Keine Allerwelts-(Familien-)Namen

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  • Laurin
    Moderator
    • 30.07.2007
    • 5652

    Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
    Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, daß es so viele Menschen gab, die von Beruf Müller waren. Selbst wenn die sich sämtlich nach ihrem Beruf genannt haben sollten, wovon kaum auszugehen ist, so rechtfertigt das doch noch lange nicht die heutige Häufigkeit dieses Namens. Wie lässt sich das erklären?
    Hallo,

    dieser Ansatz zur Namensetymologie ist nicht ganz richtig.

    Beispiel - der heutige Familienname Müller, der übrigens der häufigst vorkommende in Deutschland ist.
    Menschen, die von Beruf Müller (Schmied, Schneider ...) waren, haben sich im Zeitraum der Herausbildung der Familiennamen wohl niemals selbst nach ihrem Beruf einen Beinamen = Familiennamen gegeben. Dies erfolgte stets von dritter Seite aus. Wohnten im Dorf mehrere Menschen mit dem Rufnamen Hans, von denen einer den Beruf des Müllers hatte, unterschied man "Hans, der Müller" von "Hans, der Schneider" usf.
    Befanden sich aber im gleichen Ort mehrere Mühlen und zwei der Müller hießen zufällig Hans, wurde entweder die Mühle für den Familiennamen näher spezifiziert (Obermüller, Wiesenmüller ...) oder der Müller erhielt seinen Familiennamen gleich nach dem Namen der Mühle.

    Zur Häufigkeit des FN Müller:
    Dieser Beruf war nun einmal der häufigste im Zeitraum der Herausbildung von Familiennamen. Wie Verano bereits andeutete, gab es in den meisten Ansiedelungen - sowohl ländlich als auch später städtisch - nicht nur eine Mühle. Man denke hier bitte nicht nur an die Verarbeitung von Getreide zu Mehl, sondern an die vielfältige Anwendung sowohl der Wind- als auch der Wasserkraft. Das englische Wort mill drückt das wohl auch heute noch am Umfassendsten aus.
    Das Handwerk des Müllers war somit neben dem Schmied (->FN Schmidt u.a.) und dem Schneider das Wichtigste für den Lebenserhalt. So ist auch die Reihenfolge der Namenshäufigkeit erklärbar. Der FN Meyer belegt übrigens "nur" Platz 6 - erklärbar an der geringeren Häufigkeit ländlicher Verwalter gegenüber den vorgenannten Berufsgruppen. Platz 4 gebührt übrigens dem FN Fischer und Weber auf Platz 5.
    Freundliche Grüße
    Laurin

    Kommentar

    • consanguineus
      Erfahrener Benutzer
      • 15.05.2018
      • 5533

      Zitat von Verano Beitrag anzeigen
      Eine Mühle gab es in jedem Ort. Die Siedlung war überschaubar, und viele Einwohner waren noch einnamig. Außer dem Müller! Der Name wurde vererbt.

      Hallo August,

      nein, es gab lange nicht in jedem Ort eine Mühle! Auch habe ich festgestellt, daß vor 500 Jahren die Einnamigkeit schon lange Geschichte war. Einige Müller habe ich in der Zeit auch angetroffen, aber von denen hieß keiner mit Familiennamen Müller. Tatsächlich habe ich noch nie jemanden vor 500 Jahren gesehen, der tatsächlich Müller mit Familiennamen hieß. Meinetwegen "Tileke Brandes, der Müller", aber da war der Familienname schon fix. Müller war dann nur noch die Berufsbezeichnung. Meyer habe ich gaaaanz selten erlebt. Smed oder Schmidt ebenfalls. Etwas häufiger dann schon Scrader, also Schneider.

      Viele Grüße
      Matthias
      Suche:

      Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
      Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
      Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
      Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
      Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
      Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

      Kommentar

      • consanguineus
        Erfahrener Benutzer
        • 15.05.2018
        • 5533

        Zitat von Laurin Beitrag anzeigen
        dieser Ansatz zur Namensetymologie ist nicht ganz richtig.

