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  #1  
Alt 11.07.2017, 08:28
SearchingHeart SearchingHeart ist offline weiblich
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Registriert seit: 10.03.2017
Beiträge: 46
Standard Im 2. WK "tödlich verunglückt"? (Deutungsfrage)

Guten Morgen liebe Community,

ich habe eine Deutungsfrage, bzw. kann ich mir nicht so ganz vorstellen, was im 2. WK unter der Beschreibung "tödlich verunglückt" verstanden wurde.

Hintergrund: Ich habe eine Anfrage bei der Wast zu meinem Großonkel gestellt, von dem ich von meiner Großmutter wusste, dass er zur Waffen-SS rekrutiert wurde und 1944 im Osten gefallen ist.

Von der Wast bekam ich dann unter anderem die Auskunft, dass mein Großonkel am 25.05.1944 in Bereshany in der Ukraine "tödlich verunglückt" ist.
Weitere Informationen (außer letzte Einheit und letzter Dienstgrad, siehe unten) lagen nicht vor.

Kann mir jemand sagen, was man damals unter "tödlich verunglückt" verstanden hat?
Ein ehemaliger Kamerad meines Großonkels, den ich kurz vor seinem Tod noch ausfindig machen konnte, erzählte, mein Großonkel sei bei einem Angriff der russischen Armee gefallen.
Der Kamerad war zum Zeitpunkt der Erzählung aber schon sehr krank, deswegen bin ich mir nicht sicher, ob er meinen Großonkel nicht mit jemand anderem verwechselt hat.

Falls es hilfreich ist, die Daten meines Großonkels:

Name: Greipl, Johann
Geburt: 21.05.1925 in Burgsdorf (Niederbayern)
Gefallen: 25.05.1944 in Bereshany (Ukraine)
Truppenzugehörigkeit: 10. SS-Panzer-Division "Frundsberg"
Rang: Kanonier

Eine Zusatzfrage, falls jemand davon Ahnung hat: Die Wast konnte mir nur die Zugehörigkeit zur 10. SS-Panzer-Division bestätigen, ab wann mein Großonkel allerdings dort zugehörig war und ob es seine erste Einheit war, ist nicht bekannt.
Meine Großmutter glaubte sich zu erinnern, dass er, als er eingezogen wurde, zunächst nach Fürstenfeldbruck kam. Wann das allerdings gewesen sein soll und ob es tatsächlich so stimmt, konnte sie nicht mehr mit Sicherheit sagen.

Vielen lieben Dank schon mal!

Geändert von SearchingHeart (11.07.2017 um 08:32 Uhr)
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  #2  
Alt 11.07.2017, 09:16
PetraNeu PetraNeu ist offline
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Registriert seit: 31.07.2015
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Beiträge: 305
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Hi SearchingHeart

es gab immer wieder Unfälle, bei denen Soldaten von den eigenen Panzern oder Lkw überrollt wurden. Oder sie fielen beim Transport vom Lkw, etc. Ich kann Dir auf die Schnelle leider keine Quellen angeben...

Beste Grüße
Petra
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  #3  
Alt 11.07.2017, 09:25
Gerrit Gerrit ist offline männlich
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Registriert seit: 11.11.2016
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Hallo,

"tödlich verunglückt" ist üblicherweise ein Begriff, wenn der Tod nicht durch eine Kampfhandlung oder Infolge einer Kampfhandlung eingetreten ist.

Unfälle z.B. mit Fahrzeugen sind auch heute noch im Einsatz nicht zu unterschätzen; die Fahrzeuge fahren verdunkelt, durch unwegsames Gelände, unbekannte Gebiete, die nächste ärztliche Versorgung ist weiter entfernt als üblich, es herrscht ggf. Gefahr durch Partisanen etc.

