um Archive und Archivare, nicht um Bibliotheken und Bibliothekare, auch wenn die Ausbildungsformen ähnlich sind . Aber Bibliothekswissenschaften und Archivwissenschaften sind unterschiedliche Berufsfelder, wenn ich mal aus dem eigenen Nähkästchen plauden darf

[Der Suchende]

Gebühren

Hallo.
17 in Worten siebzehn Antworten auf eine Frage, die so einfach zu beantworten ist, wie die nach dem Wetter.
Ich glaubs ja nicht
Armes Forum
Grüße
Heinrich

[lizzy]

Hallo Heinrich,

wir sind hier in der Plauderecke und da ist ein wenig Plauderei angebracht.

Lieben Gruß
Lizzy

[Asphaltblume]

Zumal die Plauderei durchaus hilfreich ist, wie ich finde.
Es wurden Relationen geradegerückt und mögliche workarounds aufgezeigt - für mich als mitlesenden Neuling wertvolle Informationen.

Ich bin an die Familienforschung gekommen, weil meine Mutter gern mehr über ihren Vater wüsste, den sie nie kennengelernt hat und von dem sie nur noch weiß, was sie als Kind von ihrer Mutter gehört hat und heimlich in Unterlagen gelesen hat - dabei wurde sie erwischt, und die Unterlagen (Gerichtsakten einer Vaterschaftsklage mit Vaterschaftsfeststellung und einer Klage auf Kriegshinterbliebenenrente) waren fortan verschwunden. In ihrem Geburtseintrag steht davon leider gar nichts.

Dass die Suche nach Informationen Zeit kostet und Arbeit bedeutet, war mir klar, aber welche Gebühren für Archivbenutzung, Urkunden und Suchanträge entstehen können, hat mich auch erstmal schlucken lassen. Ich sag ja nicht mal, dass die Kosten ungerechtfertigt seien (obwohl man bei den starken Diskrepanzen da schon ab und zu auf die Idee kommen kann...), aber ich hab nicht damit gerechnet.

Wenn ich Golf oder Tennis spielen will, weiß ich, dass die Ausrüstung kostet, dass Mitgliedgebühren oder Platzgebühren hoch sind - in diesem Fall weiß jeder, dass das "Bonzensport" und also ein eher teures Hobby ist.
Aber welcher Otto-Normalbürger kennt sich schon mit Familienforschung aus?

[Der Suchende]

Plauderecke

Hallo Lizzy,
das ist schon richtig. Aber wieviel mal ist das Thema "Gebühren zu hoch" hier - entschuldige den Ausdruck - schon durchgekaut worden ??
Es kann doch nicht Aufgabe - der erfahrenen User - sein, es immer und immer wieder von vorn aufzurollen.
Auch "Anfänger" dürfen aufgefordert werden sich die Mühe zu machen und "alte" Beiträge zu lesen.
Nun genug des Gemeckers. Habt Verständnis; ich musste mal meinen Frust loswerden und ausgerechnet Euch hat es getroffen.
Trotzdem möchte ich ganz allgemein doch einmal wieder darauf hinweisen, das von einigen - die immer mehr werden - zu viele Dinge als selbstverständlich erwartet werden.
Es Grüßt Euch, Euer - schon wieder versöhnlicher -
Heinrich

[sucher59]

Hallo alle zusammen

Auch ich möchte jetzt auch mal meinen "Senf" dazu geben.

Ich denke nicht, daß es bei den Fragen um die Suchpreise geht, sondern eher um die Verunsicherung und die Vertrauenswürdigkeit der Abrechnungen.

Beispiel:

Ein Auto geht in Reparatur. Ich kann dabei bleiben und sehen was, wann und wie gemacht wird. Oder aber ich bleibe nicht dabei, und so wird zwischenzeitlich mal ein anderer Kunde bedient, Pause gemacht oder eine andere Tätigkeiten vollzogen die mir zeitlich dann mit in Rechnung gestellt werden könnte oder auch wird. ( Es war halt etwas mehr Aufwand als kalkuliert).

