Darf Kirchenbucheinsicht verweigert werden?

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  • Bergkellner
    Erfahrener Benutzer
    • 15.09.2017
    • 2351

    #16
    Hallo,

    nach der SKAO darf keine Kopie der Kirchbücher gemacht werden, auch nicht von den Pfarrämtern, denen sie gehören. Vor allem nicht mit dem Kopierer, denn die schaden den alten Büchern noch mehr als ab und an ein paar Menschenfinger. Die Landeszentrale der evang. Kirche Sachsen will die Kirchbücher digitalisieren - dann hat man sowieso keinen Zugriff mehr auf die Originale. Und will man etwas wissen, muss man den Leseservice anschreiben.
    Allerdings dauert das mit dem Digitalisieren eine gefühlte Ewigkeit.
    Und irgendwann sollen die Digitalisate ja bei Archion auftauchen, was sicher noch eine zweite gefühlte Ewigkeit dauern wird.

    Also freue ich mich über jedes Kirchbuch, das ich noch vor Ort einsehen kann und nehme immer meine Handschuhe mit.

    Lg, Claudia von den bergkellners
    Wollt' ich für Arschlöcher bequem sein, wäre ich ein Stuhl geworden.(Saltatio Mortis, Keiner von Millionen)


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    • jürg
      Erfahrener Benutzer
      • 22.02.2011
      • 118

      #17
      Hallo viola63,

      du schreibst, dass du "Daten aus der Kirchengemeinde Gera" benötigst. Leider schreibst du nicht, ob deine Suchanfragen direkt Gera betreffen oder umliegende Dörfer. Sollten diese Gera direkt betreffen, habe ich leider folgende Mitteilung gefunden:

      "In die Kirchenbücher der Innenstadtgemeinden in Gera, die gemeinsam geführt wurden für die drei Kirchengemeinden St. Johannis, St. Trinitatis und St. Salvator, wird keine Einsicht mehr gewährt, da erste Zerfallserscheinungen auftreten und auch Kirchenbuchseiten von Benutzern herausgerissen wurden."
      Quelle: http://wiki-de.genealogy.net/Gera

      Viele Grüße
      Jürgen
      Zuletzt geändert von jürg; 03.03.2018, 21:39.

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      • viola63
        Erfahrener Benutzer
        • 28.07.2010
        • 869

        #18
        Hallo Jürgen,

        gewisse Kirchenbücher von Gera darf man einsehen, daß teile mir ein Forumsmitglied mit. Er sucht selbst öfters im Archiv und ist über die Vorgehensweise, die ich eingangs geschildert habe, sehr verwundert. Mittlerweile hat man mir auch die Einsichtnahme gewährt.
        Viele Grüße
        viola63

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        • anika
          Erfahrener Benutzer
          • 08.09.2008
          • 2630

          #19
          Darf Kirchenbucheinsicht verweigert werden?

          Zitat von viola63 Beitrag anzeigen
          Hallo liebe Mitforschenden,

          ich danke Euch für Eure zahlreichen Tips, Meinungen und Erfahrungen.
          Mein Resüme daraus ist, es gibt 100 Kirchenämter und 101 verschiedene Verfahrensweisen.
          Ich stimme Euch allen zu, daß es überhaupt nicht geht, daß die alten Kirchenbücher "geschändet" werden. Diese Dinge sind unwiederbinglich!!!!
          Aber im heutigen Zeitalter, wo überall Kopierer existieren, könnte man doch "Duplikate" von den wertvollen Werken erstellen, bzw. sie zur Verfilmung für das LKA freigeben. Ich denke, die Ahnenforschung hat in der letzten Zeit schon großen Zuwachs an Interessenten gefunden, sodaß die Kirchenbücher in der Zukunft doch noch stärker "genutzt" werden.
          Vielleicht sollte die eine oder andere Kirchengemeinde mal darüber nachdenken!
          Hallo
          Aus dem KB wo besagter Ahnenforscher sich mit der Rasierklinge zu schaffen machte darf man Kopien machen, ihm ging es um die Original Seite

          anika
          Ahnenforschung bildet

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          • viola63
            Erfahrener Benutzer
            • 28.07.2010
            • 869

            #20
            Hallo Anika,

            ich glaube, ich spreche im Namen vieler Ahnenforscher, daß diese Person kein Ahnenforscher sondern ein höchstens ein Sachbeschädiger ist !!!
            Viele Grüße
            viola63

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            • Dorle47
              Erfahrener Benutzer
              • 03.02.2007
              • 748

              #21
              Hallo Viola,
              freu Dich, daß Du eine Genehmigung erhalten hast. und so günstig. Hier in Vorpommern kostet mich die Suche (selbst) pro Stunde 20.-€.
              Nimm doch vorsichtshalber einen Fotoapperat mit und frage ob Du auch fotografieren dürftest ohne Blitz natürlich - das hilft enorm und man kommt schneller durch mit der Suche. Aber Fragen ist wichtig.
              Viel Glück und guten Erfolg

