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  #1  
Alt 22.10.2014, 14:10
chris2588 chris2588 ist offline
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Standard FN Krappidel

Familienname: Krappidel
Zeit/Jahr der Nennung: Unbekannt
Ort/Region der Nennung: Leipzig/Sachsen


Hallo Forum,
ich bin ganz neu hier und hab gleich mal eine Frage zu diesem Namen, da ich leider so gut wie gar nix im Netz darüber finde.
Was könnte er genau bedeuten?

Bis jetzt ,hatte ich nur das gefunden, wo zumindestens "Krapp" erklärt wird.
http://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?t=64852
Und "el", scheint ein Suffix zu sein, der eine Verniedlichung beschreiben soll.

Aber ob das alles so stimmt weiß ich nicht genau.

Viele Grüße

Geändert von chris2588 (22.10.2014 um 14:17 Uhr)
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  #2  
Alt 22.10.2014, 14:46
Kasstor Kasstor ist offline männlich
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Hallo,

zur Bedeutung haben vermutlich andere noch etwas. Der Name taucht ja als Crapidel, Krapidel, Krappidel auf. Erste gefundene Nennung Mitte 16. Jhdt. Lübener Pfarrer Johann Crapidel, evtl. derselbe der im Album der Wittenberger Studenten um 1550 auftaucht, wird als corensis bezeichnet. Im Verzeichnis steht der Name dann in Verbindung mit Breslau und Guhrau (corensis?).

Freundliche Grüße

Thomas
__________________
FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam
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  #3  
Alt 22.10.2014, 14:54
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Laurin Laurin ist offline männlich
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Hallo chris,

der seltene FN Krappidel, der in D auch sehr selten in der Form Krapidel vorkommt, scheint böhmischen / tschech. Ursprunges zu sein.

Im Buch Der Adel von Böhmen (1904) ist eine Familie Krapidel aufgeführt.
In dieser Schreibweise gibt es den FN heute nicht (mehr ?) in der ČR, aber (selten) die ähnl. FN Krapítek und Krapitek.
Nach D. Moldánová, Naše příjmení gehen diese FN zurück auf tschech. krápat "tröpfeln" (vgl. krápník - Tropfstein)
__________________
Freundliche Grüße
Laurin

Geändert von Laurin (23.10.2014 um 09:30 Uhr) Grund: Anmerkungen gelöscht
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  #4  
Alt 22.10.2014, 15:01
Kasstor Kasstor ist offline männlich
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Hier noch aus Schimon: Der Adel von Böhmen, Mähren und Schlesien:

Thomas
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FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam
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  #5  
Alt 22.10.2014, 15:09
Kasstor Kasstor ist offline männlich
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In jenem Werk wird sich offenbar auch mit dem Namen auseinandergesetzt.

Thomas
Angehängte Grafiken
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FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

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  #6  
Alt 22.10.2014, 15:14
Kasstor Kasstor ist offline männlich
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Nochmal 150 Jahre früher: http://books.google.de/books?id=553F...opidlo&f=false

Thomas
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  #7  
Alt 22.10.2014, 18:00
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Laurin Laurin ist offline männlich
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Zitat:
Zitat von Kasstor Beitrag anzeigen
In jenem Werk wird sich offenbar auch mit dem Namen auseinandergesetzt.
So ist es auch.
Anbei die bewußte Seite 14, Textpassage jak tylko poprostu znieksztalceniem polskiego wyrazu »kropidło«
und die Übersetzung zu poln. kropidło "Sprengwedel" (für Weihwasser).
Und damit sind wir - ebenso wie im Tschechischen - auch beim "Tröpfeln"
Angehängte Grafiken
Dateityp: png Ashampoo_Snap_2014.10.22_17h34m57s_001_.png (23,1 KB, 7x aufgerufen)
Angehängte Dateien
Dateityp: pdf Krapidła.pdf (502,3 KB, 7x aufgerufen)
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Freundliche Grüße
Laurin

Geändert von Laurin (23.10.2014 um 18:08 Uhr)
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  #8  
Alt 23.10.2014, 12:52
chris2588 chris2588 ist offline
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Wow, so viele Antworten
Vielen Dank für diese ganzen Infos!
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  #9  
Alt 23.10.2014, 16:54
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Laurin Laurin ist offline männlich
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Hier noch die heutige Verbreitung des FN Kropidło in PL: http://www.moikrewni.pl/mapa/komplet...5C5%2582o.html

Interessant sind die Google-Bilderseite zu Kropidło und die poln. Wikipedia-Seite zu Kropidło szafranowe (Safran-Rebendolde).

Weiterhin sehr aufschlußreich ist die Lebensgeschichte von Herzog Johann I. von Oppeln, seit 1382 Bischof, der von seinen
Zeitgenossen Kropidło (Sprengwedel) genannt wurde - was für einen Geistlichen doch naheliegend sein könnte.
Dieser wird wohl keine legitime Nachkommenschaft aufweisen - also ist Kropidło bei den anderen Namensträgern gleichfalls ein Übername / Nickname.

Im deutschen Sprachgebrauch - der wohl im Herrschaftsbereich der Habsburger Monarchie üblich war, könnte somit
aus poln. Kropidło --> tschech. Kropidlo --> deutsch Krop(p)idel --> mundartl. Krap(p)idel entstanden sein.
__________________
Freundliche Grüße
Laurin

Geändert von Laurin (23.10.2014 um 18:30 Uhr)
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