Bitte um Hilfe bei zwei unbekannten Wappen

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  • growa
    Erfahrener Benutzer
    • 23.07.2011
    • 195

    Bitte um Hilfe bei zwei unbekannten Wappen

    Liebe Heradiker,
    in meiner Heimatgemeinde Wörth an der Donau ist über dem Haupteingang
    der kath. Kirche St. Petrus eine Petrusfigur mit zwei Wappen und der Jahreszahl 1464 angebracht.
    Die Wappen sollen zu den Pfarrern gehören, die um diese Zeit hier tätig waren.
    Das rechte Wappen soll einem Pfarrer Schlik gehören. Das andere Wappen einem Pfarrer Goldener oder Goldner. Beide sollen aus Eger stammen.
    Zu Schlik habe ich http://de.wikipedia.org/wiki/Schlik gefunden.
    Zu dem anderen Wappen leider nichts.

    Könne sie mir Hinweise geben, die meine Vermutungen und den Sachverhalt etwas aufhellen?

    Vielen Dank für Ihre Bemühungen.

    LG
    Walter
    Angehängte Dateien
  • Lenz
    Erfahrener Benutzer
    • 08.07.2007
    • 421

    #2
    Es dürfte sich bei dem einem Wappen tatsächlich um das Stammwappen derer "v. Schlik" handeln. Nur ist bei deren Wappen das Feld rot und die Spitze silbern, die Ringe dann in verwechselten Farben. (Es handelt sich bei den Schlik um Mährischen Adel).

    Gruß Lenz

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    • rekem
      Erfahrener Benutzer
      • 09.10.2009
      • 244

      #3
      Nach allgemeiner Auffassung ist in dem gevierten Schild die einegogene Spitze mit den 3 Ringen das Wappen von/für Passaun/Bassano usw.

      (das andere steht für Weßkirchen)




      s. Die Urkundenfälschungen ... Schlick:
      Kaspar Schlick war in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts Kanzler des Heiligen Römischen Reiches. Alfred Pennrich hat nun einen besonders prekären Teil aus dem Leben Schlicks herausgegriffen, gelten die Standeserhebungsurkunden Schlicks zum Freiherrn und später zum Grafen doch mittlerweile als Fälschungen aus Schlicks eigener Hofkanzlei. Nachdruck der Originalausgabe von 1901.


      Ich finde kein Stammwappen Schlick! Hat es das vor dem Adel überhaupt gegeben?

      Kommentar

      • rekem
        Erfahrener Benutzer
        • 09.10.2009
        • 244

        #4
        3 Eichhörnchen m. Nuß gibt es zahlreich. Gold(e)ner o.ä. habe ich nicht, auch niemand in der Gegend!

        Kommentar

        • Lenz
          Erfahrener Benutzer
          • 08.07.2007
          • 421

          #5
          Zitat von rekem Beitrag anzeigen

          Ich finde kein Stammwappen Schlick! Hat es das vor dem Adel überhaupt gegeben?
          Siehe "Schlik, Grafen von Weisskirchen und Passaun".

          Stammwappen: "In Rot eine aufsteigende silberne Spitze, jeder Teil belegt mit einem Ringe verwechselter Farbe. Kleinod: geschlossener Flug bezeichnet wie der Schild. Decken: Rot-silbern."

          Siebmacher, Mährischer Adel, S. 127.

          Gruß Lenz

          Kommentar

          • rekem
            Erfahrener Benutzer
            • 09.10.2009
            • 244

            #6
            vielen Dank.
            Steht da auch ein frühestes Datum?

            Kommentar

            • Lenz
              Erfahrener Benutzer
              • 08.07.2007
              • 421

              #7
              Ich denke 1416, den da erhielten Caspar und Heinrich Schlick einen Wappen- und Adelsbrief. Und da erhielten die Brüder Schlick dann wohl als Stammwappen das Wappen mit der Spitze und den Ringen.

