Schäferfamilien

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Juanita
    Erfahrener Benutzer
    • 22.03.2011
    • 1425

    Schäferfamilien

    Wie geht Ihr bei der Suche nach Schäferfamilien vor?
    Gibt es Publikationen oder ähnliches wie z.B. die Pastorenbücher ?

    Wer kann helfen ? Ich habe sehr viele Schäfer in meiner AL und bin sicher nicht die einzige Gestreßte!

    Juanita!
  • Navigator
    Erfahrener Benutzer
    • 23.09.2009
    • 383

    #2
    Schäferbücher (?)

    Hallo Juanita,
    obwohl ich auch in mehreren Linien schon Schäfer (oder wie man hier auch sagte: Hutmann) gefunden habe, war das in der Regel wohl nicht "vererbt". Insofern wäre es schon von Interesse, ob es da vielleicht eine Berufsfolge vom Vater auf den Sohn gab.
    Zitat von Juanita Beitrag anzeigen
    Wie geht Ihr bei der Suche nach Schäferfamilien vor?
    Gibt es Publikationen oder ähnliches wie z.B. die Pastorenbücher ?
    Wer kann helfen ? Ich habe sehr viele Schäfer in meiner AL und bin sicher nicht die einzige Gestreßte! Juanita!
    Interessant wäre ja auch wie deine Schäfer hießen und wo sie zu Hause waren.
    Viele Grüße
    Navigator

    Kommentar

    • gustl
      Erfahrener Benutzer
      • 25.08.2010
      • 676

      #3
      Hallo Juanita,



      Hier ein netter link über das Leben und Streben eines Schäfers.

      Mein Sohn hat übrigens vor einigen Jahren ein Praktikum in einer Schäferei gemacht. Die gehörte ursprünglich mal zur Schloßherrschaft des Dorfes, in dem wir damals gewohnt haben. Die Schäfer, die tatsächlich mit den Schafen umherzogen, waren Arbeiter und sind es heute auch noch. Einige Litertaurangaben findest Du auch in dem Wikipedia-Artikel.

      Gräme Dich nicht, dass die Schäfer als etwas "unehrlich" galten so wie die Müller. Wir haben etliche Müller unter den Vorfahren.

      Viele Grüße
      Cornelia

      Kommentar

      • Düppel
        Erfahrener Benutzer
        • 21.01.2011
        • 206

        #4
        Hallo Juanita,

        so ein paar Hutmänner (Schäfer, Kuh- und Schweinehirten) hab ich auch zu bieten. Von Berufs wegen sind die jedoch immer recht weit herumgekommen. So kommt es immer wieder vor, daß die Kinder an unterschiedlichen Orten geboren und getauft wurden, da die Hutmänner wohl nur Jahresverträge mit den Gemeinden hatten und nach erledigter Arbeit weiter zogen. Teilweise sind die Kinder oder Ehefrauen auch in unterschiedlichen Orten auf dem beruflichen Weg verstorben. Somit ist es sehr schwer, wenn nicht unmöglich, die Familien komplett zu erforschen. Einigermaßen sesshaft wurden die Hutmänner erst im 19. Jahrhundert.
        Wie Navigator schon schrieb, ist nicht davon auszugehen, daß der Beruf über Generationen weitergegeben wurde.
        Anders sieht es z. B. bei Müllern aus. Dieser Beruf war technisch etwas spezialisierter. Es war sozusagen ein Berufsethos, das Handwerk an die Nachkommen weiterzugeben. Waren zu viele männliche Nachkommen da, mussten die Jüngsten eine neue Wirkungsstätte suchen.

        Ich hoffe, Du findest trotzdem, was Du suchst.

        Viele Grüße
        Düppel
        Viele Grüße
        Düppel

        www.geneathuer.de
        Familiengeschichtsforschung im Herzogtum Gotha

        Kommentar

        • moorbold1

          #5
          Hallo Juanita,

          ich habe andere Forschererfahrungen gesammelt

          In meiner Familie wurde der Schäferberuf über Jahrhunderte an die nächste Generation weitergegeben.

          Sie sind übrigens ab 1700 immer am gleichen Fleck geblieben.

          Liegt sicherlich daran, dass meine Schäferlinien nur ehrbare Leute waren

          Kommentar

          • Molle09
            Erfahrener Benutzer
            • 24.03.2009
            • 1379

            #6
            Hallo Juanita,

            auch ich habe einige Schäfer in meiner AL. Soweit ich das bisher in Erfahrung bringen konnte, hat mind. ein Sohn diesen Beruf weitergeführt und man hat auch unter den Schäferfamilien geheiratet.

