Quellen, Belege, Literatur zum genannten Adel/Namen: Adelsarchiv im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin
Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1660er Jahre
Genauere Orts-/Gebietseingrenzung: Scharlacken, Amt Labiau
Fernabfrage vor der Beitragserstellung genutzt [ja/nein]:
Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive, Datenbanken):
Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1660er Jahre
Genauere Orts-/Gebietseingrenzung: Scharlacken, Amt Labiau
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Hallo liebes Forum:
Ich benötige Zweitmeinungen zur Interpretation der angehängten Petition (undatiert, aber wahrscheinlich aus den 1660er Jahren).
Die Petition (nur in Abschrift im Preußischen Archiv vorhanden - GStA PK, XX. HA, Adelsarchiv Nr. 1304 Bd. 2, fol. 46) ist unterschrieben (auf der zweiten Seite) von Hanß Dietrich Von der Trenck, und Sehl. Hanß Albrecht Von der Trencke nachgelaßene(n?) Tochter(n?).
Auf der ersten Seite beginnt die Petition so etwa:
Euer Churfürst. Durch. ist vorhin gnädigst bekant,
in was für einen Process wir mit dem Herrn Baron
von Kitlitz, wegen einiger von Unsern sehl. Vätter
auf unß devolvirten Schuld gerahten...
Kurz vor Ende der ersten Seite sagen die Bittsteller, daß, falls der erwünschte Schuldenerlaß nicht gewährt werden würde, "... wir also unsers Väterl. und Mütterlichen nicht eines
Hellers zu erfreuenn haben würden".
Noch einige Eckdaten:
Hans Albrecht von der Trenck ist (laut Anzeige seines Vaters Sebastian von der Trenck, der sein eigenes Alter als 72 Jahre angab) 1643 mit Nachlaß von Kindern, von denen einige "noch unerzogen" waren, verstorben (Adelsarchiv Nr. 1304 Bd. 2, fol. 11-12). 1657 erbaten sich die noch verbleibenden unmündigen Kinder neue Vormünder (da die 1643 bestellten schon verstorben waren), eins der zwei neuen Vormünder war unser Johann Dietrich von der Trenck, Rittmeister (Adelsarchiv Nr. 1304 Bd. 2, fol. 13-14).
Christoph Albrecht von der Trenck (eindeutig als Sohn des Johann Dietrich belegt) erhob 1684 Anspruch auf drei Huben Wilderniss "auf der Tacktau", die 1634 dem Hans Albrecht von der Trenck als cöllmisches Gut verschrieben worden waren (Adelsarchiv Nr. 1304 Bd. 2, fols. 55-56). Da cöllmisches Gut nur auf direkte Nachfahren des ursprünglichen Lehnsträgers vererbt werden konnte, muß Johann Dietrich wohl ein direkter Nachfahre des Hans Albrecht gewesen sein (also Sohn oder Enkel).
Zu dem Alter von Johann/Hans Dietrich von der Trenck (1673 verstorben) weiß ich nur, daß er 1669 einen Sohn (den oben erwähnten Christoph Albrecht) hatte, der alt genug war um das väterliche Gut Scharlacken zu übernehmen (GStA PK: XX. HA, Ostpr. Fol. Nr. 211, fols. 263b-264b).
Im übrigen ist die Stammreihe der Familie von der Trenck im Gothaischen Taschenbuch hier von keinem Nutzen, da dort weder Hans Albrecht noch sein Vater Sebastian erwähnt werden (dort wird Hans Dietrich als Sohn eines Albrechts aufgeführt, aber ohne Quellenbeleg; laut den von mir gesichteten Quellen im Adelsarchiv war dieser Albrecht ein Bruder von Sebastian).
Nun meine Frage:
Ist die angehängte Petition Beleg genug dafür, daß der Johann/Hans Dietrich von der Trenck Sohn des verschuldeten Hans Albrecht war, oder ist es möglich (da Hans Dietrichs Vater nicht ausdrücklich erwähnt wird), daß er den Brief in seiner Eigenschaft als Vormund für die noch unverheirateten Töchter des Hans Albrecht schrieb?
Ich bin mir bewußt, daß für die meisten Familienforscher die angeführten Indizien schon gut genug sind, um die Filiation als erwiesen zu bezeichnen; in meinem Stammbaum nehme ich aber nur diejenigen auf, bei denen die Filiation ausdrücklich belegt ist.
VG
--Carl-Henry
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