1. Brief
Cincanati, den 28. März 1859
Liebe Eltern und Großeltern,
Mit vielen herzlichen grüßen und Freuden ergreifen wir die Feder an Euch zu schreiben, ich hätte schon längst geschrieben, aber wie die Katharina geschrieben hat wüßt ich es nicht, u. wie ihr wüßt daß ich verheirath bin so wollte ich auch warten bis wir uns ein wenig eingerichtet haben. Mein Mann ist ein Scheinbayer sein Ort heißt Obersinten ums Landgericht Pirmasens mit Namens Fillig Hauter er ist 24 Jahr alt u. ist auch Lutherisch wir sind alle beite Gott sei dank recht gesund und leben recht vergnügt und zufrieden bey einander, wir haben auch einen kleinen Sohn Welchs unsere einzige Freude ist wir sagten schon oft wenn wir nur einmal bey Euch seyn könnten. Mein Mann hat auch noch eine Schwester in Amerika es sind ihnen auch sechs Geschwister und sein Vater ist vorigen Sommer in Deutschland gestorben. Lieben Eltern u. Schwestern bekümmert Euch nicht um mich die Katharina hat geschrieben sie weiß nicht wo ich wohne aber sie hat mich schon einmal besucht. Ich wohne gleich an der Stad in einem Garten da schafft mein Mann in diesem Garten, da verdient er das Monat 12 Thaler das sind 30 Gulden und brauchen keine Rent zu zahlen das ist in Deutsch Hauszins und haben ein Schönes unteres Zimmer wo man das Monat 3 Thaler bezahlen muß. Ich schaffe meine häusliche Arbeit mit mein Kind und wen ich im Garten arbeiten kann verdien ich den Tag 40 Send das ist in Deutsch ein Gulden da bekommen wir aber keine Kost, ich werd aber nicht viel schaffen können den unser Kind ist erst 4 Wochen alt und in Amerika ists nicht wie in Deutschland daß man die Kinder auf den Rücken bind den da wird man ausgelacht. Mein Mann seine Arbeit geht Morgens 6 an bis Abends 6. Lieber Vater ihr habt mir Gesagt ich soll euch schreiben was alles kost, ein Büschel Kartoffel kost 80 Send das ist in Deutsch ein Metzen hat auch 32 Maas das Pfund fleisch kostet 10 man ißt aber doch in einer Woch soviel als wie in Deutschland in einen ganzen Monat in diesen Jahr ist alles zimlich theuer, weil vorigen Sommer das Wasser alles überschwemmt hat es hat ganze Häuser weggerissen aber doch ists in Amerika besser wie in Deutschland es ist doch etwas zu verdienen wer schaffen will. Lieben Eltern und Schwestern und wen jemand von euch kommen will oder alle miteinander so richtet euch auf den Herbst wie ich Aber es muß Euher freier Wille seyn ich will euch nicht zurathen und nicht abrathen wir wären freilich gerne einmal bei euch ich sagte schon oft wenn nur meine kleine Schwester bei mir wär. für junge Leute ist es gut in Amerika die können sich etwas ersparen wir sind alle beide noch jung u. stark wir können uns noch ein schönes Geld verdienen wen uns Gott Gesund lasse. Es freut mich sehr das ihr auch noch alle gesund und am Leben seid aber doch kränk es mich sehr das mein lieber Vater so lang krank war und ich konnte nicht zu ihn kommen u. seine Schwester daß die schon lang krank ist. Aber ich hoff daß Euch unser Brief alle bei guter gesundheit u. größten Wohlstand antreffen möge, schreibt mir sobald wie möglich wieder Antwort so wollen wir den unser schreiben beschließen mit noch willigen Grüßen an alle Freunde verwande und bekante einen Gruß an meinen Großvater. Liebe Mutter ich wollte nichts als wenn Ihr bei mir in Amerika wäret. Ich habe es besser wie ihr. In Liebe verbleibe ich
Euhere getreuste Schwester und Tochter Barbara Küfner
Was ich Euch noch schreiben wil lieben Eltern unsern kleinen Sohn wollen wir auf eueren Namen Taufen lassen aus Liebe
Liebe Schwiger Ältern und Schwestern
Einen herzlichen Gruß von mir an Euch alle. Zum ersten mal schreibe ich an euch alle und wir Wünschen uns nichts als wenn wir alle Einmal bei einander sein könnten weil wir einander Fremd sind und ich wünsche euch eine gute Gesundheit
Philipp Hauter
Den Brief Adressiert wieder an Fetter Löhner den wir kommen doch viel zu ihnen.