              Gruss
              Doris
              Doris

              Dauersuche:
              Mecklenburg:Lüdcke-Hardrath-Walje-Osterland-Kittendorf-Speerbrecher-Ebel
              Vorpomm:Schmidt-Metzling-Schwerin-Labahn-Reusler-Schimmelmann-Streufert-Mester-Sund
              Sachsen:Schirmer-Kürbs-Kreutziger-Bormann-Schumann-Richter-Heberer-Fohrwerk-Schäfer
              Schlesw.-Holstein: Tonn-Niehus- Rathje
              Memel/Kreis: Lüthke-Liedtke-Schorning-Kesten
              Köslin: Tonn-Marx-Wilhelm-Sinholz-Winkel-Kotzer
              Brandenburg: Goldelius-Kalcklösch-Speerbrecher-Sienholz-Manthe-Richter

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              • viola63
                Erfahrener Benutzer
                • 28.07.2010
                • 869

                #22
                Hallo Doris,

                das Handy habe ich immer dabei, zumal man nicht immer sofort alles lesen kann und einem dann die wertvolle Zeit davonläuft.
                Es ist ja auch nicht mein 1. Archivbesuch, ich betreibe schon ca. 14 Jahre Forschung. Ich hatte nur zuvor kein Archiv, wo sich ein Besuch so schwierig gestaltet hat.
                Ich bin nun mal guter Dinge und hoffe, daß der gewünschte Termin klappt!
                Viele Grüße
                viola63

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                • Ursula
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.01.2007
                  • 1348

                  #23
                  Hallo,
                  Zitat von scheuck Beitrag anzeigen
                  Hallo,

                  wenn's denn überall so wäre, hätte ich sogar dafür Verständnis!

                  Keinerlei Verständnis habe ich für ein Kirchenbucharchiv in meiner Nähe, das so "nebenbei" von Mitarbeitern des Kirchenbuchamtes betrieben wird.
                  Man meldet sich telefonisch an, man geht hin, die am Tage x zuständige Dame begleitet einen in den Keller, schließt auf, macht die Stahlschränke auf und zeigt voller Stolz, was alles "im Angebot" ist.
                  Die Dame hinterlässt einen Zettel, auf dem eine Telefonnummer steht, unter der sie bei Fragen zu erreichen ist (in jenem Archiv steht ein Telefon) und geht; wenn man selbst fertig ist, geht man auch.
                  "Im Angebot" sind reichlich Original-KBs aus Stadt und Land, angefangen von 17xx bis in die Neu-Zeit.
                  Für €5.-/Tag ist es auch erlaubt, Fotos zu machen (mit und ohne Blitz), man darf eine beliebig große Tasche mitnehmen, man darf eigentlich alles und vollkommen ohne Aufsicht.
                  Ein Leichtes, aus diesem Archiv ein komplettes KB (oder auch mehrere) mitzunehmen, wenn die mitgebrachte Tasche groß genug ist, das merkt zunächst mal niemand! - Man muss sich selbst auch nicht ausweisen, da wird nichts notiert; im Fall des Falles könnte man noch nicht mal nachweisen, wer zuletzt in jenem Raum war, und "Personalien" hätte man auch nicht.

                  Ich gehe gerne hin, bin ja auch ganz artig und bringe sogar die eigenen Baumwollhandschuhe mit, aber Verständnis für einen solchen Umgang habe ich absolut nicht, und ich hoffe auch, dass es sich um einen Einzelfall handelt!
                  vor vielen Jahren erlebte ich das ähnlich. Ich durfte allein im Pfarrbüro sitzen, der Schrank wurde mir geöffnet und ich konnte nehmen, was ich wollte. Wenn ich fertig war, durfte ich den Schrank selbst verschließen, den Schlüssel der Sekretärin übergebe und nachhause gehen. Es wäre ein leichtes gewesen, ein KB rauszuschaffen, niemand hat mich je kontrolliert oder gar "gestört" während meiner Suchzeit.

                  Die KBs sahen auch dementsprechend aus. Ausgeschnittene halbe, ganze, viertels Seiten, mit grellfarbenem Textmarker versehene Einträge - einfach gruselig.

                  Heutzutage sind die KBs aus diesem Pfarrbüro entfernt worden, auf Anordnung des Bistums, wie mir gesagt wurde.

                  Ich finde es gut, dass sie dort weg sind, denn so eine Zurichtung von Dokumenten sehen zu müssen, die z.T. über 400 Jahre alt sind, bereitet mir körperliche Schmerzen.



                  LG
                  Uschi

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                  • scheuck
                    Erfahrener Benutzer
                    • 23.10.2011
                    • 4385

                    #24
                    Hallo, Uschi!

