Magdalena Alexandrowna Rose, geboren in Riga um 1890

[Marina]

Wo soll ich nun die richtigen, speziellen Archiv-Adressen finden ?

Natuerlich im Internet, wie alle in Russland lebenden das auch so tun.

Marina

[Marina]

Adresse Smolensk:
Russland/Россия
214000, г. Смоленск, ул. Дзержинского, д. 13
ИЦ Управления МВД России по Смоленской области

Das ist die Adresse des Informationszentrums des Innenministeriums, nicht die des FSB.

Marina

[Marina]

FSB des Gebiets Smolensk

УФСБ России по Смоленской области
214000 г. Смоленск, ул. Дзержинского, д. 13-а
smolensk(at)fsb.ru

KGB in Weissrussland
КГБ Республики Беларусь
220030, г.Минск, пр.Независимости, 17

KGB im Gebiet Witebsk
УКГБ по Витебской области
Республика Беларусь,
210026, г.Витебск, ул.Советская, 18

Nationalarchiv der Republik Weissrussland (hier kamm man sich erkundigen, wo genau die Akten liegen)
Республика Беларусь,
220114, г. Минск,
пр-т Независимости, 116

Soweit ich verstanden habe, die Anfragen sollen in Russisch oder Weissrussisch geschrieben sein.

Marina

[Lora]

Guten Morgen in diese Runde,
tja, was soll ich sagen... genau dass, was Marina zuletzt gemeldet hat, wird hier im Forum erwartet. Richtige Adressen... und Anfragen von Suchenden, übersetzt ins Landessprache.
Dass habe ich bereits getan, am 14 Oktober, als Michel über PN um Übersetzung von erhaltener Post gebetet hat.
Wirklich, ich versuche einfach nur helfen. Und es wäre toll, wenn besserwissende Menschen zeigen einfach, ab Beginn, wo es lang geht. Konkrete Adresse und passender Text. Keine Diskussionen rum herum.

Einen schönen Sonntag Euch allen :-)

Mit freundlichen Grüßen
Lora

[U Michel]

Hallo Marina,
ich danke Dir für die Adressen! So können vielleicht auch andere Suchende nach Unterlagen forschen und das finde ich klasse. Schön, dass diese Daten jetzt auch für alle zugänglich sind.

Hallo AlAvo!

Ich habe in den beiden Datenangaben der Verhaftungen von MEMORIAL bei A. Rose gelesen, dass er 1933 und 1942 verhaftet wurde, jedoch einmal als Lette und einmal als Deutscher.
Da ich nicht so tief in der Geschichte Weißrusslands bewandert bin, aber weiß, dass es in Witebsk 1933 (wie in anderen Städten und Dörfern in Weißrussland damals auch) Probleme gab mit allen sogenannten "Ausländern" kann ich die Verhaftung noch einigermaßen "nachvollziehen", da der Zeitgeist damals in Weißrussland nichts anderes bestimmte. Er wurde ja 1933 der Spionage verdächtigt, und ohne Verurteilung freigelassen.

1942 wurde er nach der Besetzung durch die Deutsche Wehrmacht in (seinem nächsten damaligen Wohnort?) Jasstreby/ д. Ястреб gefangen genommen. Wer also hatte ihn dort verurteilt - der russische oder deutsche Staatsanwalt? Das ist mir eben nicht so ganz klar.
In dieser Zeit 1941/42 war die Großoffensive der Roten Armee im Gange, die Wehrmacht verlor kurz nach dem 28.1.1942 Welisch:

......Ebenso in der Mitte: Am 28.Januar 1942, kurz bevor die Rote Armee im Gegenstoß die Stadt Velizh/ Велиж bei Smolensk zurückeroberte, trieben deutsche Polizei und russische Kollaborateure ....

(aus http://www.zeit.de/2008/05/A-Slonim-Holocaust ).

Nun weiß ich eben nicht genau, wer die Verhaftung von A. Rose vornahm und wann, vor allem weshalb? Für mich könnte das nur logischerweise die Deutsche Wehrmacht gewesen sein, da das Gebiet ja nach der Offensive wieder besetzt war von ihnen zum Zeitpunkt der Verhaftung.
Es steht in der Auflistung:
verhaftet am 22. April 1942 durch den Staatsanwalt des Welischsker Gebiets im Dorf Jasstreby/ Арестован 22 апреля 1942 г. прокурором Велижского района , д. Ястреб Велижского р-на Смоленской области.

Oder, wenn die Russische Armee ihn verhaftete, wie kam die dann in das Gebiet oder waren das Partisanen? Kann das auch sein?