Cincanati, den 28. März 1859
Liebe Eltern und Großeltern,
Mit vielen herzlichen grüßen und Freuden ergreifen wir die Feder an Euch zu schreiben, ich hätte schon längst geschrieben, aber wie die Katharina geschrieben hat wüßt ich es nicht, u. wie ihr wüßt daß ich verheirath bin so wollte ich auch warten bis wir uns ein wenig eingerichtet haben. Mein Mann ist ein Scheinbayer sein Ort heißt Obersinten ums Landgericht Pirmasens mit Namens Fillig Hauter er ist 24 Jahr alt u. ist auch Lutherisch wir sind alle beite Gott sei dank recht gesund und leben recht vergnügt und zufrieden bey einander, wir haben auch einen kleinen Sohn Welchs unsere einzige Freude ist wir sagten schon oft wenn wir nur einmal bey Euch seyn könnten. Mein Mann hat auch noch eine Schwester in Amerika es sind ihnen auch sechs Geschwister und sein Vater ist vorigen Sommer in Deutschland gestorben. Lieben Eltern u. Schwestern bekümmert Euch nicht um mich die Katharina hat geschrieben sie weiß nicht wo ich wohne aber sie hat mich schon einmal besucht. Ich wohne gleich an der Stad in einem Garten da schafft mein Mann in diesem Garten, da verdient er das Monat 12 Thaler das sind 30 Gulden und brauchen keine Rent zu zahlen das ist in Deutsch Hauszins und haben ein Schönes unteres Zimmer wo man das Monat 3 Thaler bezahlen muß. Ich schaffe meine häusliche Arbeit mit mein Kind und wen ich im Garten arbeiten kann verdien ich den Tag 40 Send das ist in Deutsch ein Gulden da bekommen wir aber keine Kost, ich werd aber nicht viel schaffen können den unser Kind ist erst 4 Wochen alt und in Amerika ists nicht wie in Deutschland daß man die Kinder auf den Rücken bind den da wird man ausgelacht. Mein Mann seine Arbeit geht Morgens 6 an bis Abends 6. Lieber Vater ihr habt mir Gesagt ich soll euch schreiben was alles kost, ein Büschel Kartoffel kost 80 Send das ist in Deutsch ein Metzen hat auch 32 Maas das Pfund fleisch kostet 10 man ißt aber doch in einer Woch soviel als wie in Deutschland in einen ganzen Monat in diesen Jahr ist alles zimlich theuer, weil vorigen Sommer das Wasser alles überschwemmt hat es hat ganze Häuser weggerissen aber doch ists in Amerika besser wie in Deutschland es ist doch etwas zu verdienen wer schaffen will. Lieben Eltern und Schwestern und wen jemand von euch kommen will oder alle miteinander so richtet euch auf den Herbst wie ich Aber es muß Euher freier Wille seyn ich will euch nicht zurathen und nicht abrathen wir wären freilich gerne einmal bei euch ich sagte schon oft wenn nur meine kleine Schwester bei mir wär. für junge Leute ist es gut in Amerika die können sich etwas ersparen wir sind alle beide noch jung u. stark wir können uns noch ein schönes Geld verdienen wen uns Gott Gesund lasse. Es freut mich sehr das ihr auch noch alle gesund und am Leben seid aber doch kränk es mich sehr das mein lieber Vater so lang krank war und ich konnte nicht zu ihn kommen u. seine Schwester daß die schon lang krank ist. Aber ich hoff daß Euch unser Brief alle bei guter gesundheit u. größten Wohlstand antreffen möge, schreibt mir sobald wie möglich wieder Antwort so wollen wir den unser schreiben beschließen mit noch willigen Grüßen an alle Freunde verwande und bekante einen Gruß an meinen Großvater. Liebe Mutter ich wollte nichts als wenn Ihr bei mir in Amerika wäret. Ich habe es besser wie ihr. In Liebe verbleibe ich
Euhere getreuste Schwester und Tochter Barbara Küfner
Was ich Euch noch schreiben wil lieben Eltern unsern kleinen Sohn wollen wir auf eueren Namen Taufen lassen aus Liebe
Liebe Schwiger Ältern und Schwestern
Einen herzlichen Gruß von mir an Euch alle. Zum ersten mal schreibe ich an euch alle und wir Wünschen uns nichts als wenn wir alle Einmal bei einander sein könnten weil wir einander Fremd sind und ich wünsche euch eine gute Gesundheit
Philipp Hauter
Den Brief Adressiert wieder an Fetter Löhner den wir kommen doch viel zu ihnen.
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