Mein Nachname der Woche

[Genealoge]

Moin Moin,

habe heute einen wunderschönen Nachnamen entdeckt und wieder etwas dazugelernt. Häufiger passiert es mir bei der Ahnenforschung, dass ich über den Ursprung eines Namens nachdenke und somit dem "Namensstifter" z.T. sehr nahe komme. So zum Beispiel "Bösches" ist ja eindeutig der Beweis an sich selbst, dass er erste Namensträger "Bösches Sohn" war und somit der Stifter "Bösche" hieß. Müller, Schmidt etc. lässt ja klar werden, dass der Namensstifter diesen Beruf inne hatte. So ertappe ich mich auch immer wieder, dass ich bei Freunden und Bekannten darüber nachdenke, woher der Name kommt und wer bzw. was der Stifter war.

Im heutigen Fall: Tausendfreund

Wie wunderbar, dieser Stammvater war also ein Mensch, welcher so viele Freunde hatte, dass man ihn "Tausendfreund" genannt hat im Mittelalter!

Von daher, mein Nachname der Woche.

Wie geht's euch dabei, was habt ihr für schöne Nachnamen entdeckt durch die Genealogie?

LG Julian

[JuHo54]

Hallo Julian,
ich habe unter meinen "Lieben" Wintermantel und Hünerberg..., ist doch auch ganz niedlich , oder??
Liebe Grüße
Jutta

[Genealoge]

Hey Jutta, ja das ist wirklich niedlich, vor allem Wintermantel ist interessant, vllt war dieser Mantel eine Anekdote oder so etwas im Leben des Namens-Stifters?

[birgit29]

Auch ich bin beim Forschen auf einen außergewöhnlichen Namen gestoßen:

Haßdenteufel

Bin mal gespannt, woher der Name kommt. Er sagt ja an sich schon viel aus...

lg Birgit

[sternap]

um 1500 rum findet sich ein deftiger herr:
..."hanss, welchen man scheissinsrinnlein gehaissen hat..."

[Friedrich]

Moin sternap,

um 1500 rum findet sich ein deftiger herr:
..."hanss, welchen man scheissinsrinnlein gehaissen hat..."

Wobei ich mal davon ausgehe, daß das zu dieser Zeit viele taten... Nicht die Leute so zu benennen, sondern ins Rinnlein sch...n.

Friedrich

[KB222]

Woher weiß man denn, ob Nachnamen wie Tausendfreund keine jüdischen Nachnamen sind? Damals hatten die Staatsbeamten den Juden doch einfach irgendwelche Nachnamen gegeben, wie Bergstrom, Goldmann, usw. Oder liege ich da jetzt falsch?

Viele Grüße
Kevin

[Frank K.]

Woher weiß man denn, ob Nachnamen wie Tausendfreund keine jüdischen Nachnamen sind? Damals hatten die Staatsbeamten den Juden doch einfach irgendwelche Nachnamen gegeben, wie Bergstrom, Goldmann, usw. Oder liege ich da jetzt falsch?

Viele Grüße
Kevin

Hallo Kevin,
diese Nachnamen müssen nicht unbedingt dieser Herkunft sein.
"Bergstrom" kann eher skandinavischen Usrprungs sein --> "Bergström".
"Goldmann" ist möglich ..., muß aber nicht sein.

Abgesehen davon, sind mir auch paar interessente Namen unter gekommen: "Knackfuß", "Beigott", oder auch "Nüchtern".
Als ich mich vor paar Jahren mal mit jemand begrüßte, sagte er "beinlich" ... und ich: "mir auch" aber der gute Mann heißt "Beinlich", was ihm aber nicht peinlich zu sein scheint.
viele Grüße
Frank

[krümmel]

Hallo,
ich habe gestern im Archiv von der Bierstadt Radeberg die Namen Schluckspecht, Streichsbier und Schwipps gelesen. Fand ich sehr bezeichnent.
Viele Grüße
Annett

[Ortti]

nochmal Tausendfreund

vielleicht entstand der Name ja aus einem anderen Grund heraus. Bei uns im Ort lebte bis in die 50er Jahre ein ehemaliger Kriegsflüchtling, der den Spitznamen Tausendgut hatte (in Wirklichkeit hieß er Joseph Kindler). Er bekam den Namen im Ort, weil er tausend verschiedene Dinge anfing, aber nichts zu Ende brachte, weil er bei allem dabei sein wollte, aber sich dann doch nicht einbrachte und grundsätzlich alles gut fand.

Grüßle
Ortti

P.S. übrigens Tausendsassa, war bis zu Beginn der Neuzeit die allerschlimmste, unverzeihlichste Beleidigung, die man jemanden sagen konnte. Daher weiß ich nicht, ob man Tausendfreund so positiv interpretieren sollte

[Genealoge]

Hallo Ortti, ja kann sein das er nur oberflächliche "Freundschaften" hatte und deshalb verhöhnt wurde, da er keine wahren Freunde hatte..^^

[Johannes v.W.]

Woher weiß man denn, ob Nachnamen wie Tausendfreund keine jüdischen Nachnamen sind? Damals hatten die Staatsbeamten den Juden doch einfach irgendwelche Nachnamen gegeben, wie Bergstrom, Goldmann, usw. Oder liege ich da jetzt falsch?

Hallo Kevin, ja da liegst du falsch. Als die Juden gegen Ende des 18. Jh. in Oesterreich und Preussen Familiennamen annehmen mussten, war die Bedingung, dass diese deutsch bzw. nicht hebraeisch waren. Die Namen konnten sie sich (fast immer) selbst aussuchen. Diese sprechenden Namen sind meist hintersinnige Anspielungen auf etwas, z.B. Umschreibungen biblischer Namen etc. "Tausendfreund" wuerde m.W. nicht in diese Kategorie fallen.

Viele Gruesse
Johannes

[Juanita]

Tja, es gibt schon köstliche Familiennamen. Ich kann leider nur mit dem Namen "Klopfleisch" (Übername eines Fleischers) punkten. Aber in einen OSB las ich den Namen "Erbsensupp". Was die jüd. Namen angeht, kann man sich leicht irren. Ich habe in meiner AL den Namen "Süß". Da kam ich auch ins Grübeln. Etwas später tauchte er dann ab u. zu als "Susz" auf. Susz ist ein Ortsname in Thüringen. Da war es für mich klar, denn ich habe einen großen Anteil thür. Ortsnamen als FM.

Juanita

[Ysabell]

Den bedeutungsvollste Namen der mir bisher begegnet ist, war ein Hans Ungewitter

[Micha1970]

Hallo zusammen,

bei meinen Vorfahren gibt es auch etliche witzige und kuriose Nachnamen. Hier mal eine kleine Auswahl:

Kaltwasser
Rindfleisch
Langbein
Krautwurst
Bleyfuß
Harthertz
Springauf
Rübsamen
Blumenschein
Dickhaut
Eisenhauer
Flechsenhaar
Frischholtz
Gottwald