unbekanntes Wappen - 1911

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  • DerBerliner
    Erfahrener Benutzer
    • 14.01.2015
    • 2905

    unbekanntes Wappen - 1911

    Liebe Mitforscher,

    mein Großvater hat einen Bierseidel mit Deckel hinterlassen, der außen eine Figur mit einem Wappen zeigt. Innen sind zwei Namen (Korte, Sander) mit textlichen Ergänzungen genannt, die ich nicht auszudeuten weiß.
    Möglicherweise, aber nicht sicher, steht der Bierseidel im Zusammenhang mit der Dienstzeit meines Großvaters bei den Leib-Garde-Husaren in Potsdam (aber vor 1911). Nach seiner Dienstzeit soll er bei der Fürstin Radziwill gedient haben.
    Kann mir jemand sagen, welches Wappen und ggf. welche Figur auf dem Deckel abgebildet ist?

    Elmar aus Berlin
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  • arbophilus
    Erfahrener Benutzer
    • 27.03.2011
    • 812

    #2
    Hallo Elmar,

    zum Wappen kann ich nichts sagen.
    Aber der Text weist in "Richtung" Studentenverbindung.
    Die ineinander verschlungenen Buchstaben weisen auf einen so genannten "Zirkel" hin - meist die Abkürzung von Namen oder Wahlspruch einer Studentenverbindung.
    Da schein ein Student Herr Korte von der einen Verbindung diesen Bierkrug einem anderen Studenten Herrn Sander von einer anderen Verbindung gewidmet/geschenkt o.ä. zu haben.
    Die letzte Zeile könnte auf das (Sommer-)Semester des Jahres 1911 hindeuten.

    Ich bin leider kein Experte für dieses Thema - aber ein erstes Puzzleteil sollte es sein.

    Viele Grüße!
    Mark
    .
    FN Bachofer (Bachhofer, Bachoffer) v.a. Botnang (Württ.), urspr. Oberdiessbach/Kant. Bern/CH
    Doh Feuerbach/Württ. - Schöller Botnang u. Raum Stuttgart - Matthes Sachsen u. Thüring. - Wehnert, Tauer, Stoye Sachsen u. Sachs.-Anhalt - Freye, Hotho Sachs.-Anhalt, Schlesien u. Posen - Zimmer, Joite Schlesien u. Posen - Koch, Fiege, Quast Süd-Nied.sachsen
    Dauersuche:
    Nachk. v. Heinrich Freye (*1874 Biere, oo1904 Kr.Hohensalza - A.I. Klingbeil) - Nachk. v. Opernsäng. Paul Schöller (+1953 Stuttgart)

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    • Martin1966
      Erfahrener Benutzer
      • 14.05.2012
      • 259

      #3
      Hallo Elmar,

      Mark scheint recht zu haben. Im Nachfolgenden Link einige Krüge von dem C.Werner aus Heidelberg. Da werden sie als Studentenkrüge bezeichnet.


      LG Martin
      Pommern: Zuch, Flackenheide, Wojenthin, Borntin Kreis Neustettin, Zuchen Kreis Köslin, Groß Tychow Kreis Belgard, Villnow, Gr.Krössin, Rauden, Rackow, Drenow, Klein Voldekow
      Ostpreußen: Friedrichsdorf Kreis Wehlau, Lauterbach Kreis Heiligenbeil, Schönfließ Kreis Rastenburg
      Namen Gumz, Tonn, Loek Lök, Löck, Keske, Teske, Piske, Gaudian, Bahr, Schumacher, Herforth, Wenzel, Knabe, Schneider Kuhn, Berg, Kösling, Lindenau, Dunkel
      http://www.martin-gumz.de
      http://www.ahnensuchen24.de

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      • Anna Sara Weingart
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2012
        • 15111

        #4
        Hallo,
        ist ja klasse ihr beiden!

        Lösung also:
        letzte Zeile unter dem Deckel:

        "S 19 RC 11 S" =

        Sommersemester 1911 an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

        ("RC" oder "CR" =Ruperto Carolae)

        Gruss
        Zuletzt ge?ndert von Anna Sara Weingart; 21.04.2015, 13:09.
        Viele Grüße

        Kommentar

        • gki
          Erfahrener Benutzer
          • 18.01.2012
          • 4823

          #5
          N'Abend,

          der restliche Text:

          E. Korte Z!x [x = Sprecher, Senior = Vorsitzender]
          s/l. [seinem lieben]
          H. Sander Z!
          z. Erg. [zur Erinnerung]

          Die Zirkel könnte man sicher den damals existierenden Verbindungen zuordnen. Ich rate mal, daß es sich um katholische Verbindungen aus dem Cartellverband handelte.