Freundliche Grüße
Michel

[AlAvo]

Hallo Michel,

vielen Dank für Deine Rückmeldung.

Hinsichtlich der Nennung der verschiedenen Staatsbürgerschaften, also einmal Lette und einmal Deutscher, lassen sich nur Vermutungen anstellen.

Da. A. Rose im Jahr 1933 vermutlich, in den Augen der Sowjets, als lettischer Staatsbürger galt, wurde er so bezeichnet. Sofern er 1942 von der Deutschen Wehrmacht festgenommen wurde, war er eventuell, aufgrund seiner Herkunft als Deutsch-Balte, als Deutscher genannt.

Ich denke es wichtig zu wissen, wann das Dorf Jasstreby von der Deutschen Wehrmacht zurück erobert wurde?
Diese ließe dann eine mögliche Klärung seiner Verhaftung zu.

Ob Partisanen Gefangene machten und anschließend an Sowjetische Behörden überstellt haben, entzieht sich leider meiner Kenntnis.


Viele Grüße
AlAvo

[Marina]

Nun weiß ich eben nicht genau, wer die Verhaftung von A. Rose vornahm und wann, vor allem weshalb? Für mich könnte das nur logischerweise die Deutsche Wehrmacht gewesen sein, da das Gebiet ja nach der Offensive wieder besetzt war von ihnen zum Zeitpunkt der Verhaftung.
Es steht in der Auflistung:
verhaftet am 22. April 1942 durch den Staatsanwalt des Welischsker Gebiets im Dorf Jasstreby/ Арестован 22 апреля 1942 г. прокурором Велижского района , д. Ястреб Велижского р-на Смоленской области.

Oder, wenn die Russische Armee ihn verhaftete, wie kam die dann in das Gebiet oder waren das Partisanen? Kann das auch sein?

Freundliche Grüße
Michel

Verhaftet am 22. April 1942 durch den Staatsanwalt. Das ist die Antwort auf Deine Fragen.

Marina

[Marina]

Sofern er 1942 von der Deutschen Wehrmacht festgenommen wurde

Vom Kreisstaatsanwalt.

Marina

[U Michel]

Liebe Marina,
ich danke Dir für Deine Nachrichten.
Doch weiß ich leider trotzdem immer noch nicht, ob es der deutsche oder russische Staatsanwalt war, der Alexander Rose 1942 in Jasstreb bei Welisch festnahm.
Was machte 1942 eigentlich ein deutscher Kreisstaatsanwalt direkt oder so nahe an der Front? Da gab es zu der Zeit doch noch keine deutschen Verwaltungskreise.
Bzw.: wieso kann ein russischer Kreisstaatsanwalt aus dem entfernten Smolensk in dem deutsch besetzten Dorf Jasstreb Gefangene machen?
Das ist mir nicht so eindeutig klar.

Ja, ich weiß, dass ich warten muss auf die Unterlagen und Dokumente von 1933 1942 aus den Archiven Witebsk und Smolensk. Bis dahin werde ich mich wohl gedulden müssen.

Allen eine gute Nacht von Michel

[Marina]

Doch weiß ich leider trotzdem immer noch nicht, ob es der deutsche oder russische Staatsanwalt war, der Alexander Rose 1942 in Jasstreb bei Welisch festnahm.

Hallo Michel!

Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht, warum es vom deutschen Staatsanwalt handelt. Alexandert ist in der Liste der von der Sowjetmacht (damals gab es nicht Russland, sondern Sowjetunion) Repressierten verzeichnet.

Marina

[Marina]

Was machte 1942 eigentlich ein deutscher Kreisstaatsanwalt direkt oder so nahe an der Front?

Wie schon oben erwaehnt, war das kein deutscher Kreisstaatsanwalt.

Marina

[Marina]

wieso kann ein russischer Kreisstaatsanwalt aus dem entfernten Smolensk in dem deutsch besetzten Dorf Jasstreb Gefangene machen?

Erstens, machte der Staatsanwalt keine Gefangene selbst. Alles wurde nach seinem Befehl gemacht. Davon ist die Rede. Und zweitens, das Dorf war nicht besetzt, sonst gaebe es keine Moeglichkeit Alexander zu verhaften. Um alle Einzelheiten genau zu wissen, muss man die Unterlagen studieren.

