FN von der Keck

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  • zimba123
    Erfahrener Benutzer
    • 01.02.2011
    • 735

    FN von der Keck

    Familienname: von der Keck
    Zeit/Jahr der Nennung: vor 1700
    Ort/Region der Nennung: Ostwestfalen


    Hallo zusammen,

    wer weiß mehr über den FN von der Keck?

    Die Google-Suche gestaltet sich leider sehr schwierig. Den FN findet man sehr oft, aber nicht in Kombi mit "von der". Habe die KB der Gegend in den letzten 2 Wochen intensiv durchsucht, aber mir sind nur diese zwei Menschen mit diesem FN untergekommen.

    Traueintrag vom 25.07.1661 in Jakobsberg (Beverungen) - Eva von der Keck


    Taufeintrag 20.04.1659 Bühne (Borgentreich) - Conrad Droste und Maria von der Keck
    Viele Grüße
    Simone
  • Scriptoria
    Erfahrener Benutzer
    • 16.11.2017
    • 2757

    #2
    Hallo Simone,

    vielleicht ein Hinweis auf eine Schenke, einen Gasthof mit einem Besitzer namens Keck. In einem anderen Zusammenhang gibt es "im Keck" als Ortsangabe, d.h. in Nachbarschaft eines Gasthofs, der "Zum Keck" heißt.




    Grüße
    Scriptoria

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    • zimba123
      Erfahrener Benutzer
      • 01.02.2011
      • 735

      #3
      Hallo Scriptoria,

      Dein Tipp hat mich, denke ich, ein Stück weiter gebracht. Besten Dank!

      Das Stichwort "Gasthof" ließ mich an "Fass" denken - und siehe da: keg ist das englische Wort für Fass.

      Es ist gut möglich, dass es in der Region einen Gasthof oder vielleicht eine Brauerei (eine Wein-Gegend ist es eher nicht) namens "Die Keck" o.ä. gab.

      Viele Grüße
      Simone

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      • Laurin
        Moderator
        • 30.07.2007
        • 5654

        #4
        Hallo,

        könnte es sich auch um einen Lese-, resp. Übertragungsfehler handeln und so anstelle eines handgeschriebenen Fraktur-R ein Fraktur-K steht?
        Von der Reck ist als Adelsgeschlecht bekannt.
        Angehängte Dateien
        Freundliche Grüße
        Laurin

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        • zimba123
          Erfahrener Benutzer
          • 01.02.2011
          • 735

          #5
          Zitat von Laurin Beitrag anzeigen
          könnte es sich auch um einen Lese-, resp. Übertragungsfehler handeln und so anstelle eines handgeschriebenen Fraktur-R ein Fraktur-K steht?
          Von der Reck ist als Adelsgeschlecht bekannt.
          Hallo Laurin,

          Ich bin in der Tat bis vor ein paar Tagen davon ausgegangen, dass es "von der Reck(e)" heißt - aufgrund des Eintrags im KB Bühne, der mir schon länger bekannt ist. Es war für mich auch naheliegend, da der dort erwähnte Conrad Droste dem niederen Adel entstammt.

          Ich habe in der Folge sämtliche Stammbäume der adeligen von der Recke durchkämmt, die ich finden konnte, um Maria von der Reck zuzuordnen. Es ist mir nicht gelungen, eine passende Person zu finden.

          Bei dem letztens entdeckten Eintrag im KB Jakobsberg (ca. 7 km von Bühne entfernt) sind mir nun Zweifel gekommen, ob es nicht "von der Keck" heißt - zumal ich nicht wüsste, was der Adel in Jakobsberg sollte. Ich habe die Schreibweise des K mit anderen Einträgen bzw. Familiennamen mit K verglichen und bin zu dem Schluss gekommen, dass es sich um ein K handelt.

          Auch die Argumentation Keck = Fass = möglicher Hinweis auf einen Gasthof oder eine Brauerei entbehrt nicht der Logik, denn das Jakobsberger Gasthaus war in späteren Jahren in der Hand von einem Mitglied der (allerdings großen und weit verzweigten) Familie Vössing. Bei den Einträgen vor 1700 werden Berufe jedoch nicht angegeben. Es ist also nur eine Vermutung.

