Scharfrichter waren nicht gerne gesehen – schon gar nicht beim Delinguenten. Sie waren ausgegrenzt, denn das Handwerk galt als ehrenlos. Die Stadt Osterode am Harz hat bis 1870 einen Henker beschäftigt. Zu den direkten Aufgaben des Scharfrichters gehörte die eigentliche Hinrichtung und die Folter zur Geständniserzwingung als Teil des Gerichtsverfahrens. Auch für die Durchführung von Körper- und Ehrenstrafen war er zuständig. Daneben musste er auch oft weitere unangenehme und geächtete Aufgaben übernehmen – z.B. die Kloakenreinigung, das Abschneiden und das Bestatten von Selbstmördern oder die Aufsicht über die Prostituierten. Oft wurde das Amt des Henkers aus praktischen Gründen mit dem des Abdeckers zusammengelegt.
Im Osteroder Kreiskalender, aus dem Jahr 1909 finden sich Eintragungen von Hinrichtungenund merkwürdigen Todesfällen in Osteroder Kirchenbüchern aus dem 18. Jahrhundert.
Anno 1726 den 28. February ist Joachim Andreas Erdfelder von Laßfelde auf dem Lindenberge mit dem Schwerdt gerichtet und darauf durch die Henker Knechte neben dem Siechenhofe an die Mauer begraben worden, welcher Anno 1725, auf dem 1. July Joachim Mackensen in Laßfelde in der Schlägerey mit einem Stück Holtz, an den Kopf geschlagen, davon er des anderen Morgens gestorben ist.
Anno 1726 den 8. Octobris ist Anna Catharina Brinkmann aus Eysdorf, welche einige Zeit hero allhier gedienet, bei solchem Dienst aber ein Knäblein in Unehren erworben, und nachdem sie solches nach der Geburt ersticket und in der Neustadt in einen Brunnen geworfen, auf dem Uehrder Berge vor hiesiger Stadt mit dem Schwerdt gerichtet, dabei der Kopf auf einen Pfahl gestecket, der Körper aber unter dem Gerichte begraben.
Anno 1740, 8. Octobris ist Ernst Holsten Tochter von Northeim N, Maria Elisabeth, welche einige Zeit allhier bei der Frau Butzen gedienet, und in solchem Dienst dieselbe bestohlen, auf dem Uehrder Berge vor hiesiger Stadt Justifizieret und mit dem Strange auf dem Galgen gehenket worden, der Cörper aber ist am selben Abend wieder abgenommen, und nach Göttingen gefahren, zur Anatheminung der Mediciner Studenten.
21. Nov. 1743 Christjane Seltner, des Weinschenkers Ehefrau, welche sich dem Branntweinsaufens so sehr ergeben und so lange sich vollgesoffen, biß ihr endlich, als sie wieder einmal voll gewesen, der Branntwein wieder zum Halse stürzet und das Herz abgestoßen, sie also in trunkender Weise erbärmlich ihren Geist darüber aufgegeben hat. Hierauf ist sie des Morgens in aller Stille zum Kirchhofe gefahren.
Im Osteroder Kreiskalender, aus dem Jahr 1909 finden sich Eintragungen von Hinrichtungenund merkwürdigen Todesfällen in Osteroder Kirchenbüchern aus dem 18. Jahrhundert.
Anno 1726 den 28. February ist Joachim Andreas Erdfelder von Laßfelde auf dem Lindenberge mit dem Schwerdt gerichtet und darauf durch die Henker Knechte neben dem Siechenhofe an die Mauer begraben worden, welcher Anno 1725, auf dem 1. July Joachim Mackensen in Laßfelde in der Schlägerey mit einem Stück Holtz, an den Kopf geschlagen, davon er des anderen Morgens gestorben ist.
Anno 1726 den 8. Octobris ist Anna Catharina Brinkmann aus Eysdorf, welche einige Zeit hero allhier gedienet, bei solchem Dienst aber ein Knäblein in Unehren erworben, und nachdem sie solches nach der Geburt ersticket und in der Neustadt in einen Brunnen geworfen, auf dem Uehrder Berge vor hiesiger Stadt mit dem Schwerdt gerichtet, dabei der Kopf auf einen Pfahl gestecket, der Körper aber unter dem Gerichte begraben.
Anno 1740, 8. Octobris ist Ernst Holsten Tochter von Northeim N, Maria Elisabeth, welche einige Zeit allhier bei der Frau Butzen gedienet, und in solchem Dienst dieselbe bestohlen, auf dem Uehrder Berge vor hiesiger Stadt Justifizieret und mit dem Strange auf dem Galgen gehenket worden, der Cörper aber ist am selben Abend wieder abgenommen, und nach Göttingen gefahren, zur Anatheminung der Mediciner Studenten.
21. Nov. 1743 Christjane Seltner, des Weinschenkers Ehefrau, welche sich dem Branntweinsaufens so sehr ergeben und so lange sich vollgesoffen, biß ihr endlich, als sie wieder einmal voll gewesen, der Branntwein wieder zum Halse stürzet und das Herz abgestoßen, sie also in trunkender Weise erbärmlich ihren Geist darüber aufgegeben hat. Hierauf ist sie des Morgens in aller Stille zum Kirchhofe gefahren.
Kommentar