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#11
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Guten Morgen!
Für mich ist das Internet "bequem". Aber ich frage stets zuerst nach. Mir ist bekannt, dass manchmal bewusst falsche Daten in den Linien sind. Durch Austausch kam ich sehr weit. Fazit: ohne Internet wäre ich nie so weit gekommen und die Suche im Archiv wäre schwieriger. 2 X im Jahr versuche ich vor Ort KBs im Archiv zu finden. Der Betrag, Anreise, Hotel und Archivkosten, stimmt mit den Kosten einer beruflichen Suche überein. Jedenfalls bei mir. Außerdem treffe ich mich, vor Ort, mit "Verwandten". Wir tauschen dann unsere KBs. aus. Das funktioniert aber nur, wenn die Familie mit spielt. Das Geld für die Reise "sammle" ich u. a.. Bedeutet: Geburtstag, Weihnachten usw bitte für mich einen kleinen Schein, den Restbetrag ergänze ich. Mancher "Tote Punkt" konnte erst nach sehr vielen Jahren geklärt werden. Ohne Internet wüsste ich nicht, wo "Opi" 1580 oder 1610 Theologie studiert hätte und bei wem. |
#12
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Hallo Dunkelgraf,
Es mag schwierig sein, aus einer Menge täglicher Posts einen Eindruck zu gewinnen - ich führe auch keine Statistik über hier gemachte Äußerungen. Nun bin ich 7 1/2 Jahre hier dabei und mein Eindruck ist ein ähnlicher: zum Teil hat sich der Tonfall geändert, zum Teil wird zuviel vom Forum erwartet - Hilfeleistung wollen anstatt selbst zu lernen, wo und wie man forscht, und auch was Du ansprichst, zu hohe Erwartungen an die Möglichkeit flächendeckender Online- Recherche. Haben wir es da schon mit einer anderen, eben digitalen - und vielleicht jüngeren? -Generation zu tun, die eben nicht das mühsame Tingeln in Pfarrarchive, zu Mormonencentern und akribisches Recherchieren in den Tiefen der Staatsarchive durchgemacht hat und am liebsten ein digitales Couch- Hobby betreibt? Oje, jetzt höre ich mich fast an wie "Oma Ahnenforschung" ... ;-) Nein, früher war nicht alles besser, auch nicht hier im Forum. Aber ich finde, alle Erfahrenen hier sollten immer auf die nicht-digitale Seite der Ahnenforschung hinweisen und dafür werben, die ganz andere Erlebnisse ermöglicht. Es ist toll, daß Einiges online verfügbar ist, und ich geniesse diese Bequemlichkeit auch. Aber Ahnenforschung nur digital, selbst wenn alles online verfügbar wäre, könnte ich mir nicht vorstellen, da würde mir eine ganze Dimension fehlen. Liebe Grüße Cornelia Geändert von Cardamom (06.03.2017 um 10:56 Uhr) |
#13
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Hallo,
ich melde mich mal als Vertreter dieser "jüngeren Couch-Genealogie-Generation". Als ich für ca.vier Jahren mit der Ahnenforschung anfing, habe ich erstmal Großeltern und Eltern ausgefragt, bevor ich begann im Internet einfach mal die Namen meiner Vorfahren zu googeln, was ja durchaus legitim ist. Als ich dann wirklich jemanden fand, war ich sofort begeistert von der Genealogie und fing an, mir anzulesen, wie man weiter vorgehen kann. Mittlerweile habe ich viele Familienzweige, die aus verschiedensten Teilen Deutschlands oder des heutigen Polen stammen und da kann man einfach nicht mal eben ins Archiv fahren, daher ist die Möglichkeit der online-Suche für mich ein Segen. Aber so fern es Zweige betrifft, die in meiner Nähe sind, fahre ich in Archive und suche dort. Dieses Forum hat mir schon sehr viel geholfen bei meiner Forschung und ich denke, dass wir alle mal klein angefangen haben und am Anfang erstmal herausfinden mussten, wie das alles funktioniert und wo man suchen sollte und kann, ob online oder offline. Natürlich ist es bequemer, wenn man direkt Kirchenbücher oder Anderes online durchsuchen kann, als erst das Archiv anzuschreiben und eine Antwort abzuwarten, die sich manchmal sehr lang hinziehen können. Was ich damit sagen will ist, dass auch junge (ich bin 23) Genealogen in Archiven forschen und sich von ihren Sofas und Laptops entfernen, um auch Spurensuche zu gehen. LG Julius |
#14
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Hallo zusammen,
ich denke, die Möglichkeiten der Onlinerecherche haben viele erst für das Thema interessiert, die sich sonst des zeitlichen und finanziellen Aufwands wegen nicht (intensiver) damit beschäftigt hätten. Dieser Personenkreis ist sicher nicht bequem geworden, präferiert aber den bequemen Weg und wartet, was sich weiter online tut und stellt deshalb die klassische Suchmethode (etwas) zurück (und muss das vielleicht auch aus privaten, zeitlichen oder finanziellen Gründen). Ich selbst habe als Schüler 1990 aktiv mit dem Forschen begonnen. Da musste man noch von Pfarramt zu Pfarramt fahren - das war mühsam, machte aber Spaß: die Vorfahrenorte kennenlernen, die alten Kirchen und Grabsteine besichtigen, die Nase über die uralten Bücher halten - das hatte schon was. Damals und während des Studiums hatte ich aber auch noch ganz andere zeitliche Möglichkeiten. Heute (gebunden und Vollzeitjob) könnte ich mir das so nicht mehr erlauben. Ich profitiere davon, dass ich früh angefangen habe. Jetzt, wo ich kaum noch in KB zu forschen habe, warte ich auch, was sich online tut, sofern es nur eine Frage des Wann und nicht des Ob ist. Insofern bin ich tatsächlich bequemer geworden. Der Gesichtspunkt des Aufwand-Nutzen-Verhältnisses spielt in die Frage aber auch mit hinein. Es grüßt der Alte Mansfelder |
#15
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Hallo zusammen!