Marina

[U Michel]

Aktualisierungen
der bisher feststehenden Daten zum Thema: Magda Lutoschka, geb. Rose aus Riga

Zum Anfang des Themas konnte ich nur die uns bekannten Daten zur Suche nach den Personen angeben. Jetzt sind einige konkretere Daten vorhanden und diese möchte ich hier mitteilen:

1. Maria Magda Antonie Rose, *2.11.1889 Riga, Domgemeinde- +1930 in Witebsk)

- Eltern: Alexander Jacob Rose und Ida, geb. Wink aus Riga
- Schule in Witebsk durch Hauslehrein Erna, Abschluss unbekannt
- Lehrausbildung unbekannt
- Heirat am15.4.1909 mit dem Ingenieur Fritz Alfred Max Lutoschka aus
Cottbus/ Preussen
- Verbannung ab August 1914 von Witebsk nach Wologda/ Russland bis 1915 zu ihrem Mann Alfred (unter Magdalena Alexandrowna Lutoschka wurde sie in den uns vorliegenden russischen Akten und Dokumenten aus 1915 bezeichnet; also als Zweitname wurde der Rufname des Vaters "Alexander" zugeordnet)
- Wohnorte: Riga bis 1896, Witebsk bis 1909, Berlin bis 1912, Petrograd/ Witebsk (Eltern) bis 1914, Wologda bis 1915, Berlin bis 1926, Neustettin bis 1928, Witebsk bis 1930.
Beruf: unbekannt
- gemeinsam adoptierte Tochter: Vera Magda Lutoschka, *15.7.1923 Schneidemühl, + 2014 Berlin
- 1930 Tod in Witebsk durch falsch behandelte Blutvergiftung

Offene Fragen: genaues Sterbedatum in Witebsk, Schul-Berufs-und Ausbildungsdaten, genauer Wohnort in Witebsk, ihr Grab auf dem Friedhof in Witebsk

2. Fritz Alfred Max Lutoschka * 3.3.1886 Cottbus, + 26.12.1942
Berlin

- Eltern: Reichsbahnsekretär Johann Friedrich Lutoschka und Anna Maria Clara, geb. Bergholz; Cottbus
- Schule in Cottbus, Abschluss unbekannt
- Lehrausbildung als Monteur, Installateur, Elektriker
- Studium: als Bauingenieur, Ort unbekannt
- Beruf: Ingenieur für Tiefbau, Arbeit bei versch. Eisenbahngesellschaften in Berlin, Riga, Witebsk, Petrograd, Leningrad,
- Heirat: 15.4.1909 mit Maria Magda Antonie Rose (s.o.);
- Verbannung 1914 von Petrograd nach Wologda bis 1915
- war am Bau der Berliner U-Bahn beteiligt, ebenso am Aus-und Umbau der Petrograder Metro (Elektrifizierung)
- 1915 Rückkehr nach Deutschland, wohin genau ist uns noch unklar
- gemeinsam adoptierte Tochter: Vera Magda Lutoschka, *15.7.1923 Schneidemühl, + 2014 Berlin
- Wohnorte: Cottbus bis ca. 1900, Berlin bis ??, Witebsk bis 1909, Berlin bis 1913, Petrograd/ Witebsk (bei den Eltern von Magda) bis 1914, Wologda/ Russland bis 1915, Berlin bis 1926, Neustettin bis 1928, Witebsk bis 1930, - 1930 verstarb seine Frau Magda in Witebsk, wurde Wittwer.
- nach und seit der Beerdigung seiner Frau fehlt von ihm bis 1939 jeglicher Nachweis, er war nicht mehr auffindbar, weder auf Arbeit noch auf Anfragen seines Schwiegervaters Alexander Rose in Leningrad, Moskau und bei seiner Verwandtschaft in Deutschland!
- ab 1939 wieder in Berlin registriert als Monteur, im Adressbuch von Berlin bis 1941 verzeichnet
- 26.12.1942 schwerkrank als Invalidenrentner an offener fortgeschrittener Lungen - TBC in Berlin, Josefstift Weißensee verstorben.

Offene Fragen: genauer Wohnort in Witebsk, in Petrograd, in Leningrad; 1915 Rückkehr aus der Verbannung von Wologda nach Deutschland: wann und wohin; sein Aufendhalt zwischen 1930 bis 1939: wo ist er verblieben von 1930 an bis 1939 - Verbannung, Haft, ...?
Studiumsdaten, genauere Berufsausbildungsdaten, Arbeitsdaten in Deutschland und Russland, seine Grabstelle in Berlin!


