Ist Hans Dietrich von der Trenck der Sohn des Hans Albrecht von der Trenck?

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  • Gastonian
    Moderator
    • 20.09.2021
    • 3326

    Ist Hans Dietrich von der Trenck der Sohn des Hans Albrecht von der Trenck?

    Quellen, Belege, Literatur zum genannten Adel/Namen: Adelsarchiv im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin
    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1660er Jahre
    Genauere Orts-/Gebietseingrenzung: Scharlacken, Amt Labiau
    Fernabfrage vor der Beitragserstellung genutzt [ja/nein]:
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive, Datenbanken):


    Hallo liebes Forum:


    Ich benötige Zweitmeinungen zur Interpretation der angehängten Petition (undatiert, aber wahrscheinlich aus den 1660er Jahren).


    Die Petition (nur in Abschrift im Preußischen Archiv vorhanden - GStA PK, XX. HA, Adelsarchiv Nr. 1304 Bd. 2, fol. 46) ist unterschrieben (auf der zweiten Seite) von Hanß Dietrich Von der Trenck, und Sehl. Hanß Albrecht Von der Trencke nachgelaßene(n?) Tochter(n?).


    Auf der ersten Seite beginnt die Petition so etwa:


    Euer Churfürst. Durch. ist vorhin gnädigst bekant,
    in was für einen Process wir mit dem Herrn Baron
    von Kitlitz, wegen einiger von Unsern sehl. Vätter
    auf unß devolvirten Schuld gerahten...


    Kurz vor Ende der ersten Seite sagen die Bittsteller, daß, falls der erwünschte Schuldenerlaß nicht gewährt werden würde, "... wir also unsers Väterl. und Mütterlichen nicht eines
    Hellers zu erfreuenn haben würden".


    Noch einige Eckdaten:


    Hans Albrecht von der Trenck ist (laut Anzeige seines Vaters Sebastian von der Trenck, der sein eigenes Alter als 72 Jahre angab) 1643 mit Nachlaß von Kindern, von denen einige "noch unerzogen" waren, verstorben (Adelsarchiv Nr. 1304 Bd. 2, fol. 11-12). 1657 erbaten sich die noch verbleibenden unmündigen Kinder neue Vormünder (da die 1643 bestellten schon verstorben waren), eins der zwei neuen Vormünder war unser Johann Dietrich von der Trenck, Rittmeister (Adelsarchiv Nr. 1304 Bd. 2, fol. 13-14).


    Christoph Albrecht von der Trenck (eindeutig als Sohn des Johann Dietrich belegt) erhob 1684 Anspruch auf drei Huben Wilderniss "auf der Tacktau", die 1634 dem Hans Albrecht von der Trenck als cöllmisches Gut verschrieben worden waren (Adelsarchiv Nr. 1304 Bd. 2, fols. 55-56). Da cöllmisches Gut nur auf direkte Nachfahren des ursprünglichen Lehnsträgers vererbt werden konnte, muß Johann Dietrich wohl ein direkter Nachfahre des Hans Albrecht gewesen sein (also Sohn oder Enkel).



    Zu dem Alter von Johann/Hans Dietrich von der Trenck (1673 verstorben) weiß ich nur, daß er 1669 einen Sohn (den oben erwähnten Christoph Albrecht) hatte, der alt genug war um das väterliche Gut Scharlacken zu übernehmen (GStA PK: XX. HA, Ostpr. Fol. Nr. 211, fols. 263b-264b).


    Im übrigen ist die Stammreihe der Familie von der Trenck im Gothaischen Taschenbuch hier von keinem Nutzen, da dort weder Hans Albrecht noch sein Vater Sebastian erwähnt werden (dort wird Hans Dietrich als Sohn eines Albrechts aufgeführt, aber ohne Quellenbeleg; laut den von mir gesichteten Quellen im Adelsarchiv war dieser Albrecht ein Bruder von Sebastian).