Wie schon unten mehrmals beschrieben, gibt es zahlreiche Möglichkeiten über den Tisch gezogen zu werden. In unserer "Vollkaskomentalität" wollen wir halt so wenig Risiko eingehen wie möglich. Zumal sich damit schon größere Summen ansammeln können und unsere Portokasse nicht unendlich ist.
Ich glaube, der Hintergrund solcher Nachfragen ist, ob , oder welche Archive ( meistens wohl vermutet im östl. Bereich ) auf solcher "Abzockerschiene" reiten um ihre Einkünfte zu erhöhen.

Wenn sich dann bestimmte Archive etc. dabei heraus kristallisieren, kann man das Risiko besser einschätzen und auch effizienter entscheiden, ob es das Risiko wert ist dort anzufragen, bzw. in Auftrag zu geben.

Die "schwarzen Schafe" sollten ruhig bekannt werden. Es gibt des öffteren auch andere Quellen, bei denen man es erstmal versuchen könnte. Es muß ja nicht immer der direkte Weg sein um an Material zu gelangen.

Somit wünsche ich uns allen viel Glück bei der weiteren Suche


LG sucher59

[kroko]

Danke sucher59!
Langsam reicht es mir auch, dass jeder zweite hier postet "ich kann es nicht mehr hören" usw. Klar bin ich ein erfahrener User was hier das Forum angeht. Was allerdings Kosten ect. Angeht, bin ich unerfahren und verstehe nicht, dass von Stadt zu Stadt die Gebührenverordnung so abweicht.

Möchte mich hier nicht rechtfertigen und schon garnixht mit andern Usern mich streiten. Wünsche allen ein schönes Wochenende.

[jan20101010]

Die "schwarzen Schafe" sollten ruhig bekannt werden. Es gibt des öffteren auch andere Quellen, bei denen man es erstmal versuchen könnte. Es muß ja nicht immer der direkte Weg sein um an Material zu gelangen.

LG sucher59

Hallo zusammen,
Ein Vorschlag: Damit es nicht immer wieder die gleichen Debatten gibt, die scheinbar einige stören, wäre es vielleicht sinvoll ein Thema über Erfahrungen mit Archiven und Ämtern zu öffnen (dann jeweils einen Eintrag zu einem Archiv) wo jeder seine Erfahrugen teilen kann wie Gebühren, Zeitaufwand, Wartezeit, Hilfsbereitschaft usw. bei dem Kontaktierten Archiv war. So müssen nicht immer wieder neue Themen aufgemacht werden und über Kosten usw. diskutiert werden. Denn dann weiß mann schon vorher worauf man sich einstellen muss oder was Allternativen sind.
Außerdem würde hier dann nicht immer nur der "Frust" geäußert, sondern auch positive Erfahrungen fänden hier Platz, die es ja hoffentlich größtenteils gibt (zumindest bei mir). Gleichzeitig würden so ja auch "schwarzen Schafe" (wie es der sucher59 vormulierte) aufgezeigt werden.

P.S. ich fände es echt praktisch wenn mann schon mal Erfahrungen über ein Archiv lesen könnte bevor man es kontaktiert. Es gibt zwar jetzt auch schon Erfahrungsbericht, die aber so vertreut und schwer zu finden sind, gerade für Neulinge.

[norddeutscher]

Entschuldigt Bitte das ich meinen Senf noch einmal hier abgebe, aber irgendwie habe ich das Gefühl das die wenigsten hier wirklich einmal in einen Archiv waren und selber in alten Akten und Kirchenbüchern geschaut haben, und sich ihre Familienforschungen nur aus den nächsten Angehörigen und dem Internet beziehen, was zwangsläufig meißt kostenlos ist.
Und wenn man an nun einen Punkt ist, das man die Standesämter und Archive braucht dann ist man erstmal geschockt das es Geld kostet, es war ja bis jetzt alles kostenlos.
Ein Beispiel, ich war schon öfters im Kirchenarchiv Neumünster, dort hat man die Möglichkeit ungestört den ganzen Tag Mikrofilme durchzustöbern, dabei bekommt man zwangsläufig mit was die Archivarin den ganzen Tag zu tun hat, ich sage nur Hut ab, den ganzen Tag geht das Telefon von euren Anfragen, dann muß sie Daten raussuchen für euch und noch so nebenbei anderen Bürokram, die hat einen vollen Stundentag da war nichts mit Kaffeekränzchen und so, und ganz nebenbei mußte sie sich auch noch um mich kümmern beim Raussuchen, seit froh das es noch solche Archivmitarbeiter gibt.
Anstatt über hohe Preise und sonstiges zu meckern, lobt doch einfach mal deren tolle Arbeit in den Archiven, das die sich die Mühe machen, für euch die Daten rausszusuchen.

