Wo und wie lettische Vorfahren finden?

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  • Sascha Görtz
    Benutzer
    • 08.08.2014
    • 13

    Wo und wie lettische Vorfahren finden?

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: Vor 1900
    Genauere Orts-/Gebietseingrenzung: Lettland Libau / Liepaja
    Fernabfrage vor der Beitragserstellung genutzt [ja/nein]: Nein
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive, Datenbanken):


    Hallo zusammen,

    hoffe ich bin hier richtig mit meinem Anliegen...

    Nach den ersten spannenden Monaten der Ahnenforschung würde ich nun gerne auch den Zweig meiner lettischen Vorfahren weiter erforschen. Leider bin ich dort erst bei den Ur-Großeltern angelangt.

    Daher wende ich mich hoffnungsvoll an euch.

    Hat jemand von euch ebenfalls lettische Vorfahren und kann mir nützliche Tipps geben wo und wie ich an Urkunden, Namen, Orte, etc. meiner Vorfahren komme? Evtl. auch Infos zur FN Bedeutung?

    Zur Erleuterung:
    Großvater Peteris Reizups, geboren 1911 in Libau
    Vor dem Krieg nach Deutschland (Bracht) geflüchtet
    Seine Eltern Andres Reizups und Maiga Zukur

    Das wars dann auch schon an Informationen.

    Ist es sinnvoll sich an das lettische Staatsarchiv zu wenden? In online Datenbanken bisher nichts gefunden.

    Vielen Dank im Voraus

    MfG
    Sascha
  • Frank K.
    Erfahrener Benutzer
    • 22.11.2009
    • 1318

    #2
    Hallo Sascha,

    es gibt verschiedene Möglichkeiten, an Daten der Vorfahren zu kommen.
    Wenn Du bisher schon etwas von den Großeltern und auch deren Eltern weißt, die aus Lettland - in dem Fall aus Libau - stammen, so ist dies schon ein Anfang.
    In meinen mir vorliegenden Datenbanken bin ich bisher leider noch nicht auf einen der gesuchten Namen gestoßen.

    Eine Suchmöglichkeit ist das Online Kirchenbuch-Archiv "Raduraksti", in dem Du Kirchenbücher einsehen kannst.
    Um dieses Archiv zu nutzen, musst Du Dich registrieren - das ist kostenlos!
    In diesem Archiv sind die Kirchenbücher der verschiedenen Gemeinden Libaus einsehbar: z.B. von der St. Annen-Gemeinde, oder der Trinitatis-Gemeinde (lutherisch), bzw. auch von den anderen Konfessionen.
    Das bedeutet allerdings, dass die Suche etwas dauern kann, wenn man die Kirchenbücher durchforstet (das hab ich selbst auch schon erfahren dürfen.).

    Dies einmal als Anfangsgedanke.

    Viele Grüße

    Frank
    Gegenwart ist die Verarbeitung der Vergangenheit zur Erarbeitung der Zukunft

    Kommentar

    • Marina
      Erfahrener Benutzer
      • 16.03.2006
      • 830

      #3
      Hallo Sascha!

      ich habe einem mann in Lettland geschrieben, dessen Familiennamen Reizups ist. ich habe ihn nach seinen Wurzeln gefragt. Da dieser Familienname sehr selten ist, hoffe ich, dass seine Antwort wichtige Informationen mitbringt.

      HG
      Marina

      Kommentar

      • Sahanya
        Erfahrener Benutzer
        • 12.09.2013
        • 236

        #4
        Hallo Sascha,

        handelt es sich denn um Deutsch-Balten oder Letten? Das würde sicherlich die Ansätze ein wenig ändern.
        Sofern es Deutsch-Balten sind, kannst du beispielsweise bei der deutsch-baltischen genealogischen Gesellschaft in Darmstadt vorbeischauen. Die haben zu verschiedenen FN Akten angelegt. Vielleicht ist ein Treffer dabei. Eine Liste mit den vorhandenen FN gibt es auf deren Internetseite.
        Es gibt aber jedes Jahr nur eine begrenzte Anzahl von Terminen, an denen man da hin kann. Das nächste Arbeitswochenende ist bereits vom 10.-12.10.2014 - falls es also von Interesse sein sollte, noch schnell anmelden.

        Ansonsten empfehle ich ebenfalls eine Anmeldung bei Raduraksti. Das bedeutet viel Arbeit, aber bringt auch viel.

        Auch spannend ist die Seite periodika.lv (Sprache lässt sich auf englisch stellen). Dort sind alte, lettische Zeitungen online (zum großen Teil auch deutschsprachig). Eine wahre Goldgrube! Teils findet man schon allein durch die Eingabe der Namen in die Suchmaske tolle Treffer. Insbesondere Deutsch-Balten lassen sich da recht gut aufspüren (Stichwort: Kirchennachrichten)


        Das lettische Staatsarchiv soll ja sehr gut sein, aber eine Anfrage würde ich erst stellen, wenn deine eigenen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Schon allein aus Kostengründen.

