Die ältesten Kirchenbücher in Mitteldeutschland?

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  • karlfriedrich
    • Heute

    Die ältesten Kirchenbücher in Mitteldeutschland?

    Es heißt ja, dass es Kirchenbücher erst seit der Reformation gibt. Hier kann man aber lesen, dass die ältesten Matrikel auch schon früher angefertigt wurden:

    http://wiki-de.genealogy.net/Kirchenbuch




    Gibt es in Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Thüringen denn Orte mit Kirchenbüchern vor der Reformation und wo findet man nähere Angaben, welche das sind?
  • Hannibal
    Erfahrener Benutzer
    • 22.12.2009
    • 1922

    #2
    Hallo rolo,

    für das Königreich Sachsen ist diese Übersicht ganz hilfreich, um zu sehen wann die KBs beginnen und wo Lücken sind!

    MFG
    Hannibal
    DAUERSUCHE NACH: MANOHR, MENOHR, MANUHR, MENUHR / WIEDERÄNDERS, WIEDERANDERS / ZWEINIGER
    BERLIN:
    CORNELIUS
    BÖHMEN: MANDLIK, STADTHERR, URBAN, WUCHTERL
    HINTERPOMMERN: GRIESE, PIPER, STARK
    SACHSEN: Namensliste
    SACHSEN-ANHALT: ADERHOLD, SINSEL
    SCHLESIEN: HEU, HEY (Militsch)
    THÜRINGEN: Namensliste!
    VORPOMMERN: Namensliste!

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    • karlfriedrich

      #3
      Danke für Deinen Link. Die Seite war mir bereits bekannt, ist aber immer gut, darauf hinzuweisen. Ich meine jetzt nicht direkt die evangelischen Kirchenbücher, die in den Pfarrämtern liegen. Es könnte ja sein, dass es irgendwo noch alte Matrikel aus katholischer Zeit gibt, die unter Umständen in Archiven verwahrt werden.

      Kommentar

      • Leberecht
        Erfahrener Benutzer
        • 15.03.2009
        • 519

        #4
        Ich klinke mich mal in diese schon etwas ältere Diskussion ein und würde gern wissen:

        - gibt es überhaupt genealogisch relevante und brauchbare Akten vor der Zeit der Reformation und dem Beginn der evangelischen Kirchenbücher?

        - wurden zu Vor-Reformationszeiten überhaupt keine KB geführt, auch nicht von der katholischen Kirche?

        Viele Grüße
        Leberecht

        Kommentar


        • #5
          hallo Lebrecht

          der Link sollte es beantworten:


          Die ältesten Kirchenbücher – sie liegen nur als Fragment vor – stammen aus dem 14. Jahrhundert und entstanden in der Provence und in Italien. Das älteste erhaltene Kirchenbuch aus dem deutschsprachigen Raum ist ein Taufbuch, stammt aus Basel, wurde 1490 begonnen und befindet sich heute im Britischen Museum in London. Die ältesten Anweisungen, Kirchenbücher zu führen, stammen vom Konstanzer Bischof Friedrich III. von Zollern aus dem Jahr 1435. Die nachfolgende ständige Wiederholung der Anordnung beweist, dass sie in der Praxis offensichtlich nur schleppend eingeführt wurden. In seiner 24. Sitzung ordnete das Konzil von Trient per Erlass des Ehedekretes vom 11. November 1563 die Anlage von Eheregistern und im Zusammenhang damit auch die Einführung von Taufbüchern an. Für die Führung von Sterbebüchern, sowie von Firmmatrikeln wurden erst im Rituale Romanum im Jahr 1614 Formulare entworfen, aber auch für die Tauf- und Traumatrikel findet man erst hier genaue Formulare. Allerdings hatte das Rituale Romanum keinen verpflichtenden Charakter, so dass die tatsächliche Qualität der Eintragungen in den Kirchenbüchern weiterhin stark variiert. Auch die Sterbebücher waren immer noch nicht verpflichtend. In der Praxis dauerte es so oft noch Jahrzehnte, bevor Kirchenbücher auch überall konsequent geführt wurden. In den Gebieten, in denen sich die Reformation durchsetzte, wurden von Anfang an Kirchenbücher geführt. Diese sind damit also etwa 50 Jahre älter.[1]
          Pfarrer führten diese Aufzeichnungen oft auch im landesherrlichen Auftrag. Dadurch findet man für Zeiten, in denen bestimmte Konfessionen in bestimmten Regionen unerwünscht waren, auch Aufzeichnungen über Protestanten in katholischen Kirchenbüchern und umgekehrt (Simultanregister).
          Erst nach Ende des Dreißigjährigen Krieges, in dem Kirchenbücher in erheblichem Umfang verloren gingen, liegt eine großflächige Überlieferung der Kirchenbücher vor. Auch während des Türkenkriegs gingen regional viele Bücher verloren. Unter Kaiser Joseph II. wurden die Pfarrer gesetzlich verpflichtet, Zweitschriften für staatliche Zwecke anzufertigen. Aber auch weitere Kriege brachten erhebliche Verluste, so die Napoleonischen Kriege 1797-1809 und nicht zuletzt der Zweite Weltkrieg.

