Kranz und "Pommesgabel" im Eheeintrag

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  • iehu
    Erfahrener Benutzer
    • 06.10.2009
    • 619

    [gelöst] Kranz und "Pommesgabel" im Eheeintrag

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1612
    Region, aus der der Begriff stammt: Michelfeld / Hohelohe

    Hallo Zusammen,

    ich bin bei meiner Recherche auf Eheeinträge gestoßen, die mit einem Kranz und einer bzw. zwei "Pommesgabel(n)" versehen sind. Weiß jemand, welche Bedeutung dahintersteckt?

    Schönen Gruß

    Uwe
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von iehu; 17.02.2017, 16:36.
    Forschungsergebnisse und Hilfsmittel auf www.uwe-heizmann.de
    Quellen zur südwestdeutschen Militärgenealogie auf www.uwe-heizmann.de/militaer.html
    Quellen für die Biografien von Bergleuten in Baden-Württemberg auf www.uwe-heizmann.de/bergleute.html
  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11322

    #2
    Moin Uwe,

    ich kann Dir zwar nicht sagen, was die Zeichen im konkreten Fall bedeuten, aber die "Pommesgabel" ist meiner Meinung nach eine Hand mit ausgestreckten Zeige- und Ringfinger. Kommt mir irgendwie, aber aus anderem Zusammenhang, bekannt vor.

    Friedrich
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • Verano
      Erfahrener Benutzer
      • 22.06.2016
      • 7819

      #3
      Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
      Moin Uwe,

      ich kann Dir zwar nicht sagen, was die Zeichen im konkreten Fall bedeuten, aber die "Pommesgabel" ist meiner Meinung nach eine Hand mit ausgestreckten Zeige- und Ringfinger. Kommt mir irgendwie, aber aus anderem Zusammenhang, bekannt vor.

      Friedrich
      Das ist der sogenannte Teufelsgruß. (Metal-Musik, Wacken on Air) Mit ausgestrecktem Zeige- und kleinem Finger. Auch gut auf der Zeichnung zu erkennen.

      Die Freimaurer hatten doch viel Symbolik. Vielleicht da mal schauen.
      Zuletzt geändert von Verano; 19.02.2017, 14:43.
      Viele Grüße August

      Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

      Kommentar

      • rigrü
        Erfahrener Benutzer
        • 02.01.2010
        • 2559

        #4
        Mano cornuta (so findet es sich bei Wikipedia) ... Vom gehörnten Ehemann zum Verstoß gegen das 6. Gebot im Sinne von vorehelichem Beischlaf ist es nicht weit. Vielleicht einfach ein Hinweis auf letzteren? Der Kranz wird ja auch immer mal wieder im Zusammenhang mit Hochzeiten genannt. Ergäbe also ein stimmiges Bild. Wie sehen denn die anderen Traueinträge aus?
        rigrü

        Kommentar

        • assi.d
          Erfahrener Benutzer
          • 15.11.2008
          • 2681

          #5
          Hallo zusammen. Das läßt sich doch sicher anhand des Geburtenregister 1613 nachprüfen :-)))

          Gruss
          Astrid

          Kommentar

          • Gerald27
            Erfahrener Benutzer
            • 06.02.2011
            • 356

            #6
            Hallo

            der Kranz wird sicher für die Heirat stehen (Ehrenzeichen der Braut - die Krone der Jungfräulichkeit).

            Die Corna (mano cornuta) findet man schon auf Grabsteinen der Etrusker.
            Sie soll Übel abwenden.

            LG
            Es gibt nur eine falsche Sicht: Die Überzeugung, meine Sicht ist die einzig Richtige.

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            • iehu
              Erfahrener Benutzer
              • 06.10.2009
              • 619

              #7
              Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
              ich kann Dir zwar nicht sagen, was die Zeichen im konkreten Fall bedeuten, aber die "Pommesgabel" ist meiner Meinung nach eine Hand mit ausgestreckten Zeige- und Ringfinger. Kommt mir irgendwie, aber aus anderem Zusammenhang, bekannt vor.
              Es sind klar zwei eingeknickte Finger zwischen zwei ausgestreckten Fingern zu erkennen, letztere also Zeig- und kleiner Finger. Das wird - wie von rigrü bereits gesagt - als "Mano cornuta" oder - siehe Beitrag von Verano - als "Teufelsgruß" oder eben scherzhaft als "Pommesgabel" bezeichnet (https://de.wikipedia.org/wiki/Mano_cornuta)

              Anbei die ganze Seite aus dem Eheregister und eine weitere. Es scheint unterschiedliche Varianten - mal eine Gabel, mal zwei, mal nach unten, mal nach oben, mal ohne Kranz (oder gehört das zum nächsten Eintrag?) zu geben und die Eigenart eines einzelnen Pfarrers gewesen zu sein.

              Im Taufregister sind keine unehelichen Kinder oder sonstige Auffälligkeiten zu finden.

              Gruß

              Uwe
              Angehängte Dateien
              Zuletzt geändert von iehu; 21.02.2017, 19:02.
              Forschungsergebnisse und Hilfsmittel auf www.uwe-heizmann.de
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              • Verano
                Erfahrener Benutzer
                • 22.06.2016
                • 7819

                #8
                Guten Abend

                Da ist ja noch ein Symbol dazu gekommen. Im zweiten Scan zweimal eine Sonne.

