Geburt des Wilhelm Friedrich von Pletz 1692 --> aber wo?

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  • jele
    Erfahrener Benutzer
    • 16.05.2012
    • 2797

    Geburt des Wilhelm Friedrich von Pletz 1692 --> aber wo?

    Quellen, Belege, Literatur zum genannten Adel/Namen:
    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: Ende 17. Jh.
    Genauere Orts-/Gebietseingrenzung: ?
    Fernabfrage vor der Beitragserstellung genutzt [ja/nein]: ja
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive, Datenbanken):

    Hallo zusammen,

    Manni (und auch Rekem) sei Dank bin ich bei meiner Pletz-Forschung ein gutes Stück weitergekommen. Ich suchte die Eltern des Kg pr Rittmeisters Wilhelm Friedrich von Pletz (* 1692 [err.] - 1775 Berlin). Der Vater hieß Friedrich Gottfried von Pletz und war Fst Schleswig-holsteinischer Hofmeister, Herr auf Goltze und Piepstock, die Mutter Sophie Hedwig von Bornstedt. Goltze scheint das Golzow in der Neumark zu sein. Nach Fh von Recum führte er das "3 Lilien-Wappen".

    Schaut man sich die Herkunft des Großvaters an, kommt man aber auch hier wieder ins Anhaltinische...

    Beste Grüße

    jele
    Zuletzt geändert von jele; 10.08.2021, 14:41. Grund: Neue Erkenntnisse
  • Manni1970
    Erfahrener Benutzer
    • 17.08.2017
    • 2396

    #2
    Hallo Jele,

    weiß es auch nicht sicher. Schau aber mal hier:


    Danach ist es Goltz. Schau mal hier nach Dramburg (auf map klicken):


    Zoom mal etwas raus, dann liegt ein Golz etwas links runter u. auf gleicher Höhe davon Piepstock.

    Hier ist eine größere Akte online zum Besitz der Familie in Welsleben. Paßt zeitlich, aber verm. örtlich nicht mehr, vl. werden trotzdem die Dramburger dort erw.


    Klick mal durch:






    MfG
    Manni
    Zuletzt geändert von Manni1970; 10.08.2021, 15:50.

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    • jele
      Erfahrener Benutzer
      • 16.05.2012
      • 2797

      #3
      Hallo Manni,

      das ist doch großartig, vielen Dank. Aber vermutlich ist die Kirchenbuchlage eine schwierige.

      Letzteres legt aber doch nahe, dass er noch in Welsleben geboren wurde, wenn der Vater erst Anfang des 18. Jh. in den Besitze von Goltzow (sic!)
      gekommen war.
      Oder?

      Beste Grüße

      jele
      Zuletzt geändert von jele; 10.08.2021, 16:04.

      Kommentar

      • Manni1970
        Erfahrener Benutzer
        • 17.08.2017
        • 2396

        #4
        Hallo Jele,

        ich glaube schon, daß die Heimat/Vaterlands-Angaben in den Stammrollen zumindest bei den Offizieren zutreffend waren. Wenn also die PAL-Datenbank von Prof. Kloosterhuis Neumark angibt, dann wurde unser FW NICHT im Magedeburgischen geboren. Bisher haben wir vier Ortschaften im Zusammenhang mit Friedrich Gottlieb nachweisen können

        1699 verschreibt Jacob v. Borne für 4000 Gulden seine Rechte an Goltz u. Piepstock an Friedrich Gottlieb v. Plötz. 1705 werden beide Dörfer dem Plötz überlassen, die ihm noch 1713 gehören, wovon sich aber Goltz 1728 nach Ledebur (immer unsicher!) in Besitz von einem v. Günthersberg befand [FamGesch. v. Borne]. Die zwei Güter hatten wir bereits auf einer Karte verortet. Beide gehörten zur fraglichen Zeit zu Dramburg - also zur Neumark.

        Nach Siebmacher befand sich Golzow seit Anf. des 18. Jhd. im Besitz des Friedrich Gottlieb, nachweislich noch 1714. 1745 gehörte ihm oder einem anderen Ploetz dann noch Glasow. Beide Ortschaften befanden sich im Kreis Soldin - also auch Neumark. Ein Karte dazu wäre bspw.


        Suche Soldin, nordöstlich davon ist Glasow, etwa auf gleicher Höhe nach Westen liegt Golzow (etwas nordwestl. v. Schildberg). Im LHA Brandenburg gibt es verschiedene Akten zu Glasow, die 1697 beginnen und dort einen v. Ploetz erwähnen.


        Wenn ihm erst 1699 die Rechte u. 1705 dann auch eigentümlich die Güter Goltz u. Piepstock gehörten, unser FW aber schon um 1692 geboren wurde, müßte man nach Golzow u. Glasow schauen.

