FN Gelung

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  • M. Lützeler
    Erfahrener Benutzer
    • 16.11.2009
    • 214

    FN Gelung

    Hallo, es geht um den FN Gelung

    Die Erwähnung erfolgte um 1650 in Franken/ Hessen, hier vor allem im Raum Aschaffenburg und Seligenstadt. Eine Bemerkung unsicherer Quelle besagt, das die Familie aus Luxemburg stammen soll.

    Was bedeutet der FN?
  • Laurin
    Moderator
    • 30.07.2007
    • 5644

    #2
    Hallo,

    zum FN Gelung finden sich in der einschläg. onomastischen Literatur (aktuell und historisch) keine Anhaltspunkte.
    Der Hinweis zur luxemburgischen Herkunft könnte auf einen (verschliffenen) Herkunftsnamen hinweisen: Ortschaft Gellingen in Belgien
    Zuletzt geändert von Laurin; 05.09.2011, 17:18.
    Freundliche Grüße
    Laurin

    Kommentar

    • Xylander
      Erfahrener Benutzer
      • 30.10.2009
      • 6447

      #3
      Hallo Laurin,

      gibt es Beispiele, dass das Suffix -ungen, s. Amelungen, Nibelungen, Wälsungen, auch für die Bildung patronymischer Familiennamen herangezogen wurde, bzw. bei Umformungen, Änderungen per Analogie mitgewirkt hat? Falls ja, könnte so etwas auch hier stattgefunden haben?

      Viele Grüße
      Xylander

      Kommentar

      • Laurin
        Moderator
        • 30.07.2007
        • 5644

        #4
        Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
        ...gibt es Beispiele, dass das Suffix -ungen, s. Amelungen, Nibelungen, Wälsungen, auch für die Bildung patronymischer Familiennamen herangezogen wurde ...?
        Bei Kuntze dtv-Atlas Namenkunde wird zur Bildung von Patronymika außer den bekannten das Suffix -ung nicht mit aufgeführt.

        Bahlow Dt. Namenlex. gibt aber eine Anregung für eine evtl. Anwendung von -ung zur Bildung von Patronymen:

        Adelung: die altertümliche Endung -ung findet sich häufig bei Namen aus der Heldensage,
        wie Amelung, Nibelung, Ramung, Ilsung, Harlung, Härtung, Billung, Gerung, Nudung, Morung, Berchtung, Balmung (Siegfrieds Schwert)
        im Sinne von "zugehörig, Nachkomme".

        Nach anderer Quelle "wurden in althochdeutscher Zeit Patronyme mit der Endung -ing (Alberding zu Albert, Humperding zu Humbert) gebildet; diese Bildung verschwand bald, hielt sich insbesondere in Westfalen aber länger".

        Ich vermute, daß ggf. dieses Suffix -ing (in Unkenntnis?) verschliffen wurde zu -ung.

        Eine Deutung des FN Gelung = "zugehörig zu / Nachkomme einer Familie oder einer Person namens Ge(h)l" wäre somit denkbar.
        ahd. gelo: gelb, weißlich, hellgelb, reif; --> z.B. "der Blonde"
        Zuletzt geändert von Laurin; 11.09.2011, 20:41.
        Freundliche Grüße
        Laurin

        Kommentar

        • Xylander
          Erfahrener Benutzer
          • 30.10.2009
          • 6447

          #5
          Hallo Laurin,

          danke für die ausführliche Antwort, ist plausibel.

          geel - gelb hatte ich im Kopf, wäre aber nicht auf "der Blonde" gekommen.

          Mir fällt noch ein: nordniedersächsisch geel - hochdeutsch (im Gegensatz zu plattdeutsch). Ich weiß aber nicht, ob der Ausdruck alt genug ist, dass er zur Bildung eines FN geführt haben könnte, passt auch nicht zur Herkunft.

          Weiter: Gelb stellvertretend für Gold, aber auch Farbe des Neides

          Viele Grüße
          Xylander
          Zuletzt geändert von Xylander; 12.09.2011, 08:15.

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          • M. Lützeler
            Erfahrener Benutzer
            • 16.11.2009
            • 214

            #6
            Vielen Dank erst einmal für Eure Beteiligung!

            Grüße

            Matthias

            Kommentar

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