"Geldwert" um 1909

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  • scheuck
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2011
    • 4383

    "Geldwert" um 1909

    Ihr Lieben,
    zur Abwechslung mal eine "richtige" Frage ....
    Inzwischen habe ich die einschlägige "Afrika-Literatur" gelesen; die Reise mit der "Woermann-Linie" wird vielerorts beschrieben. Da ist dann auch zu lesen, dass die Passage im Zwischendeck 250.- Mark gekostet haben soll.
    Ich habe leider so üüüüberhaupt keine Vorstellung davon, welchen Wert diese Summe gehabt haben mag . Kann mir vielleicht bitte jemand sagen, wie viel ein x oder y zu dieser Zeit monatlich verdient hat? Auf diese Weise hätte ich eine bessere Vorstellung....
    Besten Dank vorab!
    Herzliche Grüße
    Scheuck
  • Mats
    Erfahrener Benutzer
    • 03.01.2009
    • 3390

    #2
    Hallo scheuck,

    zur Kaufkraft um die Jahrhundertwende hatten wir schon Themen mit einigen interessanten Lonks.

    Dieses z.B.

    Vielleicht hilft es?

    Grüße aus OWL
    Anja
    Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
    der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
    also ist heute der richtige Tag
    um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
    Dalai Lama

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    • jacq
      Super-Moderator

      • 15.01.2012
      • 9719

      #3
      Huhu,



      Laut dieser Seite würde ich auf 250,-- * 8,7 / 1,95583 = 1188,75 € kommen.

      Ob das realistisch ist und ob das hinkommen kann, weiß ich nicht.
      Habe da leider persönlich keine Erfahrungswerte.


      Gruß,
      jacq
      Viele Grüße,
      jacq

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      • Schlumpf
        Erfahrener Benutzer
        • 20.04.2007
        • 358

        #4
        Hallo

        Also, ich würde es einfach mal lassen!
        Nach Wikipedia hatte die Mark 1900 bis 1912 eine Kaufkraft von 5,17 Euro.
        Schön, der Kipper im Steinbruch verdiente 1910 am Tage 3,20 Mark. Dann kam der Besitzer
        auf die Idee, dem die 20 Pfg zu kürzen. Das gab einen Aufstand.
        ach: Der Kipper verdiente recht gut. Es gab auch Keute, die nur eine Mark am Tag ver-
        dienten.



        Der Zentner? Kartoffel kostete 5 pfg etc...
        Da man den Warenkorb und auch das Konsumverhalten der Leute von damals nicht
        kennt, halte ich die Umrechnung der Löhne und Preise für sinnlos.
        Oder :
        Der Maurer verdiente 1735 in der Woche etwa 2Rthl. Der Preis für Kost und Logis war damals etwa 15 Stüber am Tag. 60 Stüber ein Reichstaler.
        Ein Pfund Tabak kostete damals 44 Stüber.....
        Also könnte man heute annehmen, der Maurer verdient etwa 1000 Euro in der Woche brutto, vielleicht 700 Euro netto, also kostete ein Pfund zu 467 Gramm Tabak etwa
        257 Euro.
        Selbige 44 Stüber kostete damals ein Brief nach Köln, etwa 50 Km entfernt.....

        evtl. mal ein wenig auf dieser Seite sich die Butterpreise besehen.

        Brotpreise. Die Brotpreisentwicklung von 1900 bis 2020. Preise für Brot und Brötchen. Was kostete ein Brot im Jahre...


        Viel Spaß damit
        schlumpf
        Uns ist in alten mæren wunders vil geseit. von helden lobebæren, von grôzer arebeit,. von fröuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen,.

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        • scheuck
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2011
          • 4383

          #5
          Geldwert...

