Lehrer im Alter von 24 Jahren?

[Juergen]

Ich danke Euch, für Eure Antworten.

Also gab es damals auch schon junge Lehrer und nicht nur ältere vollbärtige Herren, den Rohrstock auf dem Rücken haltend.
Um 1880 wurden vermutlich nicht mehr ausgediente oder invalide Soldaten,
als Lehrer in den Schulen angestellt, wie in dem von Asphaltblume genannten Buch
beschrieben steht. (bis 1790).

Wie lange und ob man damals studieren musste, um Lehrer zu werden, war mir
nicht bekannt. Von Lehrerseminaren hatte ich schon gelesen.

Mal sehen, ob ich meinen Lehrer noch irgendwo verzeichnet finde.
Vielleicht steht in einer entsprechenden Publikation oder Schulchronik, auch woran
er so früh verstarb.

Wie gesagt, da er in Stettin wohnte gehe ich davon aus, dass er dort als Lehrer oder Hilfslehrer? tätig war.

Hier wird er leider nicht genannt:

http://bbf.dipf.de/kataloge/archivdatenbank/hans.pl

P.S. Dank dem Buchtipp von Asphaltblume, in dem es um das Volksschulwesen in Preußen bis ca. 1790 geht,
weiß ich jetzt auch, was der Begriff "Klippschule" ursprünglich bedeutete.
Wer kennt nicht den Spruch, "Du kommst wohl von der Klippschule", aber nicht zu verwechseln mit der Baumschule. ,-)
Winkelschule = Klippschule

http://de.wikipedia.org/wiki/Winkelschule

Viele Grüße
Juergen

[Brigitte Bernstein]

Lehrer im Alter von 24 Jahren

Hallo!
Noch mein Vater geb.1914 hatte Laut seiner Erzählungen einen Lehrer, der mehr den Rohrstock geschwungen hat als seinen Schülern etwas zu lernen. Von Pädagogig konnte da keine Rede sein. In einem Raum wurden Kinder von vier Klassen unterichtet. Erst als er aus Altersgründen ausschied und ein junger Lehrer das Amt übernahm wurde es besser. Meine Mutter geb.1924 genoss eine sehr gute Schulausbildung
Schöne Grüße Brigitte

[roi]

Hier ist mein Großonkel Fritz Lesemann mit seinen Schülern im Jahre 1914. Da war er 23 Jahre alt. Die Schule war in Schönau, Niederschlesien, die Namen der Schüler kenne ich nicht.
Mein Onkel war bis zu seiner Pensionierung Lehrer. Nach dem Krieg leitete er die Bauerschaftsschule in Lengerich-Settel in NRW. Mir machte es als kleines Mädchen großen Spaß, ihn dort zu besuchen, weil wir dann im Klassenzimmer spielen durften, denn er wohnte natürlich in der Schule. Seine Frau half, indem sie die Mädchen in Handarbeiten unterrichtete und mit allen Schülern auch Gartenarbeit machte. Es war eine einklassige Volksschule mit allen Klassen 1-8 in einem Raum. Mein Onkel arbeitete mit den einzelnen Klassen und die anderen hatten während dieser Zeit eine Stillarbeit. Die größeren Schüler halfen auch den Jüngeren.