Laufbahn Hessen-Kassel 18.Jh.

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  • gabyde
    Erfahrener Benutzer
    • 24.12.2010
    • 488

    Laufbahn Hessen-Kassel 18.Jh.

    Hallo liebe Mitforscher,

    ich bin gerade am rätseln, was mein Urahn Johann Andreas Croll so alles getrieben haben könnte...
    Er war seit mindestens 1772 Lieutnant im Hessen-Kasselischen Garnisonsregiment Heldring (später von Bülow) in Rinteln und wurde spätestens 1776 zum Stabs-Capitän befördert. Im Oktober 1783 (d.h. mit 64 Jahren) wurde er in Rente geschickt. Im März 1784 schrieb er einen Brief an die Herrschaft, wo er um eine Rentenzulage ersuchte.
    In diesem Schreiben erwähnt er: "Ich habe die Gnabe gehabt, in Ew. Hochfürstlichen Durchlaucht Diensten 45 Jahre gedient zu haben und darin 12 Campagnen mitgemacht".
    Nun frage ich mich: Wie kann ich denn herausfinden, wo er diese 45 Jahre verbracht hat? Gibt es da überhaupt eine Möglichkeit?
    Da die Regimentsakten erst in den 1770er-Jahren anfangen, war der Brief der einzige nähere Hinweis.

    Geboren wurde er 1719 in Breitenbach an der Fulda (heute Bebra).

    Sein erstes Kind (von dem ich weiß) zeugte er im Alter von 53 Jahren. Ich kann mir nicht vorstellen, daß dazwischen nix war....

    Vielleicht hat ja jemand eine Idee...

    Danke schon mal!
    Gaby
    Litauen: NASSUT / BATRAM - Liebenscheid/LDK: BRANDENBURGER - Wagenfeld: CORDING - Sonnborn: MOEBBECK / ZIELES - Sprockhövel: NIEDERSTE BERG / DOTBRUCH - Lintorf/Angermund: HUCKLENBRUCH / RASPEL - Motzlar: FÜRST / DERWORT - Sauerland: WORM / NAGEL - Italien (Provinz Belluno): MARES
    http://www.alteltern.de/
    http://www.ahnekdoten.de/
  • Jensus
    Erfahrener Benutzer
    • 24.11.2006
    • 2464

    #2
    Hallo Gaby,
    kenne mich da leider auch nicht wirklich mit aus und kann Dir evtl. nur ein paar unverbindliche Tipps geben.
    Zitat von gabyde Beitrag anzeigen
    .... ich bin gerade am rätseln, was mein Urahn Johann Andreas Croll so alles getrieben haben könnte...
    Er war seit mindestens 1772 Lieutnant im Hessen-Kasselischen Garnisonsregiment Heldring ...
    ... im Hochfürstl.-Hessen-Casselischer Staats- und Adreß-Calender, wird er KROLL geschrieben:


    Ansonsten mal in der Rangliste nach ihm suchen: http://archive.org/stream/stammundra...ge/n5/mode/2up

    Vielleicht war er auch in Amerika??? Dann kannst Du es evtl. bei der HETRINA mal versuchen!?

    Gruß Jens

    Kommentar

    • gabyde
      Erfahrener Benutzer
      • 24.12.2010
      • 488

      #3
      Hallo Jens,

      Zitat von Jensus Beitrag anzeigen
      Hallo Gaby,
      kenne mich da leider auch nicht wirklich mit aus und kann Dir evtl. nur ein paar unverbindliche Tipps geben.

      ... im Hochfürstl.-Hessen-Casselischer Staats- und Adreß-Calender, wird er KROLL geschrieben:
      Ja klar, das wurde mal so und mal so geschrieben, das habe ich auch üblicherweise in Betracht gezogen.

      Ansonsten mal in der Rangliste nach ihm suchen: http://archive.org/stream/stammundra...ge/n5/mode/2up
      Gute Idee, werde ich auf jeden Fall machen, danke!!

      Vielleicht war er auch in Amerika??? Dann kannst Du es evtl. bei der HETRINA mal versuchen!?

      Gruß Jens
      Nein, in Amerika war er nicht - vermutlich war er damals schon zu alt.

      LG
      Gaby
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      • Glasbär
        Benutzer
        • 21.05.2009
        • 34

        #4
        Hallo Gaby,

        wohl nur ein unbedeutender Hinweis, aber hier in Rinteln gab es ein Gasthaus "Zum Kroll". Dann gibt es noch zwei Höfe; "Goßer Kroll" und "Kleiner Kroll". Ich weiß aber leider nichts über deren Geschichte und Eigentümer.

        Mit besten Brüßen
        Andreas

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        • gabyde
          Erfahrener Benutzer
          • 24.12.2010
          • 488

          #5
          Hallo Andreas,

          nun ja, ich denke mal, das ist reiner Zufall. Der FN "Kroll" bedeutet ja nichts anderes als "Kraus" und existiert in verschiedenen Formen, je nach Gegend (mit den Nebenformen "Krull", "Kruse" etc.)
          Er wohnte in Großenwieden, und hatte wohl dort auch ein Haus. Größere Besitztümer nannte er sicherlich nicht sein eigen.
          Ein entfernter Cousin von ihm war Amtsverwalter in Alverdissen, sollte es tatsächlich einen Zusammenhang geben, wäre der sogar noch eher ein Kandidat dafür.

          Ich schätze auch mal, daß er vor Rinteln eher in den hessischen Stammlanden stationiert war, z.B. in Kassel. Rinteln war ja eine ziemlich nördlich gelegene Exklave.