            Einen Tipp kann ich Dir nur bedingt geben:
            Es gibt in der Schriftenreihe des AMF zwei Bücher jedoch für Sachsen - Anhalt.
            Da Schäfer ja gewandert sind, also nicht unbedingt ortsansässig waren, könnte es durchaus sein, daß Du darin Deine Gesuchten findest.

            Hier die Titel:

            Schäfer und andere Hirten im Saale - Unstrut - Gebiet.

            Schäfer und Hirtenfamilien in Anhalt und dem südl. Teil der ehem. Provinz Sachsen

            Oder nenn mir Deine Schäfer beim Namen, dann gucke ich mal ob sich ein Kauf dieser Bücher für Dich lohnt.
            Liebe Grüße
            Mlle
            ----------------
            Es gibt keine Zufälle!!!

            Suche Nürnberger in Hardisleben
            Bertuch in Donndorf ab 1784-1799
            Joh. Martin Koch,1743 Hammelknecht in Marienroda u. Frau Regina

            den Verbleib von Johann Wilhelm Nürnberger *04.12.1803

            Kommentar

            • AnMark

              #7
              Ich habe sehr viele Schäferfamilien in meiner Ahnenliste. Am Anfang kam es mir auch so vor, dass es unmöglich ist, die Linien zu verfolgen, da Taufen Hochzeiten und Beerdigungen oft an sehr weit auseinanderliegenden Orten stattfanden. Aber mit der Zeit habe ich entdeckt, dass es doch eine Art Systematik gibt. Zunächst mal die Vorstellung, dass Schäfer mit ihren eigenen Schafen durch das gesamte Land zogen ist falsch!
              Nach meinen Recherchen gibt es drei Kategorien: 1. Gemeindeschäfer 2. Adels-Schäfer 3. Herren-Schäfer. Ein Wechsel zwischen den Kategorien kommt so gut wie nicht vor. Die unterste Kaste sind die Gemeindeschäfer, die die Schafe der Ortsnachbarn in einem Dorf hüteten. Die Anstellungsverträge dauerten meistens 3 Jahre. Sie sind aber auch am schwierigsten zu finden, da sie ihre Anstellungen nahezu in jedem Ort fanden. Allerdings legen sie meistens auch nicht weite Entfernungen von einem Ort zum andern zurück. Oft wird man schon in der nächsten oder übernächsten Pfarrei fündig. Die zweite Kaste der Adelsschäfer finden nur in Orten Anstellung, die einen Adelssitz haben, zu dem das Recht einer Schäferei gehört. Die Pachtverträge dauern meistens 6 Jahre. Oft dienen mehrere Gemerationen ein und dem selben Adelsgeschlecht. Die Adelsschäfer wechseln häufig den Ort, aber selten die Herrschaft. Das heißt, hier lohnt es sich nachzusehen, in welchen Orten die entsprechende Adelsfamilie weitere Besitzungen hatte. Diese können mitunter über 100 km auseinanderliegen.
              Die dritte Kategorie der Herrenschäfer sind meist Pächter der Staatsgüter oder Domänen im Land, unterstehen also direkt der Staatsregierung. Sie wechseln meist von Domäne zu Domäne. Sie haben meist das Recht neben den herrschaftlichen Schafen auch eine gewisse Anzahl eigener Schafe mithalten. Das war ein recht einträgliches Geschäft, daher ist es den Herrenschäfern meist am Ende derPachtzeit (9 Jahre) möglich einen eigenen Hof zu kaufen und sich seßhaft zu machen. Die Herrenschäfer sind nach meiner Erfahrung selten länger als 2 Generationen als Schäfer tätig. Sie stammen meist aus Adels-Schäferfamilien. Die Herrenschäfer lassen sich meist relativ leicht finden, da es fats in jedem Staatsarchiv ein Verzeichnis der Staatsgüter gibt.

              Ich hoffe meine Erfahrungen können Euch von Nutzen sein.

              LG
              Anmark

              Kommentar

              • Düppel
                Erfahrener Benutzer
                • 21.01.2011
                • 206

                #8
                Danke Anmark!

                da hab ich wieder etwas dazu gelernt.

