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#21
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Tja... leider...
Ich bin schon irgendwo der Auffassung, daß man gar nicht "objektiv" beurteilen kann, was archivwürdig ist und was nicht. Wie ich schon andeutete: Auch ein Archivar hat persönliche Interessensgebiete; und wenn er bspw. überhaupt nix übrg hat für die Botanik, dann schmeißt er auch die Akte mit der Aufstellung des Baumbestandes seiner Stadt von 1856 weg - frei nach dem Motto: "Was für'n Schwachsinn!" Wenn jetzt aber jemand daherkommt und sich für die Erforschung der Lindenbäume in seiner Heimatstadt interessiert: PECH! In einem Ort, in dem ich nach meinen Ahnen suche, vernichtete 1770 der damalige Pastor das Pfarrarchiv, weil es seiner Meinung nach zuviel unnützes Papier enthielt. Etliche Lücken im Kirchenbuch hätten sich mit dieserlei Unterlagen sicherlich schließen lassen können. Ich kann nur hoffen, daß man sich diesen Pfarrer nicht als Vorbild nimmt und uns solche Archivare erspart bleiben!! Achja, diese Klausel im Gesetz - nunja, wie blöd manchmal Gesetze sein können, wissen wir ja selber... Zitat:
Also wenn das Aussortieren von Archivalien und bewerten als "archivwürdig" oder nicht so gehandhabt wird - ich sag' nur: ohje!! Viele Grüße -Jens |
#22
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Jens, deshalb erhalten Archivare ja heutzutage auch eine Ausbildung .
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#23
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Jo Hina,
Ausbildung hin oder her, auch die Ausbilder sind sicherlich nicht immer objektiv; auch für diese gilt: Was für den einen wichtig ist, muß für den andern noch lange nicht aufbewahrenswert sein... Das ist nichts anderes wie mit den eigenen Forschungsunterlagen zu Hause (und das bezieht sich nicht nur auf Ahnenforschung); Man bedenke nur einmal einen x-beliebigen Nachlaßfall... was da nicht alles auf den Müll fliegt?! Es gibt sicherlich auch Rentner, die forschen, Erkenntnisse gewinnen, diese aufschreiben, etwas entdecken, sich mit Problemlösungen befassen, oft jahrelange Arbeit in ihre Forschungen gesteckt haben: Entweder ist derjenige, der sich um den Nachlaß kümmert, sensibilisiert auf sowas und versucht so damit zu verfahren, daß die Nachwelt einen Nutzen daraus ziehen kann, oder es landet auf dem Sperrmüll. Wie ich schon schrieb: "Weg mit dem Schwachsinn!" Ich glaube einfach nicht, daß man objektiv beurteilen kann, was "archivwürdig" ist, und was nicht. Viele Grüße -Jens |
#24
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Hallo Jens,
ja, da stimme ich Dir zu. Man kann es einfach nicht jedem recht machen, da nutzen auch all die Richtlinien nichts, denn auch bei denen ist so manches Auslegungssache und auch Richtlinien werden letztendlich auch von Menschen rausgegeben, die irgendwo auch eine eigene Perspektive haben. Aber fragen wir uns doch mal mal ganz ehrlich, wie sollte es optimal funktionieren? Du hast absolut recht mit den Nachlässen aber was tun? Da habe ich schon so manches erlebt. Alte Herren, die ihr ganzes Haus vollgestopft mit zukünftigen Nachlässen zeitgeschichtlichen Wertes haben. Auf die Frage, was damit wird, kommt in der Regel die Antwort, man sei dabei es aufzubereiten, evtl. zu veröffentlichen. Die Mehrheit der Leute tut es jedoch nicht, sondern schlummern friedlich darüber ein und hinterlassen ein buchstäbliches Chaos, in dem nur sie sich zurechtgefunden haben. Das Problem ist, ein "Sammler" wird niemals fertig - Ausnahmen bestätigen die Regel. Und so landen häufig alle diese Dokumente auf dem Müll oder bestenfalls noch unter dem Zorn vieler Leute auf den Flohmarkt. Der alte Herr hätte es noch in der Hand gehabt, das zu verhindern aber er konnte sich zu Lebzeiten nicht trennen, zog auch niemanden ins Vertrauen, der damit anschließend sorgsam umgehen könnte - leider oft aus Angst, da könnte sich jemand mit fremden Federn schmücken. Ich spreche hier nicht von Einzelfällen, das ist eher die Regel. Letztendlich kann man nur an jeden Freizeitforscher appellieren, schon zu Lebzeiten Sorge zu tragen, dass das Material gut sortiert und aufbereitet ist und schon zu Lebzeiten in Hände gerät, wo alles seine wohlverdiente Ordnung hat. Viele Grüße Hina |
#25