Nichtsdestotrotz lässt der Begriff Interpretationsspielraum. Mein Großvater erzählte, dass er uns seine Kameraden einen eigenen Deserteur erschießen mussten. Auch hier wurde dieser als "verunglückt" gemeldet; möglicherweise um den Angehörigen Repressionen zu Hause zu ersparen - hinreichend belegt ist dieses Ereignis aber nicht.

Aus Lexikon der Wehrmacht "(...) Am 25. April verlegte die Division als Heeresgruppenreserve in den Raum Rohatyn - Halicz. Am 1. Mai 1944 verlegte die Division dann weiter in den Raum Pomorzany, wo sie gegen Partisanen eingesetzt wurde. Nach Beginn der alliierten Invasion in der Normandie wurde die Division per Bahn beschleunigt nach Frankreich verlegt. (...)"

Mangels anderer Informationen, würde ich jetzt vorerst von einem Unfall ausgehen.

Hast Du gesehen, dass es einen exakten Treffer beim Volksbund gibt?
Hast Du die Feldpostnummer erhalten und nachschlagen können?

VG

Gerrit
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  #4  
Alt 11.07.2017, 10:02
SearchingHeart SearchingHeart ist offline weiblich
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Hallo ihr beiden,

vielen Dank für die schnellen Antworten!

Der Treffer beim Volksbund war bei Beginn der Suche nach Infos zu meinem Großonkel mein erster Anhaltspunkt, ja.
Eine Feldpostnummer habe ich aber leider nicht erhalten.

Von der Wast habe ich nur eine andere Nummer bekommen, ich vermute die von der Erkennungsmarke.
Das war leider alles an Infos, was dort vorhanden war, mehr Auskunft konnten sie mir zu Johann nicht geben.

Da er in einer Panzer-Division war, scheint mir eure Theorie mit dem Unfall recht plausibel.
Vielen lieben Dank
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  #5  
Alt 13.07.2017, 00:59
muno11 muno11 ist offline
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Registriert seit: 02.05.2008
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Hallo,

in Fürstenfeldbruck lag laut dem Lexikon der Wehrmacht keine Ausbildungseinheit der Waffen-SS.

"Tödlicher Unfall" ist unbedingt wörtlich zu nehmen. Der Begriff taucht auch in Soldbüchern der Zeit immer wieder auf und steht in scharfer Abgrenzung zu "gefallen" oder "vermisst". Welcher Unfall ihm nun wiederfuhr...schwierig, wenn der Brief des Kp.-Chef nicht mehr vorhanden ist. Vielleicht wäre das DRK noch einen Versuch wert?

Viele Grüße
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  #6  
Alt 13.07.2017, 21:52
JürgenP JürgenP ist offline männlich
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Moin,

Zitat:
Zitat von SearchingHeart Beitrag anzeigen
Von der Wast habe ich nur eine andere Nummer bekommen, ich vermute die von der Erkennungsmarke.
Die Nummer wäre schon hilfreich. In der Regel erhielten die Soldaten die Erkennungsmarke in der ersten Einheit in die sie eingezogen wurden.

Herzliche Grüße Jürgen
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  #7  
Alt 13.07.2017, 23:38
Florek Florek ist offline männlich
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Hi SearchingHeart,

also "tödlich verunglückt" interpretiere ich eben als einen Unfall. Auch das kann im Krieg passieren...

Ich warten noch auf die WAST-Auskunft eines Großonkels, aber dort vermute ich eine ähnliche Auskunft, denn laut Familienerzählung wäre der beim Schwimmen in der Spree ertrunken (ich glaube mein Opa erzählte mir mal etwas von einem Herzinfarkt während dem Schwimmen im Fluss).

Gruß

Florek
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  #8  
Alt 16.07.2017, 17:20
SearchingHeart SearchingHeart ist offline weiblich
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Zitat:
Zitat von muno11 Beitrag anzeigen
Hallo,

in Fürstenfeldbruck lag laut dem Lexikon der Wehrmacht keine Ausbildungseinheit der Waffen-SS.