    Nun meine Frage:


    Ist die angehängte Petition Beleg genug dafür, daß der Johann/Hans Dietrich von der Trenck Sohn des verschuldeten Hans Albrecht war, oder ist es möglich (da Hans Dietrichs Vater nicht ausdrücklich erwähnt wird), daß er den Brief in seiner Eigenschaft als Vormund für die noch unverheirateten Töchter des Hans Albrecht schrieb?


    Ich bin mir bewußt, daß für die meisten Familienforscher die angeführten Indizien schon gut genug sind, um die Filiation als erwiesen zu bezeichnen; in meinem Stammbaum nehme ich aber nur diejenigen auf, bei denen die Filiation ausdrücklich belegt ist.



    VG


    --Carl-Henry




    Angehängte Dateien
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  • Sbriglione
    Erfahrener Benutzer
    • 16.10.2004
    • 1177

    #2
    Hallo,

    ich bin mir nicht sicher, ob ich Deine Angaben komplett richtig verstanden habe, aber:

    Wenn Johann Dietrich der Vormund der unmündigen Kinder von Hans Albrecht war, dürfte er wohl kaum selbst ein Sohn von Hans Albrecht gewesen sein. Zumindest ist mir selbst kein historisches Vorbild bekannt, wonach jemand die Vormundschaft für seine eigenen Geschwister übernommen hätte.

    Was sehr wohl vorgekommen ist, war, dass ein Onkel zum Vormund gemacht wurde.
    Der Ausdruck "Vätter" muss nicht unbedingt nur den unmittelbaren Vater betreffen, sondern kann durchaus auch weitere Ahnen mit meinen.

    Ich würde vermuten, dass Johann Dietrich eher ein Sohn von Sebastian, als von Hans Albrecht war.
    Ich kenne mich leider mit den lehnsrechtlichen Gegebenheiten im Brandenburgischen nicht wirklich aus, weiß aber z.B. aus Nordthüringen, dass dort Lehen so vergeben wurden, dass dann, wenn der ursprüngliche Lehensnehmer keinen lehensfähigen Nachwuchs mehr hatte, automatisch dessen Brüder inclusive ihrer lehensfähigen Nachkommen nachgerückt sind. In dem Fall hätte Christoph Albrecht das Gut auch dann erben können, wenn nicht schon Sebastian (oder einer seiner Vorfahren) sondern erst sein Onkel Hans Albrecht der erste Lehensnehmer des Gutes war.
    Aber unabhängig davon: ist es denn eindeutig gesichert, dass das Gut vorher nicht doch schon im Besitz von Sebastian war?

    Ich lasse mich natürlich gerne eines Besseren belehren, aber ich wäre doch sehr vorsichtig damit, Johann Dietrich für einen Sohn von Hans Albrecht zu halten...

    Viele Grüße!
    Zuletzt geändert von Sbriglione; 31.08.2022, 01:04.
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    • Gastonian
      Moderator
      • 20.09.2021
      • 3326

      #3
      Hallo Sbriglione:


      Vielen Dank für die wertvollen Gedankenanstöße! Der wichtigste Einwand hier ist wohl, daß "Vätter" (wohl doch in der Mehrzahl) sich auch auf andere Ahnen beziehen könnte.



      Ich habe auch überhaupt nicht daran gedacht, ob ein Bruder gar Vormund sein durfte. Diese Adeligen waren in Preußen und nicht in Brandenburg, daher glaube ich, daß das geltende Recht das "Landrecht/ Des Hertzogthumbs Preussen : Publicirt Anno 1620" ist (https://digital.staatsbibliothek-ber...g=PPN717065715).


      Buch 2, Titulus VI ist "Von Vormund: und Pflegeschafften/ und wie es mit verordnung und administration der Vormündere und Curatorn hinfüro soll gehalten werden" (https://digital.staatsbibliothek-ber...ID=DMDLOG_0001). Ich lese da auf Seite 43 in Articulus II, Para. 1 (https://digital.staatsbibliothek-ber...ID=DMDLOG_0001):


      "Wann dann zum andern in den Testamenten unnd Letzten Willen keine Vormündere gesetzet oder verordnet: So seynd die Nechstgesipte Blutsfreunde von Rechtswegen schuldig/der Minderjährigen Pfleg: und Vormundschafft anzunehmen/und mit deren sich zu beladen."