        Beispiel - der heutige Familienname Müller, der übrigens der häufigst vorkommende in Deutschland ist.
        Menschen, die von Beruf Müller (Schmied, Schneider ...) waren, haben sich im Zeitraum der Herausbildung der Familiennamen wohl niemals selbst nach ihrem Beruf einen Beinamen = Familiennamen gegeben. Dies erfolgte stets von dritter Seite aus. Wohnten im Dorf mehrere Menschen mit dem Rufnamen Hans, von denen einer den Beruf des Müllers hatte, unterschied man "Hans, der Müller" von "Hans, der Schneider" usf.
        Befanden sich aber im gleichen Ort mehrere Mühlen und zwei der Müller hießen zufällig Hans, wurde entweder die Mühle für den Familiennamen näher spezifiziert (Obermüller, Wiesenmüller ...) oder der Müller erhielt seinen Familiennamen gleich nach dem Namen der Mühle.
        Mir ist schon bewußt, daß sich Menschen ihren Namen zumeist nicht selbst gegeben haben. Ich habe das oben ziemlich überspitzt dargestellt weil mir aufgefallen ist, daß die heute am häufigsten vorkommenden Familiennamen vor einigen 500 Jahren noch kaum aufgetreten sind. Aber auch so gut wie keine Menschen mit nur einem Namen. Das bedeutet doch, daß fast alle Menschen um 1450 bereits einen Familiennamen hatten, der aber eben nicht oder sehr selten Müller, Meyer (heute mit allen Varianten auf Platz 2, nicht Platz 6!), Schmidt (mit allen Varianten heute auf Platz 1) lautete. Und heute wimmelt es nur so von Trägern dieser Namen. Sind die damals einfach nicht in irgendwelchen Urkunden aufgetaucht? Oder wie erklärt sich das Phänomen dieser rasanten Vermehrung der heute typischsten und häufigsten deutschen Namen?

        Zitat von Laurin Beitrag anzeigen
        Zur Häufigkeit des FN Müller:
        Dieser Beruf war nun einmal der häufigste im Zeitraum der Herausbildung von Familiennamen. Wie Verano bereits andeutete, gab es in den meisten Ansiedelungen - sowohl ländlich als auch später städtisch - nicht nur eine Mühle. Man denke hier bitte nicht nur an die Verarbeitung von Getreide zu Mehl, sondern an die vielfältige Anwendung sowohl der Wind- als auch der Wasserkraft. Das englische Wort mill drückt das wohl auch heute noch am Umfassendsten aus.
        Ich gebe Dir Recht, daß es durchaus mehr Mühlen gab als die typischen Mahlmühlen, aber daß in jedem Dorf eine Mühle stand, halte ich für weit übertrieben. Ich habe mich mit Mühlen in meiner Gegend mal sehr beschäftigt. Wenn es hoch kommt, gab es eine Windmühle auf drei Dörfer. Wassermühlen so gut wie gar keine, was aber der Topographie hier geschuldet ist.

        Zitat von Laurin Beitrag anzeigen
        Das Handwerk des Müllers war somit neben dem Schmied (->FN Schmidt u.a.) und dem Schneider das Wichtigste für den Lebenserhalt. So ist auch die Reihenfolge der Namenshäufigkeit erklärbar. Der FN Meyer belegt übrigens "nur" Platz 6 - erklärbar an der geringeren Häufigkeit ländlicher Verwalter gegenüber den vorgenannten Berufsgruppen. Platz 4 gebührt übrigens dem FN Fischer und Weber auf Platz 5.
        Meyer darf man tunlichst nicht mit "ländlicher Verwalter" gleichsetzen! Das mag vielleicht auf einen kleinen Teil der Meyer zutreffen, aber da es nicht so viele Verwalter ländlicher Güter gab, ist eine andere Deutung viel zwingender. Ein Meyer ist ein Bauer, der seinen Hof nach Meyerrecht innehat. Das Meyerrecht ist die "schlechteste" Form des bäuerlichen Untereigentums an einem Hof, nämlich dem "Meyerhof". Es gab auch "Erbzinshöfe" (besser) und "Lehnshöfe" (noch besser). Natürlich konnte ein Bauer sein Land auch von verschiedenen Grundherren zu verschiedenen Besitzrechten innehaben. Im ländlichen Umfeld finde ich häufig in 500 oder 600 Jahre alten Urkunden etwa "Hans Everdes, Hinrik Beierstedts Meyer". Hans Everdes ist also der Bauer, der von Hinrik Beierstedt einen Hof zu Meyerrecht hat.

        Viele Grüße
        Matthias
        Suche:

        Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
        Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
        Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
        Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
        Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
        Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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        • Verano
          Erfahrener Benutzer
          • 22.06.2016
          • 7819

          Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
          Hallo August,

          nein, es gab lange nicht in jedem Ort eine Mühle! Auch habe ich festgestellt, daß vor 500 Jahren die Einnamigkeit schon lange Geschichte war. Einige Müller habe ich in der Zeit auch angetroffen, aber von denen hieß keiner mit Familiennamen Müller. Tatsächlich habe ich noch nie jemanden vor 500 Jahren gesehen, der tatsächlich Müller mit Familiennamen hieß. Meinetwegen "Tileke Brandes, der Müller", aber da war der Familienname schon fix. Müller war dann nur noch die Berufsbezeichnung. Meyer habe ich gaaaanz selten erlebt. Smed oder Schmidt ebenfalls. Etwas häufiger dann schon Scrader, also Schneider.

          Viele Grüße
          Matthias

          Hallo Matthias,



          Stimmt schon, nicht in jedem Ort stand eine Mühle.



