Genealogisches Programm, das kollaboratives Arbeiten zulässt?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Sebastian_N
    Erfahrener Benutzer
    • 25.09.2015
    • 962

    Genealogisches Programm, das kollaboratives Arbeiten zulässt?

    Hallo Leute,


    ich habe über die Jahre den Eindruck gewonnen, dass bei der Entwicklung von genealogischer Software zunächst kein Augenmerk auf kollaboratives Arbeiten (übers Internet) gelegt wird. Meine Verwandten benutzen überwiegend Gramps und ich seit kurzem MacFamilytree. In beiden Programmen vermisse ich die Möglichkeit, dass man komfortabel zusammenarbeiten kann an ein und derselben Stammbaum/Datenbank.

    a) Gibt es Programme, die eine solche Kollaboration ermöglichen?

    b) Wenn es kein Programm gibt, ohne nicht selber einen Server hosten zu müssen, weiß vielleicht jemand, ob es die Möglichkeit gibt, jedesmal die Datenbank in GEDCOM zu exportieren und über Services wie Dropbox zu synchronisieren, so dass andere diese GEDCOM nur noch importieren müssen und weiter arbeiten können? Scheint mir allerdings auch sehr problematisch.

    Oder habt ihr eine andere Verfahrensweise?


    Vielen Dank im Voraus, in Erwartung eurer hilfreichen Antworten

    Sebastian
    Dauersuche:
    Neumann/Naumann in Altstedt/Mittelhausen vor 1672
    Franke in Oschatz vor 1785
    Wolf/Schmiedel in Crottendorf vor 1790
    Wachsmuth in Rittersgrün vor 1790
    Nestler/Wolf/Martin/Schönherr in Marienberg vor 1780
    Greim/Hoffmann in Eilenburg vor 1750
    Müller/Kistner/Trautmann/Kuhn (kath.) in Rastatt vor 1750
    Hacklbauer in Linz vor 1760
    Schimpke/Geppert (kath.) in Ritterswalde vor 1790
    Mett in Quedlinburg (St. Nicolai) zw. 1725-1794
    Helmert/Liebing in Volkmarsdorf vor 1840
  • StefOsi
    Erfahrener Benutzer
    • 14.03.2013
    • 4066

    #2
    Moin,

    ich frage mich ob man den sync nicht über git machen könnte. So könnten eventuell mehrere Leute unabhängig voneinander dran arbeiten und ihre Ergebnisse (ihre Version der .ged) auf den gitserver pushen und mit den anderen mergen. Bei Merge-Konflikten wäre natürlich definitiv Handarbeit und Kommunikation angesagt...aber prinzipiell vielleicht ne Idee.

    Kommentar

    • wiwack
      Erfahrener Benutzer
      • 15.01.2010
      • 361

      #3
      Hi
      erst mal eine Fage zur Definition der "Kooperation".
      Was genau willst du?
      1. Sollen zur gleichen Zeit verschiedene Menschen den identischen Datensatz bearbeiten?
      oder
      2. Sollen die verschiedenen Menschen den identischen Datensatz zu verschiedenen Zeiten bearbeiten?

      Fall 1. halte ich persönlich nicht für sinnvoll da die Integrität der Daten nicht gewährleistet ist.

      Fall 2 halte ich z.B. mit GRAMPS für machbar:
      Der Datensatz muss sich auf einem Datenträger befinden, zu dem die verschiedenen Personen Zugang haben:

      Falls die Personen sich am gleichen Ort befinden:
      Datensatz (z. B. Ordner grampsdb)
      - auf externer Festplatte (oder Stick) die dann ausgetauscht wird
      - auf einem in einem privaten Netzwerk erreichbaren Datenträger, falls die Computer vernetzt sind
      Falls Personen nicht am gleichen Ort
      - auf einem gemeinsam zugänglichen Datenträger im web

      Eine (eingeschränkt) nutzbare Möglichkeit:
      Datensatz als (komprimierten) file über Netzwerk austauschen.

