Umwandlung von Vornamen lateinisch <-> deutsch

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  • Araminta
    Erfahrener Benutzer
    • 12.11.2016
    • 599

    Umwandlung von Vornamen lateinisch <-> deutsch

    Hallo,

    es ist eine flache Frage aber es würde mich interessieren ob es einen speziellen Grund dafür gibt, weshalb ausschließlich männliche Namen einen Wandel vom lateinischen durchlebt haben.
    Der Fraciscus Joannes wird zum Franz Johann aber die Maria Magdalena bleibt gleich.
    "Schlimmstenfalls" wird aus einer Catherina eine Katherina, da das lateinische kein K kennt.

    Natürlich könnte die Bibel der Ursprung sein aber weiß jemand weshalb das nur bei männlichen Namen so ist?
    Es gibt ja auch männliche Vornamen, die nie in der Bibel aufgetaucht sind. Daher wird es einen allgemein religiösen Ursprung im Lateinischen haben.

    Weshalb nur männliche Vornamen?
    Was bedeutete das - us?
  • Anna Sara Weingart
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2012
    • 15111

    #2
    Zitat von Araminta Beitrag anzeigen
    ... Was bedeutete das - us?
    Hallo
    Mit Hilfe dieser Endung war es für die Römer erkennbar, dass es sich um einen Namen einer männlichen Person handelt.
    Es ist also eine Sprach-Regel, die die Verständigung erleichterte. Die Griechen machen das ähnlich mit der Endung -os.

    Der ursprünglich hebräische Rufname "Saul" wurde zu Paulos (griechisch) und Paulus (lateinisch).
    Der ursprünglich deutsche Rufname Frank ("der Freie", vergleiche frankieren = frei machen) wurde latinisiert zu Franciscus.
    Gruss
    Viele Grüße

    Kommentar

    • fps
      Erfahrener Benutzer
      • 07.01.2010
      • 2152

      #3
      Hallo,

      dass die Frauennamen kaum verändert wurden, hängt vielleicht damit zusammen, dass Vornamen auf -a allgemein als weiblich angesehen wurden.

      Nur: das Hochdeutsche verstellt hier ein wenig den Blick. Nicht nur, dass in anderen Sprachen auch die weiblichen Vornamen verändert wurden, das war auch in den deutschen Mundarten so. In alten Kirchenbüchern, wo die regionalen Vornamen verwendet wurden, erkennt man den ursprünglichen Namen kaum wieder.
      Gruß, fps
      Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

      Kommentar

      • rigrü
        Erfahrener Benutzer
        • 02.01.2010
        • 2559

        #4
        Immerhin wurde immer mal wieder die Endung "-a" in "-e" geändert:

        Concordia -> Concordie
        Susanna -> Susanne
        Christina -> Christine

        Ein bisschen Wandel gab es hier also auch.
        rigrü

        Kommentar

        • Araminta
          Erfahrener Benutzer
          • 12.11.2016
          • 599

          #5
          Zitat von fps Beitrag anzeigen
          In alten Kirchenbüchern, wo die regionalen Vornamen verwendet wurden, erkennt man den ursprünglichen Namen kaum wieder.
          Das klingt ja interessant. Könntest du dafür ein Beispiel nennen?

          @rigrü Diese Namen gibt es in beiderlei Form noch heute. Außer vielleicht Concordia - zumindest kenne ich keine
          Ich würde sogar sagen, dass es heute mehr Christinas als Christenes gibt.

          Bei den Männernamen ist das anders. Die alten Namen sind, mit einigen Ausnahmen, doch fast ausgestorben.

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          • Xtine
            Administrator
            • 16.07.2006
            • 28326

            #6
            Hallo Araminta,

            Zitat von Araminta Beitrag anzeigen
            Bei den Männernamen ist das anders. Die alten Namen sind, mit einigen Ausnahmen, doch fast ausgestorben.
            welche meinst Du? Ich kenne viele Männer, die Heinrich, Wilhelm (Willi), Franz, Josef, Johann, Georg oder sogar Kilian (zarte 17!) heißen.
            Viele Grüße .................................. .
            Christine
            sigpic .. .............
            Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
            (Konfuzius)

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            • henrywilh
              Erfahrener Benutzer
              • 13.04.2009
              • 11784

              #7
              Zitat von Xtine Beitrag anzeigen
              Heinrich
              Ich habe viele männliche Vorfahren, deren Vorname in den Kirchenbüchern mit "Henricus" verzeichnet ist.
              Ohne Zweifel hat die jeder "Heinrich" gerufen, niemals "Henricus".
              "Heinrich" war halt ein urdeutscher Name.
              Hier hat kein "Wandel vom Lateinischen" stattgefunden, sondern umgekehrt eine Latinisierung - ausschließlich durch und für die Kirche. (Wie auch bei "Franz" - "Franciscus", auf den ASW schon hinwies.)

              Auch "Johannes" ist keineswegs lateinisch. Und "Maria" kommt bekanntlich aus dem Hebräischen. Wenn man da "zurück" wollte, müsste man "Mirjam" nehmen.

              Die Ausgangsannahme in #1 ist nicht richtig.
              Zuletzt ge?ndert von henrywilh; 26.08.2017, 10:04.
              Schöne Grüße
              hnrywilhelm

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