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  • DerJungVomDiek
    Benutzer
    • 15.02.2015
    • 99

    Toter Punkt erreicht?

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1887-1977
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Glauthienen, Königsberg i. Pr., Lübeck und Pinneberg
    Konfession der gesuchten Person(en): ev.
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): Ancesty, myheritage
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): Stadtarchiv Pinneberg, Standesamt Lübeck I, Standesamt I Berlin


    Hallo liebe Forschenden,

    ich möchte mich heute ausnahmsweise in einer sehr umfangreichen Fragestellung an euch wenden, weil ich mit meinem Latein nun am Ende bin, mir diese Sache jedoch nach wie vor sehr am Herzen liegt und ich da einfach nicht aufgeben möchte. Vielleicht hat jemand von euch noch eine Idee, die eine neue Perspektive eröffnet. Entschuldigt bitte den nachfolgenden Roman - ich danke jedem herzlich, der sich gedanklich darauf einlässt.

    Es geht vornehmlich um meine Ururgroßmutter Bertha Amalie Edom, dessen Eltern ich seit Jahren suche. Leider bisher vergeblich, da die entscheidenden Unterlagen nicht mehr existieren und auch alternative Wege blieben bisher erfolglos. Ihre Lebensereignisse sind mir wohlbekannt:
    Bertha Edom wurde am 16.03.1887 im Krug Glauthienen im Kreis Pr. Eylau in Ostpreußen geboren [StA Moritten (später Creuzburg-Land Nr. 12/1887].
    Sie heiratete zunächst meinen Ururgroßvater Gustav Albert Blank am 16.09.1911 in Creuzburg [StA Creuzburg-Land Nr. 11/1911]. Das Ehepaar zog dann nach Königsberg i. Pr., wo 1912 und 1914 zwei Töchter auf die Welt kamen. Gustav Blank fiel am 07.06.1917 bei Wyschaete in Belgien, bekannt durch Verlustliste und Regimentsbuch. Standesamtliche Nachweise zu seinem Leben existieren leider ebenfalls nicht.
    Bertha heiratete dann am 01.07.1922 in Königsberg den Arbeiter Rudolf Schiweck [StA Königsberg I Nr. 468/1922]. Aus der Ehe ging 1923 wiederum eine Tochter hervor, welche bereits 1941 in Königsberg verstarb.
    1945 flüchtete das Ehepaar Schiweck nach Lübeck. Rudolf Schiweck starb dort 1962. Bertha selbst wohnte dort auch bis zum Schluss, verstarb jedoch im Krankenhaus Pinneberg am 06.03.1977.

    Recherche über Unterlagen:
    Sowohl ihre Geburt als auch die zwei Heiraten sind unter den Kriegsverlusten und daher nicht mehr direkt nachweisbar, wobei bei der Suche nach ihren Eltern ja sowieso nur der erste Heiratseintrag entscheidend gewesen wäre.
    Als ersten alternativen Schritt habe ich damals den Sterberegisterauszug aus Pinneberg bestellt. Dort ist sowohl die Geburt als auch die 2. Heirat mit entsprechenden Registernummern vermerkt. Leider leider existiert von diesem Sterbefall nach Aussage des Stadtarchivars keine Sammelakte mehr.
    Die Sammelakte aus Lübeck vom Sterbefall Rudolf Schiweck brachte zumindest die Erkenntnis, dass die Heirat von 1922 durch einen Heiratsschein belegt werden konnte, auf Grundlage dessen aber nur die Heirat mit Registernummer eingetragen wurde. Der Geburtsnachweis musste separat durch Geburtsurkunde erbracht werden. So muss es auch bei Bertha geschehen sein. Aber wie gesagt, Pinneberg hat eine solche Sammelakte für ihren Sterbefall nicht mehr, dadrin wäre sicherlich auch ihre Geburtsurkunde gewesen.
    Die Heiratsdaten der ersten Ehe konnte ich noch durch das Familienbuch 1941 von einer ihrer Töchter belegen. Dort konnten auch nochmal Berthas Geburtsdaten bestätigt werden. Aber hiervon existiert auch keine Sammelakte.
    Ein nachträglich eröffnetes Familienbuch Blank/Edom oder Schiweck/Edom existiert darüberhinaus nicht.
    Alle aufgeführten Dokumente sind innerhalb meiner Familie leider nicht weitergegeben worden.

    Recherche über Anverwandte:
    Es ist noch ein Bruder bekannt: Wilhelm Edom (* um 1879), der mit Frau Johanna geb. Lorenz ebenfalls in Königsberg gelebt hat. Geburt und Heirat von Wilhelm Edom ist unbekannt und bislang nicht nachweisbar. Nach 1941 fehlt von ihnen jede Spur, sie dürften den Krieg aber ziemlich sicher nicht überlebt haben. Eine Suche nach ihm durch das DRK hat keine Ergebnisse erbracht. Sie hatten noch zwei Söhne; von einem habe ich auch Nachkommen kontaktieren können, aber auch hier konnte niemand etwas zu Wilhelms und Berthas Eltern sagen.