      Mit GRAMPS kann auch ein xml-file erstellt werden, das dann ausgetauscht werden kann, das würde dann nicht den direkten Zugriff auf die eigentliche Datenbank erfordern.

      mfG
      Willi W.

      Kommentar

      • gki
        Erfahrener Benutzer
        • 18.01.2012
        • 4823

        #4
        Hallo,

        ich halte die beschriebene Arbeitsweise für Gramps nicht für günstig, das könnte zu Datenverlust führen.
        Gruß
        gki

        Kommentar

        • Anna Sara Weingart
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2012
          • 15113

          #5
          Hallo,
          ich empfehle ftp hosting.
          Gruss
          Viele Grüße

          Kommentar

          • JürgenP
            Erfahrener Benutzer
            • 22.02.2015
            • 394

            #6
            Moin Sebastian,

            das Schlüsselwort zu Deiner Frage heißt Server-Client-Lösung. Damit kann man die Datenbank z.B. auf einen Webserver legen und alle berechtigten Nutzer können drauf zugreifen. Die Software regelt das konfliktfreie (quasi zeitgleiche) Bearbeiten eines Datensatzes von verschiedenen Clients aus.
            Ein Beispiel dafür ist TNG.



            Herzliche Grüße Jürgen

            Kommentar

            • wiwack
              Erfahrener Benutzer
              • 15.01.2010
              • 361

              #7
              Hi

              Datenverlust ist bei allen Arbeitsweisen immer ein Problem.
              Ich empfehle da das gute alte regelmäßige Backup.
              Ob und welche Daten man im Netz ablegen will, muss jeder selbst entscheiden.
              In genealogischen Datensätzen sind häufig Daten enthalten, die absolut vertraulich zu behandeln sind.
              Meine persönlichen Erfahrungen mit gemeinsam benutzen Datensätzen sind eher negativ. Wenn ein Datensatz korrumpiert ist war's meist keiner.
              Dann ist das Geschrei groß nach dem Verantwortlichen, der ein möglichst aktuelles Backup hat.
              Die "Software" regelt vielleicht technisches Versagen, aber (bis heute) kaum menschliches Versagen.

              mfG
              Willi W.

              Kommentar

              • Acanthurus
                Erfahrener Benutzer
                • 06.06.2013
                • 1657

                #8
                Hallo,

                ich kenne kein klassisches Desktop-Programm, was das auf dem Niveau anbietet, was man heutzutage erwarten würde (= mehrere Personen können zeitgleich an der Datenbank arbeiten). Das hin- und herschieben von den jeweiligen Datenbank-Dateien ist per se möglich, kann aber auch zu Problemen führen (lokale Pfade, unterschiedliche Programmversionen, …) und ist umständlich.

                Das von Jürgen vorgeschlagene TNG ist mit einer guten Benutzerverwaltung und zahlreichen Anpassungsoptionen das nach meinem Ermessen am besten geeignete Programm zur gemeinsamen Arbeit. (Die Chemie dafür muss übrigens stimmen, Eingabevorlieben, Ausmaß der Belegarbeit, etc. pp. sind nicht zu unterschätzende Streitpunkte ;-))

                Grüße, A.

                Kommentar

                • JürgenP
                  Erfahrener Benutzer
                  • 22.02.2015
                  • 394

                  #9
                  Moin Willi,

                  vielleicht ein paar Bemerkungen zu Deinen Aussagen:

                  Zitat von wiwack Beitrag anzeigen
                  Datenverlust ist bei allen Arbeitsweisen immer ein Problem.
                  Ich empfehle da das gute alte regelmäßige Backup.
                  Jede einigermaßen gute Server-Client-Lösung hat einen internen, frei konfigurierbaren Backup-Client, der sämtliche Datensicherungen entsprechend der Vorgabe automatisch erledigt. Das ist mal definitiv sicherer als jedes durch einen Anwender gestartete Backup.
                  Zitat von wiwack Beitrag anzeigen
                  Ob und welche Daten man im Netz ablegen will, muss jeder selbst entscheiden.
                  In genealogischen Datensätzen sind häufig Daten enthalten, die absolut vertraulich zu behandeln sind.
                  Nun, die Daten auf einem Webserver sind mindestens genauso sicher wie die Daten auf einem PC, der am Internet angeschlossen ist. Entsprechende Datenbankprogramme verschlüsseln die Daten und regulieren den Zugriff. Sonst würde es kein Online-Banking, E-Mail, ... geben. Einzige Schwachstelle ist der Bediener davor und da ist es egal, wo dieser Bediener die Daten ablegt.
                  Zitat von wiwack Beitrag anzeigen
                  Meine persönlichen Erfahrungen mit gemeinsam benutzen Datensätzen sind eher negativ. Wenn ein Datensatz korrumpiert ist war's meist keiner.
                  Jede Server-Client-Lösung schreibt Logfiles, in denen jede Aktivität aller Nutzer registriert wird. Ergo ist es in einer solchen Umgebung am einfachsten, einen "Schuldigen" zweifelsfrei festzustellen.
                  Zitat von wiwack Beitrag anzeigen
                  Die "Software" regelt vielleicht technisches Versagen, aber (bis heute) kaum menschliches Versagen.
                  Das ist sicher so, wenn ich an meinem PC "Format c:" eintippel und alle Sicherheitsfragen ignoriere, dann formatiert der Rechner halt die Platte und da ist es völlig egal wie hochwertig Hard- und Software sind.
                  Durch die nun mehrfach genannte Konstellation lassen sich die "normalen" Bedienfehler besser beherrschen und ausbüglen als bei jeder klassischen Desktoplösung auf dem heimischen PC.

                  Einzig die von Acanthurus angesprochene "Chemie" der an dem gemeinsamen Projekt beteiligten Nutzer ist für eine optimale Arbeitsweise wichtig. Da setzt man sich dann einmal zusammen und stellt ein entsprechendes Regelwerk auf. Und beim Beispiel TNG sind solche Regeln dann auch in die Software integrierbar.

                  Herzliche Grüße Jürgen

                  Kommentar

                  • StefOsi
                    Erfahrener Benutzer
                    • 14.03.2013
                    • 4066

                    #10
                    Zum Thema Backup/Datenverlust - daher schlug ich ja auch ein Versions-System wie git (oder svn, cvs) vor. Einmal eine Grundstruktur/Ordnerstruktur eingerichtet und auch Dateipfade sind kein Problem mehr (solange es relative Pfade sind).

                    So arbeitet man ja auch an (fast allen) Softwareprojekten mit mehreren (oder Tausenden) von Leuten gleichzeitig. Jedenfalls wäre das mein System beim offline-Arbeiten an einem .ged Projekt mit mehreren Leuten. Durch das Versionkontrollsystem kann es auch nie zu Datenverlusten per se kommen, da alle Änderungen protokolliert werden (also wirklich alle) und rückwirkend rekonstruierbar sind.

                    Will man natürlich sofort alle Änderungen für alle sichtbar sehen, ist TNG möglicherweise praktischer. Inwieweit man bei TNG aber jeden Datenbank-Status rückwirkend rekonstruieren kann, weiß ich nicht - bei git & Co. ist das problemlos möglich. Aber TNG gibt es bereits und ist erprobt..das andere habe ich so in der Form noch nirgends gesehen und verlangt auch ein wenig technischen Background, ist daher sicherlich nicht für die breite Masse.

                    Das nur kurz aus der Software-Entwickler-Sicht. Ob's praktisch auch gut funktioniert? Wer weiß...
                    Zuletzt geändert von StefOsi; 11.09.2016, 16:15.

                    Kommentar

                    • JanX
                      Benutzer
                      • 13.12.2009
                      • 92

                      #11
                      Die Idee mit der Dropbox hat erstmal einen gewissen Charme. Ich mache etwas ähnliches mit menien Kunden - die Dateien bekommen hinter dem Datein/Verzeichnisnamen das Kürzel des Bearbeiters (damit kennt man die Herkunft), und einen Zeitstempel (damit kennt man die Chronologie der Dateien). Das klappt insgesamt sehr gut.