                Grüsse
                Düppel
                Viele Grüße
                Düppel

                www.geneathuer.de
                Familiengeschichtsforschung im Herzogtum Gotha

                Kommentar

                • moorbold1

                  #9
                  Zitat von Molle09 Beitrag anzeigen
                  Da Schäfer ja gewandert sind, also nicht unbedingt ortsansässig waren...

                  Diesen Satz kann ich nicht zustimmen.
                  Schäfer waren doch kein fahrendes Volk

                  Meine Schäfers verloren bei ihren "Wanderungen" nie den Blick zum Kirchturm; und das über Jahrhunderte


                  @Annmark:

                  Vielen Dank für deine Ausführungen!
                  Ich kann nur hoffen, dass der eine oder andere aus diesem Forum deinen Thread lesen wird

                  Kommentar

                  • Molle09
                    Erfahrener Benutzer
                    • 24.03.2009
                    • 1379

                    #10
                    Guten Morgen,

                    @ Moorbold:

                    "Diesen Satz kann ich nicht zustimmen.
                    Schäfer waren doch kein fahrendes Volk
                    "

                    Nein, aber ein Laufendes

                    Was ich im Groben meinte, hat AnMark wunderschön erklärt.

                    Meine Leute waren Gemeindeschäfer, den Ältesten habe ich bisher in Wohlmirstedt und die folgenden Generationen "wanderten" , so fand ich den Letzten , der ein Hammelknecht war, in Balgstädt.
                    Liebe Grüße
                    Mlle
                    ----------------
                    Es gibt keine Zufälle!!!

                    Suche Nürnberger in Hardisleben
                    Bertuch in Donndorf ab 1784-1799
                    Joh. Martin Koch,1743 Hammelknecht in Marienroda u. Frau Regina

                    den Verbleib von Johann Wilhelm Nürnberger *04.12.1803

                    Kommentar

                    • viktor
                      Erfahrener Benutzer
                      • 17.01.2007
                      • 1187

                      #11
                      Selber habe ich keine Schäfervorfahren. Aber die Erläuterungen von Anmark sind gut fundiert. Ich habe bei intensiven Kirchenbuchstudien manche "Karriere" verfolgen können. Ein Schäfer Bartholomäus Bornhardt in Kälberfeld zum Beispiel tauchte als junger Schafsknecht zum ersten Mal auf als er die Tochter seines Schafmeisters heiratete. Nachher war er selber Schafmeister im Auftrag der Fam. v.Uetterod , hochangesehenes Kirchenratsmitglied und zuletzt Gutsbesitzer.
                      Da waren durchaus schöne Aufstiege möglich. Die Söhne waren danach ebenfalls Schafmeister und Domänenpächter.

                      Kommentar

                      • Juanita
                        Erfahrener Benutzer
                        • 22.03.2011
                        • 1425

                        #12
                        Eure Beiträge sind sehr inteessant, habe wieder 'was dazugelernt. Ich nehme das Angebot einiger "Kollegen" an u. schreibe Euch, welche Schäfer ich suche:
                        Baumbach : Barthel, Schafmeister wird 1622 im Kat. Weberstedt erw.
                        Töll sen., Schafmeister, + nach 1613, seine 1. Fr. Martha wird am 21.2.1600 in Alterstedt begraben. Übrigens sind 2 weitere Generat. noch Schäfer, allerdings mit noch einem anderen Beruf, einmal Bauer + Schafmeister u. Schäfer + Schütze.
                        Hannemann: Gottfried, Schäfer in Woltersdorf bei Dahme, + vor 1800, bei d. Heirat seiner To. in diesem Jahr als verst. bez.
                        Heerold: Joh. Gottfried, Schafmeister zu "St. Martin" in Mühlhusen/Thür., Musquetier, + ebd. 28.2.1752 (noch jung, S. wird als posthumus geb.)
                        ... (n. lesbar) Heroldes, der Schäfer, wird 1740 als Pate erw., + zw. 1752 u. 1761. Mir fehlen beide Herkunftsdaten. Auch d. Sohn v. Joh. Gottfried wird später Schafmeister.
                        Helbing: Hanß, Schafmeister zu Craula. To Catharina Elisabeth wird dort am 16.10.1646 get. In Craula habe ich noch nicht geforscht.
                        Hesse: Nikolaus, Schäfer in Katharinenberg, + nach 1803, oo vor 1771 Anna Maria Kaufhold.
                        Kreuzburg: Johann Caspar, Hutmann, Gänsehirt u. Einw. in Tüngeda, + dort 1793 u. oo ebd. 1762 Anna Elisabeth Bischoff. Herkunft nicht bekannt. Sein Sohn wird Rittergutsschäfer in Großengottern
                        Meschwitzer: Thomas, Schäfer zu Tobertitz. Seine To. wird um 1623 geb. In Tobertitz habe ich noch nicht geforscht.
                        Orthmann: Hans sen., Schafmeister, erw. 1660 im Hufenreg. Weberstedt, + ebd. 1699, sein Vater Hans ist Edeliger u. Gerichtsknecht in Weberstedt u. + 1643 in Mülverstedt. Beider Herkunft ist unbekannt.
                        Peters: Hans, Schäfer zu Burg u. Christendorff (Crispendorf gemeint?), + nach 1678, nicht in Stelzen, wo To. Maria vereh. Fürstenhagen lebt.
                        Trenkelbach: Heinrich, Schäfer aus Heroldishausen, + ebd. 1702. Auch von Sohn Nicol, oo 1683 in Oppershausen u. Enkel Frantz, oo 1725 in Großengottern (GG) u. Urenkel Johann Friedrich, x um 1730, + 1791 in GG, fehlen die Herkunftsdaten, so daß ich annehme, auch sie waren Schäfer.

