"doppelte" Heirat?

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  • scheuck
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2011
    • 4383

    "doppelte" Heirat?

    Ihr Lieben,

    Familie Haasters stellt mich mal wieder vor ein neues "Problem" bzw. sorgt für bisheriges Unverständnis:

    Evert Haasters
    heiratet am 05.06.1762 in Arnheim (KB-Eintrag liegt vor) Elisabeth Gerritzen (die aus Amsterdam stammt)
    heiratet am 20.06.1762 in Ruhrort "dieselbe" Elisabeth Gerritzen

    Diese "Doppel-Heirat" ist eventuell verständlich, weil Evert möglicherweise aus Ruhrort stammt.

    Bei den beiden folgenden Heiraten sieht das anders aus, niemand hat jemals in Ruhrort gelebt!

    Heinrich Haasters, geboren in Wesel, laut Einwohnerlisten auch dort dauerhaft wohnhaft,

    heiratet am 11.05.1794 in Wesel Catharina Brinks (die aus Wesel stammt)
    heiratet am 13.05.1794 in Ruhrort "dieselbe" Catharina Brinks

    (beide Ehen stehen im evangelischen KB)

    Niesje Haasters, laut Einwohnerlisten dauerhaft in Wesel wohnhaft

    heiratet am 11.12.1796 in Ruhrort Johann Christian Thieme (der aus Wesel stammt und auch dort lebt)
    heiratet aber auch in Wesel "denselben" Johann Christian Thieme (es gibt einen Register-Eintrag, den ich aber noch nicht habe).

    Worin liegt der "Sinn" für eine (kirchliche) Heirat an einem Ort, mit dem beide Ehe-Partner nachweislich "nichts zu tun haben"?

    Schwer vorstellbar, dass es in jener Zeit "üblich" bzw. möglich war, an einem "schönen Ort" zu heiraten wie das heute oftmals gemacht wird, oder?

    Ich begreife das vorerst nicht und würde mich freuen, wenn mir jemand "geistig" weiterhelfen kann. - DANK schon mal vorab!
    Herzliche Grüße
    Scheuck
  • Anna Sara Weingart
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2012
    • 15113

    #2
    Zitat von scheuck Beitrag anzeigen
    ... einem Ort, mit dem beide Ehe-Partner nachweislich "nichts zu tun haben"? ...
    Hallo,
    Das Du das nachweisen kannst, nehm ich Dir nicht ab

    Eine Erklärung gibst Du doch selbst. Es besteht doch anscheinend eine Beziehung nach Ruhrort über die Familie Haasters?
    Zitat von scheuck Beitrag anzeigen
    ...
    Evert Haasters
    heiratet am 20.06.1762 in Ruhrort...
    Heinrich Haasters...
    heiratet am 13.05.1794 in Ruhrort...
    Viele Grüsse
    Viele Grüße

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    • scheuck
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2011
      • 4383

      #3
      Hallo,

      ob Du "etwas abnehmen" möchtest, ist nicht die Frage! - Im Gegensatz zu Dir, weiß ich, dass Haasters-Brinks und Haasters-Thieme niemals in Ruhrort gelebt haben.

      Dass beide Ehepaare auch in Ruhrort geheiratet haben, ist auch klar, diesbezüglich trifft Dein Zitat auch "irgendwie" in's Leere.

      Es geht bei meiner Frage um die nachweislichen "Doppel-Heiraten", das hat aber wohl eigentlich jeder verstanden, nehme ich an ...
      Herzliche Grüße
      Scheuck

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      • Silke Schieske
        Erfahrener Benutzer
        • 02.11.2009
        • 4400

        #4
        Liebe Scheuck,

        Ist das eine vielleicht das Aufgebot und das andere die Trauung? Oftmals ließt man im KB erst das Aufgebot und später die Trauung. Hierbei hatte ich sogar schon, dass die Trauung dann auch im Nachbarort war.

        Nur so ein Gedanke von mir

        LG Silke
        Wir haben alle was gemeinsam.
        Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.