                      Es gibt nur zwei Aber:
                      1) Da gehört sehr viel Disziplin zu - ansonsten laufen doch verschiedene Versionen parallel, damit gehen Daten verloren. Und es wird schwierig, wenn z. B. am Sonntag Nachmittag mehrere Personen sich die Zeit für die Arbeit an den Vorfahren nimmt.
                      2) Die allermeisten Programme speichern nicht 100 % aller Daten in der exportierten GEDCOM. Es würden also immer mehr oder weniger Daten verloren gehen.

                      Ich fürchte, ein gemeinsames Arbeiten an den Vorfahren geht nur mit einer zentralen Datenbank. Ob das dann bei einem kommerziellen Anbieter geschieht (kann man teilweise auf "privat" stellen damit keine Außenstehenden darin "rumpfuschen"), oder per webtrees, ist dann fast egal. Oder aber man bestimmt Einen aus der Gruppe als offiziellen Erfasser, und alle Daten werden an ihn geschickt, er stellt die dann immer vollständigen Daten z. B. in einer offiziellen Datei auf der Dropbox zur Verfügung. Dann darf aber wirklich nur derjenige Änderungen vornehmen.

                      JanX

                      Kommentar

                      • gki
                        Erfahrener Benutzer
                        • 18.01.2012
                        • 4823

                        #12
                        Gedcom würd ich im Leben nicht für irgendwas benutzen... Das ist ein Ranzel-Format, das jedes Programm ggf. anders interpretiert.
                        Gruß
                        gki

                        Kommentar

                        • JanX
                          Benutzer
                          • 13.12.2009
                          • 92

                          #13
                          Prinzipiell ist das zwar korrekt. Insbesondere manches "großes", insbesondere amerikanische, Programm sitzt da auf dem hohen Roß und interpretiert das sehr individuell. Und ist da auch sehr belehrungsresistent.

                          Aber insgesamt gesehen muß man sagen, das der Austausch recht gut funktioniert. Insbesondere der Austausch der noch existierenden Programme aus Deutschland hat sich im Zuge der Arbeitsgruppe GEDCOM des CompGen seit 2009 ekaltant verbessert.

                          Es ist sicher so, daß das Datenformat von GEDCOM ein wenig veraltet ist. Heute würde man das eventuell besser in XML (da gab es sogar ein Projektpapier als GEDCOM 6 aus 2002) oder JSON ablegen. Aber alle Versuche, eine neue, aktuelle Version zu erstellen, sind bislang grandios gescheitert. Weil letztendlich GEDCOM dann doch nicht ganz so schlecht ist wie sein Ruf. Weil nicht mehr ein Marktführer (bei EGDCOM war das deren Erfinder, die Mormonen) das forciert. Weil der Rest der Welt sich irgendwie nicht einig werden kann, wie der Nachfolger nun wirklich aussehen soll. Das erfolgversprechendste Projekt, GEDCOMX, dümpelt schon seit vielen Jahren in der Bedeutungslosigkeit vor sich hin. Also ist wie gesagt GEDCOM immer noch das Austauschformat der Wahl. Es gibt im Moment einfach nichts besseres.

                          JanX

                          Kommentar

                          • mwollitz
                            Erfahrener Benutzer
                            • 12.09.2011
                            • 121

                            #14
                            Hallo !

                            Evtl. wäre Webtrees eine Möglichkeit. Sofern eigener Webspace vorhanden ist bzw. eingerichtet werden kann wären alle Daten online und man könnte jeder einzelnen Person Lese- bzw. Schreibrechte zuweisen.

                            Gruß
                            Michael
                            FN: WOLLITZ
                            Gebiete:
                            Berlin/Brandenbg., MV, Polen
                            Orte: Berlin, Heinrichsdorf, Menz (Gransee), Schönberg und Lindow (16835/Mark), Rheinsberg, Rostock, Treptow a.d.Rega (Trzebiatów (PL)); Nikolsburg (Mikulov)

                            Weiteres siehe Namens- und Ortsliste

                            Kommentar

                            Lädt...
                            X