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Mathematik und die Ahnen-/Familienforschung
Hallo zusammen,
angeregt durch einen Bericht über einen Vulkanausbruch vor 70.000 Jahren, welcher den Menschen fast ausgerottet hat (angeblich haben bloß ca. 2000 Menschen überlegt), fragte ich mich, inwieweit die Gattung Mensch miteinander wirklich verwandt ist. Eigentlich hat jeder 2 Eltern, welche wiederrum ebenfalls 2 Eltern haben, wir also in der 2. Generation bereits 6 Elternteile (2 Eltern, 4 Großeltern) haben müssen/können. Wenn wir das jetzt auf 10, 20, 30 oder 40 Generationen hochrechnen, sind wir bei Werten von jeweils 1024 (10. Generation), 1.048.576 (20. Generation), 1099511627776 (30. Generation) und 1,208925819614629e+24 (40. Generation) Vorfahren! Also weiblicher Elternteil x2 +1 und beim männlichen x2. Wenn man jetzt die Bevölkerungsdichte bzw. den Populationsbestand der Menschen vor 100 Jahren nimmt, glatt das Jahr 1900, waren das gerade mal 1,6 Millarden Menschen, also je weiter wir in die Vergangenheit reisen, umso näher müsste man dann seinen tatsächlichen Zweig finden. Als Beispiel behaupten ja einige Abkömmlige des Pharaos Ramses zu sein (welcher angeblich über 100 Kinder gezeugt haben soll,... ) und können/wollen dies nachweisen. Was meint Ihr, hat die Mathematik einen anwendbaren Bezug zur Ahnenforschung oder zum Verwandtheitsgrad eines jeden einzelnen Menschen auf der Welt? Angefangen hat es ja vor ca. 150.000 Jahren mit der Ur-Mutter des Menschen aus Afrika. Nachdenkliche Grüße Dominik PS: Liebe deinen Nächsten! ;-) |
#2
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Ahnenverslust
Hallo Dominik,
bei Deiner mathematischen Betrachtung der Genealogie hast Du aber den Ahnenverslustkoeffizienten nicht berücksichtigt! Wenn man in kleinen Gemeinden (z.B. im Erzgebirge vor mehr als 300 Jahren) forscht, siehst man an den vielen sich kreuzenden Linien im Vorfahren-Stammbaum, was Ahnenverlust ist... Ob man das auf 2.000 Personen vor 70.000 Jahren "eindampfen" kann, weiß ich allerdings nicht! Viele Grüße, Andreas |
#3
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Hallo Andreas,
ja,... da war ja doch noch etwas. :-D Gruß Dominik |
#4
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Hallo,
das mit Ahnenverlust ist gar nicht so schlecht. Ich selber in der Familie habe so etwas. Aber es müssen ja anscheinend nicht so viele sein, da der größte Teil der Menschen gesund ist, und keine genetischen Fehler weil die Eltern gleiche Gene haben. Also kann es ja auch kein so großer Ahnenverlust sein oder? Liebe Grüße! - Niclas |
#5
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Ahnenschwund
Hallo Niclas,
der Ahnenverlust ist nicht mit Inzest verwechseln (auch wenn Inzest zu einem hohen Ahnenverlust führt )... Meist findet man den Ahnenverlust erst dadurch, dass zwei oder mehr Personen im Stammbaum denselben Urgroßvater oder einen gemeinsamen früheren Vorfahren hatten... aber was rede ich lange, das Thema "Ahnenschwund" hatten wir ja hier schon einmal ausführlich behandelt: http://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?t=1234. Viele Grüße, Andreas |
#6
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Hallo Andreas,
danke für die Information! Liebe Grüße! - Niclas |
#7
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Hallo Dominik,
Zitat:
Zu deiner Frage: Solche Themen werden bearbeitet, etwa zu gemeinsamen Vorfahren in Europa: Peter Ralph, Graham Coop The Geography of Recent Genetic Ancestry across Europe PLOS Biology, 2013: We have shown that typical pairs of individuals drawn from across Europe have a good chance of sharing long stretches of identity by descent, even when they are separated by thousands of kilometers. We can furthermore conclude that pairs of individuals across Europe are reasonably likely to share common genetic ancestors within the last 1,000 years, and are certain to share many within the last 2,500 years. From our numerical results, the average number of genetic common ancestors from the last 1,000 years shared by individuals living at least 2,000 km apart is about 1/32 (and at least 1/80); between 1,000 and 2,000ya they share about one; and between 2,000 and 3,000 ya they share above 10. Since the chance is small that any genetic material has been transmitted along a particular genealogical path from ancestor to descendent more than eight generations deep —about .008 at 240 ya, and 2.5×10−7 at 480 ya—this implies, conservatively, thousands of shared genealogical ancestors in only the last 1,000 years even between pairs of individuals separated by large geographic distances. At first sight this result seems counterintuitive. However, as 1,000 years is about 33 generations, and 233≈1010 is far larger than the size of the European population, so long as populations have mixed sufficiently, by 1,000 years ago everyone (who left descendants) would be an ancestor of every present-day European. Our results are therefore one of the first genomic demonstrations of the counterintuitive but necessary fact that all Europeans are genealogically related over very short time periods (..) Grüße, Acanthurus |
#8
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Hallo Acanthurus,
zunächst bedanke ich mich bei Dir für den Link. Da Du gleich 3 Aussagen zusammenzitiert hast, kurz und bündig: "Topa-Theorie" http://www.spiegel.de/wissenschaft/n...-a-867281.html Links zu Stammbäumen zu Ramses werde ich hier nicht verlinken, da ich dazu eine eigene Meinung habe und die evtl. doch plausiblen Rechercheergebnisse mancher Genealogen nicht durch den Kakao ziehen werde. "Die Ur-Mutter:" http://www.nexusboard.net/sitemap/11051/eva-t2610/ http://www.zeit.de/2009/06/Stimmts etc. Gruß Dominik |
#9
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Danke,
Acanthurus |
#10
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Zitat:
zum Ahnenschwund: Es gab früher in Mitteleuropa und heute noch in vielen extraeuropäischen Kulturen Endogamie, d.h. man heiratet absichtlich einen Verwandten (oft Cousine/ Cousin), z.B. damit der Familienbesitz zusammenbleibt. In den Matriken, die ich durchforstet habe (Böhmen) wurde dagegen öfters mal (z.B. bei gleichen Familiennamen) vor der Trauung geprüft, ob Verwandtschaft besteht und immer mal deshalb auch die Trauung verweigert. Also verwandt waren die auch ohne nachgewiesene Verwandtschaft dann vermutlich schon, aber eben nicht in den 4 - 5 überprüften Generationen vorher. In der Genetik gibt es den sog. founder effect, das meint eine bestimmte Mutation (oder: Merkmal), das nur in einer sehr umschriebenen Gesellschaft vorkommt und letztlich auf einen Urvater(-mutter) zurückgeht mit dem alle Merkmalsträger verwandt sind. Um zum Thema zurückzukehren: mathematisch stelle ich mir das zu kompliziert vor. Neben dem Ahnenschwund müssten dann ja auch Naturkatastrophen, Migration etc. abgebildet werden. |
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