    Soweit der bisherige Forschungsstand. Ich muss dazu sagen, dass ich durch das Kirchenbuch Zinten in einem direkten Glauthiener Nachbardorf namens Korschellen schon Edoms nachweisen konnte. Allerdings gehen die KB ja nur bis 1874 und mir fehlt die entscheidende Brücke zu Berthas Geburt im Jahre 1887.
    Was meint ihr, habt ihr noch Ideen, wie man durch alternative Wege an die Namen ihrer Eltern kommt? Mich lässt die Tatsache nicht los, dass sie ihre Geburtsurkunde als Nachweis mit nach Lübeck genommen hat und diese heute nicht mehr zu finden ist. Kann es noch eine andere Behörde geben, die Geburtsurkunden als Nachweis archiviert haben könnte?

    Ganz vielen Dank im Voraus für alle Tipps und Ideen.

    LG Ben
    Zuletzt geändert von DerJungVomDiek; 30.07.2023, 12:33.
  • Philipp
    Erfahrener Benutzer
    • 19.07.2008
    • 841

    #2
    Hallo!

    Aus meinen eigenen Recherchen weiß ich, dass die Familie auf der Flucht aus Ostpreußen nach Lübeck lediglich die Heiratsurkunde mitgeführt hat.

    Diese bildete Grundlage für die Karteikarte beim Einwohnermeldeamt. Die Karteikarten liegen meines Wissens noch nicht im Stadtarchiv, sondern sind noch beim Ordnungsamt. Die Geburtsdaten der Kinder wurden alle eidesstattlich versichert.

    Darüber hinaus wurde auch eine Abschrift der Heiratsurkunde für die Dokumentensammlung beim StAmt I in Berlin gefertigt.
    Meine Trefferquote dort war zuletzt nicht sonderlich überragend, auch bei Fehlmeldung sind Gebühren von ca. 40,00 EUR fällig. Sicherlich ist auch die Aussagekraft einer Heiratsurkunde von 1922 zu bedenken. Nach meiner Kenntnis waren die Eltern darin nicht mehr aufgeführt.
    Vielleicht haben es aber auch in Deinem Falle Abschriften von Geburtsurkunden dorthin geschafft.

    Die Namenssuche beim Bundesarchiv wirft 13 Träger des Namens Edom aus, darunter aus Königsberg

    Martha Edom, geb. Kuhr, * 28.12.1893
    Gerda Götz, geb. Edom, * 01.09.1921
    Nanny Hasenbein, geb. Edom, * 03.07.1914.

    Amtsgericht Lübeck wegen eventueller Nachlassvorgänge würde ich noch als Möglichkeit sehen.

    Der Schmied Wilhelm Edom wurde im Adressbuch aus dem Jahre 1942 für Königsberg noch erwähnt.
    Aber nach der Vorarbeit wird das wohl genauso bekannt sein wie die Namensträger Edom in Königsberg bei ancestry.

    Die ganz schnelle oder tolle Lösung habe ich leider nicht.

    Viele Grüße
    Philipp

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    • Gerd_AN
      Erfahrener Benutzer
      • 27.10.2012
      • 308

      #3
      Hallo Ben,

      zum Namen Edom gibt es einen Eintrag in der Königberger Hartungschen Zeitung vom 13.6.1901:

      "Aufgebote vom 12. Juni: Straßenbahnschaffner Friedrich Wilhelm Edom, Oberhaberberg 61B, mit Geschäftsinhaberin Anna Baltschukat, Mühlengrund 8."

      Leider findet sich danach kein Heiratseintrag mehr und die Ausgabe ab Juli - Dez 1901 liegt leider nicht mehr vor. Trotzdem vielleicht ein Hinweis für FN Edom, der recht selten in dieser Zeit in Königsberg vorkam.

      Einen Eintrag vom 25.10.1913 fand ich noch in Königberger Hartungschen Zeitung :
      "Sterbefälle vom 24. Oktober: Rentierwitwe Auguste Edom, geb. Durchholz, 81 J."


      Viele Grüße
      Gerd
      Zuletzt geändert von Gerd_AN; 05.08.2023, 12:13.
      Meine Suche gilt den Familiennamen Gawlik/Gawlick/Gablick aus Dimmernwolka/Pfaffendorf, Skrotzki/Skrodzky aus Dimmernwolka/Pfaffendorf und Gorski/Gorsky/Gurski aus Olschöwken, alles Kr. Ortelsburg. Bin für jeden Hinweis dankbar.

      Kommentar

      • DerJungVomDiek
        Benutzer
        • 15.02.2015
        • 99

        #4
        Hallo Philipp, hallo Gerd,

        danke für eure Anregungen und eure Hilfe. Das Einwohnermeldeamt in Lübeck hat mir bereits Auskunft zu Frau Schiweck gegeben, allerdings habe ich nicht explizit gefragt, ob auf der Karteikarte zufällig auch die Eltern vermerkt sind oder gar Urkunden hinterlegt sind. Letzteres glaube ich wohl eher nicht, aber ich werde dort nochmal nachfragen. Auch das Amtsgericht ist ein guter Tipp.