Viele Grüße
Ralf

[sucher59]

@ Hallo jan 20101010

Ja, so in dieser Art schwebt mir auch was vor. Aber wie sowas mit der Umsetzung klappt kann ich mir noch nicht so richtig vorstellen.
Vielleicht pro Unterforum einen eigenen Thread bei "Wichtig" ? zum Bsp.
- Archiverfahrungen-. Dann könnte es etwas übersichtlicher werden.


@ Hallo norddeutscher

Auch ich war hier in den alten Bundesländern in Archiven. Dort habe ich noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Ganz im Gegenteil. Im Archiv von Recklinghausen hatte man mir, obwohl die Leute noch beim Umzug waren und kaum was sortiert war, schon alles rausgesucht. Einfach so und ohne Berechnung. Ich wollte denen dafür etwas in die Kaffeekasse geben, was leider nicht angenommen wurde. (Verboten!)

Die Archive geben natürlich ihre Zeitsätze für die Suche bekannt und man kann sich somit orientieren. Ob das einem dann zu teuer ist muß halt jeder selber wissen. (Tankstellen nehmen ja auch was sie wollen )

Allerdings traue ich mich kaum in meinem Fall das Archiv Roschischtsche in der Ukraine anzufragen, obwohl mir sogar die Geburtsreg.nr. bekannt ist. Da habe ich nicht gerade gute Beiträge gelesen.
Aber im östlichen Teil gibt es natürlich durchaus auch seriöse Archive und Mitarbeiter.

Diesem Thema etwas Transparenz zu geben wäre gar nicht so schlecht für Anfänger und auch für erfahrenere Mitsucher.


LG sucher59

[jan20101010]

@ Hallo jan 20101010

Ja, so in dieser Art schwebt mir auch was vor. Aber wie sowas mit der Umsetzung klappt kann ich mir noch nicht so richtig vorstellen.
Vielleicht pro Unterforum einen eigenen Thread bei "Wichtig" ? zum Bsp.
- Archiverfahrungen-. Dann könnte es etwas übersichtlicher werden.

LG sucher59

Das ist ein gute Ergänzung mit den Unterforen damit es übersichtlich bleibt. Ich denke es wäre mal ein Versuch wert es auszuprobieren. Auch wenn es vielleicht mit der Zeit etwas unübersichtlich wird, kann man ja das entsprechende Themar mit den Erfahrungen einfach mit der Suchfunktion durchsuchen.
Muss man immer das ganze Forum durchsuchen, findet man meistens nichts vernünftiges denn man weiß ja nicht unter welchem Suchbegriffen das Thema zu finden ist.

[puuscheule]

Hallo,

...
Es geht hier um Archive und Archivare, nicht um Bibliotheken und ..
...
Bibliothekswissenschaften und Archivwissenschaften sind unterschiedliche Berufsfelder, wenn ich mal aus dem eigenen Nähkästchen plauden darf
...

@Catha-Tina, danke für den Hinweis. Das Beispiel war falsch gewählt.
Nachteulen-Post

Mir ging es eher darum:
"lass es den Obersekretär machen, dann kommt es billiger"

Liebe Grüße, Puuscheule

PS Puuscheulen sind weiblich

[Rieke]

Hallo alle zusammen

Auch ich möchte jetzt auch mal meinen "Senf" dazu geben.

Ich denke nicht, daß es bei den Fragen um die Suchpreise geht, sondern eher um die Verunsicherung und die Vertrauenswürdigkeit der Abrechnungen.
[....]

LG sucher59

Hallo,

Habe diesen thread eben erst entdeckt und moechte wie sucher59 auch meinen “Senf” dazu geben.

