Vorname "Walbrecht"

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  • fps
    Erfahrener Benutzer
    • 07.01.2010
    • 2161

    Vorname "Walbrecht"


    Zeit/Jahr der Nennung: um 1600
    Ort/Region der Nennung: Niederrhein


    Moin,

    den Vornamen "Walbrecht" fand ich als Frauennamen (wohl auch in der regionalen verkürzten Form Walber) angegeben. Das hat mich erstaunt. Weiß jemand dazu Näheres? Ist evtl. eine Walburg(-a, -is) gemeint?
    Gruß, fps
    Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen
  • Ralf-I-vonderMark
    Super-Moderator
    • 02.01.2015
    • 2863

    #2
    Hallo fps,

    das löst zwar deine Frage nicht; aber immerhin habe ich einen weiteren Beleg für den weiblichen Vornamen Walbrecht gefunden.

    Denn bei archive.nrw gibt es das Testament der Witwe Walbrecht Mönnich, geb. v. Sudtholz vom 16.07.1615.
    Vgl. https://www.archive.nrw.de/ms/search...6-885d3b42d0ab

    Zudem gibt es eine Archivalie Heinrich zum Einhorn gegen Witwe Walber Lohrer (1580 – 1586).
    vgl. https://www.archive.nrw.de/ms/search...b-76fb173384b5

    Nach dem Werk Niederrheinische (mundartliche) Formen unserer Vornamen soll Walber eine Kurzform von Walburga sein.

    Denkbar sein könnte m.E. auch, dass Walber eine Ableitung des weiblichen Vornamens Walberta ist, welcher wiederum eine Kurzform von Waldeberta darstellt.

    Der Vorname Walberta leitet sich ab aus dem althochdeutschen waltan = walten, verwalten, herrschen und berath= strahlend, hell, glänzend, berühmt und bedeutet „die Strahlende Herrschende“ oder „die berühmte Herrscherin“.

    Walbrecht könnte möglicherweise ein Gegenstück zu Wollbrecht sein. Als Wollbrecht sollen Jungen genannt worden sein, die in Vollmondnächten geboren wurden, um den Fluch zu brechen, zum Werwolf zu werden. Deshalb bedeutet Wollbrecht „Wolfsbrecher“.

    Eine Erläuterung zu Walbrecht gibt es seit dem 03.11.2023 im DFD:
    „Benennung nach Rufname. Es handelt sich um ein Patronym zum deutschen Rufnamen Walbrecht. Der Rufname basiert auf den Namengliedern althochdeutsch waltan , altsächsisch waldan ‘herrschen’ und althochdeutsch beraht , altsächsisch berht ‘hell, glänzend’.“
    vgl. https://www.namenforschung.net/dfd/w...3af6d54b0759aa

    Viele Grüße
    Ralf

    Kommentar

    • fps
      Erfahrener Benutzer
      • 07.01.2010
      • 2161

      #3
      Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, Ralf.

      Walburg(-a, -is) kommt am Niederrhein und Mittelrhein häufiger vor. "Walber" wäre eine typische Verkürzung, wie man auch in der Literatur findet.

      Möglicherweise ist es hier so wie bei dem Kurznamen "Leni", der auf Helene oder aber auf Magdalena deuten kann. Hat man nur den Kurznamen, dann kann man lediglich darauf bauen, dass Magdalena wesentlich häufiger als Name vergeben wurde als Helena.

      Bei "Walber" könnte es ähnlich sein, dass später je nach Geschmack eine Walburga oder eine Walbrecht daraus wurde.
      Gruß, fps
      Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

      Kommentar

      • Jürgen Wermich
        Erfahrener Benutzer
        • 05.09.2014
        • 5692

        #4
        Zitat von Ralf-I-vonderMark Beitrag anzeigen
        ... immerhin habe ich einen weiteren Beleg für den weiblichen Vornamen Walbrecht gefunden.
        Denn bei archive.nrw gibt es das Testament der Witwe Walbrecht Mönnich, geb. v. Sudtholz vom 16.07.1615.
        Ohne Kenntnis des Testamentinhaltes kann es sich aber auch um die Witwe eines Walbrecht Mönnich handeln, und davon gehe ich eigentlich aus.

        Kommentar

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