              Hier ein Auszug aus dem "Oberbayerischen Archiv für vaterländische Geschichte, Bd. 29".



              Gruß Lenz

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              • Kasstor
                Erfahrener Benutzer
                • 09.11.2009
                • 13440

                #8
                Hallo,

                Johannes Goldner soll 1432 in Wien immatrikuliert gewesen sein, +25.5.1478. Domherr in Regensburg; um 1445 plebanus in Trauess/Trauesz ( aus einem ungarischen Buch, welcher Ort? vermutl Traföß, Österreich ( oder Dravce, Slowakei). Aus demselben Buch Joh. Goldner de Egra.
                Unter Corrigenda aber noch der Eintrag lt pic 2. Dann evtl sogar Rektor der Uni Wien 1472? http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_d...it%C3%A4t_Wien


                Anh.: aus Katalog der lat. Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek

                Thomas
                Angehängte Dateien
                Zuletzt geändert von Kasstor; 01.10.2014, 23:16.
                FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

                Kommentar

                • rekem
                  Erfahrener Benutzer
                  • 09.10.2009
                  • 244

                  #9
                  Die Schlick-Sache wird allmählich sehr interessant.
                  Im SrÁ zu wien ist überhaupt kein Schlickscher "Adels- oder Wappenbrief" (z.B. 1413 oder 1416) zu jener Zeit nachweisbar, auch die Urkunde v. 1422 nicht, lediglich das Palatinat von 1413 in einer Urkunde von 1625 !!!
                  Rietstap hat einen Adelsbrief v. 13.8.1416 u. eine Urkunde von 1422 woher ???
                  Das erste Schlick-Wappen hat Frank für 1607 aufgezeichnet.

                  Insgesamt Wappen verliehen in: 1413 acht, 1416 keines.
                  Adelsverleihungen überhaupt: nichs zu diesen beiden Zeiten.
                  Echte Erhebungen in den Adelsstand sind im 15. Jh. extrem selten.

                  Hat Schlick da auch erfolgreich gefälscht ?

                  Bassano [Passau[n] = Schlick de, 1437; = Schlik v., 1627.
                  Passau = Schlickh zu, 1625, 1641; vide: Passaun [Bassano].
                  Passaun [Bassano] = Schlickh zu, 1625, 1626, 1641; = Schlik v., 1627; vide: Passau [Bassano].
                  Schlick, Caspar, Kanzler der Herzogin Agnes von Schlesien, Gfstd., "de Bassano", Prag 30. X. 1437, [L, 59].
                  Schlick, Caspar, Herr zu Weißenkirchen, Best. daß er in den Freiherrnstand erhoben die Herrschaft Passaun erhielt und schließlich in den Grafenstand erhoben wurde, Preßburg 26. IV. 1439, [M, 57].
                  Schlick = Sligk, 1433.
                  Schlickh, Hannß, Bürger und Rat zu Greffenberg in Bayern, Wappen m. Lehenart., 19. IV. 1607, [R] u. [WB II, 166]. (andere Familie ?)
                  Schlickh zu Passaun, Heinrich Graf, Best. des dem Grafen Caspar Schlickh zu Passaun, 1413 verliehenen Palatinates, Wien 19. VIII. 1625, [R].
                  Schlickh zu Passaun, Heinrich Graf, und das ganze Geschlecht, Best. über drei verschiedene Privilegien, Palatinat, Titel "Graf von Passaun", etc., Münzrecht, Wien 19. X. 1626, [R].
                  Schlickh zu Passaun, Heinrich Graf, kais. geh. Rat, Hofkriegsrats-Präs., etc., und sein ganzes Geschlecht, Best. der seinem Vorfahren Caspar Schlickh zu Passaun verliehenen Privilegien, Recht Gold- und Silbermünzen zu prägen, Regensburg 24. IX. 1641, [R]
                  Schlik Graf von Passaun [Bassano] und Weyszkirch [Weißkirchen], Heinrich, Machtbrief 1627, [VormerkB. über böhm. Majestalia, pag. 32], [E], [CSR].
                  Sligk [Schlick], Caspar, kais. Kanzleibeamter, Bestätigung verschiedener Freiheiten, 31. V. 1433, [R].
                  (Frank)
                  Schlik, Aut. (Conc.d'arm. 13 août 1416; Bn 16 juil. 1422 13 juil. 1433; Ct dePassau, 31 oct. 1437.)
                  (Rietstap)