        Das Vw. Golzow im Krs. Soldin gehörte zur ev. Pf. Schildberg. Davon gab es KB: Tf,Tr,Bg 1653 ff.
        Das Rg Glasow hatte eine eigene ev. Pf., deren KB gab es von: Tf 1696 ff., Tr 1685 ff., Bg 1716 ff.

        Von den Neumarker ev. KB blieb verm. nicht viel erhalten. Ich kenne mich da aber zu wenig aus. Frag mal im Neumark-Forum oder vl. gleich besser bei der AGoFF. Kennst Du Dr. Bahl aus Berlin?

        MfG
        Manni

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        • jele
          Erfahrener Benutzer
          • 16.05.2012
          • 2797

          #5
          Hallo Manni,

          erneut meinen besten Dank für Deine vertiefenden Aussagen.

          Um mit dem Einfachsten anzufangen, ja, ich kenne Peter Bahl.

          Dann wird es schon schwieriger. So hatte ich wegen der späten Zugehörigkeit Goltz und Piepenbrock auch ausgeschlossen. Den Erwerb von Glasow hatte ich auch später in Erinnerung.
          Was mich dann aber für Welsleben eingenommen hat, war die Tatsache, dass dieses Stammgut denen von Pletz bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts gehört haben soll und ein anderer Nachkomme kam für mich nicht in Betracht.
          Was die Stammrollen anbelangt, weiß ich nicht, ob die immer auf den tatsächlichen Geburtsort Bezug nehmen oder auf die überlieferte Herkunft.

          Aber ich werde mich hüten, Deine schlüssigen Angaben in Zweifel zu ziehen!

          Beste Grüße

          jele

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          • Manni1970
            Erfahrener Benutzer
            • 17.08.2017
            • 2396

            #6
            Hallo Jele!
            Zitat von jele Beitrag anzeigen
            ... ob die immer auf den tatsächlichen Geburtsort Bezug nehmen oder auf die überlieferte Herkunft.
            Wie muß ich mir das denn vorstellen? Der Offz.Anwärter wollte den Kontrakt mit dem Kompaniechef abschließen, wo der ihn dann fragt: "Wie sieht es denn mit seiner überlieferten Herkunft aus oder kennt er womöglich sein Vaterland?"

            Nee, der hatte in jedem Fall irgendein Schriftstück dabei und wenn es nur das Empfehlungsschreiben eines anderen, dem Komp.Chef bekannten pr. Offz. war.

            Geh mal davon aus, daß FW aus der Neumark stammte.

            Zitat von jele Beitrag anzeigen
            ... dass dieses Stammgut denen von Pletz bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts gehört haben soll.
            Ja, und das stimmt eben nicht.

            Woher soll denn FWs Vater das Geld für die Erwerbung der Dramburger oder Soldiner Güter gehabt haben? Richtig, vom Verkauf von Welsleben.

            Hier hast Du die Verkaufsakte, mehr als 200 Blatt, ich hab's mal überflogen.

            Der Ehepakt Friedrich Güther v. Pletz u. Eleonore Sophie v. Wuthenau wurde am 10.10.1659 geschlossen. Aus der Ehe gingen min. drei Söhne hervor: Jost Heinrich, Friedrich Gottfried, Adolph Ludwig. Ihr Vater, Friedrich Günther, war am 27.8.1685 tot. Danach muß noch der Jost Heinrich gestorben sein, denn ihren Anteil an Welsleben verkauften nur Friedrich Gottfried mit Kaufkontrakt vom 16.10.1690 und Adolph Ludwig, der übrigens in der pr. Kavallerie diente, am 6.2.1691. Bedacht dabei wurde auch deren Mutter Eleonore Sophie v. Wuthenau. Ein Sohn aus der Ehe Friedrich Gottfried v. P. u. d. Sophie Hedwig v. Bornstedt war der am 5.11.1686 geborene Ernst Georg v. Pletz - also FWs Bruder. Friedrich Gottlieb v. P. hält sich am 13.3.1690 in Magdeburg u. am 24.6.1690 in Berlin auf.

            Dr. Bahl leitet die Forschungsgruppe Neumark, deshalb hatte ich ihn erwähnt. Er wird Dir sagen können, wie es um die Schildberger u. Glasower KB bestellt ist. Zudem ist er Bibliothekar des Herolds, da könntest Du fragen, ob die o.g. Ahnentafel v.d.Goltz womöglich in dessen Besitz ist und ob darauf noch nähere Angaben zu den Personen vermerkt sind, die in der Zeitschrift aus Platzmangel weggelassen wurden.

            MfG
            Manni

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            • jele
              Erfahrener Benutzer
              • 16.05.2012
              • 2797

              #7
              Hallo Manni,

              auch hierfür wieder meinen besten Dank.
              Ich bin heute in der LGV, und da werde ich Herrn Bahl gleich mal fragen.

