Dienstverpflichtung meiner Mutter 11/1942-4/1945

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  • renatehelene
    • 16.01.2010
    • 1983

    Dienstverpflichtung meiner Mutter 11/1942-4/1945

    Liebe Militärexperten/innen;
    da meine Mutter (geb. 1908) NIE über ihre Zeit im WWII gesprochen und
    ich auch nie danach gefragt habe, würde ich doch gerne wissen, was das,
    was sie in ihrem Rentenantrag aufgeführt hat, zu bedeuten hat;

    20.11.1942-28.11.1944- Ia-Schreiberin schw.Flak 635 - Heimleiterin
    7.12.1944- 12.4.1945- Stenotypistin Erg.d.Heeres u.d. Waffen SS

    Ich selbst wurde Ende 1941 (unehelich ) in Kassel geboren.
    Eine Anfrage bei der WASt. war erfolglos.

    Was könnte sich unter der Beschreibung "Ia-Schreiberin" verbirgen?
    "Mußte" sie für diese Tätigkeiten "zwangsweise" Mitglied der NSDAP sein?
    Sie ist dann nach Östereich "geflüchtet" (zu ihrer dort verh. Schwester)
    und im Okt. 1945 aus Österreich ausgewiesen worden.

    Im voraus schon einmal DANKE fürs Lesen und für Aufklärungen.
  • AlAvo
    • 14.03.2008
    • 6185

    #2
    Hallo Renate,

    so weit ich weiß, war der Ia der Erste Generalstabsoffizier, in der Wehrmacht ein Führungsgehilfe des Kommandeurs.
    Bei der Funktion einer Heimleiterin lässt sich nur spekulieren. Eventuell war sie für die Führung eines Offiziers- oder Unteroffiziersheimes verantwortlich?

    Eine Anstellung, ob nun als Angestellte oder Militärangehörige, bedurfte nicht zwingend einer NSDAP-Mitgliedschaft.
    Ob die Ausweisung aus Österreich aufgrund einer möglichen Parteimitgliedschaft erfolgte, vermag ich nicht einzuschätzen.

    Ich hoffe, mit diesen Angaben ein wenig helfen zu können?


    Viele Grüße
    AlAvo

    Ps.: Vielleicht lohnt sich eine Anfrage zur Parteizugehörigkeit beim Bundesarchiv und oder beim Bundesarchiv Abteilung Militärarchiv (Abt. MA)
    War Mitglied der Lettischen Kriegsgräberfürsorge (Bralu Kapi Komiteja)

    Zirkus- und Schaustellerfamilie Renz sowie Lettland

    Reisenden zu folgen ist nicht einfach, um so mehr, wenn deren Wege mehr als zweihundert Jahre zurück liegen!


    Kommentar

    • Klingerswalde39_44

      #3
      Hallo Renate,
      hier etwas zu schw. Flak 635 - also Kassel passt.
      Aber wie passt Heimleiterin da rein?
      Zuletzt geändert von Gast; 29.01.2015, 20:52.

      Kommentar

      • Jürgen P.
        Erfahrener Benutzer
        • 07.03.2010
        • 1008

        #4
        Hallo Renate,

        mit Verlauf des Krieges ~ab 1942 waren unverheiratete Frauen dienstverpflichtet.
        Soweit nicht in der Rüstungsindustrie, Haushalt u. Landwirtschaft auch zu einem späteren Zeitpunkt bei der Wehrmacht und SS.
        Ich füge hier den Link zu einem Standartwerk über die Wehrmacht ein
        "Die Wehrmacht im Dritten Reich: 19. Dezember 1941 bis 9. Mai 1945" von Rudolf Absolon




        Die Dienstverpflichtung wurde von den Arbeitsämtern übernommen. Die Arbeit war rentenversicherungspflichtig.
        Als Stenotypistin dürfte sie vornehmlich in Stabs-/oder Kommandoebenen von Einheiten tätig gewesen sein.

        Bei der Zeitangabe 1944-1945 könnte es ich im Einheiten des Ersatzheeres gehandelt haben.
        In Nachkriegsfilmen werden diese Frauen oft dargestellt, u.a. "Fabrik der Offiziere"

        Mitgliedschaft in der NSDAP war nicht zwingend. Bei dem Hinweis auf SS könnte jedoch eine Mitgliedschaft wahrscheinlich sein.

        Insoweit solltest du, wie von AlAvo vorgeschlagen, Anfragen stellen. Weiter, wenn sie nach dem Okt.1945 ihren Wohnsitz in der Besatzungszone der Westmächte hatte könnte in den Staatsarchiven noch eine Spruchkammerakte [Entnazifizierung] vorliegen. [Zuständiges Staatsarchiv im Bereich Wohnort 1945/1946.]

        Gruß Jürgen
        "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen" (I.Kant)

        Kommentar

        • renatehelene
          • 16.01.2010
          • 1983

          #5
          Guten Abend,

          ich danke Euch allen für die SUPER Hinweise; es hat mir sehr geholfen und
          ich werde weiter "wühlen".

          Gut Nächtle

          Kommentar

          • Anna Sara Weingart
            Erfahrener Benutzer
            • 23.10.2012
            • 15111

            #6
            Hallo,
            wegen eventueller NSDAP-Parteimitgliedschaft könntest Du dich an das Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde wenden, wo die Mitgliedsakten aufbewahrt werden.

            Da in der Nazi-Zeit der Andrang darauf, Partei-Mitglied zu werden, groß war, und man deswegen sogar den Beitritt beschränken musste, glaube ich, dass Deine Mutter eher nicht Miglied war.

            Wenn sie es dagegen trotzdem gerne wollte, hätte sie mit Hilfe eines wohlwolllenden Fürsprechens seitens ihrer Vorgesetzten wahrscheinlich gute Chancen gehabt, Mitglied zu werden.

            Gruss
            P.S.
            als Berlinerin könntest Du Dir ja mal das Archiv persönlich von innen ansehen, die frühere preussische Kadettenanstalt in Lichterfelde (ÖPNV: S-Bhf Lichterfelde-West, U-Bhf Steglitz oder Bhf-Lichterfelde-Ost; und jeweils noch 1 Busfahrt)
            Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 30.01.2015, 00:41.
            Viele Grüße

            Kommentar

            • AlAvo
              • 14.03.2008
              • 6185

              #7
              Hallo Renate,

              vielen Dank für deine Rückmeldung.

              Bitte schön, ist doch gerne geschehen.

              Ich wünsche viel Erfolg bei möglichen Anfragen!


              Viele Grüße
              AlAvo
              War Mitglied der Lettischen Kriegsgräberfürsorge (Bralu Kapi Komiteja)

              Zirkus- und Schaustellerfamilie Renz sowie Lettland

              Reisenden zu folgen ist nicht einfach, um so mehr, wenn deren Wege mehr als zweihundert Jahre zurück liegen!


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