längere Notiz zu einem Taufeintrag

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  • hotdiscomix
    Erfahrener Benutzer
    • 20.05.2008
    • 755

    #31
    So... das wurde ja nochmal leicht verwirrend zum Ende hin.

    Hier die (wahrscheinliche) Endversion:

    Dieses garstige HurenVolk hatt beysammen in einen Hause, ohne wissen des
    Superintendentis alß Wirth u. magt gehauset, und endtlich, nach erfolgter schwänge-
    rung Justine auff Jahnen bekennet, wiewohl nun dieser scharff geleugnet, auch weder
    Rath noch iemand ein einsehen, ungeachtet meines eyferns gehabt, viel mehr die fried-
    schaft dahin laboriert, Justinen zur Flucht zu bereden, welche auch auß der Stadt gewichen
    so hat doch Ch[ur]sechsisches amt auff meine beschehene Imploration sie auffsuchen, einbringen
    u. feste sezen laßen, biß durch Urtheil u. recht etlicher maßen die Sache bey gelegt
    werden; zumittest ging Jahn in anerkandte sünden hin bis superintendent die Sache
    ans Consistorium naher heftig berichtete, welches Justinen Jahnen vor sich citirte
    Weil abers gewissen auff wachete, nechs delictum gestende, auch Sie zu heyrathen
    sich erkläreten und die angegebenen Sponsalien Jahnen, mit Michael Heff-
    mans zu Ebersroda, dem Consistorio wieder cassirt worden; alß habe auff con-
    sistorialiter Verordnung byde Persohnen d. 9. Septembr 1692 dem Herkommen
    gemäß, el.copulieren laßen: Daher von selbst die rechnung zu machen, daß
    dieses getaufte Kindt nur dritthalben Tag nach der copulation gebohren
    worden ist ach daß doch der Heilige Gott derer Herzen regiren wollte, welche durch Ver-
    nachläßigte abstraffung solcher füerer dererselben Jene Hemung veranlaßen! Wir Diener
    Gottes eyfern uns fast zu tode, wer glaubt aber unsern Predigten, daß gott so sehr Zürne? Freyburgk
    wird wohl Freyburgk bleiben biß gott andre Mittel ergreifft erkäntniß zu erweisen
    Gott nehme nur seine Lothiten weg in friede! O wie wollen wir ihm danken, daß er uns zu gesagt hat und thats auch!


    Steffen
    ~*~ Organisation ist, weder den Dingen ihren Lauf noch den Menschen ihren Willen lassen. ~*~

    Kommentar

    • rigrü
      Erfahrener Benutzer
      • 02.01.2010
      • 2559

      #32
      Einige Kleinigkeiten sind noch nicht ganz schlüssig, ändern aber am Informationsgehalt nichts. Ändern würde ich noch:

      Zeile 3: sicher ...fürstlich, nicht ...sechsisch, am ehesten wohl in Richtung Hochfürstliches amt ...

      Zeile 8: Eher Immitest als zumittest
      rigrü

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      • Verano
        Erfahrener Benutzer
        • 22.06.2016
        • 7819

        #33
        Dann wäre es ja geschafft! Nicht einfach, immer diese Fallstricke.

        Dann können wir ja ins Bett gehen (jeder in seins natürlich .)
        Viele Grüße August

        Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

        Kommentar

        • henrywilh
          Erfahrener Benutzer
          • 13.04.2009
          • 11784

          #34
          Zitat von Verano Beitrag anzeigen
          ins Bett gehen (jeder in seins natürlich .)
          ad libitum
          Schöne Grüße
          hnrywilhelm

          Kommentar

          • Verano
            Erfahrener Benutzer
            • 22.06.2016
            • 7819

            #35
            Zitat von henrywilh Beitrag anzeigen
            ad libitum

            Viele Grüße August

            Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

            Kommentar

            • hotdiscomix
              Erfahrener Benutzer
              • 20.05.2008
              • 755

              #36
              Ich möchte mich bei allen bedanken die hier in den letzten vier Tagen an der Lösung dieses Textes mitgearbeitet haben.
              Aus einem Text mit vielen Lücken ist so eine komplette Transkription bzw. Transliteration geworden.

              Hier die letzte Version:

              Dieses garstige HurenVolk hatt beysammen in einen Hause, ohne wissen des
              Superintendentis alß Wirth u. magt gehauset, und endtlich, nach erfolgter schwänge-
              rung Justine auff Jahnen bekennet, wiewohl nun dieser scharff geleugnet, auch weder
              Rath noch iemand ein einsehen, ungeachtet meines eyferns gehabt, viel mehr die fried-
              schaft dahin laboriert, Justinen zur Flucht zu bereden, welche auch auß der Stadt gewichen
              so hat doch Ch[ur]fürstliches amt auff meine beschehene Imploration sie auffsuchen, einbringen
              u. feste sezen laßen, biß durch Urtheil u. recht etlicher maßen die Sache bey gelegt
              werden; Immitest ging Jahn in anerkandte sünden hin bis superintendent die Sache
              ans Consistorium naher heftig berichtete, welches Justinen Jahnen vor sich citirte
              Weil abers gewissen auff wachete, nechs delictum gestende, auch Sie zu heyrathen
              sich erkläreten und die angegebenen Sponsalien Jahnen, mit Michael Heff-
              mans zu Ebersroda, dem Consistorio wieder cassirt worden; alß habe auff con-
              sistorialiter Verordnung byde Persohnen d. 9. Septembr 1692 dem Herkommen
              gemäß, el.copulieren laßen: Daher von selbst die rechnung zu machen, daß
              dieses getaufte Kindt nur dritthalben Tag nach der copulation gebohren
              worden ist ach daß doch der Heilige Gott derer Herzen regiren wollte, welche durch Ver-
              nachläßigte abstraffung solcher füerer dererselben Jene Hemung veranlaßen! Wir Diener
              Gottes eyfern uns fast zu tode, wer glaubt aber unsern Predigten, daß gott so sehr Zürne? Freyburgk
              wird wohl Freyburgk bleiben biß gott andre Mittel ergreifft erkäntniß zu erweisen
              Gott nehme nur seine Lothiten weg in friede! O wie wollen wir ihm danken, daß er uns
              zu gesagt hat und thats auch!


              Alle Helfer die jetzt denken, das war es, kann ich versichern das ich noch den einen oder anderen Text in meiner Sammlung habe. ;-)
              Mit dieser Vorlage werde ich aber versuchen von den Texten so viel wie möglich selbst zu lösen.

              Steffen
              ~*~ Organisation ist, weder den Dingen ihren Lauf noch den Menschen ihren Willen lassen. ~*~

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