          Leider sind beide Einträge vom Beginn der Kirchenbücher und nur durch Zufall finde ich vielleicht weitere mit diesem FN, die ein besseres Urteil erlauben.
          Zuletzt geändert von zimba123; 02.11.2023, 17:51.
          Viele Grüße
          Simone

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          • Xylander
            Erfahrener Benutzer
            • 30.10.2009
            • 6450

            #6
            Hallo Simone, hallo zusammen,
            ich lese auch von der Keck, und der Name kommt mir vor, als könne er die deutsche Version eines niederländischen Namens sein. Jedenfalls gab und gibt es van der Keck in den Niederlanden, und soweit ich weiß, waren die Beziehungen zwischen Ostwestfalen und den Niederlanden recht rege. Wenn also auch hier die Spur in die Niederlande führen sollte, dann hätten wir schonmal einen Ansatz.
            Viele Grüße
            Peter
            Zuletzt geändert von Xylander; 02.11.2023, 23:59.

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            • Scriptoria
              Erfahrener Benutzer
              • 16.11.2017
              • 2757

              #7
              Adlige ohne Ehrenbezeugung?

              Falls es sich um Adlige handeln sollte, ist es dann nicht verwunderlich, dass in den Eintragungen keinen ehrerbietigen Bezeichnungen enthalten sind?
              Für diese Zeit sollte das doch zu erwarten sein.

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              • Scriptoria
                Erfahrener Benutzer
                • 16.11.2017
                • 2757

                #8
                Die Idee mit den Niederlanden ist nicht schlecht.

                Kommentar

                • zimba123
                  Erfahrener Benutzer
                  • 01.02.2011
                  • 735

                  #9
                  Zitat von Scriptoria Beitrag anzeigen
                  Falls es sich um Adlige handeln sollte, ist es dann nicht verwunderlich, dass in den Eintragungen keinen ehrerbietigen Bezeichnungen enthalten sind? Für diese Zeit sollte das doch zu erwarten sein.
                  Gutes Argument. Ich habe gerade mal nachgeschaut: In den Bühner KB findet man um die Zeit i. A. den Zusatz "praenob." bei Adeligen.

                  Zudem habe ich den Eindruck, dass die Adeligen sich nur selten in der Pfarrkirche trauen ließen, weil diesbezügliche Einträge selten scheinen (da wurden ja oft umfangreiche Verträge aufgesetzt). Hingegen findet man zahlreiche Taufen und Sterbeeinträge derer von Spiegel im Bühner KB.

                  Bei Conrad Droste erwarte ich keinen Hinweis auf Adel, denn er war ein vor- bzw. unehelicher Sohn des Philipp Droste zu Erwitte, Schweckhausen und Bühne und einer Magd. Der Vater heiratete später noch standesgemäß eine andere Frau.

                  Das spricht also eher gegen ein adeliges von der Keck oder Reck.
                  Viele Grüße
                  Simone

                  Kommentar

                  • zimba123
                    Erfahrener Benutzer
                    • 01.02.2011
                    • 735

                    #10
                    Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
                    ich lese auch von der Keck, und der Name kommt mir vor, als könne er die deutsche Version eines niederländischen Namens sein. Jedenfalls gab und gibt es van der Keck in den Niederlanden, und soweit ich weiß, waren die Beziehungen zwischen Ostwestfalen und den Niederlanden recht rege.
                    Hallo Peter,

                    das wäre schon der dritte Erklärungsansatz - und nicht der unwahrscheinlichste. In der Gegend weit verbreitet ist der FN Deventer - wohl nach einer Stadt in den Niederlanden.

                    Ich habe eine ganze Menge heimatgeschichtliche Literatur über die Dörfer zwischen Warburg und Beverungen, aber auf das Thema Hollandgängerei bin ich dort noch nicht gestoßen.

                    Kannst Du das mit den "Beziehungen zwischen Ostwestfalen und den Niederlanden" näher erläutern für den Zeitraum vor 1600 oder 1700?

