Gitzl / Gizl in Salzburg und Radstadt

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  • northy
    Benutzer
    • 15.06.2017
    • 37

    Gitzl / Gizl in Salzburg und Radstadt

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: ab 1700
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Land Salzburg
    Konfession der gesuchten Person(en): katholisch
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): matricula


    Hallo zusammen!

    Bei meiner Suche nach Personen, die den Namen Gitzl tragen, bin ich im Land Salzburg im 18. Jahrhundert auf zwei Schmiede gestoßen:
    • Martin Gizl (auch Gitzl, Güzl, Kizel) (*~1707, +1786), ab ~1742 Kunstschmied & Büchsenmacher in Salzburg
    • Christian Gizl (auch Güzl) (*~1711, +1781), ab ~1748 Schmied in Radstadt


    Zu Christian habe ich in den Matrikenbüchern von Radstadt lediglich den Tod seiner Frau 1748, den seiner dreijährigen Tochter 1750 und seinen eigenen - 70jährig - 1781 gefunden. Auf einem Stadtplan von 1781 (oder 1788) findet man "10. Kristian Gitzls Erben am untern Schlosser Hauß"

    Martin Gizl war u.a. Goldschmied. Wenn man etwa seinen Namen googelt findet man allerlei Auktionen seiner Werke, aber nichts zu seiner Biografie. Ab 1742 (Geburt seines Sohnes) habe ich Matrikenbucheinträge in Salzburg gefunden. Seine Nachkommen konnte ich bis ans Ende des 19. Jahrhunderts verfolgen, sie waren Büchsenmacher in und um Salzburg.

    Habe also schon so einige Informationen zusammengetragen (siehe Links oben) aber möglicherweise hat jemand zufällig mehr Informationen dazu bzw. weiß wo man sie finden könnte. V.a. deren Herkunft würde mich interessieren. - Besteht ein Zusammenhang? Vielleicht stößt auch einfach jemand in Zukunft auf diesen Thread und kann mir dann weiterhelfen.
    Freundliche Grüße,
    northy
    __________________
    Forsche nach allen Personen mit dem Namen Gitzl (früher auch Gi(t)z(e)l, Gü(t)z(e)l, Kiz(e)l,...)

    Aktuell besonderes Interesse an Informationen zu: Gitzl / Gizl in Salzburg (v.a. deren Herkunft)
  • Mike1971
    Benutzer
    • 10.04.2012
    • 41

    #2
    Hallo Northy,

    ich habe in meiner Bibliothek das Buch "Handwerker, Brauer, Wirte und Händler - Salzburgs gewerbliche Wirtschaft zur Mozartzeit" (behandelt jedoch nur die Stadt Salzburg, nicht das Land).

    Unter Gizl/Gitzl habe ich weder einen Martin noch einen Christian gefunden, jedoch einen Büchsenmacher Joachim Gitzl.

    Zu ihm steht im Buch folgendes:

    -- Quote --
    Nachdem seine zweite Frau Maria Anna (Anm.: des Büchsenmachers Andreas Zaruba) am 12.6.1787 verstorben war, verkaufte er am 9.11. gleichen Jahres den Hausboden (Anm.: des Hauses Nr. 153 zwischen Ferner - und Hibingerhaus = Nonnbergstiege 2) um 825 fl und die Gerechtigkeit um 300 fl an Joachim Gitzl. An sich sollte Gitzl schon im Jänner 1787 die Büchsenmacher-Gerechtigkeit von Zaruba übernehmen, was aber der Erzbischof Hieronymus Graf Colloredo abgelehnt hatte, da er wegen "falsae monetae" nach diversen Untersuchungen bestraft worden ist. Im November kommt es dann aber doch zur Übergabe, und beim Verkaufsabschluss werden die Lokalitäten dieses Hauses Nonnbergstiege 2 näher umschrieben und zwar: Zu ebener Erde Werkstätte, Kohlengewölbe und Keller. Über eine Stiege Zimmer, Stube, Kammer, Kuchl, Speis. Im Höfl Holzhütte. Unter Dach: Gesellenkammer.

    Pillwein, der ja Zeitgenosse Gitzls war, schreibt über ihn: "Dieser humoristische Mann ist einer der sinnigsten Köpfe dieser Stadt, wo er im Jahre 1742 geboren wurde, und sich bei dem Büchsenmeister Andreas Zaroba bildete. Er ist der Verfertiger mehrerer chirurgischer Instrumente, mehrerer großer Pettschafte für die Fürsterzbischöfe Sigmund II Graf von Schrattenbach und Colloredo zu Salzburg, für den Fürsten von Berchtesgaden, für den Grafen Khüenburg und mehrere Stellen und Landgerichte im Land Salzburg. Er verfertigte auch verschiedene schöne und gute Gewehre, worunter eine 1 Zoll lange Terzerol, die aber doch Alles gut ausdrückt, so wie im Jahre 1765 eine Lochmaschine in Hallein, womit durch eiserne Platten von 1 Zoll Dicke in einer Minute 6 Löcher geschlagen werden können. Gitzel bekam dafür ein eigenes Geschenk von 100 fl vom Erzbischofe Sig. v. Schrattenbach".Gitzl war also zweifellos sehr tüchtig und einfallsreich, wenngleich er dabei auch (siehe Geldfälschung) auf Abwege geriet.
    -- unquote --

    Hoffe diese Information ist interessant.

    Liebe Grüße aus Salzburg
    Mike

    Kommentar

    • northy
      Benutzer
      • 15.06.2017
      • 37

      #3
      Hallo Mike.

      Dieser Joachim ist der Sohn des oben genannten Martin Gitzl.

      Vielen lieben Dank für diesen Textauszug, sehr interessant!

      Dass er die Nachfolge Zarubas antrat war mir bekannt (ohne nähere Details allerdings). Aber das mit der Geldfälscherei ist mir komplett neu. Dies und die Aussagen Pillwein's werten seinen "Lebenslauf" auf alle Fälle auf - sie hauchen der Person "Joachim" einfach mehr Leben ein, als die (doch etwas trockenen) Auszüge aus den Kirchenbüchern.
      Freundliche Grüße,
      northy
      __________________
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