          Zur zeit vor der Reformation kenne ich Lehn- Erbschafts und Steurbücher, die man heranziehen kann, sowie Totenbücher in Klöstern. In Letzteren wurden die Toten eingetragen, für die das lesen von Seelenmessen bezahlt wurden. Die Toten waren z.T. aus einer ganzen Region her. Das Totenbuch des Franziskanerklosters zu Coburg ist z. B. von 1340 und enthält Namen aus dem gesamten heutigen Landkreis und darüber hinaus

          Grüßle
          Ortti

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          • Nicky2011
            Benutzer
            • 06.02.2011
            • 17

            #6
            Hallo,

            Ich hätte zu den Kirchenbüchern die bei Ancestry online sind eine Frage:
            Unter welchen Kirchenspiel findet man dort z.B. Dorfschellenberg, Zschopau und Schloßchemnitz?

            Gruß
            Nicky

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            • Frundje
              Erfahrener Benutzer
              • 26.06.2011
              • 135

              #7
              Hallo nicky!

              Welche Namen suchst Du in Dorfschellenberg? Ich suche dort Schröter und Scheinpflug.

              Kommentar

              • Nicky2011
                Benutzer
                • 06.02.2011
                • 17

                #8
                Hallo Frundje,

                Mein Namen für Dorfschellenberg bei Augustusburg sind Wittig und Hempel.

                Gruß Nicky

                Kommentar

                • Frundje
                  Erfahrener Benutzer
                  • 26.06.2011
                  • 135

                  #9
                  Diese Namen habe ich dort leider (noch) nicht...

                  Kommentar

                  • Rennsemmel
                    Benutzer
                    • 04.02.2011
                    • 42

                    #10
                    Hallo Lebrecht,
                    Das älteste Kirchenbuch Sachsens ist das Trauungsbuch von Annaberg mit Beginn 1498. Im Jahre 1548 erließ dann der Kurfürst von Sachsen eine Anweisung zur Führung von Kirchenbüchern und wie die Eintragungen in den Kirchenbüchern auszusehen haben. Leider gab es aber seitdem in Sachsen viele Kriegsverluste: 30-jähr. Krieg, Siebenjähriger Krieg, Napoleonische Kriege sowie Verluste durch Bombenangriffe im 2. Weltkrieg und dem Chaos in der unmittelbaren Nachkriegszeit, aber auch Verluste durch Stadt- und Pfarrhausbrände, z.B. in Roßwein und Breitenbrunn.

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                    • Rennsemmel
                      Benutzer
                      • 04.02.2011
                      • 42

                      #11
                      Hallo Nicky 2011,
                      Die Einträge für Dorfschellenberg sind in Augustusburg zu finden (KB-Beginn 1548), die von Zschopau in Zschopau (KB-Beginn Taufen 1626, Trauungen und Tote 1648) und die von Schloßchemnitz in Chemnitz-Schloßkirche, aber vor 1852 in Glösa (KB-Beginn 1630).

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