Auch ich darf mich mit meinen 23 Lenzen und einer Forschungsdauer von bereits einem halbe Jahr () zu Wort melden. Dass gerade die "jungen´" Forscher vor dem Internet sitzen ist wohl nur eine Vermutung. Gucke ich in die zahlreichen facebookgruppen, dann fällt mir auf, dass viele bereits in den 40igern, 50igern und älter sind. Da ich davon ausgehen kann, dass diese dann auch Onlinerecherche betreiben, halte ich die obige Vermutung doch für sehr unwahrscheinlich. Natürlich kann man durch verschieden Suchportale mittlerweile in manchen Fällen einen kleinen Stammbaum zusammenbasteln, aber gerade die jüngeren Generationen müssen noch per Hand zusammengetragen werden und wenn man nur das Standesamt anfragt. Ich selbst finde bei den Suchportalen fast gar nix, liegt vllt. auch daran, dass ich bei vielen Zweigen erst bis ca. 1830-1850 gekommen bin. Aus diesem Grund bin ich und als Student kann ich mir das auch erlauben, oft in Archiven unterwegs. Wobei ich dort im Moment die Kirchenbücher abfotografiere und danach in Ruhe vor dem Rechner die Flut an Namen sortiere. Natürlich habe ich auch das Glück, dass ich mithilfe von ÖPNV innerhalb von 45 Minuten dort bin. Andere haben das Glück eben nicht, was man ja auch imer bedenken muss. Letzter Teil: wie oft lese ich hier, dass man bei ancestry, archion usw. wieder was neues herausgefunden hat und an der oder der Stelle nicht weiterkommt. Auch in den Handschriftenübersetzungsgruppen bei facebook sehe ich viele, die vom Bildschirm eine Handschrift abfotografiert haben und diese übersetzen lassen wollen. Es hat unheimlich zugenommen. Gruß Fabian |
#16
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hola,
und manch einer will alles vorgelesen und abgetippt haben. Aber Sch... drauf, machen wir doch gerne. Ich lerne da auch immer mal wieder etwas dazu. Wenn das Sudentenland nicht online wäre, wäre ich dort bestimmt noch nicht hingefahren. Ich habe noch Sachen, die wahrscheinlich in Breslau im Archiv liegen. Entweder kommt das irgendwann auch online, oder ich fahre irgendwann mal selbst hin. Bestellen mag ich nicht. So dringend ist es dann doch nicht. Ich habe auch noch 2 etwa 1930 in Berlin verschollene (gestorbene), die ich ums Verrecken nicht finde. Da werde ich dieses Jahr mal Friedhöfe (bzw. deren Verwaltungen) abklappern. Die Namensbücher (Index) habe ich alle durch, das Einwohnermelderegister hat keine Daten. Am Computer ist es doch einfacher. Man setzt sich hin, und kann kurzfristig auch unterbrechen und raus gehen, weil z.B. das Wetter grad gut ist, dann macht man weiter, wenns wieder regnet. Alles ohne lange Planung. |
#17
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Hallo
Ich habe auch einige Beobachtungen in diese Richtung gemacht, muss aber klar sagen, dass das nicht nur in der Ahnenfoschung, sondern auch in meinem anderen Hobby und auf Arbeit so ist. Es gibt überall Leute, die einfach extrem fordernd rüber kommen - ob absichtlich oder nicht. Das kommt dann so rüber, als wenn sie zu faul oder zu lustlos wären, sich erstmal selber damit zu beschäftigen. Da habe ich persönlich dann auch nur geringe Lust, denen zu helfen. Weiter habe ich festgestellt, dass die sogenannten "Digital Natives" zwar mit Computer, Handys usw. aufgewachsen sind, aber viel weniger Ahnung oder Interesse an Technik haben als heutige 30-40-Jährige. Bei denen waren Computer zwar verfügbar, aber man musste sich noch damit beschäftigen, damit der überhaupt das machte oder machen konnte, was man wollte. Auch richtiges Suchen haben viele jüngere Leute (aber bestimmt auch ältere Leute) nie richtig gelernt. Google übernimmt dank Datenklau ja heute das Denken, da kriegt man je nach Such-Thema ziemlich gute Ergebnisse