        Viele Grüße,

        Sahany
        Zuletzt geändert von Sahanya; 17.09.2014, 14:49. Grund: Ergänzung

        Kommentar

        • Frank K.
          Erfahrener Benutzer
          • 22.11.2009
          • 1318

          #5
          Hallo Sahany,

          im Beitrag schrieb Sascha "den Zweig meiner lettischen Vorfahren" ... ich glaube dass von daher schon eine Richtung vorgegeben ist.

          Müssen wir abwarten, was raus kommt ...

          Viele Grüße

          Frank
          Gegenwart ist die Verarbeitung der Vergangenheit zur Erarbeitung der Zukunft

          Kommentar

          • Sascha Görtz
            Benutzer
            • 08.08.2014
            • 13

            #6
            Danke Frank, Marina, Sahany.
            Ich bin beeindruckt über die postitve Resonanz!

            Dann werd ich mir eure Tipps mal zu Herzen nehmen und die Kirchenbücher durchforsten. Ich befürchte dafür muss ich russisch können??

            Gruß
            Sascha

            Kommentar

            • Frank K.
              Erfahrener Benutzer
              • 22.11.2009
              • 1318

              #7
              Zitat von Sascha Görtz Beitrag anzeigen
              Ich befürchte dafür muss ich russisch können??
              Hallo Sascha,

              das trifft einmal zu, wenn es sich um Kirchenbücher der Russisch-Orthodoxen Konfession handelt, sowie bei den anderen Kirchenbüchern nach 1890.
              Die evangelischen Kirchenbücher wurden bis 1890 in deutscher Sprache geführt, die der lettischen Gemeinden aber auch in lettischer Sprache.

              Die Menüführung bei Raduraksti kannst Du auch in deutsch oder englisch anwählen. Solltest Du hierfür Hilfe benötigen, dann melde Dich bitte.

              Viele Grüße

              Frank
              Gegenwart ist die Verarbeitung der Vergangenheit zur Erarbeitung der Zukunft

              Kommentar

              • Sahanya
                Erfahrener Benutzer
                • 12.09.2013
                • 236

                #8
                Hallo allerseits,

                @Frank: Kommt halt drauf an.... "lettisch" mag ja auch einfach die Staatsangehörigkeit gewesen sein. Mein deutsch-baltischer Großvater war auch Lette, was das betrifft
                Vielleicht klärt uns Sascha ja noch auf....

                @Sascha: Wünsche viel Erfolg! Wenn Fragen sind, hast du hier jedenfalls viele hilfreiche Geister zur Stelle. Auch hier im Forum sind viele konkrete Hilfsangebote -insbesondere von AlAvo- zu finden. Schau einfach mal durch, ob was dabei ist.

                Viele Grüße,

                Sahanya

                Kommentar

                • AlAvo
                  • 14.03.2008
                  • 6186

                  #9
                  Hallo Sascha,
                  hallo Sahanya,
                  hallo zusammen,

                  zunächst einmal, ist der Familienname Reizups, in der Tat, in Lettland selten vorkommend.

                  Die Unterscheidung, ob deutschbaltischer oder lettischer Ursprung ist insofern wichtig, als dies ein mögliches Kriterum für eine Suche in privaten Datenbanken von Forenmitgliedern ist. Ab 1918 waren die meisten Menschen aus den o. g. Ethnien zunächst einmal lettische Staatsbürger. Dies änderte sich 1939 durch die Umsiedlung der Deutsch-Balten sowie deren lettischen Ehepartner.

                  Sascha's Anmerkung: "Vor dem Krieg nach Deutschland geflüchtet", läßt einigen Raum für verschiedene Interpretationen offen. Hier sollte zunächst exakt geklärt werden, wer und wann nach Deutschland kam?
                  War die Ursache der Flucht durch die Wirren des lettischen Bürgerkrieges oder Unabhängigkeit 1918, der Okkupation Lettlands 1940 durch die Sowjetunion oder die Flucht 1944 aus Angst vor der herannahenden Sowjet-Armee?
                  Eine weitere wichtige Frage ist. War Peteris Reizups Teilnehmer des 2. Weltkrieges? Sofern ja, gehe ich zunächst einmal davon aus, dass auf der Seite der Deutschen "gedient" hat.

                  Sind noch Geburtsdaten der Eltern von Peteris Reizups vorhanden?

                  Evangelische Kirchenbücher von Deutsch-Balten und Letten wurden nach ca. 1892 in russisch geführt. Für Deutsch-baltische und lettische Namen wurden bei den Namen "Untertitel" in lateinischer Schrift verwendet.
                  Gleiches gilt für die Volkszählung- und Seelenrevisionslisten (auch einsehbar in Raduraksti). Hier lohnt sich eventuell auch eine Suche zu den FN Reizups und generell zu dem FN Zukurs bzw. Zukura sowie seinen möglichen Varianten Šukur/Šukura, Cukur/Cukura oder Čukur/Čukura.