          Das Wappen ist allerdings kein typisches Verbindungswappen, das Heidelberger Stadtwappen ist es auch nicht.
          Gruß
          gki

          Kommentar

          • Anna Sara Weingart
            Erfahrener Benutzer
            • 23.10.2012
            • 15111

            #6
            bei Hanomag war seit 1934 ein Dr. Ernst Korte tätig.
            vielleicht ist das der E.Korte vom Bierkrug?

            Gruss
            Viele Grüße

            Kommentar

            • DerBerliner
              Erfahrener Benutzer
              • 14.01.2015
              • 2905

              #7
              Vielen Dank für die schnellen Erläuterungen. Ich kann aber nicht verhehlen, dass sie mich eher verwirren als meine Neugier befriedigen. Denn ein Studierter war mein Großvater wahrlich nicht. Ebenso wenig wüßte ich etwas davon, dass es ihn mal in den Südwesten Deutschlands verschlagen hätte. Vielleicht fällt ja noch jemandem etwas zu den Personen oder dem Wappen ein.
              Es bleibt spannend.

              Elmar

              Kommentar

              • gki
                Erfahrener Benutzer
                • 18.01.2012
                • 4823

                #8
                Hallo Elmar,

                hieß Dein Großvater denn H.Sander? Wenn nicht, hat er den Krug vielleicht schlicht auf dem Flohmarkt gekauft...
                Gruß
                gki

                Kommentar

                • franz ferdinand
                  Erfahrener Benutzer
                  • 15.01.2013
                  • 345

                  #9
                  Zitat von gki Beitrag anzeigen
                  Die Zirkel könnte man sicher den damals existierenden Verbindungen zuordnen. Ich rate mal, daß es sich um katholische Verbindungen aus dem Cartellverband handelte.

                  Das Wappen ist allerdings kein typisches Verbindungswappen, das Heidelberger Stadtwappen ist es auch nicht.
                  Servus!

                  Nein, es handelt sich nicht um CV-Verbindungen - 1911 gab es mit Arminia im Übrigen ja auch nur eine einzige in Heidelberg.

                  Der erste Zirkel ist unter Garantie vom Corps Guestphalia Heidelberg, der zweite ist jenem des Corps Suevia Heidelberg recht ähnlich, da ich aber nicht an ein Versehen glaube - ein Couleurartikelhändler in Heidelberg in der Vorkriegszeit hätte wohl kaum so einen Fehler gemacht - und in Heidelberg keine weiteren Corps bestanden, die mit einem S oder T beginnen (Saxo-Borussia scheidet aus) tippe ich eher auf ein Corps aus einer anderen Stadt, dem der Beschenkte angehörte. Ohne eine geographische Eingrenzung wird die Suche aber sehr mühsam. Es muss sich aber jedenfalls um ein Corps handeln, weil ein Corpsstudent niemals einen Humpen einem Angehörigen einer anderen Korporationsform dediziert hätte.

                  Das Wappen ist sicher unstudentisch, daran besteht kein Zweifel. Familien- oder Ortswappen kommen in Frage.

                  LG Martin
                  Zuletzt ge?ndert von franz ferdinand; 14.07.2015, 18:24.
                  Ahnenforschung ist eine Mischung aus Kreuzworträtsel und Puzzle mit der Besonderheit, dass man die Schrift des Rätsels kaum lesen kann und am Anfang fast alle Teile fehlen. Thomas Balderer, SFR

                  Forschungsgebiet: Niederösterreich, Oberösterreich, Deutsch-Westungarn, Steiermark, Mittelfranken, Oberbayern, Wien, Oberfranken, Südmähren, Schlesien, Böhmen, Sachsen, Oberpfalz, Oberschwaben

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                  • Johannes v.W.
                    Erfahrener Benutzer
                    • 02.05.2008
                    • 1150

                    #10
                    Hallo

                    Wir haben i.d. Familie auch noch ein paar solcher Studentenhumpen, das waren alles Geschenke. Die sehen identisch aus: Glas, am Boden mit eingraviertem Stern und oben Zinndeckel mit runder Porzellaneinlage. Die Wappen sind immer von denjenigen Corpsbrüdern, die den Humpen verschenkt haben.
                    Es müßte also das Wappen des "E. Korte" sein.

