Ostpreußischer Ausdruck?

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  • Scriptoria
    Erfahrener Benutzer
    • 16.11.2017
    • 2757

    #16
    Preußisches Wörterbuch

    Hallo,
    hier die Eintragungen im "Preußischen Wörterbuch", Bd. 3, Neumünster 1989, bearb. von Reinhard Goltz.

    S. 198: Kiekel (auch Keuchel): Küken.

    Kiekelig (keuchelig): zerstreut, zerfahren.


    S. 211: Kicks: schwächlicher Mensch (auch von Küken abgeleitet).

    In unserem Zusammenhang kann dann "kieck" kükenhaft, ängstlich, verunsichert, schwach, bedeuten.

    Grüße
    Scriptoria
    Zuletzt geändert von Scriptoria; 09.08.2023, 20:28. Grund: Wort zugefügt

    Kommentar

    • Weltatlas
      Erfahrener Benutzer
      • 27.08.2020
      • 138

      #17
      Hallo zusammen,

      Zitat von ReReBe Beitrag anzeigen
      Frage: Seit wann werden Adjektive groß geschrieben?
      Der Anfangsbuchstabe ist m.E. ein großes K.
      da unterstellst du aber, dass der Schreiber keine Fehler macht. In den Briefen gibt es aber zahlreiche Stellen, in denen Worte falsch oder phonetisch (und dabei falsch verstanden) geschrieben sind und Wortstellungen nicht ganz richtig sind. Insofern würde ich jetzt eine Groß-/Kleinschreibung als Ausschlusskriterium nicht heranziehen wollen. Du hast aber Recht, dass in dem ersten Brief das Wort groß geschrieben wurde. Die Verwendungsweise in beiden Kontexten scheint mir aber die eines Adjektivs zu sein ("Ich bin kieck"). Möglich wäre natürlich, dass es das Wort auch als Substantiv gibt und der Schreiber lediglich ein "ein" davor vergessen hat.

      Zitat von Scriptoria Beitrag anzeigen
      Hallo,
      hier die Eintragungen im "Preußischen Wörterbuch", Bd. 3, Neumünster 1989, bearb. von Reinhard Goltz.

      S. 198: Kiekel (auch Keuchel): Küken.

      Kiekelig (keuchelig): zerstreut, zerfahren.


      S. 211: Kicks: schwächlicher Mensch (auch von Küken abgeleitet).

      In unserem Zusammenhang kann dann "kieck" kükenhaft, ängstlich, verunsichert, schwach, bedeuten.

      Grüße
      Scriptoria
      Danke, das gibt dem Ganzen noch eine weitere Bedeutungsdimension! Wenn man es als Kombination von "kiekelig" und "Kicks" betrachtet, dann könnte man unser "kieck" als "innerlich unruhig durch Angst" verstehen. Das würde ganz gut passen, zumal der Schreiber eine recht stoische Haltung pflegte und sich durch nichts verrückt machen lassen wollte.

      Ich werde mal schauen, ob ich in dierser Richtung noch mehr finde.

      Viele Grüße
      Konstantin

      Kommentar

      • Robin2002
        Erfahrener Benutzer
        • 30.03.2019
        • 872

        #18
        Zitat von Weltatlas Beitrag anzeigen
        Hallo zusammen,

        wie gesagt, in dem zweiten Brief sehe ich eher ein "r" als ein "c", wenn man es z.B. mit dem "r" in Mütter in der zweiten Zeile vergleicht. Aber das hilft bei der Aufklärung nicht weiter - eher im Gegenteil. Insofern warte ich mal ab, was sich ergibt.



        Der Schreiber kam aus der Gegend von Königsberg und wurde in Berschkallen (Kreis Insterburg) geboren und ist dort auch aufgewachsen. Er war Berufssoldat (seit 1914) und die Familie durchaus religiös (Vater war Pfarrer).

        Danke für die rege Beteiligung!

        Viele Grüße
        Konstantin
        Hallo Konstantin,

        nur am Rande: Ich habe auch Vorfahren aus Berschkallen (Haase, Felzer, Gubba). Vielleicht sagt es Dir ja was.

        Liebe Grüße,
        Robin

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