Von Schweden nach Deutschland, von Deutschland nach Russland?

[Gast]

Hallo zusammen,

man munkelt bei mir in der Familie dass wir aus Schweden stammen.
Nun, wir sind eigentlich Russlandsdeutsche, und auch unteranderem habe ich mit der Ahnenforschung angefangen. Ich von meinem Großvater angefangen. Wenn ich richtig Verwandten gefunden habe, dann kommen wir aus Preußen. Da ist dann auch Ende.

Aber kommt sowas vor?
Dann müssten meine Vorfahren ja aus Schweden nach Deutschland, und von Deutschland nach Russland.

Aber wenn das ja meine Oma noch weiß, dann kann das ja nicht sooo lange her gewesen sein...

-Niclas

[Asphaltblume]

Ja, sowas kommt schon vor. Die Wanderung von Schweden nach Deutschland könnte z. B. im Zuge der Schwedenkriege im 17. Jahrhundert erfolgt sein, oder danach, denn von 1648 bis 1815 gehörte Pommern teilweise zu Schweden (Schwedisch-Pommern).
Auch bei Kaufleuten sind derartige Wanderbewegungen keine Seltenheit. Viele Handelshäuser unterhielten Niederlassungen im Ausland (insbesondere in Hafenstädten und wichtigen Handelsknotenpunkten), und es war üblich, die Söhne im Zuge ihrer Ausbildung ins Ausland zu schicken, entweder in die eigene Niederlassung oder zu Geschäftsfreunden. Hier bestand natürlich immer die Möglichkeit, dass der junge Kaufmann sich dort dauerhaft niederließ.
Städte rund um die Ostsee wären von Schweden aus logische Geschäftskontakte, seien es Lübeck, Greifswald, Königsberg oder St. Petersburg.
Auch Wissenschaftler (z. B. Geographen, Botaniker, Geologen) zogen in Europa und auch in Russland herum, Künstler, Architekten, Handwerker (z. B. Bauhandwerk, Schiffbau, Bergbau, Eisenbahnfachleute) kamen ebenfalls häufiger weit herum. Oder Menschen im Gefolge von Adligen, die bei Heiraten ja ebenfalls oft große Distanzen zurücklegten und dabei gern einiges an Personal mitnahmen.
Zar Peter der Große holte jede Menge ausländische Fachkräfte nach Russland, um das vergleichsweise rückständige Reich zu modernisieren und zu europäisieren. Die meisten seiner Nachfolger holten ebenfalls ausländische, besonders auch deutsche Fachkräfte ins Land, und etliche Angehörige der Zarenfamilie heirateten deutsche Adlige.

Also Möglichkeiten gab es genug

[Niclas]

Okay, danke.

Nur beweisen kann ich dies leider nie...

-Niclas

[Joanna]

Okay, danke.

Nur beweisen kann ich dies leider nie...

-Niclas

Hallo Niclas,

warum denn nicht? In vielen Sterbeurkunden oder Heiratsurkunden steht doch der Geburtsort oder mindestens die Region. Und am Namen wird man es doch auch erkennen können.

Gruß Joanna

[Asphaltblume]

Um deine konkrete Abstammung herauszufinden, musst du dich von der Gegenwart generationsweise in die Vergangenheit weiterhangeln, wie Joanna schon andeutet. Also ganz normale Ahnenforschung betreiben.

Meine Ausführungen können natürlich nichts nachweisen, sondern nur aufzeigen, dass deine mündlich überlieferte Abstammung nicht sonderlich unwahrscheinlich ist.

[Niclas]

Nur Problem ist, dass ich bei 1790 festhänge, und auch nichts finden werde.



-Niclas

[Asphaltblume]

Ich würde "W**" für eine niederdeutsche Form von "Weiß" halten.

[Niclas]

Ja, das weiß ich.

Aber Schweden? Eher nicht.

-Niclas

[Joanna]

Nur Problem ist, dass ich 1790 festhänge, und auch nichts finden werde.

-Niclas

Ja, aber Deine W** werden ja auch Frauen geheiratet haben, die einen anderen Namen hatten. Und daher könnten ja die Schweden kommen, wenn es sie denn nun geben sollte.

Gruß Joanna