3. Vera Magda Lutoschka * 15.7.1923 in Schneidemühl, + 9.5.2014 in Berlin
- Schule durch Hauslehrerin "Erna" in Witebsk
- 1930 plötzlicher Tod ihrer Mutter Magda in Witebsk
- 1930 gerichtlich angeordnete Ausweisung aus Weißrussland, ohne ihren Vater (der war nicht mehr auffindbar!!), kam mit der Familie N. Neddermeyer (Arbeitskollege von ihrem Vater) aus Leningrad nach Deutschland zurück
- 1932 Ankunft bei ihrem Onkel (Bruder von ihrem Vater), dem Bäckermeister Felix Lutoschka in Cottbus
- 1933 neue Pflegefamilie in Cottbus, lt. Jungendamt in Cottbus
- 1934 Übersiedlung nach Schneidemühl zur Familie Max Schütze (Architekt, Festungsbaumeister) und Auguste, geb. Jonas, diese war beste Freundin ihrer verstorbenen Mutter,
- Vera wurde in Vera Magda Rose umbenannt durch die Arisierungsbehörden - der Vater-Name Lutoschka klang vermutlich zu slavisch oder osteuropäisch?)
- 1939 Heirat mit Walter Schütze
- ab 1940 in Berlin, 4 Kinder
- verstorben 2014 in Berlin.

Offene Fragen: Grund der Ausweisung 1930 aus Weißrussland, alleine ohne ihren Großvater Alexander Jacob Rose, welcher keine Ausreise nach Deutschland bekam und in Witebsk verblieb

4. Alexander Jacob Rose (Vater von Magda und Erna Rose)
*30.1.1863 in Riga, + 12.5.1942 in/bei Welisch-Jasstreb/ Russland

- Vater: Tuchmacher Jacob Gustav Rose und Christine geb. Pitzewitzsch aus Riga
- Schule, Konfirmation 1878 Riga,
- Ausbildung in Riga als Schlosser, Arbeit als Maschinist auf den Loks bei der Bahngesellschaft Riga - Orel - Bahnen, später Lokführerausbilder in Riga und Witebsk
- 1886 Heirat mit Ida Wink, Riga
- 2 gemeinsame Töchter: Magda und Erna
- 1896 Umsiedlung arbeitsbedingt nach Witebsk
- 1933 Verhaftung durch den OGPU in Witebsk, angeblich wegen Spionage, allerdings freigelassen, da ohne Beweise
- 22.4.1942 Verhaftung bei Welisch in Jasstreb durch den russischen Kreisstaatsanwalt in Welisch, Anklage: wiederum Spionage,
- 12.5.1942 Einstellung des Verfahrens, er starb in der Haft.

Offene Fragen: genauere Daten zur Gesamtfamilie aus Witebsk zu Wohnort, Arbeit, genauere Lebensdaten zwischen 1930 - 1942, Umstände der Verhaftung in Witebsk 1933, Umstände und Akteneinsicht in Verhaftungsunterlagen seiner 2. Verurteilung 1942 in Welisch - Sterbeort, Begräbnisstätte.

6. Ida Rose, geb. Wink * ?? in Riga, + 1927 in Witebsk
- keine näheren Angaben über Schule, Lehre, Ausbildung vorhanden
- 1886 Heirat mit Alexander Jacob Rose in Riga
- 1896 Umsiedlung nach Witebsk
- 2 gemeinsame Töchter: Magda und Erna
- verstarb 1927 im Krankenhaus Witebsk

Offene Fragen: genauere Lebensdaten aus Riga und Witebsk

7. Erna Wilhelmine Rose, * 23.9.1893 in Riga, + ??
- Schulbesuch und Abschluss unbekannt
- Lehrausbildung: unbekannt
- ev. Heirat, Kinder, Ehemann, Wohnort nach 1910 bis jetzt unbekannt
- weitere Daten sind uns (leider noch!!) nicht bekannt.

Offene Fragen: Verbleib und Wohnort von Erna nach 1910 unbekannt, keine Daten vorhanden


Ich hoffe, die in rot gesetzten Fragen dennoch irgendwie lösen zu können.

Freundliche Grüße von Michel

[Marina]

6. Ida Rose, geb. Wink * ?? in Riga, + 1927 in Witebsk
- keine näheren Angaben über Schule, Lehre, Ausbildung vorhanden
- 1886 Heirat mit Alexander Jacob Rose in Riga

Ida Wink wurde am 28.September 1863 in Riga geboren. Geheiratet am 23.Oktober 1888, nicht 1886.

Marina

[U Michel]

Liebe Marina,
ich danke für die Daten von Ida Wink, das ging ja schnell bei Dir.
Woher stammen diese, und wo finde ich diese originalen Eintragungen in den Kirchenbüchern von Riga?
Ich habe das gefunden:

• »Kirchenbücher
• »Ev. luth.
• »Gemeinden
• »Riga, St. Johanni (Rīgas sv. Jāņa)
• »1882-1888 Lettische, Getraute

Nur den Geburtseintrag von Ida kann ich aber nicht finden.


Freundliche Grüße von Michel



Freundliche Grüße von Michel