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#1
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FN Schack
Familienname (bitte für jeden FN ein gesondertes Thema erstellen): Schack Zeit/Jahr der Nennung: Mittelalter Ort/Region der Nennung: Schleswig-Holstein, Herzogtum Lauenburg (Ratzeburg) Hallo Mich interessiert die Bedeutung des Namens Schack, der als Vorname und (adliger) Nachname/Beiname bereits sehr früh vorkommt. Viele Grüße Johannes |
#2
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Hallo Johannes,
für den von Dir gen. Herkunftsbereich paßt: Schack: Aus dem alten niederdeutschen Rufnamen Scakko ( zu altsächs. skakkan = schütteln) entstandener FN. Bei slaw. Herkunft wäre noch poln. żak, tschech. žak = Schüler möglich. Quelle: DUDEN LexFN |
#3
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Dankeschön für die Information.
Scakko paßt sehr gut, da die ersten Erwähnungen im Mecklenburgischen Urkundenbuch genau diese Schreibung haben: Scacco de Bardewic und dann Eckhard Schako, Sohn des Schakoni. Es waren ganz sicher Deutsche, keine Slaven. skakkan = schütteln, wie englisch: shake, ist ebenfalls einleuchtend. Aber was hieße das für die Person, ein "Schüttler"? Ist das ein kriegerischer Name? Viele Grüße Johannes |
#4
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Zitat:
die Wurzeln des "Shakers" sind andere als die Wurzeln eines "Schüttlers" ; siehe dazu Auszüge aus HEINTZE (1908) anbei. Während ersterer doch eher zur "kriegerischen Fraktion" gehört, ist letzterer ein friedfertiger Handwerker. |
#5
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Lieber Johannes,
dieses "schütteln" ist in dem Fall auf schwingen bezogen. Shakespeare der Speerschüttler, ist eigentlich der Speerschwinger. Viele Grüße Hina |
#6
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Vielen Dank euch beiden.
Also jemand, der etwas schwang oder erschütterte (und nicht Cocktails "shakte", äh schüttelte ) Da bin ich schon mal beruhigt. Vielleicht war´s auch nur das Tanzbeinchen, sozusagen ein "Rock´n Roller" vor der Zeit... Viele Grüße Johannes |
#7
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Erscheint euch der zweite Teil des Namens auch deutsch?
"Scacco de Bardewic" Könnte aber auch hier hin passen > http://de.wikipedia.org/wiki/Albert_von_Bardewik http://de.wikipedia.org/wiki/Bardowick "22331392 Skaccus de Bardewic, 1162-69 Nobilis in Bardowick" http://www.genealogie-93-generatione...x.asp?nid=4050 Auf manchen Seiten wird er allerdings auch als "de Bardovic" bezeichnet.... Für den vorderen Teil hätte ich noch dies als Alternative Tschako (ung.: csákó, poln.: czako) http://de.wikipedia.org/wiki/Tschako Vielleicht geht es aber auch in Richtung Jakob, Jaques..... Geändert von carinthiangirl (10.10.2010 um 17:56 Uhr) |
#8
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Ja, vermutlich entstanden aus ahd./mhd. barte, mnd. barde = Beil, Streitaxt + ahd./mhd. wîc = Kampf, Krieg
Geändert von Laurin (10.10.2010 um 18:30 Uhr) |
#9
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In dem Fall ist das nicht sicher mit der Herleitung von der Streitaxt Barte.
Woher der Name Bardewik tatsächlich stammt, ist leider nicht gesichert, nur eben wahrscheinlich vom Ort Bardowick. Und wie dieser seinen Namen erhielt, ist ebenfalls unklar, da er schon im tiefsten Mittelalter existierte. Es gibt nur eine Sage, dass er von den Langobarden abgeleitet worden sei. Und was deren Name nun wieder bedeutet, ist ebenfalls unklar. Manche gehen davon aus, dass sie ihren Namen von den langen Bärten haben aber es gibt andere Versuche der Deutung, ohne dass es irgendwelche tatsächlich gesicherten Anhaltspunkte geben würde. Das ist aber durchaus typisch für Namen, die sich sowohl von Bart als auch von Barte herleiten könnten. Nichts genaues weiß man nicht, aber es wurde schon von je her die kriegerische Deutung gegenüber der oftmals als unmodisch geltenden Gesichtshaartrachtsdeutung bevorzugt . Viele Grüße Hina |
#10
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Der zweite Namensbestandteil, sofern man schon von einem Namen im heutigen Sinne sprechen kann, ist sicher ein Herkunftsname. Die Nachkommen nannten sich allerdings Schack, erst viel später v. Schack.
Ich habe nochmals in der Quelle nachgesehen (Mecklenburgisches Urkundenbuch, Schwerin 1863, I, Nr.74): eine Urkunde von 1162, in der Heinrich der Löwe dem Ratzeburger Domkapitel Stiftungen zusicherte. In der langen Zeugenreihe steht: "Skacci (= im lat. Genitiv von Skacco) de Bardewich" Da es sich auch bei den anderen Zeugen um Gefolgsleute Heinrichs aus dem Lüneburger Raum handelt, kann man davon ausgehen, daß Bardowick gemeint ist. Wie schon gesagt, slawisch war hier keiner, da es sich um genau die Gruppe handelte, die die Landnahme im Osten organisierte, und beginnend mit der Gegend um Ratzeburg die, von westslawischen Stämmen (Wenden) bewohnten Orte zu kolonisieren oder ganz neuzugründen. Dabei wurden die Slawen meist nicht vertrieben, sondern umgesiedelt (auf die schlechteren Äcker), christianisiert und sächsische, westfälische, friesische etc. Bauern rückten nach. Viele Grüße Johannes Geändert von Johannes v.W. (10.10.2010 um 19:16 Uhr) |
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