          Hallo, Schlumpf!
          Danke zunächst mal . Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt? Mich interessiert an sich nicht der Butter- oder Kartoffelpreis im Jahre x.
          Ich möchte eine ungefähre Vorstellung davon haben, wie lange z.B. mein "Maurer-Opa" sparen musste, um sich die Passage leisten zu können. Dazu wäre es wichtig, den monatlichen Verdienst z.B. eines Maurers um 1909 zu kennen....
          Herzliche Grüße
          Scheuck

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          • jacq
            Super-Moderator

            • 15.01.2012
            • 9719

            #6
            Ein wenig schonmal, leider nicht ganz so befriedigende Quellen:




            Am deutlichsten lässt sich diese Entwicklung am Beispiel des Ruhrbergbaus nachvollziehen, wo der Jahreslohn von 946 Mark im Jahre 1893 auf 1332 Mark im Jahre 1900 gestiegen ist.
            Allgemein steigen die Löhne im Deutschen Reich 1900 um etwa 2,3%. 834 Mark verdient ein Arbeiter durchschnittlich im Jahr. Die höchsten Löhne werden gezahlt in der Druckindustrie (1317 Mark) und im Baugewerbe (1072 Mark), am wenigsten verdienen die Arbeiterinnen und Arbeiter in der Textilindustrie (594 Mark) sowie in der Papiererzeugung und -verarbeitung (612 Mark).
            Die Wirtschaftskrise von 1907, von der vor allem die USA und Großbritannien betroffen waren, ist überwunden. Im Deutschen Reich – von der Krise ohnehin nur in einem geringen Maße berührt – läuft die Konjunktur wieder auf vollen Touren. Durch die


            Besonders positiv verlief die Entwicklung in Wachstumsbranchen wie der Metallindustrie: Während ein Arbeiter 1900 ein durchschnittliches Jahreseinkommen von rund 1000 Mark erzielte, erhält er 1909 bereits knapp 1300 Mark
            Ab Seite 120: http://books.google.de/books?id=pXg5...page&q&f=false

            EDIT:


            Gruß,
            jacq
            Zuletzt geändert von jacq; 04.11.2013, 23:07.
            Viele Grüße,
            jacq

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            • AnGr
              Erfahrener Benutzer
              • 28.03.2011
              • 1030

              #7
              Hallo Scheuck,

              ich glaube der mußte schon ein weilchen sparen.



              Schönen Gruß Andreas
              Schönen Gruß Andreas

              https://www.youtube.com/watch?v=VwX7nC-LpKs

              Kommentar

              • renatehelene
                • 16.01.2010
                • 1983

                #8
                Hallo Scheuck
                ich misch mich X ein Da der Max ja min. 2 Jahre bevor er nach Kamerun
                ging in Peking war und er in Peking "bestimmt" nicht viel Geld ausgeben
                konnte oder wollte, hat er wohl einiges gespart und konnte somit seine
                Überfahrt nach Kamerun bezahlen. Gute Idee
                LG Renate

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                • gki
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.01.2012
                  • 4843

                  #9
                  Zitat von renatehelene Beitrag anzeigen
                  Hallo Scheuck
                  ich misch mich X ein Da der Max ja min. 2 Jahre bevor er nach Kamerun
                  ging in Peking war und er in Peking "bestimmt" nicht viel Geld ausgeben
                  konnte oder wollte, hat er wohl einiges gespart und konnte somit seine
                  Überfahrt nach Kamerun bezahlen. Gute Idee
                  LG Renate
                  Hallo Renate,

                  guter Denkansatz, meine ich.

                  Ferner: Ist denn sicher, daß er das aus eigener Tasche zahlen mußte? Vielleicht war er im Auftrag einer Firma unterwegs.
                  Gruß
                  gki

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                  • scheuck
                    Erfahrener Benutzer
                    • 23.10.2011
                    • 4383

                    #10
                    Geldwert....

                    Dank Euch allen !!!
                    Renate, eine mehr als tolle Idee; daran habe ich natürlich nicht gedacht! Vielleicht ist der Sold in der Gesandtschaftswache ja höher gewesen als "normal", durchaus denkbar und wahrscheinlich....
                    Gki, nein, wirklich "sicher" ist das nicht; man kann allerdings spekulieren, wobei ich eine private Firma eigentlich ausschliesse.
                    Er war Maurer und ging als "außerordentlicher Bau-Beamter" (was immer das ist) nach Kamerun, um dort irgendwas mit Eisenbahnen bzw. Eisenbahnbrücken zu machen. - Als "Beamter" mag man ihm die Reise vielleicht finanziert oder bezuschusst haben? Vielleicht war er auch im Auftrag der Eisenbahngesellschaft unterwegs?
                    Egal wie, "billig" waren solche Passagen sicherlich nicht; unabhängig davon, aus welcher Tasche das Geld kam.
                    und gute Nacht!
                    Herzliche Grüße
                    Scheuck

