Jakob Hünermund, + 1915 im Westen

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  • Phil53
    Erfahrener Benutzer
    • 09.06.2014
    • 400

    Jakob Hünermund, + 1915 im Westen

    Frage und Bitte an die Militärexperten in der Runde:

    Jakob Hünermund, * 03.03.1893 in Mengelrode, Kreis Heiligenstadt, älterer Bruder meines Großvaters, verlor sein Leben am 08.10.1915 im Westen.
    So weit – so klar.

    Im Detail bestehen einige Fragezeichen:

    - Die Familienüberlieferung weiß zu berichten, dass er in der Champagne gefallen sei.
    - Laut Eintragung im Kirchenbuch war er Musketier in der Minenwerferabteilung XI, starb durch Granatschuß und wurde auf dem Friedhof in Houthulst beerdigt. "Die Nachricht überbrachte Diefenbach, Leutnant und Abteilungsführer".
    - Nach Angaben des VDK diente er in der Schw.Ladgs.W. Abt.III, bestattet in Langemark.
    - Die Verlustlisten führen ihn in 03/1915 nach den Gefechten vom 9. Feb. - 2. März als Angehörigen des RIR 265, 8.Komp. als vermißt http://des.genealogy.net/search/show/1694124
    berichtigt in 05/1915 als i.Laz. http://des.genealogy.net/search/show/1917763
    - Folgt man Wikipedia, war zumindest die übergeordnete Einheit (80.Reserve-Division) bis Ende 1916 an der Ostfront !?

    Ich gehe davon aus, dass er in Flandern gestorben ist. Viele Gräber deutscher Soldaten wurden in den 20er Jahren aufgelöst und die Toten in Sammelfriedhöfe überführt. In Langemark hat er einen Grabstein und ist auf der langen Liste im Eingangsgebäude vermerkt. Ich kann mir angesichts der Entfernung kaum vorstellen, dass er -wäre er in der Champagne verwundet worden- bis nach Flandern transportiert worden wäre. Schätze, hier irrt die familieninterne Überlieferung.

    Die zeitliche Distanz zwischen Gefechten, vermissen und wiederfinden im Lazarett ist wohl jeweils mit organisatorischen Rahmenbedingungen zu erklären. Die Zeit zwischen Verwundung und Tod lässt auf eine längere "Rekonvaleszenz" schließen – die dann aber Richtung "Heldengrab" abdriftete.
    Böhmische Dörfer sind für mich die Bezeichnungen der verschiedenen militärischen Einheiten und Angaben.
    Sind die Minenwerfer XI ein Teil der Abt.III ?
    Was heißt Schw(ere?)Ladgs.W. ?
    Warum ist das RIR 265 im Westen, obwohl Teil der 80. Res.-Div. im Osten ??

    Hoffe, Ihr könnt mir etwas Orientierung durch den Dschungel geben.
    Freundliche Grüße
    Bernward


    immer auf der Suche nach weiteren HÜNERMUNDs
    hier:
    http://gedbas.genealogy.net/person/database/40584
  • Kasstor
    Erfahrener Benutzer
    • 09.11.2009
    • 13440

    #2
    Hallo Bernward,

    seltsam, hier http://www.weltkriegsopfer.de/Kriegs..._0_829817.html finde ich aus der 8. Komp. des Regiments auch nur Opfer im Osten ( sowohl im Februar wie auch einige im Herbst).

    Frdl. Grüße

    Thomas
    Zuletzt geändert von Kasstor; 03.05.2015, 10:17.
    FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

    Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

    Kommentar

    • Delilah
      Erfahrener Benutzer
      • 15.02.2011
      • 312

      #3
      Hallo Bernward,

      so wie ich es sehe, war Jakob Hünermund bis zu seiner Genesung dem R.I.R.265 zugehörig. Danach wurde er zu einer anderen Einheit versetzt, bei der er letztendlich gefallen ist. Bezüglich der letzten Einheit würde ich beim Standesamt des letzten Wohnortes wegen einem Sterbebuch-Eintrag anfragen.