                    Das entsetzt mich jetzt Ich hatte bislang angenommen, dass es sich um einen Einzelfall handelt!

                    Zum Glück sehen die dortigen KBs aber wirklich super aus, da hat niemand "Hand angelegt", wobei man da unter solchen Umständen ja schon dankbar sein muss.

                    Ich habe mir aber fest vorgenommen, bei meinem nächsten Besuch dort mal diese Verfahrensweise anzusprechen, denn ich glaube, die Damen aus dem Kirchenbuchamt wissen gar nicht so wirklich, in welcher Gefahr ihre Schätze schweben.
                    Herzliche Grüße
                    Scheuck

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                    • Ursula
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.01.2007
                      • 1348

                      #25
                      Zitat von scheuck Beitrag anzeigen
                      Hallo, Uschi!

                      Das entsetzt mich jetzt
                      denn ich glaube, die Damen aus dem Kirchenbuchamt wissen gar nicht so wirklich, in welcher Gefahr ihre Schätze schweben.
                      Nein, das wissen sie nicht und ich glaube, "meine" Sekretärin hat die KB auch niemals angeschaut, bzw. irgendeinen Überblick gehabt, WAS da alles in diesem Schrank aufbewahrt wurde.

                      Ja, sprich es an. Ich habe es damals nicht getan und darüber gräme ich mich jetzt. Ich hätte ins Sekretariat gehen müssen und ihr das zeigen, wie die Bücher aussehen. Ich hätte sie warnen müssen, dass jemand KB mitnehmen könnte, so wie sie das handhabt. Aber die Vorgehensweise geschah wohl mit Einverständnis des Pfarrers. Ich stand ganz am Anfang meiner Forschung und war einfach nur froh, dass ich suchen konnte, dass ich dieses Pfarrbüro gefunden hatte, schüttelte den Kopf über das, was ich sah. Das Bewusstsein und die wirklichen Schmerzen darüber, wie die KB aussahen, kamen mir erst später, als mir wirklich klar war, WAS ich da habe in Händen halten dürfen.
                      Die Sekretärin arbeitete auch nur stundenweise, an einem Tag in der Woche, abends. Sie hatte wohl auch nicht die Zeit, weil sie an diesem Tag alle Gemeindearbeit erledigen musste. Ich möchte ihr nichts anlasten.

                      Die KB sind nun weg aus diesem Pfarrbüro. Ein Segen. Sie sind verfilmt.

                      Ich kenne aber auch eine andere Gemeinde, in der grundsätzlich jede Einsicht durch interessierte Personen untersagt ist. Sie haben wohl sehr früh gelernt. Dort darf nur eine bestimmte Frau Einsicht haben. Sie hat für mich gesucht. Das Schlimme ist, sie wollte nichts dafür haben. Aber mir ist doch was eingefallen, wie ich mich erkenntlich zeigen konnte. ;-)

                      LG
                      Uschi
                      Zuletzt geändert von Ursula; 06.03.2018, 01:00.

                      Kommentar

                      • anika
                        Erfahrener Benutzer
                        • 08.09.2008
                        • 2630

                        #26
                        Darf Kirchenbucheinsicht verweigert werden?

                        Hallo

                        Ich finde es auch schlimm wie gedankenlos einige mit solch alten Sachen umgehen.

                        Das geschieht aber nicht nur mit Kirchenbüchern.

                        Auf einem Trödelmarkt fand ich einmal ein kleines Heftchen, der Händler meinte das sei ein altes Kassenbuch.

                        Für 4 Euro konnte ich es erwerben, zu Hause habe ich es mir vorsichtig angesehen.

                        Die Seiten waren sehr brüchig, es stellte sich heraus das es kein Kassenbuch war sondern das eine Lehrerin die sich 1917/1918 in der Referendariat Zeit befand dort ihren täglichen Unterricht beschrieb der alle drei Monate vom Direktor der Schule abgezeichnet wurde.
                        Besonders auffällig waren ihre schönen Zeichnungen.

                        Die Lehrerin stammte aus Kalkar, ich habe im Stadtarchiv Kalkar nachgefragt ob sie Interesse an dem Heft hätten.

                        Die Archivarin war begeistert
                        Das Heft wird nun vom Archiv aufgearbeitet und liegt dem Archiv als Dauerleihgabe vor.

                        Die Aufzeichnungen wurden vor 100 Jahren gemacht und spiegeln den damaligen Unterricht wieder.

                        Meine Antwort hat zwar wenig mit der Fragestellung zu tun aber ich bin ein klein wenig Stolz das ich das Heft retten konnte und es nun im Stadtarchiv gelandet ist und dort für die Nachwelt erhalten bleibt.

                        anika
                        Ahnenforschung bildet

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