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        • scheuck
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2011
          • 4383

          #5
          Liebe Silke,

          der Gedanke war mir auch schon gekommen; "leider" stehen im Weseler-Heirats-KB sogar die Daten drin, zu denen die Ehen "aufgeboten" wurden

          DANKE Dir! - Hab ein schönes Wochenende!
          Herzliche Grüße
          Scheuck

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          • anika
            Erfahrener Benutzer
            • 08.09.2008
            • 2631

            #6
            "doppelte" Heirat

            Hallo Scheuck
            Hast du überprüft ob die Heirat in Wesel wirklich vollzogen wurde oder dort nur als Vermerk im KB aufgenommen wurde?

            anika
            Ahnenforschung bildet

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            • scheuck
              Erfahrener Benutzer
              • 23.10.2011
              • 4383

              #7
              Ja, Anika

              da ist ganz klar die "Nummer" der Heirat angegeben, es steht auch der Name des Pastors dabei - Deshalb vesteh ich's ja um's Verrecken nicht!

              DANKE auch Dir!
              Herzliche Grüße
              Scheuck

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              • Anna Sara Weingart
                Erfahrener Benutzer
                • 23.10.2012
                • 15113

                #8
                Zitat von scheuck Beitrag anzeigen
                ... Evert Haasters ... verständlich, weil Evert möglicherweise aus Ruhrort stammt ...
                Hallo,
                Du siehst doch offenbar den familiären Bezug nach Ruhrort. Oder verstehe ich Dein deutsch nicht?
                VG

                P.S. ist doch nicht unüblich,dass man dort heiratet wo ein Großteil der Verwandtschaft wohnt
                Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 08.10.2016, 17:28.
                Viele Grüße

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                • hotdiscomix
                  Erfahrener Benutzer
                  • 20.05.2008
                  • 756

                  #9
                  Hallo,
                  um 1900 entstanden in Duisburg und Ruhrort vier niederländische Kirchengemeinden (z.T. calvinistisch). Eventuell gab es so etwas ja auch schon 150 Jahre vorher und man heiratete mit niederländischen Wurzeln dort ein zweites mal. In deinen beiden Beispielen liegt die Ruhrort Heirat ja immer nach der Heirat in Arnheim bzw. Wesel.

                  Steffen
                  ~*~ Organisation ist, weder den Dingen ihren Lauf noch den Menschen ihren Willen lassen. ~*~

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                  • scheuck
                    Erfahrener Benutzer
                    • 23.10.2011
                    • 4383

                    #10
                    Hallo, Steffen!

                    DAS ist eine gute Erklärung !!! - Soweit ich weiß, gab es in Wesel keine niederländische Kirchengemeinde; die Heiraten sind alle "ganz normal" im KB der evangelischen Gemeinde verzeichnet, wobei die Daten ja vor der Zeit der unierten Gemeinde liegen.

                    Wer auf die NL-Wurzeln wert legte, ließ sich in Ruhrort "nochmal" trauen, DAS muss es sein!

                    Ganz, ganz herzlichen DANK, Steffen! - Einen schönen Abend noch und einen hoffentlich herbstlich-sonnigen Sonntag!
                    Herzliche Grüße
                    Scheuck

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                    • gustl
                      Erfahrener Benutzer
                      • 25.08.2010
                      • 676

                      #11
                      Hallo Scheuck,
                      auch ich finde die Erklärung von Steffen sehr plausibel. Vielleicht sollte ich ergänzen, falls Dich das interessiert, dass es nicht nur um die niederländischen Wurzeln ging. Es ging vielmehr um die rechte Lebensweise, die einem die Vergebung Gottes und damit das ewige Leben sichern sollte. Während der Reformationszeit wurde um dieses erst noch gemeinsam verfolgte Ziel heftigst gerungen, das ging bis zu körperlicher Gewalt auf offener Straße unter den Theologen. Aber wie so oft, heiligte hier wohl auch der Zweck die Mittel . Einigen konnte man sich nicht und so entstanden unterschiedliche
                      Gemeinschaften, die den allein seligmachenden Weg gefunden zu haben glaubten. Und deswegen, so nehme ich das an, heirateten Deine Leute noch einmal, damit das ja auch alles bestens klappt. Wo hast Du denn die Taufen gefunden? Es war recht unterschiedlich, in manchen Gegenden wurden die Kinder nach dem Glauben der Mutter erzogen, in anderen nach dem des Vaters, in wieder anderen die Jungs väterlich und die Mädchen mütterlich. Wie gesagt, auch mir erscheint die Vermutung sehr einleuchtend.
                      Beste Grüße
                      Cornelia

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                      • scheuck
                        Erfahrener Benutzer
                        • 23.10.2011
                        • 4383

                        #12
                        Hallo, Cornelia!

                        Ganz, ganz herzlichen Dank für Deine weiteren Erläuterungen!!!