      Hier scheint also nichts gegen die Annahme der Vormundschaft durch einen älteren Bruder zu stehen - weiß aber nicht, ob das je auch tatsächlich geschehen ist (da habe ich noch nicht genug preußische Vormundssachen durchgesehen).


      Was die Lehen angeht - ich habe Belege für zwei Besitze des Johann/Hanß Dietrich von der Trenck. Das eine war das Gut Groß Scharlacken mit Cammerlack, etwa 52 Huben, die 1519 und erneut 1533 einem Greger von der Trenck (entweder Urgroßvater oder Ururgroßvater des Sebastian) zu Magdeburgischem Recht verschrieben wurde. Das andere war das Gut Klein Scharlacken, 3 Huben, daß Sebastian 1512 erkauft hatte.



      Die 3 Huben Wilderniss auf der Tacktau waren noch ein anderes Stück Land; die Verschreibung von 1534 erwähnt ausdrücklich, daß Hans Albrecht diese 3 Huben vom Kurfürsten/Herzog erworben hat für 300 Rtlr., die ihm von seiner Besoldung als preußischer Hof- und Gerichtsrat abgezogen wurden (dies ist also nicht eine Neuverschreibung von schon vorher besitztem Land). Hans Albrecht hat dieses Land nie gerodet und daher auch keine jährlichen Abgaben davon gemacht. Erst 50 Jahre später hat sich dann Christoph Albrecht, Sohn des Johann Dietrich, an den Kurfürsten/Herzog gewandt mit dem Ersuchen, im Falle der Rodung dieses Landes für ein paar Jahre Steuerentlastung zu erhalten. Ich habe keine Kopie dieses Ersuchens gesehen, aber von der Antwort des Kurfürsten erscheint es, daß Christoph Albrecht sich ausdrücklich auf die Verschreibung von 1634 an Hans Albrecht als seine Berechtigung zu diesem Land berief.


      Hier scheint Buch 7, Titulus II des preußischen Landrechts ("Wie man durch Erbliche Berechtigkeit ein Lehen erlange und fähig werde") die Rechtsgrundlage zu sein. Ich lese hier auf Seite 211 in Articulus I, Para. 1 (https://digital.staatsbibliothek-ber...ID=DMDLOG_0001):

      "Ist es nun ein newe erst erlangtes Lehen / so balde dann der Lehenman ohne eheliche Leibes Erben Mänliches Nahmens absteigender Linien todes abgehet / so kombt das Lehen zustundan widerumb in des Lehenherren handt."


      Hier scheint es mir also, daß, da die 3 Huben Wilderniss ein neues Lehen des Hans Albrecht waren, sie nur an seine leiblichen männlichen Nachkommen vererbt werden konnten - Christoph Albrecht würde kein Anrecht zu denen haben, falls sein Vater ein Bruder und nicht Sohn oder Enkel des Hans Albrecht war (mit den älteren Gütern Groß und Klein Scharlacken war das anders - da dies nicht neue Lehen des Hans Albrecht waren, hätte Johann Dietrich diese auch als Bruder des Hans Albrecht erben können). Aber ich würde es willkommen, eines Besseren belehrt zu werden.


      Und Entschuldigung, falls ich hier zu weitschweifig bin - ich grüble ja schon den ganzen Tag über eine Lösung dieser Frage.


      VG


      --Carl-Henry
      Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

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      • gki
        Erfahrener Benutzer
        • 18.01.2012
        • 4843

        #4
        Hallo Carl-Henry!

        Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
        Hier scheint es mir also, daß, da die 3 Huben Wilderniss ein neues Lehen des Hans Albrecht waren, sie nur an seine leiblichen männlichen Nachkommen vererbt werden konnten - Christoph Albrecht würde kein Anrecht zu denen haben, falls sein Vater ein Bruder und nicht Sohn oder Enkel des Hans Albrecht war (mit den älteren Gütern Groß und Klein Scharlacken war das anders - da dies nicht neue Lehen des Hans Albrecht waren, hätte Johann Dietrich diese auch als Bruder des Hans Albrecht erben können). Aber ich würde es willkommen, eines Besseren belehrt zu werden.
        Die Frage wäre eben, ob sich immer ans Recht gehalten wurde. Ich habe schon öfter Anträge gesehen, wo gebeten wurde ein ursprüngliches Mannlehen in ein auch von Frauen zu führendes umzuwandeln, was auch mitunter geschah. Nur so als Anregung.
        Gruß
        gki

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        • Gastonian
          Moderator
          • 20.09.2021
          • 3326

          #5
          Hallo gki:


          Ja, das stimmt auch. Ich hatte gehofft, daß die Petition ein ausdrücklicher Beleg für die Filiation wäre, aber da, wie Sbriglione bemerkt hat, hier "Vätter" und nicht "Vater" steht, ist es nicht wirklich. Und ein Argument von der Lehnsfolge ist für mich ohne anderen Beleg nur Hypothese, nicht erwiesene Tatsache. Also -schnips- 5 Generationen ostpreußische adelige Vorfahren vom Stammbaum entfernt.


          Vielen Dank fürs Mitmachen!


          --Carl-Henry
          Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

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          • Manni1970
            Erfahrener Benutzer
            • 17.08.2017
            • 2396

            #6
            Hallo Carl-Henry!

            Du bist uns ja als erfahrener Familienforscher bekannt - von daher siehe es mir nach, falls ich hier "Eulen nach Athen" trage.

            Du zitierst mehrfach die "XX. HA, Adelsarchiv", erwähnst aber nicht die dazu gehörige Sammlung Gallandi. Die hast Du aber schon bei Deinem Besuch im GStA überprüft - die Familie v.d.Trenck wurde ja von ihm bearbeitet.

            Sicher ist Dir auch die "Berlinka" bekannt. Die Familie v.d.Trenck erscheint dort in den Sammlungen Hasse und König.

            Hassesche Sammlung
            6 mächtige Folianten mit Abschriften von Ahnentafeln von 1257 adligen Personen, die bei der Aufnahme in den Johanniterorden in der Zeit von 1652 bis 1800 eingereicht worden sind. Angelegt vom Ordensrat bei den Johannitern, Johann Erdmann Hasse. Die Urschriften werden im Geheimen Staatsarchiv aufbewahrt: 1280 Aufschwörungstafeln der Johanniterordensritter vom 18./19. Jahrhundert und zwar in der X. HA, Rep. 9 - Johanniterorden. Dazu gibt es ein zweibändiges Findbuch.

            Genealogische Sammlung König
            112 große Foliobände, von Anton Balthasar König, *Berlin, 13.12.1753, +Berlin, 14.1.1814, Ordensrat bei der Regierung des St. Johanniter-Ordens zu Berlin, auch Geheimsekretär u. Registrator beim 3. Depart. des Generaldirektoriums zu Berlin. Seine Sammlung wurde 1816 von König Friedrich Wilhelm III. für die Königl. Bib. angekauft. Es sind hier 3700 adlige Familien enthalten. Über unbekannte Familien finden sich nur ein paar Notizen, besonders brandenburgisch-preuß. Familie sind aber mit reichlich Material vertreten.

            Quellen:
            Transfeldt, Walter, Die familiengeschichtlichen Quellen der Preuß. Staatsbibliothek. In: Flugschriften für Familiengeschichte, Heft 18, Leipzig 1936, 3. Auflage.

            Und ein "alter" Beitrag hier aus dem Forum:
            Hallo, weiß jemand von Euch, ob alle Ritter des Johanniterordens eine Ahnentafel einreichen mussten? Und wenn ja, in welchem Archiv liegen diese? Mein Vorfahr Heinrich Friedrich von Bockelberg (1763-1844) war nach der Familienchronik Ritter des Johanniterordens. Viele Grüße aus China Dirk www.genealogie-peters.de (http://www


            MfG
            Manni

            Kommentar

            • Gastonian
              Moderator
              • 20.09.2021
              • 3326

              #7
              Hallo Manni:


              Vielen Dank für den Beitrag! Die Eulen haben sich bei mir noch nicht voll eingesiedelt, da gibt es also noch Neues für mich.


