Barmbek: Frerks, Frercks, Freercks, Frers, Fredericks, Frederichs

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  • CharlotteMagdalena
    Neuer Benutzer
    • 29.10.2014
    • 4

    Barmbek: Frerks, Frercks, Freercks, Frers, Fredericks, Frederichs

    Hallo, ich hoffe, Ihr könnt mir weiterhelfen

    1565 heiratet Hinrich Frerks oder auch Freercks genannt in den Vollhufner-Hof 11 des Hinrich Bade und übernimmt den Hof spätestens 1574. Fortan bleibt der Hof in den Händen der Familie.

    Quellen: Barmbek. Vom Dorf zur Großstadt von Hans Dreckmann und eigene Recherchen im Staatsarchiv.

    Allerdings ist es mir unmöglich, die Herkunft des Hinrich Freercks zu bestimmen. Da er ohne Probleme einen von nur 12 Vollhufnerhöfen übernehmen darf, gehe ich davon aus, daß auch sein Vater ein Vollhufner war. Und daß es daher eine enge Bekanntschaft zwischen dem alten Hinrich Bade (Schwiegervater) und dem Vater des Hinrich F (Schreibweisen der Familie siehe im Titel) gab, logischerweise sollte es sich um ein Dorf in der Nähe handeln.

    Welch Dorf ich mir auch anschaue, ich finde überall die alten Barmbeker Namen (Eggers, Ellerbrock, Hinsch, Witt, Behrmann, Framheim, Langhein, Dreckmann etc) aber niemals, wirklich niemals einen Namen, der auch nur im Entferntesten mit Frerks, Fredericks, Frers etc zu tun hat.

    Kann es theoretisch sein, daß ein barmbeker Vollhufner seine einzige Erbin und Tochter, und damit seinen alteingesessenen Hof an einen gänzlich Fremden weggibt? Mir erscheint das doch eine sehr waghalsige Idee?

    Vielen Dank für Eure Anregungen, vielleicht verlaufe ich mich ja auch einfach in eine ganz falsche Theorie...

    Liebe Grüße
    Charlotte
    Zuletzt geändert von CharlotteMagdalena; 29.10.2014, 12:10.
  • CharlotteMagdalena
    Neuer Benutzer
    • 29.10.2014
    • 4

    #2
    Hallo noch einmal,

    auf dieser Karte http://www.christian-terstegge.de/ha...ns_300dpi.jpeg sind die Dörfer in der Umgebung Hamburgs verzeichnet. Die rote Grenzlinie zeigt an welche Dörfer im Jahre 1600 zu Hamburg gehörten (also wohl vor der Reformation Klosterland waren?).

    Weiß vielleicht jemand, ob und unter welchen Voraussetzungen die Bauern aus unterschiedlichen Besitzungen in eine andere Besitzung einheiraten und umziehen durften (Stichwort Leibeigenschaftsverhältnisse in Holstein).

    Wenn ein holsteiner Bauer nicht einfach so in hamburger Gebiet umziehen durfte, könnte ich dadurch die Herkunft meines Ahnen Hinrich Fre(e)rcks auf wenige Dörfer beschränken.

    Wenn doch, bleibt weiterhin die ganze holsteinische Geest zu untersuchen :-)

    Danke für Eure Mithilfe, jeder Hinweis ist willkommen!

    Liebe Grüße
    Charlotte

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    • holsteinforscher
      Erfahrener Benutzer
      • 05.04.2013
      • 2491