          Trotzdem danke für den Hinweis!!

          LG
          Gaby
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          • Belmener Jong
            Erfahrener Benutzer
            • 30.03.2013
            • 192

            #6
            Hallo Gaby,


            zur besseren Übersicht habe ich mir erlaubt, die vorhandenen Fakten in eine chronologische Reihenfolge aufzustellen.





            Johann Andreas Croll, *1719 in Breitenbach an der Fulda


            Eintritt ins Militär 1738 (Alter: 19 Jahre)


            Seit mindestens 1772 Lieutenant im Hessen-Casselischen Garnisonsregiment Heldring (später von Bülow) in Rinteln.


            Ca. 1776 Beförderung zum Stabs-Capitän


            Ruhestand ab Oktober 1783 (Alter: 64 Jahre)


            Dienstzeit: 45 Jahre (12 Campagnien/Einsätze)




            Sein oberster Dienstherr könnte Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel (1760-1785), gewesen sein. (Empfänger seines Schreibens vom März 1784 ?)


            Habe eine interessante Seite zum Regiment gefunden:




            1770 – 1777 Garnisonsregiment Heldring (später Regiment Rall / v. Wöllwarth / v. Trümbach / v. Angelelly)



            Kommandeur war Hauptmann de Malaspina.
            Das Regiment nahm als Regiment Rall auch am amerikanischen Unabhängigkeitskrieg teil. Am 4. März 1776 rückte es aus seinem Standquartier Grebenstein aus, um sich nach Bremerlehe zur Einschiffung nach Amerika zu begeben. Am 18. Mai stach die Flotte von 4 Transportschiffen (Queen, Triton, Allicia, Jane) in See. Am 12. August kam Land und zugleich die erste Flotte mit den Hessen in Sicht. Am 14. und 15. wurde das Lager auf Staten Island bezogen. Das Regiment war anschließend an dem Gefecht bei Flatbush, der Schlacht von White Plains, der Eroberung von Fort Washington, von Fort Lee und der Schlacht von Trenton beteiligt. Von den Gefangenen des Regiments kehrten 45 Gemeine aus der Gefangenschaft nicht wieder zurück. Das vereinigte Bataillon aus den Entkommenen bei der Niederlage von Trenton wurde im Februar 1777 in fünf Abteilungen, Mittelstab und Unterstab neu organisiert. Das kombinierte Bataillon nahm an der Affaire bei Brandywine Creek teil und lag als Besatzung in Philadelphia, das wieder aufgestellte Regiment Rall in Savannah. Bei dem Gefecht bei Stono Ferry zeichnete sich das Regiment soweit aus, daß es vom Landgrafen seine Fahnen zurück erhielt. Am 13. November 1782 wurde Savannah aufgegeben. Die Rückreise nach Europa begann am 14. August 1783. Am 10. Oktober ging man in Bremerlehe an Land. Am 29. rückten die Truppen in Hofgeismar und Grebenstein ein. Nach einer Parade am 1. und 3. November in Kassel wurde abgemustert. 52 Gemeine sollen am Ende der Kampagne in amerikanischer Gefangenschaft zurückgeblieben sein.


            Zur Ankunft der Soldaten in Grebenstein gibt es auch eine Geschichte, die die alten Grebensteiner von ihren Großeltern erzählt bekommen haben. Als die Soldaten 1783 von Hofgeismar kommend in die Stadt einmarschierten, sollen ihnen ihre Kinder, die nach ihrem Abmarsch Richtung Amerika geboren wurden, entgegen gekommen sein und laut ihrer Väter Namen gerufen haben, damit sie sich erkennen konnten. Sie hatten sich ja fast sieben lange Jahre nicht gesehen.
            http://hessen-militär.de//25.html


            Vielleicht erhältst du ja auch hier weitere Auskünfte:



            Zuletzt geändert von Belmener Jong; 09.06.2013, 14:29.

            Freundliche Grüße
            Freddy
            enne Belmener Jong

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            • gabyde
              Erfahrener Benutzer
              • 24.12.2010
              • 488

              #7
              Hallo Belmener Jong,

              danke für die Aufstellung! Die Seite zu den Amerikafahrern kenne ich bereits, Johan Andreas war aber nicht dabei.
              Die Regimenter wurden bei der Gelegenheit neu organisiert. Es ist nicht ganz richtig, daß das gesamte Regiment Heldring ins Regiment Rall überging, sondern nur der Truppenteil, der nach Amerika ging. Der verbleibende Teil des Regiments Heldring wurde dann nach Ausscheiden von Heldring von Bülow übernommen.

              Der Hinweis mit dem Eulenburg-Museum ist interessant, dem werde ich mal nachgehen.

              Was ich mich besonders frage, ist, wie ich an seinen militärischen Werdegang vor Rinteln drankomme. Solange er noch kein Offizier war, dürfte es vermutlich schwer sein, über ihn überhaupt was zu finden.

              Ich habe mal den Brief mal angehängt, vielleicht nützt's ja was

              Vielen Dank an alle fürs Mitforschen!

              LG
              Gaby
              Angehängte Dateien
              Litauen: NASSUT / BATRAM - Liebenscheid/LDK: BRANDENBURGER - Wagenfeld: CORDING - Sonnborn: MOEBBECK / ZIELES - Sprockhövel: NIEDERSTE BERG / DOTBRUCH - Lintorf/Angermund: HUCKLENBRUCH / RASPEL - Motzlar: FÜRST / DERWORT - Sauerland: WORM / NAGEL - Italien (Provinz Belluno): MARES
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