      LG Delilah

      Kommentar

      • Phil53
        Erfahrener Benutzer
        • 09.06.2014
        • 400

        #4
        Ich seh schon, ich muss alte (Gedanken)Pfade verlassen und diverse Schlussfolgerungen verabschieden.

        Da andere Angehörige des RIR 265 nachweislich im Osten gewesen und geblieben sind, ist naheliegend, dass er zu der Zeit auch dort war. Steht in den Verlustlisten ja auch nicht geschrieben, dass die Kämpfe im Westen stattgefunden hätten.

        Die Versetzung in eine andere Einheit ist daher eine logische Annahme (und vermutlich der Schlüssel zur weiteren Klärung)

        Euch herzlichen Dank, dass Ihr meinen Blick über den Tellerrand hinausführt.
        Freundliche Grüße
        Bernward


        immer auf der Suche nach weiteren HÜNERMUNDs
        hier:
        http://gedbas.genealogy.net/person/database/40584

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        • Delilah
          Erfahrener Benutzer
          • 15.02.2011
          • 312

          #5
          Achso zu Deiner Frage was Schw.Ladgs.W bedeutet, das heißt schwere Ladungswerfer. Über die Google-Suche findet man auch hierzu etwas wie zum Beispiel:

          Kommentar

          • Svenja
            Erfahrener Benutzer
            • 07.01.2007
            • 4353

            #6
            Hallo Phil

            Der Volksbund listet online nur den heutigen Bestattungsort auf, der jedoch in vielen Fällen nicht dem Erstbestattungsort entspricht. Den Erstbestattungsort kann man herausfinden, wenn man eine Anfrage an den Volksbund sendet, denn oft haben sie genauere Angaben dazu.

            Im übrigen kann man auf deren Website auch die Geschichte der Friedhöfe nachlesen, dort wird oft erwähnt von welchen Schlachten und Lazaretten Soldaten dort begraben worden sind, bzw. von woher sie nach dem Krieg dorthin umgebettet worden sind.

            Oder wie du es ja schon getan hast, man versucht einen Sterbeeintrag im Kirchenbuch oder beim Standesamt zu finden. Wichtig ist dabei eine genügend lange Zeitspanne durchsuchen zu lassen. Wie man an deinem Beispiel hier sieht, kann man darin sehr aufschlussreiche Informationen finden.

            In den Verlustlisten sind oft keine Todesdaten angegeben, sondern nur das Datum des Erscheinens der Verlustliste. Die dort aufgelisteten Soldaten können schon mehrere Wochen oder Monate vorher verwundet, vermisst worden oder gestorben sein.

            Wenn einer im Lazarett gestorben ist, muss das nicht unbedingt in der Nähe der Front gewesen sein, es kann auch sehr weit entfernt gewesen sein, manche sind mit Lazarettzügen von Frankreich nach Deutschland gebracht worden.

            Das sind einige wichtige Sachen, die man in solchen Fällen bedenken sollte.

            Gruss
            Svenja
            Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
            https://iten-genealogie.jimdofree.com/

            Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

            Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

            Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

            Kommentar

            • Phil53
              Erfahrener Benutzer
              • 09.06.2014
              • 400

              #7
              @ Delilah:
              Interessanter Link, endlich eine Vorstellung, welches "Handwerk" er ausführte - remarquable ! Auf den Fotos sind alle so friedlich mit ihren Maschinen ..

              @ Svenja:
              Führt wohl der nächste Weg zum Einwohnermeldeamt, in der Hoffnung, seine letzte Einheit zu erfahren. Bin mal gespannt, ob etwas in seinem Heimatort zu erfahren ist, oder in Bremen, wo er bis zum Krieg als Bäcker gewesen sein soll.
              Lazaretttransporte in Richtung Deutschland kann ich mir auch vorstellen; deshalb erscheint mir die Champagne für ihn so unwahrscheinlich. Von dort 250-300km an einen anderen Frontabschnitt Richtung Nordsee - zur Erholung? Nee, er wird wohl in der Gegend um Ypern im Einsatz gewesen sein, sonst wäre er kaum in Houthulst erstbestattet worden.

              Danke für Eure Hinweise und Anregungen.
              Freundliche Grüße
              Bernward


              immer auf der Suche nach weiteren HÜNERMUNDs
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