      #3
      Hallo Charlotte,
      als Nachfahre einer alten Hufnerfamilie kann ich folgendes zu dieser
      Problematik berichten:
      Wie schon geschrieben, haben i.d.R. Hufnerfamilien unter Hufnerfamilien
      geheiratet. In dieser, meiner, Linie, gab es binnen gut 400 Jahren keine
      Eheschliessungen ausserhalb der Bauernschaft.
      Letztlich ergab sich auch hier das Problem, dass keine männlichen Nachkommen
      als Hoferben in betracht kamen.
      Sofern sich noch keine Ehe für die Tochter [Erbin] anbahnte, wurde ein
      sgn. Setzwirt, als Verwalter, auf die Hofstelle gesetzt, oftmals der spätere
      Ehemann der Hoferbin.
      Meist stammten diese aber aus der näheren Umgebung der Familie, Dorf oder
      Kirchspiel, meist waren es aber bekannte Personen/Familien aus denen die
      Setzwirte stammten.
      Jetzt könnte man natürlich viele Theorien entwickeln, wie der Name Frerk auf
      diese Hufe kommt.
      Auch, wenn vielleicht nicht, bzw. noch nicht, erkennbar ist, könnte hier eine
      Verschwägerung vorliegen, die natürlich Überregional sein kann, der Name
      daher in den zugänglichen Unterlagen nicht auftaucht.
      Letztlich, was man natürlich nicht hoffen will, war die Hufe überschuldet. Hier
      könnte der H. Frerks entweder der Gläubiger sein, der letztlich seine Ansprüche
      selbst geltend gemacht hat, bzw. die Hufe an einen H. Frerks verkauft hat, sich
      letztlich daraus wieder eine Ehe mit der erbin ergeben hat.
      Wie verhält es sich in dieser Gegend mit der "patronymischen Namensgebung"
      aus..??..
      Der Name Frerk ist ein durchaus gebräuchlicher Vorname. Vielleicht kommt
      somit der Name "Frerk Hinrichs" in betracht, auch wenn die Familiennamen
      zu dieser Zeit schon recht gesetzt waren..??..
      Zum Thema "Umzug" / Entlassung aus einer Landesherrschaft:
      Man musste diese Zwar beantragen, vielleicht auch dafür einen größeren
      Aufwand treiben, aber letztlich bestand darin i.d.R. keine größere Problematik,
      sofern keine Krisen- und Kriegszeiten vorlagen, bzw. absehbar waren.
      Letztlich bedurfte es aber auch der Erlaubnis, sich im angestrebenten Wohnort
      niederassen zu dürfen.
      Leider sind meine Gedankengänge nicht besonders Zielführend, ich weiss..!!..
      Aber ich glaube, hier heisst es wirklich die Nadel im Heuhaufen suchen, zumal die
      Jahreszahl 1565 ja schon eine Hausnummer ist.
      Axo, fast vergessen:
      Wie schaut es denn mit den Unterlagen zum Heiligen Geist Hospital aus..??..
      Mit den besten Grüssen von der Kieler-Förde
      Roland
      Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
      Roland...


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      • CharlotteMagdalena
        Neuer Benutzer
        • 29.10.2014
        • 4

        #4
        Hallo Roland,

        herzlichen Dank fuer Deine ausfuehrliche Antwort!

        Patronymische Namensgebung liegt nahe, aber scheint im Bereich des St Georg Hospitals nicht durchgaengig praktiziert worden zu sein, vielleicht liegt das auch nur an den Schreiberlingen.

        Ich habe heute das Rechnungsbuch des St georg Hospitals von 1533 angeschaut. Der erste Blick reicht natuerlich nicht, aber der Buchhalter hat in etwa so notiert: Hinnerk hinterm Wald links, 5 Roggen, Hinnerk in Buxtehude, 15 Holz, Hinnerk an der Weggabelung rechts, 4 Roggen. etc. Komischerweise benennt er einzelne Menschen mit Vor- und Zunamen, von denen ich allerdings vermute, dass sie evtl nur ihm allein bekannt waren, es sind eher so Spitznamen oder Bezeichnungen oder auch Herkunftsorte (Hinnerk vom Berg, Hinnerk der Bader etc)

        Morgen werde ich es mir noch ausfuehrlicher anschauen. Dann hatte ich das Rechnungsbuch ab 1596 in der Hand und da fallen ploetzlich ganz viele vom Himmel, die vorher auch keine Nachnamen hatten, mit Schwerpunkt auf Hans und Hinrich.

        Entsprechend Deiner Anregungen und den schnellen Erkenntnissen aus dem ersten Rechnungsbuch muss ich vermutlich in alle Besitzungen hineinschauen. Heute habe ich festgestellt, dass dem Hospital auch Buxtehude gehoerte! Insgesamt ist das Gebiet wohl gross genug, irgendwo einen Friedrich / Frerk zu finden, der seinen Sohn nach Barmbek verheiratete.

        Danke noch einmal,

        Liebe Gruesse

        Charlotte
        Zuletzt geändert von CharlotteMagdalena; 04.11.2014, 20:40.

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