Herkunft des Namens Radons

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    Herkunft des Namens Radons

    Familienname: Radons
    Zeit/Jahr der Nennung: um 1900
    Ort/Region der Nennung: Wolhynien

    Guten Tag,
    hat jemand eine Idee zur Herkunft bzw. Bedeutung des Familiennamens Radons? Die zweite Frau meines Urgroßvaters hieß Pauline Blandine geborene Radons, am 1883 in Rokin/Wohlynien geboren. Meine Recherche im Internet hat keine Treffer ergeben.
    Freundliche Grüße
    Uwe
  • DeutschLehrer

    #2
    Der Name Radons führt auf ein uraltes slawisches Wort für Charon, den Fährmann ins Reich der Toten, zurück.

    Hier noch ein Link zu einer Radons-Familie: http://www.radons-family.de/

    Gruß DL

    Kommentar


    • #3
      Radons

      Hallo DL,
      ah, das ist ja mal ein Name zum Fürchten, wahrscheinlich aus Zeiten, als religiöse Rituale noch eine große Rolle spielten. Mich würde mal die Quelle deines Wissens interessieren. Danke!
      MfG
      Uwe

      Kommentar

      • DeutschLehrer

        #4
        Zwei alte Wörterbücher:
        - Jungmann, Tschechisch-Deutsch, Prag 1835
        - Miklosich, Slavische Sprachen, Wien 1886

        Gruß DL

        PS: Es gibt auch zwei schlesische Orte Raduň, einmal Polen, einmal Tschechien.
        Angehängte Dateien
        Zuletzt ge?ndert von Gast; 21.10.2011, 18:43.

        Kommentar

        • Laurin
          Moderator
          • 30.07.2007
          • 5640

          #5
          Hallo,

          der Bezug auf die griechische Mythologie klingt zwar verlockend, aber weshalb sollten im Gebiet des
          wohl eher ukrainisch-/russisch-sprachigen Wolhynien derartige FN entstanden sein?
          Nach Auflistungen bei FamilySearch stammen mehrere Personen namens Radons aus Wolhynien.

          Liegt hier nicht nahe, daß es sich eher um eine ukrainische oder russische Namenherkunft handelt?
          russ. радовать (radowat) = (er)freuen
          Freundliche Grüße
          Laurin

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          • DeutschLehrer

            #6
            Die Hauptfrage wäre, wann in etwa solche Familiennamen entstanden. Die Differenzierung der slawischen Sprachen ist noch nicht sehr lange her. Raduň ist sehr alt. radost, rad und Ableitungen sprachgeschichtlich jung.

            Gruß DL

            Kommentar

            • Hina
              Erfahrener Benutzer
              • 03.03.2007
              • 4661

              #7
              Die Kollonisten in Wolhynien waren hauptsächlich Deutsche aus Ostpreußen, Westpreußen und aus Polen. Der Name wird also sehr wahrscheinlich ursprünglich ein baltischer Name sein. Der -s-Suffix spricht sehr dafür. Die meisten deutschsprachigen Kollonisten kamen in der zweiten Hälfte des 19. Jh. dorthin.

              Viele Grüße
              Hina
              "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

              Kommentar

              • Szillis-Kappelhoff
                Erfahrener Benutzer
                • 08.03.2006
                • 345

                #8
                Hallo,
                Hina hat Recht. Die Silbe "rad" ist in den baltischen Sprachen uralt. Zugrunde dürfte liegen "radet": zeigen weisen, führen (sanskrit "radja": Herrscher). Als Beispiel sei die litauische Häuptlingsfamilie Radvila erwähnt, aus der das polnische Adelsgeschlecht Radziwill hervorgegangen ist.

                Ortsnamen:
                * Radischen (7136), Radingen (1938 ), Amt Gerskullen Kreis Ragnit
                * Radtkehmen (1736), Amt Weedern Kreis Darkehmen/ Angerapp
                * Radszen (1736), Grabenbrück (1938 ), Amt Grumbkowkaiten Kreis Schloßberg/ Pillkallen
                * Radszen (1736), Radenau (1935), Amt Budupönen Kreis Stallupönen/ Ebenrode
                * Radszen (1736), Raschen (1938 ), Amt Budwetschen Kreis Stallupönen/ Ebenrode
                * Radszunen (1736), Amt Gaudischkehmen Kreis Insterburg-Gumbinnen
                * Radwill-Kintschen (1736), zu Dargußen (1897), Amt Memel
                * Radzienen-Theerosen (1785), Amt Willemberg Kreis Neidenburg, Kirche zu Willemberg
                * Radkeim (1785), Amt Barthen Kreis Rastenburg, Kirche zu Friedenberg
                * Radzmin (1825), Kreis Conitz Westpreußen

                Beate

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