                        Tja, mit der "Lebensweise" ist es wohl so eine Sache gewesen in der Sippe; vier uneheliche Kinder (von einer Mutter) sind zwar der absolute "Rekord", andere haben nur eines oder auch zwei; "gefällig" ist das sicherlich nicht.

                        Die Taufen in dieser Familie sind auch so eine Sache für sich. - Die Haasters waren Schiffer (Rhein-Schiffer), und das Leben war wohl von den jeweiligen Frachten bzw. Zielen bestimmt. Zeitweise haben sie auch mit Frau und Kind/Kindern an Bord gewohnt, sodass Kinder eigentlich "überall" am Rhein zur Welt kamen (viele auch in NL) bzw. am Ort "A" geboren und in "B" getauft wurden, obwohl "man" eigentlich in Wesel "gemeldet" war.
                        Ich habe sehr viele Taufen gefunden, laufe aber auch noch einigen hinterher, wohl wissend, dass ich sie nur durch einen Zufall finden werde (wenn überhaupt).
                        Merkwürdig allerdings, dass von den Kindern derjenigen, die in Ruhrort "nochmal" geheiratet haben, niemand auch in Ruhrort getauft worden ist (die Tauf-Register Ruhrort habe ich).
                        Herzliche Grüße
                        Scheuck

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                        • gustl
                          Erfahrener Benutzer
                          • 25.08.2010
                          • 676

                          #13
                          Hallo Scheuck,
                          was für eine spannende Familie! Bei uns gab es zu der Zeit Elbschiffer, aber die waren eher ortsfest und haben alles brav in Tangermünde und später in Magdeburg abgewickelt, was den "Kirchenkram" betraf. Zudem waren sie lutherisch und hatten es ohnehin leichter, passende Kirchen zu finden. Wegen der Taufen kannst Du Steffens Hinweis ja aufnehmen und nach niederländisch-reformierten Kirchen links oder rechts des Rheins suchen. Vielleicht waren manchmal Eltern da eher orthodox. Bei unseren deutsch-reformierten war es so, dass sie, wenn sie keine passende Gemeinde fanden, auch mal zu den französisch-reformierten gingen und dann da gefunden wurden. Lieber irgendwie "refomiert" als "lutherisch", auch noch im 18. Jahrhundert! Ich wünsche Dir noch viele tolle Funde bei dieser Familie und sende
                          beste Grüße
                          Cornelia

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                          • scheuck
                            Erfahrener Benutzer
                            • 23.10.2011
                            • 4383

                            #14
                            Hallo, Cornelia!

                            Ja, "spannend" sind sie, die Haasters

                            Sie haben alle mindestens drei Vornamen, die der Herr Pastor nach "Lust und Laune" verwendet; die "Mädels" heißen alle irgendwas mit Gertrud Catharina x, die "Jungens" heißen alle irgendwas mit Eberhard Ari y.

                            Ganz sicher sind die Haasters der Familienzweig, den ich am meisten "liebe", bei denen passiert immer was, und sie sind nicht "langweilig". - Wenn ich allerdings an die unzähligen Male denke, die sie mir schon den Schlaf geraubt haben bzw. mir über die Bettdecke gekommen sind, dann mag ich sie gar nicht mehr

                            Ja, rechts und links am Rhein muss ich noch suchen, zunächst muss ich aber mal "Ordnung" in die KB-Einträge bringen, die ich schon habe.
                            Herzliche Grüße
                            Scheuck

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                            • gustl
                              Erfahrener Benutzer
                              • 25.08.2010
                              • 676

                              #15
                              Ach, tröste Dich! Wenn Du im 19. Jahrhundert in Köthen auf der Straße "Ludwig" oder "Gustav" oder "Moritz" gerufen hast, dann haben sich alle Männer umgedreht. Das ging denen dann auch auf die Nerven und sie nannten sich selbst Louis oder Maurice, wenn sie im "Ausland" lebten. Da auch Preußen "Ausland" war, damals, ging das im täglichen Leben sehr gut, nicht aber, wenn Du Archive durchsuchen willst. Da tauchen sie dann, preußische Bürokratie, wieder unter den Taufnamen auf. Also, der allseiits als Onkel Louis bekannte war dann in Berlin bei den Ämtern wieder ein Ludwig, nicht aber im Adressbuch und auch nicht im Handelsregister. Ach ja, wir lieben das ja, nicht wahr?
                              Gute Nacht
                              Cornelia

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