Die schönsten Anekdoten aus Eurer Familie

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Opa98
    Erfahrener Benutzer
    • 26.04.2017
    • 1120

    #16
    Auch noch eine kleine Geschichte von mir:
    Mein Ururgroßvater war ein großer schlanker Arbeiter auf einem Gutshof. Er ging erst nach dem zweiten Weltkrieg und der Flucht in "Rente". Nun kam es, dass er in zunehmendem Alter (70+) nicht mehr stark körperlich arbeiten konnte. So wurde er Kutscher. Zu den körperlichen Gebrechen kam dann noch die Blindheit. Meine Oma sagte einmal, dass er sich auf die Kutsche hat setzen lassen und die Pferde ihn nach Hause und auf Arbeit brachten.
    Auch half er bei der Hausarbeit. Er schälte oft Kartoffeln. Nur musste er durch die Blindheit die Knollen immer näher an die Augen halten. Bis er sich beim Kartoffeln schälen in die Nase Schnitt.
    ~Die Familie ist das Vaterland des Herzens~
    Guiseppe Mazzini

    Kommentar

    • Peter Riedl
      Benutzer
      • 22.05.2017
      • 55

      #17
      Gleich mehrere Anekdoten von mir:

      Mein Ururgroßvater hatte einen tauben Finger. Er hat damit immer seine Pfeife gestopft. Neulich habe ich mit einem Mann gesprochen, der mir erzählt hat, dass er in jungen Jahren es meinem Ururgroßvater gleichtun wollte und lange nicht verstanden hat, warum er sich gebrannt hat und mein Ururgroßvater nicht. ^^

      Mein Großonkel hat 5 Kinder von 3 Frauen. Als er zwei Kinder mit der ersten Frau hatte kam ein Jahr nach der Geburt seines zweiten Kindes eine andere Frau mit einem Baby in seinen Laden gestürmt und hat ihm gesagt, dass das Kind von ihm ist. Das Problem: Sie hatte auch noch recht. ^^ Seine Ehe war dann hinüber. Er verschweigt bis heute innerhalb seiner Familie, wer die Tochter ist und wie die Mutter der Tochter heißt. Selbst gegenüber seinen anderen Kindern. Wir wissen lediglich den Vornamen und den ungefähren Geburtszeitpunkt der Tochter. Später hatte er dann mit wieder einer anderen Frau noch zwei uneheliche Kinder. Die Anzahl seiner Freundinnen, die er im Lauf seines Lebens hatte, kann wohl niemand mehr zählen. Er ist jetzt 79 Jahre alt und hat eine jüngere Freundin, deren Eltern noch leben. Er hat mit 79 also noch Schwiegereltern.

      Ein Mann, zu dem ich leider noch nicht die genaue Verwandtschaftsbeziehung weiß (ich hoffe, innerhalb der nächsten Wochen), hat, wenn man Kinder, Enkel und Urenkel zusammenzählt, mittlerweile 97 Nachfahren. ^^ Sobald ich die Verbindung zu ihm weiß, "landen" also 99 Personen auf einmal in meinem Stammbaum (ihn und seine Frau muss man ja auch noch mitrechnen). Da ich die Info schon letztes Jahr erhalten habe, könnte es aber auch gut sein, dass er mittlerweile über 100 Nachfahren hat.

      Eine Urgroßtante von mir habe ich neulich auch nach ihren Nachfahren und Vorfahren befragt. Sie hat gemeint, dass da mittlerweile schon so viel Urenkel bei ihr rumwuseln (ein Großteil der Nachfahren wohnt in der selben Straße), dass sie die nicht mehr auseinanderhalten oder sich deren Namen merken kann. Ihre Tochter konnte mir aber weiterhelfen. Meine Urgroßmutter hatte da auch immer Probleme. Ich sehe meinem Vater sehr ähnlich und sie hat mich immer mit seinem Namen und ihn mit meinem Namen angesprochen. Aber wir wussten ja, wer gemeint ist.

      Eine Frau hat einen weitschiftig Verwandten von mir geheiratet, sich später von ihm scheiden lassen, den Cousin meines Verwandten geheiratet und sich auch von dem wieder scheiden lassen.

