Heimaturlaub im Russlandfeldzug?

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  • woodstockssnoopy
    Erfahrener Benutzer
    • 21.08.2011
    • 195

    Heimaturlaub im Russlandfeldzug?

    MOIN!

    Die meisten Wehrmachtssoldaten die im Russlandfeldzug beteiligt waren, hielten sich ja etliche hundert/tausende Kilometer von der Heimat auf. Da auch die Infrastruktur (Eisenbahnnetz) kaum existent war, ist Heimaturlaub kaum Denkbar gewesen.

    Wie war die Regelung offiziell für Ansprüche auf Heimaturlaub im Sinne von Erholungsurlaub (Urlaub für Beerdigungen, etc. meine ich nicht)?

    Wie sah das dann reel in der Praxis von 1941-1945 in der SU aus?


    VG Christian
  • Sven Sauer
    Erfahrener Benutzer
    • 18.03.2016
    • 187

    #2
    Hallo Christian,

    Nach meinen Infos gab es in der regelung als erstes nur für Familienväter Fronturlaub(Heimaturlaub)
    Meistens gabs aber gar kein Urlaub,weil es ständig Urlaubssperren gab weil es immer irgendwo gerade brenzlig wurde bzw. der Vormarsch weiter gehen musste.!.
    Schwerverwundete wurden natürlich in die Heimat bzw. in Lazarette verteilt

    Wenn man Glück hat, und ein Antrag auf Offiziersanwärter etc. gestellt hatte dass man von dort aus zu den Lehrgängen abgezogen wurden ist.! Laut wehrmachtsbriefe aus dem Osten.
    Mit freundlichen Grüßen
    Sven Sauer







    Auf der Suche nach der Familie Sommerfeld(Landsberg a.d Warthe)>(1820) Familie von Deyn aus Hamburg aus dem jahr (1800) Familie Topolinski aus Cuxhaven aus dem Jahr (1860) und Familie Sauer in Wölferbütt aus dem Jahr (1600?)

    Kommentar

    • Anna Sara Weingart
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2012
      • 15113

      #3
      Zitat von woodstockssnoopy Beitrag anzeigen
      ... Da auch die Infrastruktur (Eisenbahnnetz) kaum existent war, ist Heimaturlaub kaum Denkbar gewesen ...
      Hallo,
      Eisenbahnen waren zahlreich vorhanden. Siehe Karte Eisenbahnnetz, vor 1945:

      Viele Grüsse
      Viele Grüße

      Kommentar

      • Matthias Möser
        Erfahrener Benutzer
        • 14.08.2011
        • 2264

        #4
        Das Eisenbahnnetz war sicherlich groß aber es führte auch weit ins Hinterland,
        mit der fortschreitenden Dauer des Russlandsfeldzuges hatte die Wehrmacht aber massive Probleme mit der generellen Nachschubversorgung an die Front, die Eisenbahnstrecken im rückwärtigen Gebiet waren immer wieder Ziele von Partisanenangriffen oder Wetterextreme und hatten eine andere Spurbreite wie die deutschen, d.h manche Strecken mußten erstmal auf das deutsche Maß umgebaut werden...

        Gruß
        Matthias
        Suche nach:
        Gernoth in Adelnau, Krotoschin, Sulmierschütz (Posen)
        und Neumittelwalde/Kruppa (Schlesien)
        Spaer/Speer in Maliers, Peisterwitz, Festenberg, Gräditz u. Schweidnitz (Schlesien)
        Benke in Reichenbach, Dreissighuben, Breslau (Schlesien)
        Aust in Ernsdorf, Peterswaldau, Bebiolka in Langenbielau (Schlesien)
        Burkhardt in Nieder-Peterswaldau (Schlesien)
        Schmidt in Nesselwitz u. Wirschkowitz im Kreis Militsch (Schlesien)

        Kommentar

        • JürgenP
          Erfahrener Benutzer
          • 22.02.2015
          • 394

          #5
          Moin Christian,

          Zitat von woodstockssnoopy Beitrag anzeigen
          Da auch die Infrastruktur (Eisenbahnnetz) kaum existent war, ist Heimaturlaub kaum Denkbar gewesen
          Das kann man so pauschal nicht sagen. Während des Vormarsches durch Russland sind die Soldaten noch recht regelmäßig in den Urlaub geschickt worden.
          Auch im späteren Kriegsverlauf sind ganze Divisionen zur Auffrischung aus der vordersten Front herausgenommen worden. Während der Auffrischungsphase wurden auch Soldaten in den Urlaub geschickt. Und es gab gerade gegen Ende des Krieges erhebliche Truppenverschiebungen (z.B. von der Westfront an die Ostfront). Auch während der Verlegung erhielten Soldaten Urlaub.