        @Philipp: Ich weiß vom Standesamt I Berlin, dass dort auf Antrag Familienbücher angelegt werden konnte, wenn keine oder nur wenige Dokumente mehr auf der Flucht mitgenommen wurden. Habe dort auch nach den beiden Heiraten gefragt, aber dort ist nichts vorhanden. Dass auch Geburtsurkunden als Abschrift nachträglich für die Sammlung bei StA I angefertigt wurden, ist mir neu, aber einen Versuch ist es vielleicht wert. Aber eigentlich müsste das dann doch schon beim Landesarchiv liegen, da von 1887? Weißt du da näheres?

        Die von euch benannten Personen sind mir bis auf Auguste Edom geb. Durchholz noch nicht bekannt gewesen, kann sie momentan aber noch nicht zuordnen. Vielleicht aber ein paar gute neue Anhaltspunkte. Von den Edoms aus Königsberg auf Ancestry ist nämlich keiner in Glauthienen geboren oder hatte Eltern von dort.

        Freundliche Grüße
        Ben
        Zuletzt geändert von DerJungVomDiek; 05.08.2023, 17:59.

        Kommentar

        • Philipp
          Erfahrener Benutzer
          • 19.07.2008
          • 841

          #5
          Zitat von DerJungVomDiek Beitrag anzeigen

          @Philipp: Ich weiß vom Standesamt I Berlin, dass dort auf Antrag Familienbücher angelegt werden konnte, wenn keine oder nur wenige Dokumente mehr auf der Flucht mitgenommen wurden. Habe dort auch nach den beiden Heiraten gefragt, aber dort ist nichts vorhanden. Dass auch Geburtsurkunden als Abschrift nachträglich für die Sammlung bei StA I angefertigt wurden, ist mir neu, aber einen Versuch ist es vielleicht wert. Aber eigentlich müsste das dann doch schon beim Landesarchiv liegen, da von 1887? Weißt du da näheres?
          Hallo!

          Die Familienbücher nach Personenstandsgesetz 1957 wurden nicht in Berlin geführt, sondern beim Standesamt des Wohnsitzes.

          Die Urkunden der Urkundensammlung wurden nach meiner Kenntnis nicht ans LAB abgegeben. Eine Abgabe war gemäß einer von mir vor ein paar Jahren eingeholten Auskunft auch nicht beabsichtigt. Wenn ich das richtig verstanden habe, weil es sich nicht um Personenstandsregister handelte, die gemäß Gesetz abgegeben werden müssen, sondern um sonstige durch Verwaltungshandeln erhaltene Dokumente. Inwiefern da auch noch Datenschutz mit einfließt weiß ich nicht. Bei Anfragen dort soll man die Sammlung direkt ansprechen. Aber wie gesagt: Teuer, auch bei Nichterfolg.

          Ich würde mit dem Familienbuch anfangen. Hätte bei Erfolg den Vorteil, dass ersichtlich ist, was an Urkunden bzw. Dokumenten vorgelegen hat.

          Viele Grüße
          Philipp

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          • Bachstelze1160
            Erfahrener Benutzer
            • 08.02.2017
            • 716

            #6
            Hallo Ben,

            weißt Du was über die Berufe, was die Vorfahren waren durch Erzählungen usw.
            Auch wurden Wanderungen beruflich verlangt 3 Jahre, an Orte wo der Beruf, die Zunft vorhanden war besonders im 19. Jahrundert.

            Wenn einer Meister war musste er sich dazu bei der Gemeinde Magistrat, bewerben, dazu gibt es dann Protokolle wo oft auch nähere Familienglieder Geschwister und Eltern erzählt worden, das war mir in Nürnberg behilflich.

            2.
            Gab es für die dort keine Ariernachweise, oder sind diese dann eben bei den Fluchten abhanden gekommen?

            ----------------


            im Genwiki fand ich dass es ein OFB Otternhagen gibt wo die erwähnten Namen drin sind, eine Zeile daraus : "

            Edom (siehe auch Endom) Eggert Eglau Ehlert (siehe auch Oehlert) Eichler Eichwald Eisenblätter (Eisenblaetter) Eisenmaenger Eiserhut (Eisenhuth) Elsner siehe Ölsner Eltermann Endom (Endomm, siehe auch Edom)

            Grüßle Bachstelze
            Dank und herzliche Grüße <3

            Die Bachstelze


            Ich sende einen Dank in den Himmel, wenn ein Pfarrer sich Mühe gab zu schreiben, das freut ihn dann!
            Was die Ahnen wohl so alles mitbekommen, was wir wegen Ihnen uns für eine Arbeit machen!!!

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