      Zum Thema "Kuh" habe ich auch eine Anekdote: Meine Eltern waren noch vor meiner Geburt in Amerika und haben mitten in der Prärie gezeltet. Eines morgens hat meine Mutter seltsame Geräusche gehört, ist aufgestanden und hat das Zelt geöffnet. Direkt vor ihr stand ein Büffel. ^^

      Kommentar

      • SteffenHaeuser
        Erfahrener Benutzer
        • 06.02.2015
        • 939

        #18
        Meine Anekdoten können sich vielleicht nicht ganz mit denen im Thread messen - aber hier sind sie trotzdem. Bei ein paar bin ich mir nicht sicher, ob sie als "Anekdoten" qualifizieren. Eine zumindest, die ich mir für den "Schluß" des Posts aufhebe, muss sich sicher nicht vor anderen Geschichten verstecken. Sie ist jedoch auch eine sehr persönliche Geschichte. Doch diese hebe ich mir für das Ende des Posts auf. Und sie passt nicht unbedingt auf die Beschreibung "schöne Anekdote". Eher "schrecklicke Anekdote".

        - Bei einem Vorfahren zweifelte ich lange an der genauen Zuordnung. Bis ich die Hebamme bemerkte, die eingetragen war. Die Hebamme war niemand anders als die Mutter der Kindsmutter, also die Oma der Neugeborenen (es war auch ein Wohnort angegeben, der dies zweifelsfrei erwies). Das fand ich eine absolut süße geschichte, dass die Oma (die von Beruf Hebamme war) ihr eigenes Enkelkind entband! Und dass dann mehrere hundert Jahre später dieser Sachverhalt noch eine genealogische Untersuchung klären sollte!

        - Einer meiner Vorfahren trug den gar merkwürdigen Namen "Schlaginhauffen" (später mehr hierzu). Laut einer Familien-Legende kommt das daher, dass einer seiner Vorfahren (und dessen Brüder) mittelalterliche Söldner waren, die sich Kampfnamen wie "Schlaginhauffen" und "Schlagentzwei" zulegten. Mein Bruder (der ein totaler Mittelalter-Fan ist) erklärte mir, dass ein "Hauffe" ein mittelalterlicher "Heerhaufen" ist, und es spezielle Krieger gab, die sich in schwere Rüstungen hüllten und dann mit Zweihandwaffen in den gegnerischen "Heerhaufen" stürmten. Er war der Meinung, dass "Schlaginhauffen", wenn die Familien-Legende stimmt, sich sicher darauf bezieht. Dabei waren die "späteren" Schlaginhauffens ganz friedliche Zeitgenossen - es gab zahlreiche Gelehrte unter ihnen, wobei ich niemals eine Verwandtschaft zu Johann Schlaginhauffen, Freund von Martin Luther, herstellen konnte (der Freund von Martin Luther in meiner Ahnenreihe, den ich hin und wieder erwähne, ist ein anderer - Johannes Ralla). Die Ganze Ralla-Geschichte (die ich an anderer Stelle im Forum bereits erläuterte) gibt u.U. eine eigene Anekdote her.

        - Dann gab es (eher eine traurige Anekdote) den Richter von Abertham, der im hohen Alter zu seinem Kumpel ging, wobei die beiden gebechert haben, und er fiel bei der Rückkehr zu seiner Wohnung in ein tiefes "Loch", und verstarb dann an seinen Verletzungen.

        - Dann gab es den Vorfahren, der mit seiner Frau von einem Spaziergang zurückkehrte und die "Abkürzung über den See nahm" - und ertrank.

        - Dann gab es Georg Körner, der ein neues Verfahren im Bergbau entwickelte und dafür vom Kaiser geehrt wurde. Heute würde man ihn vermutlich einen Ingenieur nennen (ich glaube seine DNA ist noch heute aktiv - ich und 2 meiner Brüder sind Ingenieure - der eine, der das nicht ist, ist geistig behindert, aber ich sage immer, wäre er das nicht, wäre er sicher auch Ingenieur, so interessiert, wie er an technischen Dingen ist, Videorekorder, Spielekonsole, Handy, Tablett etc. in seinem Fall).

