Entnazifizierungsunterlagen

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  • Dominik
    Erfahrener Benutzer
    • 23.06.2011
    • 965

    Entnazifizierungsunterlagen

    Liebe Mitforscher,

    zum Thema Entnazifizierung wurde nun ja schon einiges geschrieben. Allerdings habe ich eine, evt. ungewöhnliche, Frage an die Mitglieder des Forums die bereits solche Unterlagen erhalten haben. Wie viele Seiten umfassten die Unterlagen?

    Beste Grüße

    Dominik
    Liebe Grüße

    Dominik
  • Asphaltblume
    Erfahrener Benutzer
    • 04.09.2012
    • 1500

    #2
    Hallo Dominik,
    ich denke, das hängt sehr vom Einzelfall ab.

    Bei meiner Großmutter - sie war Lehrerin - waren es 30 A4-Seiten in Kopie, davon 3 Seiten Aktendeckel, wo ihr Name und ein Aktenzeichen oder nur das Aktenzeichen draufstanden. Ein paar Sachen waren auch doppelt, zum Beispiel die postkartengroßen Charakterzeugnisse von einigen ihrer früheren Schulleiterinnen (sie hat 1938 mit 30 geheiratet und den Schuldienst verlassen und erst ab 1945 als Witwe wieder als Lehrerin gearbeitet), die ihr eine unpolitische, christlich gefestigte Grundeinstellung und pädagogisches Geschick attestierten, oder einige Formulare, die sie mehrfach identisch ausgefüllt einreichen musste. Ihren zweiseitigen Lebenslauf hat sie auch zweimal einreichen müssen. (Alles von Hand abgeschriebene Kopien.) Sie hatte kein Amt in einer NS-Organisation oder so, wenn das der Fall ist, gibt es sicher noch einen Schwung mehr Seiten in der Akte.
    Gruß Asphaltblume

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    • Deisterjäger
      Erfahrener Benutzer
      • 03.03.2013
      • 1159

      #3
      Hallo Dominik,

      das variiert wahrscheinlich, ich habe hier die Originalunterlage mit Briefumschlag meines Vaters liegen und das ist eine einfache A5 Seite. Mein Vater war Luftwaffenangehöriger und ist 1944 verbeamtet worden. Er ist 1944 unter Anrechnung seiner Dienstzeit von 1928 an bei der bad. Polizei aus der Wehrmacht(Luftwaffe) entlassen worden und dann Beamter geworden.

      Gruss vom Deisterrand
      Harald
      Viele Grüße vom Deisterrand
      Harald

      Kommentar

      • Dominik
        Erfahrener Benutzer
        • 23.06.2011
        • 965

        #4
        @ asphaltblume und deisterjäger

        lieben dank euch beiden für eure erfahrungsberichte:-) ich habe gestern die unterlagen meines uropas bekommen und war vom umfang, bzw der menge der seiten, der akte ein wenig schockiert. da dachte ich man könne ja mal nachfragen wie viele seiten sonst so um durchschnitt kommen. ehrlich gesagt hatte ich nur mit 2-6 seiten gerechnet.

        liebe grüße

        dominik
        Liebe Grüße

        Dominik

        Kommentar

        • Kolja
          Erfahrener Benutzer
          • 24.04.2013
          • 222

          #5
          wo kjann man die Unterlagen denn Anfordern?

          Kommentar

          • AngelikaCharlotte
            Benutzer
            • 18.03.2013
            • 69

            #6
            An diese Frage hänge ich mich direkt mal an.

            Kommentar

            • Henry Jones
              Erfahrener Benutzer
              • 31.12.2008
              • 1417

              #7
              Hallo,

              die Unterlagen liegen meistens in den Staats-/Landesarchiven welche die Unterlagen der Spruchkammern (meistens angesiedelt bei Amtsgerichten) übernommen haben.
              Heißt also, wenn man den Wohnort der betreffenden Person nach Kriegsende kennt und weiß welches Gericht für diesen Wohnort zuständig ist/war muss man nur noch das betreffende Archiv ausfindig machen, welches die Unterlagen von dort übernommen hat.

              Gruß Alex

              PS: Bei "kleinen" Wehrmachtssoldaten exisiteren meist nur ganz wenige Unterlagen. Häufig auch nur der selbstausgefüllte Meldebogen.
              Mitglied im Verein zur Klärung von Schicksalen Vermisster & Gefallener (VKSVG e.V.)
              www.vermisst-gefallen.net (Homepage)
              www.vksvg.de (Forum)

              Kommentar

              • Dominik
                Erfahrener Benutzer
                • 23.06.2011
                • 965

                #8
                genau, beim landesarchiv gibt es die normalerweise:-)
                Liebe Grüße

                Dominik

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                • Asphaltblume
                  Erfahrener Benutzer
                  • 04.09.2012
                  • 1500

                  #9
                  Da hab ich meine auch her.
                  Gruß Asphaltblume

                  Kommentar

                  • Rolf Stichling
                    Erfahrener Benutzer
                    • 21.06.2011
                    • 791

                    #10
                    Waren die Verfahren in allen vier Besatzungszonen gleich?

                    Zitat von Henry Jones Beitrag anzeigen
                    Hallo,

                    die Unterlagen liegen meistens in den Staats-/Landesarchiven welche die Unterlagen der Spruchkammern (meistens angesiedelt bei Amtsgerichten) übernommen haben.
                    Heißt also, wenn man den Wohnort der betreffenden Person nach Kriegsende kennt und weiß welches Gericht für diesen Wohnort zuständig ist/war muss man nur noch das betreffende Archiv ausfindig machen, welches die Unterlagen von dort übernommen hat.
                    Gilt das so für alle vier der ehemaligen Besatzungszonen? Ich weiß bisher nur von den Verfahren der Entnazifizierung in den drei westlichen Zonen.
                    Ist das analog auch in der SBZ so gemacht worden? (Formelle Verfahren vor Spruchkammern bei den Amtsgerichten.)
                    Konkret hatte ich einen Großvater in Thüringen (Vacha), der dort als Forstbeamter nach Einmarsch der sowjetischen Besatzungstruppen im Juli 1945 auch zunächst in Haft genommen wurde, dann nach 18 Tagen Haft allerdings wieder entlassen wurde. Gab es da auch förmliche (aktenkundige) Verfahren oder herrschte da eher Willkür?
                    Hat jemand Erfahrungen, ob es im Staatsarchiv (in Weimar?) Unterlagen aus solchen Verfahren gibt?
                    Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.

                    Rolf Stichling

                    PS. Ich suche die Herkunft von

                    Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
                    In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
                    1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.

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