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  #1  
Alt 08.10.2010, 12:42
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Familienname (bitte für jeden FN ein gesondertes Thema erstellen): Schack
Zeit/Jahr der Nennung: Mittelalter
Ort/Region der Nennung: Schleswig-Holstein, Herzogtum Lauenburg (Ratzeburg)


Hallo
Mich interessiert die Bedeutung des Namens Schack, der als Vorname und (adliger) Nachname/Beiname bereits sehr früh vorkommt.

Viele Grüße
Johannes
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Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752
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  #2  
Alt 08.10.2010, 17:12
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Hallo Johannes,

für den von Dir gen. Herkunftsbereich paßt:

Schack: Aus dem alten niederdeutschen Rufnamen Scakko ( zu altsächs. skakkan = schütteln) entstandener FN.

Bei slaw. Herkunft wäre noch poln. żak, tschech. žak = Schüler möglich.

Quelle: DUDEN LexFN
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Freundliche Grüße
Laurin
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  #3  
Alt 09.10.2010, 11:27
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Dankeschön für die Information.
Scakko paßt sehr gut, da die ersten Erwähnungen im Mecklenburgischen Urkundenbuch genau diese Schreibung haben: Scacco de Bardewic und dann Eckhard Schako, Sohn des Schakoni. Es waren ganz sicher Deutsche, keine Slaven.
skakkan = schütteln, wie englisch: shake, ist ebenfalls einleuchtend.
Aber was hieße das für die Person, ein "Schüttler"? Ist das ein kriegerischer Name?

Viele Grüße
Johannes
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  #4  
Alt 09.10.2010, 17:36
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Zitat:
Zitat von Johannes v.W. Beitrag anzeigen
... skakkan = schütteln, wie englisch: shake, ist ebenfalls einleuchtend.
Aber was hieße das für die Person, ein "Schüttler"? Ist das ein kriegerischer Name?
Hallo Johannes,

die Wurzeln des "Shakers" sind andere als die Wurzeln eines "Schüttlers" ; siehe dazu Auszüge aus HEINTZE (1908) anbei.
Während ersterer doch eher zur "kriegerischen Fraktion" gehört, ist letzterer ein friedfertiger Handwerker.
Angehängte Grafiken
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Laurin
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  #5  
Alt 09.10.2010, 18:15
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Lieber Johannes,
dieses "schütteln" ist in dem Fall auf schwingen bezogen. Shakespeare der Speerschüttler, ist eigentlich der Speerschwinger.
Viele Grüße
Hina
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  #6  
Alt 09.10.2010, 18:37
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Vielen Dank euch beiden.
Also jemand, der etwas schwang oder erschütterte (und nicht Cocktails "shakte", äh schüttelte )
Da bin ich schon mal beruhigt. Vielleicht war´s auch nur das Tanzbeinchen, sozusagen ein "Rock´n Roller" vor der Zeit...

Viele Grüße
Johannes
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  #7  
Alt 10.10.2010, 17:34
carinthiangirl carinthiangirl ist offline
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Erscheint euch der zweite Teil des Namens auch deutsch?
"Scacco de Bardewic"
Könnte aber auch hier hin passen > http://de.wikipedia.org/wiki/Albert_von_Bardewik
http://de.wikipedia.org/wiki/Bardowick
"22331392 Skaccus de Bardewic, 1162-69 Nobilis in Bardowick"
http://www.genealogie-93-generatione...x.asp?nid=4050
Auf manchen Seiten wird er allerdings auch als "de Bardovic" bezeichnet....

Für den vorderen Teil hätte ich noch dies als Alternative Tschako (ung.: csákó, poln.: czako)
http://de.wikipedia.org/wiki/Tschako
Vielleicht geht es aber auch in Richtung Jakob, Jaques.....

Geändert von carinthiangirl (10.10.2010 um 17:56 Uhr)
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  #8  
Alt 10.10.2010, 17:48
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Zitat:
Zitat von carinthiangirl Beitrag anzeigen
Erscheint euch der zweite Teil des Namens auch deutsch?
"Scacco de Bardewic"
Ja, vermutlich entstanden aus ahd./mhd. barte, mnd. barde = Beil, Streitaxt + ahd./mhd. wîc = Kampf, Krieg
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Laurin

Geändert von Laurin (10.10.2010 um 18:30 Uhr)
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  #9  
Alt 10.10.2010, 18:12
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In dem Fall ist das nicht sicher mit der Herleitung von der Streitaxt Barte.
Woher der Name Bardewik tatsächlich stammt, ist leider nicht gesichert, nur eben wahrscheinlich vom Ort Bardowick. Und wie dieser seinen Namen erhielt, ist ebenfalls unklar, da er schon im tiefsten Mittelalter existierte. Es gibt nur eine Sage, dass er von den Langobarden abgeleitet worden sei. Und was deren Name nun wieder bedeutet, ist ebenfalls unklar. Manche gehen davon aus, dass sie ihren Namen von den langen Bärten haben aber es gibt andere Versuche der Deutung, ohne dass es irgendwelche tatsächlich gesicherten Anhaltspunkte geben würde. Das ist aber durchaus typisch für Namen, die sich sowohl von Bart als auch von Barte herleiten könnten. Nichts genaues weiß man nicht, aber es wurde schon von je her die kriegerische Deutung gegenüber der oftmals als unmodisch geltenden Gesichtshaartrachtsdeutung bevorzugt .

Viele Grüße
Hina
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  #10  
Alt 10.10.2010, 19:05
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Der zweite Namensbestandteil, sofern man schon von einem Namen im heutigen Sinne sprechen kann, ist sicher ein Herkunftsname. Die Nachkommen nannten sich allerdings Schack, erst viel später v. Schack.
Ich habe nochmals in der Quelle nachgesehen (Mecklenburgisches Urkundenbuch, Schwerin 1863, I, Nr.74): eine Urkunde von 1162, in der Heinrich der Löwe dem Ratzeburger Domkapitel Stiftungen zusicherte. In der langen Zeugenreihe steht: "Skacci (= im lat. Genitiv von Skacco) de Bardewich"
Da es sich auch bei den anderen Zeugen um Gefolgsleute Heinrichs aus dem Lüneburger Raum handelt, kann man davon ausgehen, daß Bardowick gemeint ist.

Wie schon gesagt, slawisch war hier keiner, da es sich um genau die Gruppe handelte, die die Landnahme im Osten organisierte, und beginnend mit der Gegend um Ratzeburg die, von westslawischen Stämmen (Wenden) bewohnten Orte zu kolonisieren oder ganz neuzugründen. Dabei wurden die Slawen meist nicht vertrieben, sondern umgesiedelt (auf die schlechteren Äcker), christianisiert und sächsische, westfälische, friesische etc. Bauern rückten nach.

Viele Grüße
Johannes
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