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                  • Kasstor
                    Erfahrener Benutzer
                    • 09.11.2009
                    • 13440

                    #10
                    Hallo,

                    aus Kadich-Blazek 1899 nach rekems letztem Beitrag im wesentlichen nur noch Wiederholungen.

                    Frdl. Grüße

                    Thomas
                    Angehängte Dateien
                    FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                    Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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                    • Billet
                      Erfahrener Benutzer
                      • 21.01.2007
                      • 1985

                      #11
                      hm ...

                      oben links ...
                      http://www.wappenbuch.com/imagesG/G012.jpg
                      Wappen-Billet.de
                      M.d.WL.
                      M.d.MWH.

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                      • Kasstor
                        Erfahrener Benutzer
                        • 09.11.2009
                        • 13440

                        #12
                        Hier noch mal aus Kadich-Blazek
                        Angehängte Dateien
                        FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                        Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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                        • rekem
                          Erfahrener Benutzer
                          • 09.10.2009
                          • 244

                          #13
                          ja, Kastor, es fehlen echte Quellen, das freiherrliche Wappen wird gar nicht genannt (angeblich StW, aber 2 Helme).
                          Einer schreibt vom Anderen ab !

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                          • Lenz
                            Erfahrener Benutzer
                            • 08.07.2007
                            • 421

                            #14
                            Lt. dem "Oberbayerischen Archiv für vaterländische Geschichte, Bd. 29" ist dies das "Freiherrliche Wappen":



                            Gruß Lenz

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                            • rekem
                              Erfahrener Benutzer
                              • 09.10.2009
                              • 244

                              #15
                              Vielen Dank.
                              Vielleicht findet jemand doch noch die urkundliche Notiz zu "Wappen und Adel" von 1413 mit genauer Quelle und Standort.

                              Hier die "Nachwesbaren" von 1413:
                              Anguissola, Bernard, Galvanus, Bartholomaeus, Anton, Peter, Nobiles de, Wappen, Belehnung mit verschiedenen Schlössern, 1413, [R].-, Bernhard, Galvanus, Br., Wappen, Piacenza 26. II. 1414, [E 72], [R]. !
                              Czignotis, Ludovicus de, WappBest., WappBess., 21. IV. 1413, [R].
                              Fresach, Oswald, Hptm. zu Schönfeld u. Pleyff [Pieve], Wappen, zu der Wyden 2. V. 1413, [E, 4].
                              Gentelottis de Perusio, Laurenz Jacob de, Wappen, bei Tergestum in Istrien 13. IV. 1413, [E, 43], [R].
                              Hemeyen = Hennyon, 1545, Hemgramis, Michael, Wappen, Landen 12. XII. 1413, [E, 65].
                              Hengramis, Michael de, Palatinat, 12. XII. 1413, [R], [Abschrift Reg. 1860].
                              Justinianus [Giustiniani,], Franz, aus Genua, Palatinat für ihn und seine männliche Descendenz, Udine 18. V. 1413, [E, 46] u. notarielle Abschrift ex 1479, [R].
                              Kurcz, Georg, Wappen, Belluno 4. VI. 1413, [R], [Abschrift Reg. 1856].
                              Schönbachen, Heinrich, Wappen, Nürnberg 1413, [R].
                              Sebekch, Nicolaus, Wappenbrief von Hzg. Albrecht v. Österreich, Wien 10. II. 1413, [E], [Urk. 927].

                              Kein Einziger mit "Adel" !

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