auf der ersten Seite. Suche einschränken oder präzisieren? Nie gehört... Was, es gab Wikipedia nicht schon immer? Ziemlich sauer werde ich vor allem dann, wenn Leute hier weder bei Wikipedia noch Google selbst gesucht haben und nur so spärliche Infos einstellen, dass man die Nadel im Heuhaufen suchen müsste. Da schimmert immer so die Erwartung durch, dass die anderen dann alles erledigen können. Ich habe bisher übrigens kaum online gesucht. Die Berner Kirchenbücher sind erst seit wenigen Wochen online verfügbar und von Italien gibt es zeitweise zwar standesamtliche Dokumente online, aber die Kirchenbücher enhalten meist mehr Informationen. Ich versuche aber online und hier im Forum an weitere Informationen oder Ideen zu kommen. |
#18
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Gruß Fabian |
#19
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Hallo!
Ich bin nun seit zehn Jahren intensiv mit dem Thema Ahnenforschung beschäftigt, kenne nun auch noch das alte PersStG und die Regelungen, als etliche StA-Register eben noch nicht unter das Archivrecht fielen und an Digitalisate in dem Ausmaß wie heute gar nicht zu denken war. Die Digitalisierung und Indexierung hat für mich selbstverständlich einige Vorteile. Neben der Kontrollfunktion meiner bisherigen Suche, stoße ich auch hier und da auf Hinweise. Aber: Neulich hatte ich die Ahnen für einen entfernten Zweig gesucht, Großraum Berlin. Einmal ancestry - und klick - klick - klick drei Generationen weiter ohne groß nachgedacht zu haben. Toll. Aber wenn ich an mein Gewusel die letzten Jahre denke - mit WASt, Bundesarchiv, Einwohnermeldeämter, Nachfahren ausfindig machen, mit Vollmachten in Nachkriegsunterlagen herumwuseln, in Kisten voller Unterlagen aus Nachlässen und Erbstreitigkeiten suchen usw. - fehlt mir bei dieser Form der Bearbeitung irgendwie die "Tiefe". Ich weiß nicht wie ich es besser ausdrücken soll, also ich meine das Wissen um die damaligen Lebensumstände, die geographische und politische Situation und das ganze drumherum, das was, wie, wo und wann, dass man sich aneignen darf. Ich habe oftmals den Eindruck, und habe ja auch aus etwas Groll heraus einen Thread eröffnet, dass diese Tiefe gar nicht gewollt oder gesucht wird. Es kommen z. T. Anfragen, da frage ich mich, was wurde überhaupt an Vorarbeit geleistet und auch, wie Leute auf die Idee kommen, im Netz könnte schwuppdiwupp ein ganzer Stammbaum vorgelegt werden, sofern man nur den Ort und den FN kennt. Vielleicht liegt das auch an der Werbung von ancestry und co: Vorfahren auf Knopfdruck. Alles ganz leicht und supereinfach. Vorstellen kann ich mir schon, dass damit ein falscher bzw. nur bedingt richtiger Eindruck erweckt wird, was Genealogie ausmachen und einem abverlangen kann: Arbeit, Geduld, Ideen usw. Des weiteren wird oft der Eindruck erweckt: Bei uns finden sie alles! Das ist natürlich nicht richtig und kann zu Frust führen, aber auch zu Unmut und zur Aufgabe. Von daher mag ich nicht sagen, es sei nur Bequemlichkeit, vielleicht werden nur gelegentlich der Aufwand und Zeitbedarf unterschätzt. VG Philipp |
#20
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Hallo zusammen,
die Frage "Sind wir zu bequem?" scheint mir zu allgemein. Denn jeder hat für seine Forschung eigene individuelle Ansprüche, Vorstellungen und Herangehensweisen. Daher stellt sich auch nicht die Frage des Lebensalters und ein mögliches kausales Verhalten zur Nutzung von elektronischen Medien, wo auch immer. Es mag "bequeme" Nutzer geben, die sich gerne "bedienen" lassen, sehen wir auch dies gelassen und als eine Art "betrieblicher Übung" von Helfenden. Viele Grüße AlAvo |
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