          Ich bin auch nicht im 14. oder 15. Jahrhundert, sondern viel früher.

          Hier ein lesenswerter Artikel:
          5. Teil der WELT-Serie über Namenforschung: Kein Beruf war häufiger und keiner außer dem des Bauern so wichtig - Aber warum war der Müller "ehrlos"?


          Dass ein Müller sich nicht selbst so genannt hat, kann ich mir kaum vorstellen.
          Mal angenommen, Hans, der Müller, wäre in eine größere Stadt zum Jahrmarkt gegangen. Dort kannte ihn keiner. Um sich vorzustellen, könnte er doch gesagt haben: „Ich bin Hans, der Müller“. Und schwupps, war er der Hans Müller.
          Vereinfacht gesagt.

          Viele Grüße August

          Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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          • Zima1986
            Erfahrener Benutzer
            • 01.03.2017
            • 206

            Einer meiner DNA-Matches bei MyHeritage hat den Nachnamen "Sommerlatte"

            Und ein Verwandter aus einer Seitenlinie hat eine Frau mit dem schönen Nachnamen "Aufderstraße" geheiratet.
            Zuletzt geändert von Zima1986; 25.02.2019, 16:32.
            Kr. Briesen u. Strasburg: Czaplewski, Kaminski, Dolaszynski,
            Kr. Gostyn: Berdyszak, Klups
            Oppeln/Rosenberg O.S.: Wodarz, Tkaczyk, Nowak, Jendrysik
            Bad Reinerz: Kastner
            Kr. Frankenstein: Tiltsch, Jaschke
            Striegau: Körber
            Eichsfeld: Kaufholz, Schwarzenberg

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            • Verano
              Erfahrener Benutzer
              • 22.06.2016
              • 7819

              Zitat von Zima1986 Beitrag anzeigen
              Einer meiner DNA-Matches bei MyHeritage hat den Nachnamen "Sommerlatte"

              Verwandt mit Sylvia von Schweden?
              Viele Grüße August

              Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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              • Laurin
                Moderator
                • 30.07.2007
                • 5652

                Zitat von Zima1986 Beitrag anzeigen
                Einer meiner DNA-Matches bei MyHeritage hat den Nachnamen "Sommerlatte".
                Bedeutet „Frühlings- bzw. Sommer-Sproß“ und deutet z.B. auf einen Gärtner (als Spottname) hin.
                Freundliche Grüße
                Laurin

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                • magic70
                  Benutzer
                  • 15.02.2019
                  • 82

                  Mit Müller, Schneider oder Schmidt kann ich bei meinen Vorfahren bis jetzt nicht dienen, allerdings ist „Brandes“ hier in der Gegend nicht besser und führt quasi ins nirgendwo oder auch ins überall, zumal, wenn der Vorname Friedrich oder Maria ist .... *genervt*

                  Aber so richtig nerven mich die Hirnsteins, die Ahnen meiner Uroma, die locker drei Ehefrauen pro Sohn verschlissen haben, die allesamt Ferdinands in die Welt setzten und wo ich mich nun nicht mehr durchfinde ...

                  Also, wer bitte Hirnsteins oder Spaniers aus dem schönen Arnsberg sein eigen nennt, bitte gern melden !
                  Zuletzt geändert von magic70; 25.02.2019, 20:28.
                  Liebe Grüsse
                  Dunja


                  Ich forsche aktuell nach
                  Kortenbrink (Ostfriesland)
                  Behmann (Hildesheim)
                  Groen (Leer/Ihrenerfeld)

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                  • Verano
                    Erfahrener Benutzer
                    • 22.06.2016
                    • 7819

                    Zitat von Laurin Beitrag anzeigen
                    Bedeutet „Frühlings-Sproß“ und deutet z.B. auf einen Gärtner (als Spottname) hin.
                    Ein Schelm, der bei „Latte“ einen anderen Zusammenhang herstellt - aber so weit entfernt liegt er damit wohl nicht -> einfach mal „Morgen“ davorsetzen.
                    Sommerlatten sind besonders solche junge zarte Weiden vom ersten Wuchse.
                    Viele Grüße August

                    Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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                    • Laurin
                      Moderator
                      • 30.07.2007
                      • 5652

                      Zitat von Verano Beitrag anzeigen
                      Sommerlatten sind besonders solche junge zarte Weiden vom ersten Wuchse.
                      Sommerlatte, zu mhd. sumerlate, summerlatte, "Gerte, Sommerschössling, diesjähriger Schössling, in einem Sommer gewachsener Schössling" (nach Köbler, Mhd. WB)
                      Freundliche Grüße
                      Laurin

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                      • Verano
                        Erfahrener Benutzer
                        • 22.06.2016
                        • 7819