              Beste Grüße

              jele

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              • Manni1970
                Erfahrener Benutzer
                • 17.08.2017
                • 2396

                #8
                Hallo Jele!

                Nochmals zu dieser schönen Ahnentafel (siehe Anhang). Sie befand sich im Besitz von Herrn Oberst z.D. Hake in Kassel. Er gab sie zur Restaurierung an einen Ad. M. H. [steht so unter dem Artikel], der sie im Dt. Herold, 20 (1889), S. 73-75 veröffentlichte.

                Angefertigt wurde die Ahnentafel mit 32 Ahnen im Jahr 1763 vom ev. Pfarrer (1747-1771) in Giesendorf, Steglitz u. Lichterfelde, Kleophas Heinrich Otto Krüger. Dieser war sehr an Genealogie, Heimatkunde und Heraldik interessiert u. veröffentlichte u.a.:
                Heraldische u. Historische Beschreibung des königl. Preussischen und Kuhrfürstl. Brandenburgischen Wappens, 1753.
                Nachrichten von der Stadt Cron-Teltow, 1768 (heute BLHA).

                Nach einem Hinweis im Jahrbuch für Brandenburgische Kirchengeschichte, Bd. 18 (1920), S. 57, befinden sich seine "Papiere" in der Handschriftenabteilung der StaBi.
                Also 1920 - vl. auch noch heute, oder eben Kriegsverlust oder in Krakau.

                Anlaß zur Anfertigung war wohl der Ehepakt Groeben/Pletz, worin festgelegt wurde, daß die Kinder den Namen Pletz von der Groeben führen sollten. Was natürlich auf Friedrich Wilhelm v. Pletz zurückgeht, der eben keine männlichen Nachkommen hatte.

                Allerdings starb dieser Zweig der Familie v. d. Groeben bereits in der nächsten Generation aus:

                0 Karl Friedrich v. d. Groeben, * 1713, auf Birkhölz, Glasow u. Giesendorf, + 1.5.1774, ooI. Gottliebe v. Bardeleben, ooII. Sophie Marie Louise v. Pletz, To.d. Friedrich Wilhelm v. P. [Festlegung im Ehepakt: die Kinder sollen den Namen Pletz v. d. Groeben führen]
                1, aus ooI.) Tochter von der Groeben, + 31.3.1813, oo v. Hacke
                2) Friedrich Viktor August Pletz von der Groeben, * 25.8.1758, + 6.8.1782, pr. Leutnant
                3) Charlotte Ernestine Louise Pletz von der Groeben, * 02.08.1759 Berlin, + verm. früh
                4) Wilhelmine Friederike Pletz von der Groeben, * 15.10.1760, + 18.11.1801, oo 1778 Wilhelm Joachim Friedrich v. Hacke auf Genshagen
                5) Friederike Caroline Amalie Pletz von der Groeben, * 23.12.1763, + 1.10.1822, oo Friedrich Gottfried Ludwig v. Sellentin, Oberstleutnant
                6) Karl Wilhelm Ludwig Pletz von der Groeben, * 10.5.1766, + 22.2.1818, auf Benndorf, Krs. Crossen, ooI. 24.8.1790 Sophie Rosine Johanna Brückner (aus Erfurt), + 7.5.1801, ooII. 1.3.1804 (geschieden) Caroline Albertine Honig, ooIII. 26.10.1806 Ulrike Dorothea Johanna Neumann [alle drei Ehen blieben kinderlos]

                MfG
                Manni
                Angehängte Dateien
                Zuletzt geändert von Manni1970; 12.08.2021, 22:31.

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                • jele
                  Erfahrener Benutzer
                  • 16.05.2012
                  • 2797

                  #9
                  Danke

                  Hallo Manni,

                  ich kann mich nur wiederholen: großartig, danke!

                  Diese Tafel ist auch deswegen für mich so interessant, weil ich immer noch nicht weiß, wo 1734 Sophie Marie Louise von Pletz geboren bzw. getauft wurde.
                  Und wenn Du mutmaßt, dass im Original noch mehr Informationen als im Druck aufgeführt sein könnten, lohnte es sich, dem weiter nachzugehen (ich muss nächstens sowieso in die StaBi).

                  Beste Grüße

                  jele

                  PSI: Saß der Wilhelm Joachim Friedrich v. Hacke nicht auf Genshagen?
                  PSII: Ich habe noch eine weitere Tochter nachzutragen: Charlotte Ernestine Louise Pletz von der Groeben (* 02.08.1759 Berlin/~ 08.08.1759 Berlin Parochialkirche)
                  Zuletzt geändert von jele; 12.08.2021, 12:51.

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