Die Warnen = Ableitung Walther???

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  • Klartext345
    Benutzer
    • 14.07.2010
    • 11

    Die Warnen = Ableitung Walther???

    Hallo,

    Ich versuche gerade den Ursprung des Namen Walter bzw. Walther, Walt, Gauthier, Wout, Wouter, Gualterio, Walo, Walt heraus zu bekommen. sie bedeuten, herrrschen und Heer und sind germanischen Ursprung, ist es möglich das sich der Name von den Warnen, einen alten germanischen stamm ableitet, oder woher kommt er genau???

    Danke für eure Hilfe :-)
    Zuletzt ge?ndert von Klartext345; 13.08.2010, 20:33.
  • Wiesenfee
    Erfahrener Benutzer
    • 30.03.2010
    • 632

    #2
    Walter

    Hier einiges über Walter Walther

    das Bild ist schlecht

    Walther, nd. Wolter um 825 Walther (i) 1331 Woler (i) RN ahd. walt-heri Gewlt, Macht und Heer westfäl. Welter, reihn Welters 1248 Welther/ Weltermann / KF Welterlein, Welterle 1563 Weltherlin/ KF Welte 1296 Welti patron Welting 1538 Welthinck
    Angehängte Dateien
    Zuletzt ge?ndert von Wiesenfee; 14.08.2010, 00:43.

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    • Hina
      Erfahrener Benutzer
      • 03.03.2007
      • 4661

      #3
      Hallo Klartext,

      der Familienname Walter und Varianten hat nichts mit einem germanischen Stamm zu tun. Da gab es noch lange keine Familiennamen. Diese bildeten sich etwa mit Einführung der Kirchenbücher. Vorher hatten die Menschen nur Personennamen und Beinamen. Der FN Walter leitet sich vom Personennamen Walter und Varianten ab.

      Der Personenname Walter ist zusammengesetzt aus den althochdeutschen Wortstämmen walt und heri. Dass Althochdeutsch eine germanische Sprache ist, ist unbestritten, eine Rückführung dieser althochdeutschen Wortstämme auf einen bestimmten germanischen Stamm wäre jedoch reine Spekulation. Dazu gibt es einfach zu wenig schriftliche Überlieferungen.

      Viele Grüße
      Hina
      "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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      • lindemann
        Erfahrener Benutzer
        • 19.03.2007
        • 167

        #4
        Namensbedeutung: Walter

        Die Silbe "Walt" ist dieselbe wie in Verwalter; vgl. auch "wer nur den lieben Gott läßt walten"

        -her ist die neuere Form von -hari (Krieger) (wie auch z.B. in Günther, Wernher usw.)

        Gruß

        Roswitha

        Kommentar

        • CodeRed
          Erfahrener Benutzer
          • 14.07.2011
          • 340

          #5
          Hallo an alle,

          ich nehme nochmal diesen alten Thread auf, da ich mich auch für den FN Walter sehr interessiere.

          Es ist ja kein seltener Name. Heißt das jetzt, das alle Stammväter mit diesem FN über ein Kriegsheer geheerscht haben bzw. es verwaltet haben.
          Oder waren es "nur" Krieger.

          Die Häufigkeit des Namens irritiert mich und das er in ganz Deutschland verbreitet ist. Oder hatte jeder kleine Stamm damals einen Walt-heri für seine Krieger?

          Das genaue Übersetzen der einzelnen Silben wurde ja schon besprochen, aber meine Frage ist: Was kann ich mir genau darunter vorstellen?

          Gruß Dominic

          Kommentar

          • Xylander
            Erfahrener Benutzer
            • 30.10.2009
            • 6446

            #6
            Hallo Dominic,

            die Personennamen wurden ja nach der Geburt vergeben und nicht, wie teilweise bei anderen Völkern, später geändert, je nach Lebensabschnitt. Wie hätte man da wissen können, dass aus dem Jungen mal ein Walter des Heeres werden würde?

            Dem Kind wurde Identität und in gewisser Weise auch ein Omen mitgegeben.

            Ob dieses Omen dann irgendwann Realität wurde, weiß man nicht, genausowenig wie heute alle Felixe immer glücklich sind.

            Viele Grüße
            Xylander

            Kommentar

            • Laurin
              Moderator
              • 30.07.2007
              • 5640

              #7
              Zitat von CodeRed Beitrag anzeigen
              Die Häufigkeit des Namens irritiert mich und dass er in ganz Deutschland verbreitet ist. Oder hatte jeder kleine Stamm damals einen Walt-heri für seine Krieger?
              Hallo Dominic,

              zum besseren Verständnis hier noch ein paar Erläuterungen und Zitate:

              Aus Koebler, Althochdeutsches Wörterbuch
              • heri: ahd., nhd. = Heer, Menge, Schar, Heerschar, Heerfahrt, Streitmacht, Heeresabteilung
              • walt: ahd., nhd. = »Gewalt«, Recht, Vollmacht
              • waltan: ahd., nhd. = walten, herrschen, beherrschen, regieren, herrschen über, Herr sein, Herr sein über, mächtig sein,
                in seiner Gewalt haben, die Aufsicht haben, wachen, wachen über, bewachen, sorgen, sorgen für, bewirken, halten, tun, besitzen

              nach Mittelhochdeutsches Handwörterbuch von Matthias Lexer auch möglich:
              • walthërre = Waldhüter

              Nach Adelung, Grammatisch-Kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart:
              • Der Walter: Derjenige, welcher mit oder über etwas waltet; ein längst veraltetes Wort, welches noch in Verwalter lebt.
                Auch der eigene Nahme Walther ist ein Überbleibsel davon.