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                    • gki
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.01.2012
                      • 4843

                      #11
                      Zitat von scheuck Beitrag anzeigen
                      Gki, nein, wirklich "sicher" ist das nicht; man kann allerdings spekulieren, wobei ich eine private Firma eigentlich ausschliesse.
                      Er war Maurer und ging als "außerordentlicher Bau-Beamter" (was immer das ist) nach Kamerun, um dort irgendwas mit Eisenbahnen bzw. Eisenbahnbrücken zu machen. - Als "Beamter" mag man ihm die Reise vielleicht finanziert oder bezuschusst haben? Vielleicht war er auch im Auftrag der Eisenbahngesellschaft unterwegs?

                      Zum Privatvergnügen wird er da nicht hingefahren sein und auch nicht ohne eine Anstellung sicher zu haben. Da liegt es nahe, daß der Ansteller auch die Reise bezahlte. Du müßtest Dich etwas mehr in die dortige Kollonialgeschichte einlesen um zu sehen welche Firma oder Amt als Auftraggeber, Dienstherr oder Arbeitgeber infrage kam. Oder wer überhaupt die Eisenbahn dort und ihren Bau vorantrieb.
                      Gruß
                      gki

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                      • scheuck
                        Erfahrener Benutzer
                        • 23.10.2011
                        • 4383

                        #12
                        Geldwert...

                        Gki,
                        ich möchte nun nicht en; ich denke aber schon, dass er aus "reinem Privatvergnügen" nach Kamerun gegangen ist; selbstverständlich nicht ohne eine feste Anstellung vorher gesichert zu haben.
                        Begründungen:
                        a) er ist reisefreudig bzw. interessiert an "fremden" Ländern, Sitten und Gebräuchen gewesen (haben seine Töchter gesagt)
                        b) zum Dienst in der Schutztruppe musste man sich gesondert melden, soweit ich weiß. Das hat er in Sachen Peking schon mal getan, denn dort hat er seinen Militärdienst absolviert
                        c) sein Vater ist 1899 gestorben, seine Mutter hat ca. 1903 wieder geheiratet; mit dem Stiefvater hat er sich nicht besonders gut verstanden, hat aber bis 1909 mit Mutter und Stiefvater in derselben Wohnung gelebt

                        An das Leben in München hat er sich nach WKI nie wieder richtig gewöhnen können, das weiß ich von seinen Töchtern. Es war ihm alles zu "eng" und zu "uninteressant". - "Gelebt" hat er in der afrikanischen Erinnerung und im Kolonialverein unter Gleichgesinnten.
                        Um die Kolonialverwaltung bzw. den Eisenbahnbau muss ich mich noch gesondert kümmern, ich weiß....
                        einstweilen!
                        Herzliche Grüße
                        Scheuck

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                        • gki
                          Erfahrener Benutzer
                          • 18.01.2012
                          • 4843

                          #13
                          Hallo Jutta!

                          Zitat von scheuck Beitrag anzeigen
                          ich möchte nun nicht en; ich denke aber schon, dass er aus "reinem Privatvergnügen" nach Kamerun gegangen ist; selbstverständlich nicht ohne eine feste Anstellung vorher gesichert zu haben.
                          Und schon ist es kein Vergnügen mehr!


                          Was ich meinte, ist, daß er eben nicht zum Urlaub dahinging und dann zufällig die Bahn mit baute.
                          Gruß
                          gki

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                          • scheuck
                            Erfahrener Benutzer
                            • 23.10.2011
                            • 4383

                            #14
                            Geldwert...

                            gki,
                            das ist mit mehr als 1000%-iger Sicherheit so, nix mit Urlaub und dann da rein zufällig an der Eisenbahn kleben geblieben !
                            "Vergnügen"? - Doch, ich glaube schon; er scheint dort glücklich gewesen zu sein, jedenfalls bis zum Krieg bzw. zur Gefangenschaft (als die Daumenschrauben kamen...).
                            Herzliche Grüße
                            Scheuck

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