                    Aus heraldischer Sicht sieht es aber nicht nach einem sehr alten Wappen aus.

                    VG Johannes
                    Zuletzt ge?ndert von Johannes v.W.; 14.07.2015, 23:32.
                    Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

                    Kommentar

                    • franz ferdinand
                      Erfahrener Benutzer
                      • 15.01.2013
                      • 345

                      #11
                      Lieber Elmar!

                      Ich kann gki´s Frage nur unterstreichen: War Dein Großvater denn der beschenkte H. Sander?

                      Wenn ja und Du möchtest wirklich mehr über ihn und seine Verbindungsmitgliedschaft wissen, dann könnte ich evtl. mehr dazu herausfinden. Das ist aber nicht ganz so einfach, da ich selbst kein Kösener bin; daher würde ich das nur tun, wenn Du auch wirklich einen persönlichen Bezug hast und es sich eben beim Deckelschoppen nicht bloß um einen Flohmarktfund Deines Großvaters handelt.

                      LG Martin
                      Ahnenforschung ist eine Mischung aus Kreuzworträtsel und Puzzle mit der Besonderheit, dass man die Schrift des Rätsels kaum lesen kann und am Anfang fast alle Teile fehlen. Thomas Balderer, SFR

                      Forschungsgebiet: Niederösterreich, Oberösterreich, Deutsch-Westungarn, Steiermark, Mittelfranken, Oberbayern, Wien, Oberfranken, Südmähren, Schlesien, Böhmen, Sachsen, Oberpfalz, Oberschwaben

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                      • Billet
                        Erfahrener Benutzer
                        • 21.01.2007
                        • 1985

                        #12
                        hm ...

                        Zur Schreibweise "Korte" und/oder "Sander" habe ich zwar einige Wappen-Eintragungen in verschiedenen Sammlungen gefunden, allerdings entspricht keines der hier vorgezeigten Abbildung.
                        Wappen-Billet.de
                        M.d.WL.
                        M.d.MWH.

                        Kommentar

                        • Johannes v.W.
                          Erfahrener Benutzer
                          • 02.05.2008
                          • 1150

                          #13
                          Zitat von Billet Beitrag anzeigen
                          Zur Schreibweise "Korte" und/oder "Sander"
                          Hallo

                          Ich hatte gestern abend vielleicht etwas zu salopp formuliert. Die 4 Humpen bei uns in der Familie (ebenfalls um 1910, ebenfalls aus Heidelberg) zeigen durchweg die Wappen der Schenkenden. Das kann ich mit absoluter Sicherheit sagen, weil
                          1. der Name des Schenkenden auf der Deckelunterseite mit dem Wappen identifiziert werden kann.
                          2. der Name des Beschenkten auf der Deckelunterseite in unserem Fall immer derselbe ist, nämlich des Famlienmitglieds.

                          Viele Grüße
                          Johannes
                          Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

                          Kommentar

                          • Stammtischler
                            Benutzer
                            • 26.07.2015
                            • 15

                            #14
                            Ernst Korte für Guestphalia Heidelberg kann ich bestätigen. Wird dort unter der Nummer 1009 geführt und war (spätestens) 1971 schon verstorben.
                            Sander könnte dem Zirkel nach Suevia Tübingen sein. Interessanterweise wir dort unter der Nummer 991 ein Karl-Erich Korte geführt.

                            H. Sander könnte ich folgende bieten (bei beiden paßt der Zirkel nicht):

                            Sander, Herbert - gest. 1968 - Rhenania Heidelberg
                            oder
                            Sander, Hartwig Heinrich - Palatia- Guestphalia Freiburg
                            Zuletzt ge?ndert von Stammtischler; 26.07.2015, 21:33.

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                            • Stammtischler
                              Benutzer
                              • 26.07.2015
                              • 15

                              #15
                              Für Heidelberg stehen übrigens alle Matrikel im Netz:

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