              Mir ist die Sammlung Gallandi schon mehrmals in der älteren Literatur (als diese noch im StA Königsberg lag) vorgekommen, ich habe sie aber nicht in der Archivdatenbank des GStA PK gefunden. Hierbei handelt es sich doch um eine andere Sammlung als die im Rep. Adelsarchiv, oder? Ich dachte, das Adelsarchiv wurde vom Archivar v. Mülverstedt in der Mitte des 19. Jahrhunderts zusammengetragen. Falls mir jemand sagen könnte, unter welcher Signatur ich die Gallandische Sammlung finden könnte, wäre ich sehr dankbar.



              Die Aufschwörungstafeln habe ich nicht im GStA PK eingesehen, aber die allermeisten davon scheinen schon von denen digitalisiert und online einsehbar gemacht worden zu sein (erreichbar durch https://archivdatenbank.gsta.spk-ber...ep_9/index.htm). Da habe ich nichts spezifisch zu meinen von der Trencks gefunden. Allerdings muß ich auch sagen, daß ich in anderen Zusammenhängen in den Aufschwörungstafeln Fehler in der Generation der Urgroßeltern und besonders der Ururgroßeltern gefunden habe (dies waren ja Auftragsarbeiten mit einem besonderen Ziel - und wie man auch schon mit den Ahnenpässen aus der Nazizeit gemerkt hat, hat man da, um das Ziel zu erreichen, manchmal etwas in den ferneren Generationen verschönt). Meine Faustregel ist, daß ich Stammtafeln als Beleg nur für die Eltern und Großeltern des Probanden (die ja sowohl dem Probanden wie auch den Aufzeichnern oder Prüfern noch persönlich bekannt gewesen sein können), aber nicht für weiter entferntere Ahnen benutze - für diese sind es nur Hinweise, die durch andere Quellen bestätigt werden müssen.



              Der Oberbegriff "Berlinka" war mir noch nicht bekannt (danke für den Link zu der älteren Diskussion dieser Sammlung). Digital habe ich schon die "Stemmata genealogica praecipuarum in Prussia Familiarum Nobilium" (eine Serie von Stammtafeln, die vom Königsberger Hofkünstler Johannes Hennenberger um 1600 angefertigt wurden) bei https://kpbc.umk.pl/dlibra/publicati...5/edition/3096 gesehen und ausgewertet, aber andere Stammtafeln aus der Mitte des 17. Jahrhunderts habe ich online noch nicht gefunden. Und ich muß zugeben, daß ich wegen der Sprachunkenntnis noch nicht einen Besuch polnischer Archive oder Bibliotheken gewagt habe.


              VG


              --Carl-Henry
              Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

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              • Gastonian
                Moderator
                • 20.09.2021
                • 3326

                #8
                Hallo Manni:


                Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
                Hallo Manni:

                Mir ist die Sammlung Gallandi schon mehrmals in der älteren Literatur (als diese noch im StA Königsberg lag) vorgekommen, ich habe sie aber nicht in der Archivdatenbank des GStA PK gefunden.

                Ist mit dieser Sammlung vielleicht XX.HA, Rep. 300 Gallandi (Sllg. Gallandi, Johann Jacob, Wappensammlung) gemeint (https://archivdatenbank.gsta.spk-ber..._J&searchPos=1)?



                Falls ja, muß ich mir den beim nächsten Besuch im GStA einsehen (wird wahrscheinlich erst nächsten Sommer möglich sein).