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Zitat:
Nachdem was du schreibst, hört es sich so an als sollte man wirklich ALLES übernehmen und archivieren. Okay, alles wäre erhalten und auch auf dein Einzelschicksal würde Rücksicht genommen. Nur hat da niemand etwas von, weil eine Erschließung, Verzeichnung, Ordnung einfach unmöglich wäre und die Informationen somit genauso verschwinden. Ein anderer Aspekt ist auch der Platz die die Kosten für soetwas -> nicht machbar. Und um dich noch ein wenig zu schockieren: Von den Akten und Unterlagen die ein Archiv angeboten bekommt, müssen ca. 95-98 % kassiert, d.h. vernichtet werden Hört sich sicherlich schlimm an, ist aber wirklich notwendig. Du solltest zufrieden sein, dass diese Arbeit von Archiven und Archivaren übernommen wird, sonst hättest du nicht einmal Zugang zu den relevanten Archivalien. Wenn du übrigens einen besseren Vorschlag hast, wie man die Archivwürdigkeit beurteilen kann wende dich doch an den Verband deutscher Archive...die würde das sicher sehr interessieren Grüße, Norman |
#26
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Hallo Hina,
das sehe ich natürlich genauso wie Du; aber selbst wenn wir einen Fall hätten, wo sich ein Herr ausgiebig geforscht hat und seine Ergebnisse wohlgeordnet aufbewahrt hat, kann ein Archivar dann immer noch sagen: Diese Forschungsergebnisse haben für uns keinen Wert! MÜLL! Und zwei Jahre später kommt dann jemand ins Archiv, der gerade mit diesen Unterlagen seine eigenen Forschungen einen Riesenschritt hätte voranbringen können... Viele Grüße -Jens |
#27
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Hallo Jens,
klar, das wird es immer geben, denn niemand kann hellsehen, wonach irgendwann mal jemand sucht. Das beste, was ein Hobbyforscher tun kann, ist alles, was er zusammengetragen hat, zu veröffentlichen, egal in welcher Form, dann geht es wenigstens nicht verloren. Selbst, wenn man keinen Verlag findet, gibt es immer noch die Möglichkeit, sich eine Selbstverleger-ISBN zu besorgen, das kostet nicht viel, wenige Exemplare auszudrucken und die Pflichtexemplare an die Deutsche Nationalbibliothek zu senden. Aber die wenigsten machen das leider, siehe oben, dabei haben sie fast alle die nötige Technik mittlerweile zu Hause auf dem Schreibtisch stehen. Viele Grüße Hina |
#28
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Zitat:
Hallo Norman, so meinte ich das natürlich nicht, mit Sicherheit ist nicht alles archivwürdig, aber die Gefahr, daß man etwas wertvolles vernichtet, ist doch dann nie ausgeschlossen?! Und wenn dann wirklich mal so ein Archivar daherkommt, der denkt wie der o.g. Pastor?! Alles Schund, alles Altpapier... oder wie? Zitat:
Da würde mich jetzt wirklich mal interessieren, was genau das denn für Unterlagen sind, die ihr da vernichtet? Was erachtet das Archiv denn hier z.B. als nicht aufhebenswert und wird anschließend vernichtet? Dazu kommt ja desweiteren, daß auch Archive "beschränkt" sind, was ihr Spektrum an Archivalien angeht; natürlich sind heimatl. Forschungsunterlagen für das Sauerland, die sich im Nachlaß eines Dresdeners befanden, sicherlich so gut wie völlig uninteressant für das Stadtarchiv Dresden (jetzt mal als Beispiel) - und dann wird's vernichtet, obwohl ein Archiv im Sauerland unendlich viel Nutzen davon hätte haben können... :s Zitat:
Zitat:
Viele Grüße -Jens |
#29
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Wenn es mal nur 100 Jahre alte Unterlagen wären. Da fallen auch manchmal viel jüngere Dokumente dem Reißwolf zum Opfer. In Bonn haben sie es mal vor Jahren - eigentlich ungesetzlich - fertiggebracht, das Archiv, in dem gerichtliche Personenstandsunterlagen aufbewahrt wurden, die älter als 30 Jahre alt waren, "aufzuräumen". Da stand dann meine Verwandte blöd da, als sie im Erbfalle die Abkunft von ihrem Vater nachweisen wollte. Erst hatte das Standesamt schon geschlampt und keinen Randvermerk im Geburtenregister gemacht, dann diese Bescherung.
Viele Grüße Hina |
#30
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Zitat:
Zitat:
Dass, Archive ihren eigenen Archivsprengel haben ist normal. Wenn etwas angeboten wird, was dazu nicht passt, wird es nicht angenommen und meist freundlicherweise an das zuständige Archiv vermittelt. |
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