                        Uff, das war's!! O bitte, bitte habt 'was für mich!

                        Ju.

                        Kommentar

                        • gustl
                          Erfahrener Benutzer
                          • 25.08.2010
                          • 676

                          #13
                          Hallo Anmark,

                          auch von mir einen herzlichen Dank für die Beschreibung. Es war für mich sehr interessant, auch wenn wir bis jetzt noch keine Schäfer zu unseren Vorfahren zählen können.

                          Viele Grüße
                          Cornelia

                          Kommentar

                          • Dorothea
                            Erfahrener Benutzer
                            • 01.03.2008
                            • 1415

                            #14
                            Hallo und guten Abend,
                            also ich habe einen Schäfer, der hat "richtig Karriere gemacht". Als junger Familienvater war er bei dem ersten Kind noch Schäfer, aber dann schon beim zweiten war er Bahnwärter und schließlich Bahnbeamter. Seine Witwe gab in diversen Dokumenten und Adressbüchern an, dass ihr Mann verstorbener Bahnbeamter war. Sein Vater war noch Kuhhirt.

                            Grüße Dorothea

                            Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
                            --------------------------------------------------------



                            Kommentar

                            • Molle09
                              Erfahrener Benutzer
                              • 24.03.2009
                              • 1379

                              #15
                              Hallo Juanita,

                              ich möchte noch einmal betonen, dass es sich bei beiden Büchern um Schäfer In Sachsen-Anhalt dreht. Und so habe ich die meisten Deiner Namen auch nicht als Erwähnung gefunden. Aber die Namen Hannemann und Peters kamen darin vor:

                              Hannemann

                              Andreas Faust, Hutmann in Rahnsdorf, 1732 Hutmann in Woltersdorf
                              OO am 23.11.1732 in Rahnsdorf
                              Gertraud, die Witwe des Martin Hannemann, Kossat aus Werkzahna

                              Peters
                              es gibt eine Ehe zw. einer Tochter eines Schäfers Namens Hund mit einem Joh. Conrad Peters, aber der ist kein Schäfer (möchtest Du die Daten trotzdem, dann melde Dich)

                              Peter

                              Johann Friedr. Peter, Tagelöhner in Punschrau, Sohn d. Johann Gottfried Peter, Hutmann in Punschrau
                              OO 12.10.1856
                              Maria Henriette Neubauer, unehel. T. d. Xtiane Wilhelmine Neubauer
                              Quelle: KB Eckartsberga

                              Tut mir leid, wenn ich in Dir evtl. falsche Erwartungen geweckt habe. Aber ich denke den Versuch war es allemal wert!
                              Liebe Grüße
                              Mlle
                              ----------------
                              Es gibt keine Zufälle!!!

                              Suche Nürnberger in Hardisleben
                              Bertuch in Donndorf ab 1784-1799
                              Joh. Martin Koch,1743 Hammelknecht in Marienroda u. Frau Regina

                              den Verbleib von Johann Wilhelm Nürnberger *04.12.1803

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X