                  Vielen Dank für Sahanya's Hinweis auf meine hier veröffentlichten Projekte/Auskunftsthemen. In meinen umfangreichen Unterlagen kommt jedoch der FN Reizups nicht vor. Der FN Zukurs bzw. Zukura nicht mit dem passenden Vornamen Maiga.


                  Viele Grüße
                  AlAvo
                  War Mitglied der Lettischen Kriegsgräberfürsorge (Bralu Kapi Komiteja)

                  Zirkus- und Schaustellerfamilie Renz sowie Lettland

                  Reisenden zu folgen ist nicht einfach, um so mehr, wenn deren Wege mehr als zweihundert Jahre zurück liegen!


                  Kommentar

                  • Sascha Görtz
                    Benutzer
                    • 08.08.2014
                    • 13

                    #10
                    Fortschritte lettische Vorfahren

                    Hallo zusammen,

                    nach mehr als 2 Jahren bin ich bezüglich meiner lettischen Vorfahren endlich einen Schritt weitergekommen. Das lettische Staatsarchiv hat für mich eine Forschung durchgeführt (Kosten 70 €, Wartezeit 15 Monate). Dadurch konnte ich durch die Geburts- & Heiratsurkunden von Peteris Reissup endlich meine Ur- & Ururgroßeltern ermitteln. Das Raduraksti Archiv hat hier sehr weiter geholfen.

                    Was mir neu war, ist das mein Großvater mit der Wehrmacht kolaboriert hat und der lettischen SS beigetreten ist. Durch diese Erkenntis ist mir nun auch klar warum er nach Deutschland geflohen ist. Die rote Armee hätte ihn gelyncht. Er hieß überigens Reissup und nicht Reizups. Da war wohl der deutsche Standesbeamte ein wenig schlampig. Des Weiteren war er evangelisch lutherisch was mir auch nicht bekannt war.

                    Ich danke euch nochmals für eure damalige Hilfe.

                    Durch die neuen Erkenntnisse haben sich jetzt neue Herausforderungen aufgetan. Mir fällt es zur Zeit noch schwer die Kirchenbuch Einträge zu entschlüsseln. Diese sind zwar auf deutsch dennoch sind mir die typischen lettischen Namen und der Sprachgebrauch sehr fremd sodass mir einige Schlüsselwörter in der Übersetzung fehlen. Aktuell läuft dazu ein Hilfegesuch im Lese und Übersetzungsforum:
                    Quelle bzw. Art des Textes: Heiatseintrag Kirchenbuch Lettland Jahr, aus dem der Text stammt: 1876 Ort und Gegend der Text-Herkunft: Niederbartau (Nicas) Namen um die es sich handeln sollte: Reissup, ... Hallo zusammen, ein Paar Tage Urlaub nutze ich zur Zeit um mal wieder einige Urkunden meiner Ahnen zu entziffern. Leider


                    Nochmals Danke und schönen Gruß aus Brüggen

                    Sascha

                    Kommentar

                    • AlAvo
                      • 14.03.2008
                      • 6186

                      #11
                      Hallo Sascha,

                      vielen Dank für Deine Information über den Ausgang Deiner Archivanfrage beim Lettischen Historischen Staatsarchiv.

                      Ich freue mich sehr zu lesen, dass Du offenbar eine umfangreiche und umfassende Antwort sowie weitere neue Erkenntnisse aus Riga erhalten hast. Herzlichen Glückwunsch hierzu!

                      Somit ist auch der Weg und der Status Deines Großvaters geklärt. Sofern in der bisherigen Auskunft nicht erhalten, bestünde eventuell die Möglichkeit eine Kopie des Eintrages Deines Großvaters in den Rekrutierungsbüchern beim Lettischen Kriegsmuseum in Riga anzufragen.
                      Die Kontaktdaten findest Du auf der genannten Seite unter:
                      II PASAULES KARA VĒSTURES NODAĻA
                      Nodaļas vadītājs (Abteilungsleiter) Jānis Tomaševskis.

                      Herr Tomaševskis ist sehr nett und hilfsbereit. Die Anfrage kannst Du gerne in Englisch stellen.

                      Für weitere mögliche Fragen stehe ich Dir gerne jederzeit zur Verfügung.


                      Viele Grüße
                      AlAvo
                      War Mitglied der Lettischen Kriegsgräberfürsorge (Bralu Kapi Komiteja)

                      Zirkus- und Schaustellerfamilie Renz sowie Lettland

                      Reisenden zu folgen ist nicht einfach, um so mehr, wenn deren Wege mehr als zweihundert Jahre zurück liegen!


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