                        Schon klar!
                        Viele Grüße August

                        Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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                        • Laurin
                          Moderator
                          • 30.07.2007
                          • 5652

                          Zitat von Verano Beitrag anzeigen
                          Schon klar!
                          Danke für den Wink.
                          Vielleicht gibt es eine etymolg. Ähnlichkeit zwischen Sommerlatte und Huflattich?
                          Freundliche Grüße
                          Laurin

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                          • Zima1986
                            Erfahrener Benutzer
                            • 01.03.2017
                            • 206

                            Zitat von Laurin Beitrag anzeigen
                            Bedeutet „Frühlings- bzw. Sommer-Sproß“ und deutet z.B. auf einen Gärtner (als Spottname) hin.
                            Danke für den Hinweis!
                            Kr. Briesen u. Strasburg: Czaplewski, Kaminski, Dolaszynski,
                            Kr. Gostyn: Berdyszak, Klups
                            Oppeln/Rosenberg O.S.: Wodarz, Tkaczyk, Nowak, Jendrysik
                            Bad Reinerz: Kastner
                            Kr. Frankenstein: Tiltsch, Jaschke
                            Striegau: Körber
                            Eichsfeld: Kaufholz, Schwarzenberg

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                            • consanguineus
                              Erfahrener Benutzer
                              • 15.05.2018
                              • 5533

                              Zitat von Laurin Beitrag anzeigen
                              Vielleicht gibt es eine etymolg. Ähnlichkeit zwischen Sommerlatte und Huflattich?

                              Hallo Laurin,

                              ich glaube, das ist Zufall.


                              Etymologie

                              Lattich · Huflattich
                              Lattich m. krautiger, gelbblühender Korbblütler, Kopfsalat. Ahd. lat(t)uhha (9./10. Jh.), lat(t)uh, lactoch (10. Jh.), mhd. latech(e), mnd. lādeke, lādike, laddeke, mnl. lachteke, aengl. lactuc(e), leahtric verweisen teils auf Entlehnung aus lat. lactūca ‘Lattich, Kopfsalat’ (Ableitung von lat. lac (aus *lāc), Genitiv lactis ‘Milch’; Benennungsmotiv ist also der milchige Saft der Pflanze), teils auf Anschluß an die Variante spätlat. lattūca; vgl. entsprechendes ital. lattuga. Daneben stehen aus mlat. lapatica ‘Ampfer’ (wohl für *herba lapatica, vgl. gleichbed. lat. lapathum, griech. λάπαθον) entlehnte, eine Zwischenstufe *latica (mit Silbenausfall) voraussetzende Formen wie ahd. letihha (10. Jh.), let(t)ih (Hs. 12. Jh.), mhd. leteche, die dem 2. Glied der Pflanzenbezeichnung Huflattich (s. unten) zugrunde liegen, sich jedoch trotz anderer Herkunft lautlich mit dem aus lat. lactūca, spätlat. lattūca entstandenen vermischen. Für die Weiterentwicklung des Pflanzennamens Lattich im Hd. sind diejenigen ahd. Bezeugungen wesentlich, die ein (von der Lautverschiebung nicht betroffenes) -tt- aufweisen und den Vokal -a- bewahren. Zum Entlehnungsvorgang und Formenreichtum im Ahd. vgl. Frings/M. Germania Romana 2 (1968) 291 ff. Gartenlattich ist eine alte Kulturpflanze und dient in erster Linie zur Salatbereitung, wird aber nur selten und nur landschaftlich Lattichsalat (hess.), Kopflattich (thür.) oder geköpfelter Lattich (schweiz.) genannt. Im allgemeinen Sprachgebrauch hat sich vielmehr ↗Salat (s. d.) mit seinen Determinativkomposita Kopfsalat, Blattsalat, Schnittsalat als Bezeichnung durchgesetzt. Huflattich m. Name einer zeitig im Frühjahr gelbblühenden und wildwachsenden Korbblütlergattung, ahd. huofletih(ha), huoflatuh(ha) (Hs. 12. Jh.), mhd. huofleteche; verdeutlichende Zusammensetzung nach den einem Pferdehuf ähnlichen Blättern. Zum Grundwort s. oben

                              Quelle: Das Wortauskunftssystem zur deutschen Sprache
                              Viele Grüße
                              consaguineus
                              Suche:

                              Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                              Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                              Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                              Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                              Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                              Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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                              • Bergkellner
                                Erfahrener Benutzer
                                • 15.09.2017
                                • 2351

                                Haben heute die Todesanzeige der Schwiegermutter meine Cousine bekommen, die Gute hieß mit Mädchennamen Nothdurft - was sicher ein Grund war, schnell zu heiraten...

                                Lg, Andreas der bergkellner
                                Wollt' ich für Arschlöcher bequem sein, wäre ich ein Stuhl geworden.(Saltatio Mortis, Keiner von Millionen)


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