Wappen Margaretha Martha Pistoris (Becker) von Schmidburg

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  • marienkaefer62
    Erfahrener Benutzer
    • 06.06.2010
    • 177

    Wappen Margaretha Martha Pistoris (Becker) von Schmidburg

    Hallo in die Runde der Wappenkundigen,

    ich hoffe mit eurer Hilfe weiterzukommen bei meiner Suche nach der Herkunft der Fam. Schmidburg.
    Martha Schmidburg/Schmiedeberg war die Ehefrau des Leipziger Buergermeisters und Medizinprof. Simon Pistoris d. Aelteren (gest. 1523).



    In diesem link seht ihr hoffentlich die Rueckseite des sogen. Lemberger Schmidburg Epitaphs von 1522 mit den Wappen der Pistoris/Schmidburg Vorfahren.

    Der Epitaph besteht aus mehreren nicht mehr zusammengehoerenden Teilen. Der erste Teil wurde vor 1500 durch Heinrich Schmidburg fuer seinen verstorbenen Vater Valentin Schmidburg in Auftrag gegeben bei dem Maler Georg Lemberger.
    Ein weiteres Bild wurde von Lucas Cranach d.A. gemalt.
    Heute befinden sich die einzelnen Bilder im Museum fuer bildende Kunst in Leipzig.

    Die Aussenseite dieses urspruengl. einen Kasten darstellenden Kunstwerkes wurde durch den Neffen und Enkel der Schmidburgs, Simon Pistoris d. Juengeren, in Auftrag gegeben.

    Hier setzt jetzt meine Frage an:

    ich las in der Dissertation von Dr. Isabel Reindl aus Muenchen, 2006, die sie ueber den Kunstler Georg Lemberger geschrieben hat, die folgenden Angaben zu diesen Wappen:
    Vorn unten ist das Wappen der Pistoris (lat. Becker) zusehen.
    Links ueber dem Pistoris Wappen soll das Wappen der von Schmidburgs/Schmiedebergs zusehen sein, darueber das Wappen der von Hartwig und an der re. Seite sind die Wappen der Fam. Proles und von Seidel zu sehen.

    Ursula Proles war die Ehefrau des Valentin Schmidburg und Mutter von Martha Pistoris-Schmidburg und Heinrich Schmidburg, Kanzler des Naumburger Bischofs.
    Die Proles stammten aus Altdresden und waren wahrscheinlich nicht adlig.

    Ihr Sohn, Simon Pistoris d. J., hat die Wappen 1522 durch Georg Lemberger malen lassen zu Ehren seiner Vorfahren. Er selbst wurde von Karl V. geadelt und er und seine Nachkommen nannten sich dann Pistoris von Seuslitz.
    Ich stamme von seiner Schwester ab und die wurde nicht geadelt ...

    Mich wuerde vor allem das Wappen der Schmidburgs interessieren. Hat jemand von euch Daten zu dieser Fam. Schmidburg? Ist es ein Wappen des Herkunftsortes oder urspruengl. Berufes, die Pferde im Wappen lassen das vermuten?

    Ich wuerde mich sehr freuen wenn jemand hier mal nachschauen und mir weiterhelfen koennte und auch zu Infos zu den Wappen der Fam. Proles, von Hartwig und von Seidel wuerde ich mich freuen!

    Viele Gruesse
    Marienkaefer
  • Billet
    Erfahrener Benutzer
    • 21.01.2007
    • 1985

    #2
    Ein Wappen zur Schreibweise "Schmidburg" ist hier zu sehen :

    zur Schreibweise "Pistoris" :


    Eintrag zu "Pistoris" :
    Siebmacher, Preussen, Bd. 14, Seite 298, Tafel 351
    Siebmacher, Sachsen, Bd. 21, (abgestorbene) Seite 29, Tafel 23
    Schlesisches Wappenbuch, Bd. 2, Seite 55, Tafel 175

    zur Schreibweise "Schmidburg Schenck de Schmidburg"
    findet sich ein Wappen-Eintrag in der Sammlung "Armorial Gènèral" von Rietstap,

    das selbe Wappen ist in der Sammlung Siebmacher eingetragen, hier jedoch mit der Schreibweise "Schmidtberg"