                Hier ist der "Teufelsgruß" ein Unglück abwehrendes Zeichen:

                Zuletzt geändert von Verano; 21.02.2017, 21:03.
                Viele Grüße August

                Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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                • holsteinforscher
                  Erfahrener Benutzer
                  • 05.04.2013
                  • 2491

                  #9
                  Moinsen Uwe,
                  hast du mal verglichen, ob die gekennzeichneten Einträge irgendeine
                  Gemeinsamkeit aufweisen. Was mir jetzt z.B. so einfällt: Die Traudaten; fallen diese z.B. auf/nach/vor/zwischen einen kirchlichen Feiertag, dann 1612 befinden wir uns noch in der Reformationsbewegung, hier fällt mir z.B. Coronatus (Oronatus), Bischof von Ikonium, Märtyrer, Gedenktag 12.09., war gegen die Götzendienste usw., passt gut in die Reformationsbewegung, somit könnte sich auch erklären, warum mal nur eine Hand, mal zwei Hände (mal für den Mann, mal für die Frau)

                  Sind halt so meine Gedankengänge, halt auch nur „Glaskugelbefragung“ von mir.


                  Beste Grüsse von der Kieler-Förde
                  Roland
                  Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
                  Roland...


                  Kommentar

                  • Verano
                    Erfahrener Benutzer
                    • 22.06.2016
                    • 7819

                    #10
                    Oder die Brautleute haben einen Obolus gegeben, und damit einen „Schutzeintrag“ für ihre Ehe erhalten.

                    Auch ein Glaskugelbefragungsbeitrag von mir.
                    Viele Grüße August

                    Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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                    • Anna Sara Weingart
                      Erfahrener Benutzer
                      • 23.10.2012
                      • 15113

                      #11
                      Zitat von iehu Beitrag anzeigen
                      ... Im Taufregister sind keine unehelichen Kinder oder sonstige Auffälligkeiten zu finden ...
                      Hallo,
                      haben diese Paare ihr erstes Kind erst nach frühestens 9 Monaten bekommen?
                      Wenn nicht, könnte es ein Symbol für vorehelichen Beischlaf sein.
                      Viele Grüsse
                      Viele Grüße

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                      • Verano
                        Erfahrener Benutzer
                        • 22.06.2016
                        • 7819

                        #12
                        Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
                        Hallo,
                        haben diese Paare ihr erstes Kind erst nach frühestens 9 Monaten bekommen?
                        Wenn nicht, könnte es ein Symbol für vorehelichen Beischlaf sein.
                        Viele Grüsse

                        Eine Sonne und einen Blumenkranz kann ich mir nicht als unkeusches Symbol vorstellen.

                        Eher war der Pastor einer von der netten Sorte und hat mit der Zeichnung den Paaren, die er kannte, bei anderen hat er es ja nicht gemacht, Glück gewünscht und Unglück abgewehrt.

                        Schönen Tag
                        Viele Grüße August

                        Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

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                        • rigrü
                          Erfahrener Benutzer
                          • 02.01.2010
                          • 2559

                          #13
                          Gibt es für gemalte Glückwünsche Belege aus anderen Kirchenbüchern?
                          rigrü

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                          • iehu
                            Erfahrener Benutzer
                            • 06.10.2009
                            • 619

                            #14
                            Zitat von Verano Beitrag anzeigen
                            Da ist ja noch ein Symbol dazu gekommen. Im zweiten Scan zweimal eine Sonne.
                            Bei genauerer Betrachtung ist der Kranz bei Hanß Ziegler (1. Scan) auch anders - ob das von Bedeutung ist oder nur drei Varianten eines Kranzes?
                            Forschungsergebnisse und Hilfsmittel auf www.uwe-heizmann.de
                            Quellen zur südwestdeutschen Militärgenealogie auf www.uwe-heizmann.de/militaer.html
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                            • iehu
                              Erfahrener Benutzer
                              • 06.10.2009
                              • 619

                              #15
                              Zitat von holsteinforscher Beitrag anzeigen
                              hast du mal verglichen, ob die gekennzeichneten Einträge irgendeine
                              Gemeinsamkeit aufweisen. Was mir jetzt z.B. so einfällt: Die Traudaten; fallen diese z.B. auf/nach/vor/zwischen einen kirchlichen Feiertag, dann 1612 befinden wir uns noch in der Reformationsbewegung, hier fällt mir z.B. Coronatus (Oronatus), Bischof von Ikonium, Märtyrer, Gedenktag 12.09., war gegen die Götzendienste usw., passt gut in die Reformationsbewegung, somit könnte sich auch erklären, warum mal nur eine Hand, mal zwei Hände (mal für den Mann, mal für die Frau)
                              Nimms bitte nicht persönlich, aber ich kann deine Gedankengänge überhaupt nicht nachvollziehen, verstehe nicht, was du meinst. Was hat das mit der Reformationsbewegung - die 1517 begann und m.E. 1612 schon gefestigt war - zu tun? Warum sollte mal nur eine Hand, mal zwei Hände eingezeichnet werden?
                              Die Überprüfung der Daten auf Feiertage ist mir zu aufwändig, da müsste ich ja auch die nicht markierten Einträge prüfen.
                              Forschungsergebnisse und Hilfsmittel auf www.uwe-heizmann.de
                              Quellen zur südwestdeutschen Militärgenealogie auf www.uwe-heizmann.de/militaer.html
                              Quellen für die Biografien von Bergleuten in Baden-Württemberg auf www.uwe-heizmann.de/bergleute.html

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