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FN Grieswald in Ostpreussen
Familienname:Grieswald Zeit/Jahr der Nennung: 1767 Ort/Region der Nennung: Insterburger Kreis/Ostpreußen Liebe Mitforscher, heute habe ich im KB-Duplikat im Kreis Insterburg einen interessanten Eintrag gefunden. Merczus GRYWADLATIS und sein Weib Katrine haben am 8. März 1767 ihren Sohn Jurras getauft. Meine Frage ist, kann es möglich sein, dass sich aus dem Namen Grywadlatis nur gut 50 - 70 Jahre später der Name Grieswald entwickelt hat? Vor 1850 habe ich auch Einträge mit dem Namen Greiswald gefunden. Kann mir hier jemand Aufschluss geben? Viele Grüße Viola PS: Mir ist weiter aufgefallen, dass die weibliche Namensgebung nur das "in" am Ende hatte, wenn die Frau Witwe, Separierte oder keine Jungfräuliche mehr war. Die Jungfrau erhielt den Zusatz "ryte" oder "tyte". |
#2
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Hallo,
im nördlichen Ostpreußen ist (was Änderungen angeht) so ziemlich alles möglich, je nachdem wie sich die ethnischen Mehrheiten in einem Dorf veränderten. Vanagas leitet einen ähnlichen Namen lettisch ab. Der Name kann auch prußisch sein, wurde aber durch das Anhängen von Endungen litauisiert, was für den Raum Insterburg typisch ist. Eine zemaitische (niederlitauische) Herkunft ist auch möglich. Es deutet alles auf einen Wohnplatz an einem Fluss: * prußisch „greiwa“ = krumm, gebogen (auch Niederung in einem Flussdelta) * "wade" = Bach, Flüsschen * lettisch „griva“ = alte Flussstelle, das Dreiecksland zwischen Flüssen oder Flussmündungen * prußisch "grislis" = Riedgras * "walduns" = der Erbe Zu den weiblichen Endungen: * http://wiki-de.genealogy.net/Memell%...iratete_Frauen Beate |
#3
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Liebe Beate.
danke für diese Auskunft. Es bringt zumindest ein wenig Licht in die Namensherkunft. Vieles passt zu den weiteren Verläufen des Namens Grieswald. Sie waren allesamt Eigenthümer im gesamten Kreis Insterburg zur Zeit um 1850. Du hast mir sehr geholfen mir ein wenig die Verwirrung bei den vielen Schreibweisen zu nehmen. Danke und viele Grüße Viola |
#4
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Grieswald ; Abstammung
vor 1618 Schweden.
zwischen 1618-1648 (30 jähriger Krieg) nach "Deutschland" als Söldner. Dafür Land bekommen. Meine Vorfahren aus Ostpreußen Wiersbau Kreis Neidenburg und Umgebung. Meine Ur- Opas hatten "Rittergut" und Bauernhöfe. Sind im II.WK geflohen.2x Linien in Bochum die alle Verwandt sind. Kann bis vor 1700 nachweisen. Name immer Grieswald. Name GRYWADLATIS dann GRIESWALD stimmt gar nicht. In Deutschland Ca. 152 Personen. Schreibweise immer: Grieswald. Abstammung alle aus dem Raum West- (Königsberg) und Ostpreußen. 2x Schwestern von einem meiner Ur- Opas zwischen 1850-1870 ausgewandert in die USA. Alle Linien in den USA daraus. Nachweis: Schiffslisten in Bremerhaven und Überlieferung in der Familie. Ausnahme des Namens in den USA: Grisworld, Grißwald etc. Bin im Besitz von Original Bilder und Dokumenten. Betreibe Ahnenforschung in der gesamten Familie seit über 30 Jahren. MfG Herbert, Hermann Grieswald aus Bochum |
#5
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Hallo,
ich glaube auch nicht, dass die o.g. Familie etwas mit den Grieswald in Ostpreußen zu tun hat. Es dürften zwei verschiedene Familien sein. Den Namen Grieswald gab es in der Tat schon viel früher in Ostpreußen. Bekannt ist auch im 17. Jh. Burggraf Caspar Grieswald in Wolfsdorf. Grieswald bedeute Grauwald. Es dürfte sich also um einen Wohnstättennamen handeln. Was ich ein wenig wackeling finde, ist die Herkunft Schweden. Da passt der Name nicht, da es in Schweden keine Familiennamen gab, sondern Patronyme. Die Schweden, die sich in Gebieten niederließen, wo es vererbliche Familiennamen gab, behielten dann in der Regel entweder ihr Patronym vererblich bei oder benannten sich nach ihrem Herkunftsort. Im 30jähirgen Krieg waren nur ganz wenige echte Schweden beteiligt. Das lag ganz einfach an der äußerst geringen Bevölkerungszahl. Die meisten waren Söldner, die unterwegs angeworben wurden. Im Norden waren es meist aus dem Herzogtum Pommern stammende. Allerdings geriet Pommern von 1630 bis 1648 unter schwedische Herrschaft. Ich habe jedenfalls die Erfahrung gemacht, dass viele Pfarrer ungeachtet der tatsächlichen Herkunft der Söldner des Schwedischen Heeres bei diesem Personenkreis als Herkunft einfach nur Schweden hinschrieben, obwohl das bei den wenigsten den Tatsachen entsprach. Viele Grüße Hina |
#6
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Hallo Hina,
nach langer Zeit habe ich nun endlich einen kleinen Hinweis zu deiner Theorie zum Wohnstättennamen der Grieswalds gefunden!! (Was lange währt, wird endlich gut) Im Landkreis Darkehmen (Angerapp) gab es einen Ort mit Namen Griesgirren, dieser wurde 1938 umbenannt in Grieswalde. Ich denke mal, meine Grieswalds kamen von dort ---- ganz früher. Dass meine aus Schweden kamen, halte ich auch für nicht möglich. Dafür sprachen die Ahnen zuviel Lithauisch. Viele Grüße Viola |
#7
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Zitat:
unsere liebe Hina ist leider nur noch äußerst selten hier im Forum offline - deshalb gestatte ich mir, zu antworten. Falls ein Beleg beigebracht werden kann, daß der im Jahre 1938 umbenannte Ort Grieswalde "ganz früher" (in unserem Falle hier vor dem Jahre 1875, danach waren im Deutschen Reich die FN unveränderlich "eingefroren") bereits einmal so hieß, hätte Deine Theorie eine Grundlage. Eher wäre zu vermuten, daß Deine Grieswalds sonst einen Herkunftsnamen zum Ort Griesgirren tragen würden, so z.B. direkt den ON oder auch Griesgirrer ... |
#8
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Hallo,
zurückgezogen Frdl. Grüße Thomas Geändert von Kasstor (01.08.2015 um 17:52 Uhr) |
#9
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Zitat:
ich habe mal nachgesehen im Internet. Griesgirren hatte nur 1785 einen anderen Namen -nämlich Grisgirren. Gut, dann war es schon immer Griesgirren. Mich wundert nur, dass dieser Ort jetzt Grieswalde heißt und meine Ostpreußischen Vorfahren Grieswald. Da ich im KB Jodlauken vor 1800 Einträge mit Baltischen Namen fand, war eben meine ursprüngliche Vermutung, dass Grieswald eine Ableitung von Grywald(latis) sein könnte. Damit kämen sie aus dem Baltikum, oder habe ich hier einen Denkfehler? Ich fand auch Grieswalds in Tilsit und Kreis Labiau. LG Viola |
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