Liebe Mitforschende,
ein ziemlich merkwürdiges Dokument aus der Familie meiner Großmutter väterlicherseits möchte ich hier zur Diskussion stellen. In ihm wird das angebliche "Stammwappen der Hözenberger aus Baiern" beschrieben.
"Beschreibung
der
Stam
Wappen
die
Hözenberger
von Baiern" (auf der Rückseite, nicht gescannt)
"Die Hözenberger aus
Baiern.
Erklärung der Wappen
In dieser edlen Stammwappen befintet sich
ein herz-förmiges Schilte in welchen
sich ein ganzer Hözenhirsch in rothen Schilte
ist ober diesen ist ein ofner Turnir oder
Ritters Helm aus welchen wieder ein halber
Hirsch hevorsteigt die Helmschlingen oder Helm
deken sind gelb und roth vereinbart
Von der Bedeutung
Der Hirsch hat die Deutung der Sanftmuth und
gelintigkeit weil er keine Galle haben soll
auch beteutet er das sich die Fohrfahren durch
Ritterliche Thatten emporgeschwungen haben
Es führen Hirschen in der Wappen die
Grafen von Hirschberg die Freyhern
von Ekstein und viele andre mehr"
Ich würde das Schriftstück ganz grob aufs zweite Viertel des 19. Jahrhunderts datieren, geht man da mit mir d'accord?
Die Familie Hörzenberger kann ich ab Mitte des 17. Jahrhunderts als Bindermeister in Wels nachweisen, Ende des 19. Jahrhunderts kam mein 3x-Urgroßvater, ebenfalls Bindermeister, nach Linz. Von einer bayrischen Herkunft wurde - wohl nicht zuletzt aufgrund dieses "Dokuments" - immer wieder gesprochen, tatsächliche Hinweise fand ich bislang keine.
Was ist nun von diesem Schriftstück zu halten? Ich habe ja zwei Theorien. Entweder man ist einem Wappenschwindler aufgesessen und es handelt sich hierbei um ein Begleitschreiben zu einer mittlerweile verlorengegangenen Abbildung des Wappens.
Irgendwie wirkt das ganze Dokument auf mich aber ziemlich kindlich, so als hätte einer meiner Ahnen sich als Schüler einen Streich erlaubt oder eine Phantasie niedergeschrieben. Andererseits stellt sich mir die Frage, ob ein Bindermeisterssohn der Zeit Zugang und Wissen zu und über heraldische Themen hatte, was diese These eher wieder entkräftigt.
Denn die "Grafen" (sic!) - Freiherrn Hirschberg und ihr Wappen gab es jedenfalls... : https://de.wikipedia.org/wiki/Hirsch...delsgeschlecht)
Ich habe mich bislang kaum mit dem Themenkomplex des Wappenschwindels beschäftigt, vielleicht ist für jemanden, der mehr darüber weiß, die ganze Sache ja sofort klar. Würde mich über Eure Meinungen freuen!
ein ziemlich merkwürdiges Dokument aus der Familie meiner Großmutter väterlicherseits möchte ich hier zur Diskussion stellen. In ihm wird das angebliche "Stammwappen der Hözenberger aus Baiern" beschrieben.
"Beschreibung
der
Stam
Wappen
die
Hözenberger
von Baiern" (auf der Rückseite, nicht gescannt)
"Die Hözenberger aus
Baiern.
Erklärung der Wappen
In dieser edlen Stammwappen befintet sich
ein herz-förmiges Schilte in welchen
sich ein ganzer Hözenhirsch in rothen Schilte
ist ober diesen ist ein ofner Turnir oder
Ritters Helm aus welchen wieder ein halber
Hirsch hevorsteigt die Helmschlingen oder Helm
deken sind gelb und roth vereinbart
Von der Bedeutung
Der Hirsch hat die Deutung der Sanftmuth und
gelintigkeit weil er keine Galle haben soll
auch beteutet er das sich die Fohrfahren durch
Ritterliche Thatten emporgeschwungen haben
Es führen Hirschen in der Wappen die
Grafen von Hirschberg die Freyhern
von Ekstein und viele andre mehr"
Ich würde das Schriftstück ganz grob aufs zweite Viertel des 19. Jahrhunderts datieren, geht man da mit mir d'accord?
Die Familie Hörzenberger kann ich ab Mitte des 17. Jahrhunderts als Bindermeister in Wels nachweisen, Ende des 19. Jahrhunderts kam mein 3x-Urgroßvater, ebenfalls Bindermeister, nach Linz. Von einer bayrischen Herkunft wurde - wohl nicht zuletzt aufgrund dieses "Dokuments" - immer wieder gesprochen, tatsächliche Hinweise fand ich bislang keine.
Was ist nun von diesem Schriftstück zu halten? Ich habe ja zwei Theorien. Entweder man ist einem Wappenschwindler aufgesessen und es handelt sich hierbei um ein Begleitschreiben zu einer mittlerweile verlorengegangenen Abbildung des Wappens.
Irgendwie wirkt das ganze Dokument auf mich aber ziemlich kindlich, so als hätte einer meiner Ahnen sich als Schüler einen Streich erlaubt oder eine Phantasie niedergeschrieben. Andererseits stellt sich mir die Frage, ob ein Bindermeisterssohn der Zeit Zugang und Wissen zu und über heraldische Themen hatte, was diese These eher wieder entkräftigt.
Denn die "Grafen" (sic!) - Freiherrn Hirschberg und ihr Wappen gab es jedenfalls... : https://de.wikipedia.org/wiki/Hirsch...delsgeschlecht)
Ich habe mich bislang kaum mit dem Themenkomplex des Wappenschwindels beschäftigt, vielleicht ist für jemanden, der mehr darüber weiß, die ganze Sache ja sofort klar. Würde mich über Eure Meinungen freuen!
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