    Zur Schreibweise "Hartwig" ca. 20 Wappen-Eintragungen in versch. Sammlungen
    Zur Schreibweise "Seidel" ca. 40 Wappen-Eintragungen in versch. Sammlungen
    Wappen-Billet.de
    M.d.WL.
    M.d.MWH.

    Kommentar

    • marienkaefer62
      Erfahrener Benutzer
      • 06.06.2010
      • 177

      #3
      Hallo Billet,
      vielen Dank fuer Deine links!
      Zu den Schmidburgs bin ich leider nicht fuendig geworden. Ich vermute, sie stammten aus Schmiedeberg oder Schmiedberg, aber welchem?
      Nur das heutige Kowary/Schmiedeberg in Polen hat ein springendes Pferd im Wappen, aber das Wappen ist doch anders.

      Fuendig bin ich inzwischen zum Wappen der von Seidels geworden.

      Friedrich von Seidel (1554-1599), Treuenbritzen, fuehrte das gleiche Wappen mit dem Halbmond, das sich auch auf dem Bild von Lemberger findet.



      Die von Seidels sollen auch in Dresden im Rat gesessen haben und waren im 16. Jh. im Bergbau in Annaberg beschaeftigt, der Halbmond soll angeblich aus dem Wappen der Dresdner Fam. Muenzmeister stammen.


      Viele Gruesse
      Marienkaefer

      Kommentar

      • Wappenzeichner
        Neuer Benutzer
        • 29.08.2023
        • 1

        #4
        Wappen Schmidburg

        Moin, da ich auch in dem Bereich Schmidburg, Pistoris und Proles/Prolis forsche wollte ich mich mal gemeldet haben.
        Bei Siebmacher findet sich das Wappen der von Hartwig, wie es auf dem Schmidburg-Epitaph zu sehen ist, dort wird der Name aber Hertwig geschrieben (damit ist es dann ein sprechendes Wappen: Hert wie das Herz).
        Der Vater von Ursula Proles/Prolis, Nikolaus Prolis/Proles führte in seinem Wappen eine sogenannte Fischermarke auf einem geschlossenen Flug, dies wiederholt sich in der Helmzier. Im Schmidburg-Epitaph ist das Proleswappen aber eine Frau im (Fischer?)-Kahn auf einem geschlossenen Flug, ebenso in der Helmzier des Wappens. Ich vermute, dass die Familie das Wappen umgestalten ließ: der Bezug zu der Fischer- Tradition blieb erhalten, aber das Wappen passte sich in dieser Form besser in den Kanon der anderen Wappen ein.
        Was das Wappen der Schmidburgs/Schmiedebergs angeht komme ich nicht so recht voran, einige Quellen vermuten ja, dass es sich um den Ort Schmiedeberg bei Wittenberg handelt (heute Bad Schmiedeberg). Der Name Schmiedeberg ist ja eigentlich nur Namenszusatz, Valentin Schmidburg hieß Valentin Becker von Schmiedburg, ein Hinweis darauf aus welchem Ort er stammte.
        Das Schmiedeberg-Wappen ist übrigens noch einmal schön unten links im Pistoris-Epitaph in der Stadtkirche St. Thomas in Leipzig zu sehen, hier heißt es Schmydburgs.
        Ich versuche die alten Familienwappen neu zu illustrieren, im Siebmacher sind es ja meist nur Zeichnungen ohne Farbe, zwar mit Beschreibungen der Tingierungen, aber wenn man alte kolorierte Wappen wie auf den Epitaphen hat, fällt die Rekonstruktion manchmal leichter.
        Viele Grüße,
        Wappenzeichner

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