                    ----
                    P. S. In Jakobsberg gibt es den FN Stuachten, teilweise auch zu Tuwacht o.ä. verdreht. Ich wette ja darauf, dass dahinter der schottische FN Stuart steckt. Aber das ist ein anderes Thema.
                    ----

                    Tausend Dank jedenfalls für Euere Beiträge! Es macht richtig Spaß, dem mit Euch nachzuforschen. :-)
                    Viele Grüße
                    Simone

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                    • Xylander
                      Erfahrener Benutzer
                      • 30.10.2009
                      • 6450

                      #11
                      Hallo Simone, hallo zusammen,
                      ja, ich dachte an die saisonalen Hollandgänger, aber die gingen ja in die umgekehrte Richtung. Einige blieben in den Niederlanden, heirateten und brachten deutsche Familiennamen in ihre neue Heimat.


                      Aber das kennt Ihr ja. Außerdem war der Familienname van der Keck in den Niederlanden in der fraglichen Zeit ziemlich selten. Gefunden habe ich nur diese Taufe von 1723
                      https://archief.amsterdam/indexen/de...e-58d268271338 (linke Seite, unterster Eintrag)

                      Beim schnellen Durchblättern des Traubuchs und des Taufbuchs fiel mir auf, dass außer von der Keck kein Name dieses Typus, also mit Präposition, zur Bezeichnung der Wohnstätte oder der Herkunft vorkommt. Ich kann natürlich was übersehen haben, aber weiter westlich in Westfalen und am Niederrhein, wimmelt es nur so von an, auf, in, von und ihren westfälischen und niederrheinischen Entsprechungen. Kamen die Zuzügler also aus diesem Raum? Gab es da irgendwo die Lage An/Auf/In der Keck(e)? Gefunden hab ich nur die Erwähnung von auf dem Keck im Gericht Emmerich. Wo der genau liegt, und was Keck bedeutet, weiß ich immer noch nicht.


                      Was bleibt uns? An der Lesung zweifele ich nicht. Aber der Name könnte von der Familie verschliffen oder vom Schreiber falsch verstanden worden sein.

                      Viele Grüße
                      Peter
                      Zuletzt geändert von Xylander; 03.11.2023, 13:40.

                      Kommentar

                      • Scriptoria
                        Erfahrener Benutzer
                        • 16.11.2017
                        • 2757

                        #12
                        Das heutige Keeken (alte Form Kecken) früher ein Dorf, heute Ortsteil von Kleve.

                        Der Namensursprung wird hier aus dem Fränkischen abgeleitet, aber auch ohne weitere Deutung.

                        "Das Dorf Keeken (Keckincghem = Kekene) ist fränkischen Ursprungs".

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                        • Jürgen_W
                          Erfahrener Benutzer
                          • 25.08.2021
                          • 295

                          #13
                          Hallo Simone,

                          ein ähnlicher Fall ist vielleicht der seltene Familienname Vandieken, der in Entrup bei Nieheim seit 1681 mit Varianten wie „Von Dieck“ vorkommt.
                          Ich denke die Bedeutung ist „Vom Deich“ wie beim Familiennamen des flämischen Malers Anthonis Van Dyck:
                          Was bedeutet der Familienname van Dyck? Woher kommt er und welche Varianten zu van Dyck gibt es? Welche berühmten Persönlichkeiten tragen den Nachnamen van Dyck?


                          Viele Grüße,
                          Jürgen

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                          • zimba123
                            Erfahrener Benutzer
                            • 01.02.2011
                            • 735

                            #14
                            Ich habe auch noch etwas gefunden im Hessischen Flurnamenatlas, das ich mir näher anschauen werde. Für Westfalen gibt es das auch, aber online habe ich es nicht gefunden. Von der Ecke Ostwestfalens ist es ja nur ein Steinwurf - im wahrsten Sinne des Worte - bis nach Nordhessen.

                            Viele Grüße
                            Simone

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                            • zimba123
                              Erfahrener Benutzer
                              • 01.02.2011
                              • 735

                              #15
                              Da Grimms Wörterbuch heute keine technischen Probleme hat, konnte ich auch da noch nachschauen.

                              Vielleicht steht Keck kurz für Keckbrunnen oder eine "keck" sprudelnde Quelle. Von da ist es gedanklich nicht mehr weit zum Bierbrauen und zur Gaststätte.

                              Viele Grüße
                              Simone

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