        - Dann gab es diesen Vorfahren, der nach dem Tod meiner Vorfahrin erneut heiratete. Er starb vor ihr (der zweiten Frau). Sie wollte erneut heiraten, doch der Stadtrat bemerkte, dass das Objekt ihrer Begierde zu dicht mit ihr verwandt war und verbot die Heirat. Sie wurde rasch mit einem anderen Mann verheiratet. Kurze Zeit später sabotierte sie den Salzhandel der Stadt, indem sie in einer anderen Stadt billiger einkaufte, als das Salz in dieser Stadt verkauft wurde (worauf die Stadt ein Monopol hatte). Es endete allerdings, dass ihr diese Art von Handel verboten wurde, und die RACHE wurde damit beendet. Schade ;-)

        - Eine sehr traurige Anekdote betrifft einen fernen Vorfahren (mit dem Namen Schlaginhauffen, der schon erwähnt wurde) und meinen Vater. Das ist die Anekdote, auf die ich zu Anfang meines Posts hinwies. Mein Vater starb vor einem knappen Jahr (so lange ist es schon?) an einem schweren Schlaganfall mit Hirnblutung. Anhand dessen, was - später - ich in der Grabrede des Vorfahrs Schlaginhauffen las, erkannte ich zwei Dinge:

        - Er muss ebenfalls an einem schweren Schlaganfall gestorben sein
        - In zumindest vielen Dingen muss er meinem Vater sehr ähnlich gewesen sein (er war ein direkter Vorfahr meines Vaters), explizit wurde seine Aktivität in Lokalpolitik sowie seine Treue erwähnt, zwei Beschreibungen, die auch meinen Vater sehr deutlich charakterisierten.

        Zusätzlichen Anekdotencharakter gewinnt hier die Tatsache, dass Vorfahr Schlaginhauffen der "Lieblingsvorfahr" meines Vaters war. Er erwähnte ihn sogar in der Hochzeitsrede für meinen jüngsten Bruder (die meine Mutter posthumus für ihn hielt, in Anwesenheit eines per Video-Projektor projezierten Bildes meines Vaters (es war ein unglaublich emotionaler Moment). Mein Vater starb kurz vor dieser Hochzeit, auf die er sich so sehr gefreut hatte) Allerdings habe ich die Details über den Vorfahr, die mich dazu brachten, ihn mit meinem Vater zu vergleichen (insbes. die Leichenrede) erst nach dem Tod meines Vaters entdeckt.

        In der Nacht vor dem Schlaganfall meines Vaters hatte ich eine plötzliche "Eingebung" (hätte ich nicht zuvor schon an Gott geglaubt, dies hätte mich überzeugt!), ich müsse mein Familienbuch "JETZT" fertigstellen, "sonst sei es zu spät", diese "Eingebung" war von einer Intensität, die alles übertraf, was ich zuvor wahrgenommen hate, und ich hatte ca. 2 Wochen zuvor dunkle Träume, die auf "schlimme Ereignisse" hindeuteten, von geradezu apokalyptischen Charakter (am Tag zuvor hatte ich mit meinem Vater gesprochen und wie sehr er sich über die baldige Fertigstellung des Familienbuchs freute - er hatte davor nur einen "Entwurf" gesehen). Ich arbeitete nach dem Abschied von ihm bis 2 Uhr in der Nacht und dann war es fertig. Etwa um 10 Uhr am morgen erlitt mein Vater seinen Schlaganfall, wie ich von meiner Mutter nun weiß. Ich sollte ihn nicht mehr bei vollem Bewusstsein antreffen.

        Wie gesagt - als ich Monate später die Vita seines Vorfahren las - es war sehr unheimlich. Der Vergleich zwischen dem Vorfahren und ihm drängte sich geradezu AUF. Danach entschloss ich mich, das "Familienbuch" noch einmal zu bearbeiten, und zu einem "Erinnerungsbuch" an meinen Vater umzuwandeln.

        Das Merkwürdige ist, nach all diesem und nachdem ich das Buch in Druckform vorliegen hatte (und nachdem meine vietnamesische Frau nach den Regeln ihres Religion gemäß einen "Schrein" (real eine "Glasvitrine" in unserem Haus) für meinen Vater - ihren über alles geliebten Schwiegervater - anlegte - und nachdem dort auch eines der Exemplare des Familienbuches plaziert wurde - habe ich nicht den Eindruck, dass er "fort" sei. Manchmal träume ich noch von ihm, und manchmal gibt er - oder die Erinnerung an ihn - mir Hinweise, was ich tun soll...

        Das war nun vielleicht etwas zu mystisch zum Abschluß, aber dennoch - es war das, was am Anektdotenhaftesten ist unter dem, was ich seit ich mit Ahnenforschung begann, erlebt habe.

        Sollte jemand anderes Vorfahren in Abertham/Böhmen haben, so kann ich gerne das Familienbuch/Erinnerungsbuch in PDF-Form versenden.

        Kommentar

        Lädt...
        X