Zurückkehrende Auswanderer

[Gast]

28 Auswanderer aus dem Kreise Ottweiler , welche in Rußland weder ein Unterkommen noch irgend eine Unterstützung fanden , sind nachdem sie unter mancherlei Bedrängnissen in der Fremde umherzogen , in dem höchsten Elende in Berlin angekommen .
Dort wurde ihnen von dem Königl. Ministerio des Innern eine Unterstützung zur Heimreise verabreicht , auf welcher sie sich jetzt befinden .
Unter diesen Unglücklichen befinden sich die Familien des :

Reiter Peter aus Alsweiler ,
des Peter Gläser aus "Theile " und des Johann Thomas aus Weißkirchen .
Mit Bezugnahme auf die früheren Bekanntmachungen der ähnlichen Schicksale anderer Zurückgekehrter Auswanderer aus den Kreisen Merzig , Saarburg , Oberstein und Birkenfeld , wird auch dieses zur allgemeinen Kenntniß gebracht.

Trier den 19. Oktober 1816 . Die Königl. Preuß. Regierung.

Amtsblatt der Regierung zu Trier 1816

[itau]

Zurückkehrende ( heimliche ) Auswanderer

Aus Herlingen im Kr. Merzig , hatten sich am 5.d. M. die beiden Familien Welsch und Annabaur , 12 Köpfe stark , heimlich entfernt , mit dem Gedanken nach Russisch - Polen auszuwandern , auch sie hatten von den angeblichen großen Unterstützungen und Reisegeldern gehört , welche nach den umlaufenden Gerüchten in Frankfurt am Main den nach jenen Gegenden ziehenden Colonisten ausgezahlt werden sollen ,.............................. ; weder Reisegeld noch sonst eine Unterstützung könnte ihnen verabreicht werden , weil hierzu werder ein Fond noch irgend ein Befehl vorhanden wäre .
Nach 8tägigem Herumirren in der Gegend von Frankfurt , entschlossen sich die Unglücklichen wieder in die Heimat zurückzukehren , wo sie nach 20 Tagen als Bettler ankamen.

Andere heimlich ausgewanderte Familien sind von Warschau hierher in ihre Heimat gleichfalls als Bettler wieder zurückgekehrt , ohne irgendwo die mindeste Unterstützung oder Aufmunterung zu ihrer weiteren Wanderung nach Rußland erhalten zu haben
Trier den 18. Oktober 1816

Amtsblatt der Königl. Regierung zu Trier 1816

[itau]

Zurückkehrende Auswanderer

Von einem aus dem Landkreise Trier zur Information nach Hamburg gesandten Genossen , und aus einer von demselben mitgebrachten Benachrichtigung des Majors von SCHÄFER , Brasilianischer Commissarius in Hamburg dd. 30. April hatte man vorläufig vernommen , das für die Bestreitung der Reisekosten jeder zu sorgen habe -
Die Auswanderer verkauften ihre Besitztümer und ungeachtet die dadurch ausgelösten Geldmittel zur Bestreitung der Reise - und - Überfahrtkosten unzureichend waren , begaben sie sich - versehen mit dem unter Beobachtung der Vorschriften des Gesetzes vom 15. September 1818 ihnen erteilten Auswanderer - Consense und den nötigen Pässen , - mit ihren Familien auf die Reise .

Von diesen Auswanderern sind jetzt schon mehrere , teils von Hamburg , teils noch ehe sie diese Stadt erreichten - nach Aufzehrung der mitgenommen Baarschaft , heimgekehrt :

ein Maurer aus Thailen , verarmt und dürftig

Jacob Thiery aus Losheim ,

Sie haben erklärt , nunmehr selbst in Erfahrung gebracht zu haben , das außer jungen und den Militärdienste tauglichen Leuten , niemand unentgeldlich nach Brasilien transportirt werde , sondern von jedem Kopfe 120 Gulden für die Überfahrt bezahlt werden müßte.

Trier den 12. September 1825

Amtsblatt der Königl. Regierung zu Trier 1825

[itau]

Auswanderungsgeschichte.

Nachstehende Tatsachen aus einem von dem landräthl. Commissarius in Merzig eingereichten amtlichen Protokolle ......................................

Die Rückkehr der Auswanderer :

Diewo Peter , Hardy Johann , Eiffler Nikolaus aus Besseringen,

mit Peter Diewo auf der Rückreise , Mathias Rothgerber aus Otzenhausen .


Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Trier 1816. Seite 301 - 303