Was mich generell an dem Konzept “Suchgebuehren auch bei negativem Ausgang” vewirrt ist die Tatsache, dass der Suchende sein Gehalt bezieht, ob er nun sucht, Briefe schreibt, Kaffeepause macht, telefoniert oder sogar nur mal Daeumchen dreht . Archive usw. werden doch nicht primaer angelegt und unterhalten, weil es ein paar Ahnenforscher gibt, die mit ihren Anfragen das Archiv finanzieren sollen, sondern aus ganz anderen gesellschaftlich uebergeordneten Gruenden. Seitdem die Menschen angefangen haben, Aufzeichnungen zu machen, gibt es das Interesse, diese Aufzeichnungen auch zu bewahren, Archive anzulegen. Ohne diese gaebe es keine nachvollziehbare kollektive Geschichte.
So, und nun haben wir diese Archive. Dort sind Arbeitsplaetze, die werden von den jeweiligen Behoerden unterhalten, ob da nun ein Ahnenforscher um Auskunft bittet oder nicht. Mit den vorhandenen Informationen haben die Archive eine Ware, die verkaeuflich ist. Das ist auch in Ordnung, denn damit sind extra Kosten verbunden. Und warum auch nicht....

Wenn ich aber in einem Laden anrufe, ob sie einen bestimmten Artikel fuehren, dann sagt mir der Verkaeufer vielleicht, da muesste er erstmal im Lager schauen (oder im Computer suchen). Dies macht er in seiner Arbeitszeit, (auch) dafuer bekommt er sein Gehalt oder seinen Lohn vom Arbeitgeber.
Ist der Artikel vorhanden und ich kaufe ihn, bezahle ich selbstverstaendlich fuer die Ware.

Ich denke, jeder kann sich eine Menge anderer Beispiele vorstellen, wo im normalen Leben die Nachfrage an sich keine Gebuehren verursacht.
Die Tatsache allein, dass es eben eine Gebuehrenordnung gibt und wir uns daran orientieren muessen, hat damit wenig zu tun.
Also so einfach oder selbstverstaenlich ist es eigentlich nicht, zu sagen, ein Bibliothekar oder Archivar bekommt einen Stundenlohn von x Euro, die muesste der Auskunftersuchende uebernehmen. Bekommt er denn tatsaechlich dieses Geld auch auf ein Bonuskonto?
Wenn jemand freundlicherweise fuer mich etwas nachschaut und wird nicht fuendig, dann denke ich, dass ich auch fuer diese Gefaelligkeit etwas schuldig bin, sei es mit Geld oder mit einer reziproken HIlfestellung.

Wie ist es, wenn behoerdenintern eine Suchnachfrage kommt, weil z.B. ein Sachbearbeiter einen bestimmten Themenbereich bearbeitet? Werden dann auch Gebuehren erhoben? Kann dazu jemand vom Forum etwas sagen?

Gibt es eine Arbeitsplatzbeschreibung fuer die einzelnen Breiche in Bibliotheken/Archiven? Es wuerde mich interessieren, ob ein Punkt ist “das Lokalisieren von Aktenvorgaengen zum Zwecke von X,Y,Z.”

Aber an den Gebuehrenordnungen kann man ja leider nicht ruetteln und so wird es bleiben, wie es ist und jeder muss sich selbst ueberlegen, ob sich dieser oder jener Aufwand rechnet oder nicht.

Liebe Gruesse,
Rieke – die heute mal quer (verquer? ) denken will

[Asphaltblume]

Behördeninterne Auskünfte werden meines Wissens nicht berechnet.

Und ich hab zwar schon in Archiven gearbeitet, allerdings nur mit Archivalien, die tatsächlich so katalogisiert waren, dass allein durch das Nachschauen im Katalog schon zu ermitteln war, ob das, was ich suche, vorhanden ist.
Ich hab nach einem Buchtitel gesucht - der ist selbstverständlich im Katalog zu finden, diese Auskunft (hamwa/hamwanich) ist ja in der Regel wirklich kostenlos, und das find ich richtig. Wenn ich das Buch (respektive den Mikrofiche oder -film) dann hatte, hab ich darin selbst gesucht, ob und wo ich den gesuchten Eintrag, die gewünschte Information finde, und das kostet ja Zeit und kann auch vergeblich sein: Das Buch, der Band ist vorhanden, aber der erhoffte Name, der erhoffte Eintrag ist nicht enthalten.

Das entspricht dann auch etwa der Leistung eines Verkäufers, der mal im Lager nachsieht, ob die gewünschte Ware vorhanden ist.

Sollte es Archive geben, die schon für die Auskunft, "der gesuchte Band befindet sich nicht in unserem Archiv/die Kirchenbücher aus XY sind nicht bei uns" Gebühren berechnen, fände ich das aber schon empörend.