              Nach Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm:
              • rotwelsch ("Gaunersprache") walter = Laus

              Es gibt also für den Namen Walt(h)er noch ein paar mehr Deutungen als allgemein angenommen und in der onomast. Lit. veröffentlicht.

              Die Mehrzahl der Namensträger wird aber, wie Du bereits angedeutet hast, für eine Personengruppe mit Kampf- oder Verteidigungsaufgaben
              zuständig gewesen sein. Das träfe z.B. schon auf eine kleine Bürgerwehr zu.
              Das Leben im frühen Mittelalter war nicht einfach und friedlich!
              Zuletzt ge?ndert von Laurin; 13.03.2012, 19:47. Grund: orthograf. Korr.
              Freundliche Grüße
              Laurin

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              • Xylander
                Erfahrener Benutzer
                • 30.10.2009
                • 6446

                #8
                Hallo Laurin,

                danke für die Übersicht, und kleine Anmerkung zum letzten Satz: im frühen Mittelalter gab es m.W. nur selten Beinamen, Familiennamen wohl überhaupt nicht.

                In dieser Zeit bis etwa 1050 handelte es sich bei dem Namen Waltheri also um einen Rufnamen, siehe mein voriges Posting, das allerdings an Dominics eigentlicher Frage komplett vorbeiging.

                Für die Epoche der Beinamen-Entstehung kommt dann außer der Deutung als Berufsname auch die patronymische Bildung in Betracht.

                Wie groß der Anteil möglicher Bildungsweisen war, kann ich nicht schätzen, aber ich tendiere zu Deiner Meinung: mehrheitlich Berufsname.

                Viele Grüße
                Xylander

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                • Laurin
                  Moderator
                  • 30.07.2007
                  • 5640

                  #9
                  Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
                  Hallo Laurin,
                  danke für die Übersicht, und kleine Anmerkung zum letzten Satz: im frühen Mittelalter gab es m.W. nur selten Beinamen, Familiennamen wohl überhaupt nicht.
                  In dieser Zeit bis etwa 1050 handelte es sich bei dem Namen Waltheri also um einen Rufnamen, siehe mein voriges Posting, das allerdings an Dominics eigentlicher Frage komplett vorbeiging.

                  @Xylander:
                  Wir wissen ja nicht, wann die speziellen Personen namens Walt(h)er lebten bzw. wann sie ihren FN erhielten und ob dieser aus einem RN hervorging oder auf eine der anderen von mir erwähnten Möglichkeiten entstand.
                  Freundliche Grüße
                  Laurin

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                  • CodeRed
                    Erfahrener Benutzer
                    • 14.07.2011
                    • 340

                    #10
                    Hallo Gerhard und Xylander,

                    danke das ihr euch mit mir Gedanken drüber macht.

                    @Xylander: Wenn ich ehrlich bin musste ich nach deinem ersten Thread ein bißchen an die Frage, Was war zuerst da: Das Huhn oder das Ei, denken.
                    Bei deinem zweiten Beitrag habe ich es dann schon eher verstanden =)
                    Es sind natürlich alles nur Spekulationen wie mein Vorfahr an seinen Namen gekommen ist. Ob über den Beruf, patronymisch oder sonst welche Wege. Selbst wenn er über den Rufnamen entstanden ist, muss der RN ja auch irgendwie entstanden sein. War also nicht am Thema vorbei.

                    @ Gerhard: Die anderen Optionen der Namensherkunft hören sich auch sehr interessant an. Die Erläuterungen waren ganz hilfreich. Man muss halt von seiner heutigen Sicht von Wörtern loskommen. Siehe "Heer" zum Beispiel. Das was ich als Heer bezeichne, ist lang nicht das, was damals als Heer bezechnet wurde.
                    Witzig finde ich, dass ich bisher überall im Internet nur die Walt-heri Theorie gelesen habe. Aber da man es eh nur sehr unwahrscheinlich herausfinden kann machen mehr Theorien die Sache nur interessanter.

                    Ich bin leider erst bis Mitte des 18 Jahrhundert mit meiner Forschung in dieser Linie. Es gibt aber KB die bis zum 30 jährigen Krieg zurück gehen, die ich nur noch nicht einsehen konnte.
                    Aber umso spannender ist, das die Familie aus der Nähe eines Klosters aus dem 12. Jahrhundert kommt und ANGEBLICH (ich weiß was ich von Familiengeschichten halten muss) schon der Name in irgendwelchen Unterlagen zum Bau des Klosters auftaucht.
                    Ich kann es natürlich nicht bestätigen, aber solche "Storys" veranlassen mich auf jedenfall mal weiter zu graben.

                    Gruß
                    Dominic
                    Zuletzt ge?ndert von CodeRed; 13.03.2012, 20:38.

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