"Tödlicher Unfall" ist unbedingt wörtlich zu nehmen. Der Begriff taucht auch in Soldbüchern der Zeit immer wieder auf und steht in scharfer Abgrenzung zu "gefallen" oder "vermisst". Welcher Unfall ihm nun wiederfuhr...schwierig, wenn der Brief des Kp.-Chef nicht mehr vorhanden ist. Vielleicht wäre das DRK noch einen Versuch wert?

Viele Grüße

Hallo muno11,

vielen Dank für den Hinweis. Meine Großmutter war sich auch nicht mehr ganz sicher mit dem Ort. Sie konnte sich nur noch daran erinnern, dass ein Ausbilder der Waffen-SS an ihrem Bruder "Interesse angemeldet" hat, als er dessen Fähigkeiten sah. Genaueres wusste sie auch nicht mehr, sie war um einiges jünger als ihr ältester Bruder und damals vielleicht zehn Jahre alt.

Beim DRK habe ich schon einmal eine Anfrage gestellt, dort ist zu meinem Großonkel leider überhaupt nichts bekannt.

Viele Grüße!
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  #9  
Alt 16.07.2017, 17:30
SearchingHeart SearchingHeart ist offline weiblich
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Zitat:
Zitat von JürgenP Beitrag anzeigen
Moin,



Die Nummer wäre schon hilfreich. In der Regel erhielten die Soldaten die Erkennungsmarke in der ersten Einheit in die sie eingezogen wurden.

Herzliche Grüße Jürgen

Hallo Jürgen,

ich habe den Brief von der Wast mal rausgekramt, die Nummer der Erkennungsmarke lautet:

-814-10./SS.A.E.R.

Als Truppenteil am 25.05.1944, dem Todestag meines Großonkels, ist angegeben die 5. Batterie SS-Panzer-Artillerie-Regiment 10.

Ich schließe daraus, dass mein Großonkel also von Anfang an der 10. SS-Panzer-Division angehört hat.
Leider kann die Wast nur Auskunft darüber geben, nicht darüber, wann mein Großonkel eigentlich eingezogen wurde. Daran konnte sich meine Großmutter nämlich leider auch nicht mehr erinnern.
Aber ich fürchte, wenn der Wast darüber keine Informationen vorliegen, wird es schwer werden, dahingehend noch etwas herauszufinden.

Oder weiß jemand, ob es noch eigene Verzeichnisse der Waffen-SS gibt, wo solche Informationen vermerkt sein könnten?

Viele liebe Grüße
Nadine
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  #10  
Alt 17.07.2017, 01:21
muno11 muno11 ist offline
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Zitat:
Zitat von SearchingHeart Beitrag anzeigen
Hallo Jürgen,

ich habe den Brief von der Wast mal rausgekramt, die Nummer der Erkennungsmarke lautet:

-814-10./SS.A.E.R.

Als Truppenteil am 25.05.1944, dem Todestag meines Großonkels, ist angegeben die 5. Batterie SS-Panzer-Artillerie-Regiment 10.

Ich schließe daraus, dass mein Großonkel also von Anfang an der 10. SS-Panzer-Division angehört hat.
Leider kann die Wast nur Auskunft darüber geben, nicht darüber, wann mein Großonkel eigentlich eingezogen wurde. Daran konnte sich meine Großmutter nämlich leider auch nicht mehr erinnern.
Aber ich fürchte, wenn der Wast darüber keine Informationen vorliegen, wird es schwer werden, dahingehend noch etwas herauszufinden.

Oder weiß jemand, ob es noch eigene Verzeichnisse der Waffen-SS gibt, wo solche Informationen vermerkt sein könnten?

Viele liebe Grüße
Nadine

Die erste Einheit ist die Audbildungseinheit, nämlich das SS-Artillerie-Ersatz-Regiment in Prag.
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