                VG


                --Carl-Henry
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                • Manni1970
                  Erfahrener Benutzer
                  • 17.08.2017
                  • 2396

                  #9
                  Hallo Carl-Henry,

                  ich bin ja eher bei den Schlesiern zu Hause. Habe aber schon öfters von den Ostpreußen über die Sammlung Gallandi gehört. Den Namensindex hat Lars Severin zusammengestellt und Dirk Peters (beide hier im Forum unterwegs) hat sie auf seiner Seite veröffentlicht:
                  Die Sammlung Johannes Gallandi (1843-1917) im Geheimen Staatsarchiv Preussischer Kulturbesitz, GStA PK Berlin-Dahlem XX. HA “Sammlung Gallandi”. Diese Liste wurde freundlicherweise von Herrn Severi…


                  Im Nachlaßverzeichnis des BA sieht man, daß es sich um 12 Bde. Stammtafeln ost- und westpreußischer Adelsgeschlechter sowie eine Wappensammlung handelt. Umfang sei 1,35 Regalmeter - also das ist der von Dir gefundene Bestand.

                  Bei wikipedia heißt es dazu: "Seine teilweise nahezu vollständigen Stammreihen des ost- und westpreußischen Adels, sowie seine Wappensammlung hinterließ er dem Königlichen Staatsarchiv in Königsberg. Heute wird sein Nachlass im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin aufbewahrt."

                  Von einem Kollegen erhielt ich vorhin eine Kopie aus der Sammlung König über eine baltische Familie. Nur mal zur Demonstration, was König für einen Aufwand betrieben hat. Wenn er dann die pr.-brandbg. Familien noch ausführlicher bearbeitet hat, besteht ja zumindest die Chance, daß die von Dir gesuchten Personen bei ihm erwähnt werden.

                  Vl. eine Sache, die man mal im Hinterkopf behalten sollte, falls Du sonst nicht weiterkommst.

                  Danke für den Hinweis auf die Online-Aufschwörungstafeln. Ich füge den Abschnitt über Hasse aus dem Transfeldt hier an. Vorteil scheint zu sein, daß er alle Personen auf den Tafeln namentlich erfaßt hat.

                  MfG
                  Manni
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                  • Gastonian
                    Moderator
                    • 20.09.2021
                    • 3326

                    #10
                    Nochmals vielen Dank, Manni - sehr hilfreich!


                    VG


                    --Carl-Henry
                    Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

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                    • Pommerellen
                      Erfahrener Benutzer
                      • 28.08.2018
                      • 1601

                      #11
                      Hallo,

                      die Signatur von Gallandi, kann ich so wie bei Dirk Peters angegeben bestätigen.
                      Die Qualität der Einträge ist aber sehr schwankend. Ich habe mir mehrere Auszüge von Westpreußischen Familien machen lassen, die oft nur reine Sammlungen von Namen ohne Quellenangabe, oder Stammbaumfragmente sind. Die Daten sind trotzdem wertvoll, da Gallandi die nicht mehr vorhanden Vasallentabellen nutzte und so wenigstens eine gewisse Zuordnung möglich ist. Wie es bzgl. Preußischer bzw. Brandenburgischer Familien aussieht kann ich nicht beschreiben.

                      Viele Grüße

                      Kommentar

                      • Gastonian
                        Moderator
                        • 20.09.2021
                        • 3326

                        #12
                        Hallo Pommerellen:


                        Vielen Dank für die Erläuterung! Ja, das befürchte ich, daß es sich da nur um Zusammenstellungen ohne Quellenangaben/Regesten handelt. Ich weiß ja schon zu welcher Familie mein Hans Dietrich gehört (nämlich zu den von der Trenck auf Groß Scharlacken und nicht z.B. den von der Trenck auf dem benachbarten Schackaulacken) - ich benötige nur eine zeitgenössische Quelle, die mir zeigt wie genau er in diese Familie hineinpaßt, als Sohn oder als Bruder des Hans Albrecht von der Trenck. Da in der in meinem Eröffnungseintrag angehängten Petition ein langwieriger Prozess mit dem Baron v. Kit(t)litz erwähnt wird, gibt es vielleicht die nötigen Details in einer Prozessakte, falls ich die nur finden könnte.


                        VG


                        --Carl-Henry
                        Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

                        Kommentar

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