          Mal abgesehen von Partisanenangriffen war das Schienennetz durchaus brauchbar. Der Großteil an Mensch und Material ist per Schiene an die Front gebracht worden. Während der ersten Jahre haben die Eisenbahnpioniere konsequent jeden Schienenstrang auf deutsche Spurweite umgenagelt, da man ja davon ausging, daß auch das russische Schienennetz ein deutsches wird. Weiterhin nutzte man natürlich Beutetechnik und es gab auch zu der Zeit schon Umspurbahnhöfe (z.B. in Brest).

          Also wenn Soldaten nicht in den Urlaub kamen, lag es sicher nicht an der fehlenden Infrastruktur.

          Herzliche Grüße Jürgen

          Kommentar

          • carinthiangirl
            Erfahrener Benutzer
            • 12.08.2006
            • 1608

            #6
            Der jüngste Bruder meines Südtiroler Großvaters hat 1939 die Option (Abwanderung ins Reich) unterschrieben. Bis der bürokratische Weg zu Ende war und er ausreisen konnte war es bereits 1942 (Abschlußmeldung 5.2.1942). In Innsbruck angekommen (4.2. 1942) wurde er sofort zur Wehrmacht eingezogen und war kurze Zeit in einem Umschulungslager in Bludenz, Vorarlberg. Am 27.5.1942 kam er zum 3. Gebirgsjäger-Ersatz-Regiment 138, Marburg. Dann ging es nach Russland.


            Im Juli 1943 durfte er auf HEIMATURLAUB, wobei sein Sohn entstand. Er hatte also eine Frau und sein erstes Kind eine Tochter war im Frühjahr im Alter von ein paar Monaten gestorben.

            ...Am 21.5.1944 ist er beim 10. Stabs Gebirgsjäger-Regiment 91 in Corjewa bei heftigen Kämpfen am Fluß Djnestr gefallen, heute Corjova, Moldawien. Das liegt westlich von Grigoriopol. Davor war er auch im Kaukasus (vor dem Rückzug Richtung Westen). Sein Sohn kam Ende April 1944 zur Welt und hat ihn somit nie gesehen. Sein Vater ruht dort irgendwo in moldawischer Erde, Platz des Grabes unbekannt.




            ...Ab dem 24. Januar 1944 kam es dann zu begrenzten Angriffsunternehmen, um die russischen Truppen zurückzudrängen. Am 27. Januar 1944 konnten Wysselki, Narziskowka und Salawa genommen werden. Anschließend wurde nördlich von Gaisin vorbeigestoßen und die Stellungen bei Rossosche und Napadowka erreicht. Bis Mitte Februar 1944 kam es anschließend zu wechselvollen Stellungskämpfen. Anschließend wurde das Regiment aus der Front genommen und über Uman nach Onufriewka verlegt. Doch auch hier hielt die Front nicht lange. Am 5. März 1944 begann hier die große russische Offensive zur Rückeroberung der Ukraine.
            Unter erheblichen Verlusten gelang es, die Stellungen bis zum 7. März 1944 notdürftig zu halten. Dann setzte sich das Regiment nach Süden ab. Über Selenkoff wurde am 11. März 1944 Nerubaika und am 12. März 1944 Kopenkowata erreicht werden. Unter schweren Kämpfen ging es weiter nach Lebedinka und bis zum 14. März 1944 nach Naliwaika. Hier wurde die 4. Gebirgs-Division eingekesselt, konnte den Kessel aber am 16. März 1944 nach Süden durchbrechen und erreichte am 17. März 1944 den Brückenkopf von Ljuschnewala erreichen. Dieser wurde bis zum 24. März 1944 gehalten. Am 23. April 1944 gelang der 12. Kompanie bei Criuleni der Abschuss eines Flugzeuges. Ende April 1944 kam es zu heftigen Kämpfen in der Gegend von Grigoriopol. Am 14. Mai 1944 setzte hier ein schwerer russischer Angriff ein. Nur mit Mühe konnte ein russischer Durchbruch verhindert werden. Bis zum Juli blieb es dann relativ ruhig. Ende Juli wurde das Regiment in die Karpaten verlegt....

            Zuletzt geändert von carinthiangirl; 13.12.2016, 20:54.

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