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Auswanderung nach Region Posen, Gnesen
Ich möchte mich allg. nach bekannten Auswanderwellen im frühen 18. Jhd. erkundigen.
Mir wurde von einem mehr oder weniger Ahnenforscher, welcher vor ca. 15-10 Jahren recherchierte eine Personendatengeneration übergeben woraus hervorgeht, dass ca.um 1730-1750 von Dresden nach Posen (Region) umgesiedelt wurde. Nach Recherche soll Friedrich der I. eine Umsiedlung gefördert haben, welche aber sehr früh im 18.Jhd stattgefunden haben muss. Danach, also eher späte Mitte des 18.Jhd. hat wohl Marie Theresa ebenfalls die Umsiedlung über die Donau gefördert. Mir ist das nur ein Rätsel, weil die Schweden Posen-Stadt besetzten und längere Zeit hielten, 1709 eine Pestwelle durch die Ostgebiete wütete. Also alles andere als gute, sichere Aussichten für Siedler. Vielleicht sind auch die Personendaten falsch. Ich glaube nicht, dass da eine Familie alleine loszog. Vielleicht gibt es bekannte Einwanderungswellen? Wahrscheinlich sollte man wohl eher von Umsiedelung sprechen. https://www.euratlas.net/history/europe/1700/index.html Andreas Geändert von AndreasV (28.01.2023 um 10:58 Uhr) |
#2
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"...Aus- und Einwanderungen / Ein- und Ausbürgerungen
Die Bearbeitung gehörte in die Zuständigkeit der Lokalbehörden im jeweiligen Landkreis. Unterlagen sind also in der Region zu erwarten, wo die Person/en auch gelebt haben. An- bzw. Abmeldungen erfolgten entweder bei der örtlichen Verwaltung oder dem zuständigen Landrat, wo auch die Urkunde (= Unikat) für die ein- beziehungsweise ausgebürgerte Person ausgefertigt und ausgehändigt wurde. Der Bearbeitungsvorgang (ohne Urkunde) ist heute im zuständigen Staatsarchiv zu vermuten..." Quelle: https://gsta.preussischer-kulturbesi...ser/posen.html Hat hiermit jemand Erfahrungen, d.h. für sich recherchiert und Informationen gefunden? Insbesondere geht es mir um folgende Kolonie Ludwigslust: https://www.meyersgaz.org/place/20672035 Geändert von AndreasV (14.04.2023 um 14:46 Uhr) |
#3
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Hallo Andreas,
meine „Baustelle“ ist eher Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts. Bedingt durch die 3 Teilungen Polens waren die preußischen Könige bestrebt, die neu erworbenen polnischen Gebiete wirtschaftlich zu fördern und Menschen anzusiedeln. Dazu gibt es jede Menge Literatur. Aber hier gibt es auch etwas zu Deiner angefragten Zeit: Unter dem Zaren Peter der Große gab es Anwerbungsversuche, Deutsche in sein Land zu holen, unter Zarin Katharina wie bekannt und hier steht auch etwas über die Habsburger Kriege und die Pest Anfang des 18. Jahrhunderts. Zur Ostsiedlung https://www.migrazioni.altervista.or...iedlung18.html Renate |
#4
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Hallo Andreas,
ich nehme an das Du die einschlägige Kolonisten-Literatur kennst: Bellee-Vogt, Stumpp, Miller. |
#5
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Zitat:
Gruß Uwe |
#6
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Hallo Uwe,
https://opacplus.bsb-muenchen.de/Vta...604635?page=24 Walther Maas „Siedlungen zwischen Warthe und Netze . Historische und sozialgeographische Studien" Bd. 100 der „Wissenschaftliche Beiträge zur Geschichte und Landeskunde Ostmitteleuropas" , Marburg 1976, 669 S. und 16 Karten Viele Grüße Geändert von Pommerellen (15.04.2023 um 11:41 Uhr) Grund: ERgänzung |
#7
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Hallo Andreas,
Ich habe das Buch von Wilfried Gerke "Deutsche im Gnesener Land" (1981). Ansiedlungsbemühungen hat es demnach schon sehr früh gegeben, z.B. unter Herzog Wladyslaw Odonicz (1229-1239), der 1234 dem Erzbischof und dem Templerorden erlaubte "daß sie Ausländer einladen und in Dörfern ansiedeln". Grundsätzlich waren für verarmten Siedler auch schwierige Anfangsbwdingungen kein Anlass, sich die Chance auf eigenes Land, Steuerfreiheit etc. entgehen zu lassen. Von einer Ansiedlung um 1730-1750 aus Dresden hatte ich bisher nichts gehört, das interessiert mich aber sehr. Kannst Du mir dafür bitte Deine Quelle nennen? Meines Wissens fiel die Region Gnesen erst bei der 2. Teilung 1793 an Preußen, aber das schließt eine frühere Wanderbewegung natürlich nicht aus. |
#8
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Hallo Andreas,
lt. der Quelle die ich in dem anderen Thread gepostet habe entstand die Kolonie Ludwigslust erst 1834. (Geschichte des Deutschtums in Samotschin und Umgebung) hier Seite 62. Die Gründung war privat durch die Grundbesitzerfamilie der Grafen Raczynski. Woher die Kolonisten kamen wird nicht berichtet. Viele Grüße |
#9
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Hallo Pommerellen,
ja genau - das war die Web Site, von der ich damals die Publikationen von Walther Maas heruntergeladen habe. Es gibt übrigens noch zwei weitere, die sich mit dem Thema beschäftigen: "Siedlungen an Obra, Bartsch, Prosna ... sowie in den Kreisen Bromberg und Wirsitz" "Zur Siedlungskunde Westreußen 1466-1772" Beide Publikationen sind sehr zu empfehlen, laufen aber letztendlich darauf hinaus, daß die Herkunftsorte der frühen Siedler (zumeist aus der Zeit um 1720/30) unbekannt sind. Es gibt allerdings Untersuchungen über die Verbreitung von Nachnamen, die darauf hinweisen, daß die ersten Siedler vornehmlich aus Sachsen bzw. aus Pommern kamen. Kreise Belgard/ Schievelbein und Neustettin, um genau zu sein. Manchmal hat man Glück und es werden in den ältesten Kirchenbüchern der Region noch Herkunftsorte genannt, aber das ist extrem selten. Viele Grüße Uwe Geändert von Uwe (15.04.2023 um 22:20 Uhr) |
#10
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Hallo,
noch ein Hinweis. Die Quelle "Maas" muss mit einer gesunden Portion Quellenkritik gelesen werden. Beziehe mich hier auf das Werk über Westpreußen. Hier werden um das "Deutsche" zu betonen viele nicht tragbare Vereinfachungen und sogar blauäugige Annahmen getroffen, von dem Sprachstil einmal abgesehen. Es taugt immer die konkrete Quelle im Original und dem damaligen historischen Kontext zu lesen. Sonst ist ein Dorf schnell mal deutsch oder polnisch. Kaschubisch mag Maas nicht in den Mund zu nehmen. Viele Grüße |
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