FN Schack

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  • Johannes v.W.
    Erfahrener Benutzer
    • 02.05.2008
    • 1150

    FN Schack

    Familienname (bitte für jeden FN ein gesondertes Thema erstellen): Schack
    Zeit/Jahr der Nennung: Mittelalter
    Ort/Region der Nennung: Schleswig-Holstein, Herzogtum Lauenburg (Ratzeburg)


    Hallo
    Mich interessiert die Bedeutung des Namens Schack, der als Vorname und (adliger) Nachname/Beiname bereits sehr früh vorkommt.

    Viele Grüße
    Johannes
    Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752
  • Laurin
    Moderator
    • 30.07.2007
    • 5639

    #2
    Hallo Johannes,

    für den von Dir gen. Herkunftsbereich paßt:

    Schack: Aus dem alten niederdeutschen Rufnamen Scakko ( zu altsächs. skakkan = schütteln) entstandener FN.

    Bei slaw. Herkunft wäre noch poln. żak, tschech. žak = Schüler möglich.

    Quelle: DUDEN LexFN
    Freundliche Grüße
    Laurin

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    • Johannes v.W.
      Erfahrener Benutzer
      • 02.05.2008
      • 1150

      #3
      Dankeschön für die Information.
      Scakko paßt sehr gut, da die ersten Erwähnungen im Mecklenburgischen Urkundenbuch genau diese Schreibung haben: Scacco de Bardewic und dann Eckhard Schako, Sohn des Schakoni. Es waren ganz sicher Deutsche, keine Slaven.
      skakkan = schütteln, wie englisch: shake, ist ebenfalls einleuchtend.
      Aber was hieße das für die Person, ein "Schüttler"? Ist das ein kriegerischer Name?

      Viele Grüße
      Johannes
      Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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      • Laurin
        Moderator
        • 30.07.2007
        • 5639

        #4
        Zitat von Johannes v.W. Beitrag anzeigen
        ... skakkan = schütteln, wie englisch: shake, ist ebenfalls einleuchtend.
        Aber was hieße das für die Person, ein "Schüttler"? Ist das ein kriegerischer Name?
        Hallo Johannes,

        die Wurzeln des "Shakers" sind andere als die Wurzeln eines "Schüttlers" ; siehe dazu Auszüge aus HEINTZE (1908) anbei.
        Während ersterer doch eher zur "kriegerischen Fraktion" gehört, ist letzterer ein friedfertiger Handwerker.
        Angehängte Dateien
        Freundliche Grüße
        Laurin

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        • Hina
          Erfahrener Benutzer
          • 03.03.2007
          • 4661

          #5
          Lieber Johannes,
          dieses "schütteln" ist in dem Fall auf schwingen bezogen. Shakespeare der Speerschüttler, ist eigentlich der Speerschwinger.
          Viele Grüße
          Hina
          "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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          • Johannes v.W.
            Erfahrener Benutzer
            • 02.05.2008
            • 1150

            #6
            Vielen Dank euch beiden.
            Also jemand, der etwas schwang oder erschütterte (und nicht Cocktails "shakte", äh schüttelte )
            Da bin ich schon mal beruhigt. Vielleicht war´s auch nur das Tanzbeinchen, sozusagen ein "Rock´n Roller" vor der Zeit...

            Viele Grüße
            Johannes
            Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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            • carinthiangirl
              Erfahrener Benutzer
              • 12.08.2006
              • 1608

              #7
              Erscheint euch der zweite Teil des Namens auch deutsch?
              "Scacco de Bardewic"
              Könnte aber auch hier hin passen > http://de.wikipedia.org/wiki/Albert_von_Bardewik

              "22331392 Skaccus de Bardewic, 1162-69 Nobilis in Bardowick"
              Schack (Scaccus) Bardewic; Geburtsdatum: 1135; Gelebt in: D/NS; Ahnennr: 22331392; Von der Gegenwart bis zu den alten Griechen.

              Auf manchen Seiten wird er allerdings auch als "de Bardovic" bezeichnet....

              Für den vorderen Teil hätte ich noch dies als Alternative Tschako (ung.: csákó, poln.: czako)

              Vielleicht geht es aber auch in Richtung Jakob, Jaques.....
              Zuletzt ge?ndert von carinthiangirl; 10.10.2010, 17:56.

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              • Laurin
                Moderator
                • 30.07.2007
                • 5639

                #8
                Zitat von carinthiangirl Beitrag anzeigen
                Erscheint euch der zweite Teil des Namens auch deutsch?
                "Scacco de Bardewic"
                Ja, vermutlich entstanden aus ahd./mhd. barte, mnd. barde = Beil, Streitaxt + ahd./mhd. wîc = Kampf, Krieg
                Zuletzt ge?ndert von Laurin; 10.10.2010, 18:30.
                Freundliche Grüße
                Laurin

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                • Hina
                  Erfahrener Benutzer
                  • 03.03.2007
                  • 4661

                  #9
                  In dem Fall ist das nicht sicher mit der Herleitung von der Streitaxt Barte.
                  Woher der Name Bardewik tatsächlich stammt, ist leider nicht gesichert, nur eben wahrscheinlich vom Ort Bardowick. Und wie dieser seinen Namen erhielt, ist ebenfalls unklar, da er schon im tiefsten Mittelalter existierte. Es gibt nur eine Sage, dass er von den Langobarden abgeleitet worden sei. Und was deren Name nun wieder bedeutet, ist ebenfalls unklar. Manche gehen davon aus, dass sie ihren Namen von den langen Bärten haben aber es gibt andere Versuche der Deutung, ohne dass es irgendwelche tatsächlich gesicherten Anhaltspunkte geben würde. Das ist aber durchaus typisch für Namen, die sich sowohl von Bart als auch von Barte herleiten könnten. Nichts genaues weiß man nicht, aber es wurde schon von je her die kriegerische Deutung gegenüber der oftmals als unmodisch geltenden Gesichtshaartrachtsdeutung bevorzugt .

                  Viele Grüße
                  Hina
                  "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

                  Kommentar

                  • Johannes v.W.
                    Erfahrener Benutzer
                    • 02.05.2008
                    • 1150

                    #10
                    Der zweite Namensbestandteil, sofern man schon von einem Namen im heutigen Sinne sprechen kann, ist sicher ein Herkunftsname. Die Nachkommen nannten sich allerdings Schack, erst viel später v. Schack.
                    Ich habe nochmals in der Quelle nachgesehen (Mecklenburgisches Urkundenbuch, Schwerin 1863, I, Nr.74): eine Urkunde von 1162, in der Heinrich der Löwe dem Ratzeburger Domkapitel Stiftungen zusicherte. In der langen Zeugenreihe steht: "Skacci (= im lat. Genitiv von Skacco) de Bardewich"
                    Da es sich auch bei den anderen Zeugen um Gefolgsleute Heinrichs aus dem Lüneburger Raum handelt, kann man davon ausgehen, daß Bardowick gemeint ist.

                    Wie schon gesagt, slawisch war hier keiner, da es sich um genau die Gruppe handelte, die die Landnahme im Osten organisierte, und beginnend mit der Gegend um Ratzeburg die, von westslawischen Stämmen (Wenden) bewohnten Orte zu kolonisieren oder ganz neuzugründen. Dabei wurden die Slawen meist nicht vertrieben, sondern umgesiedelt (auf die schlechteren Äcker), christianisiert und sächsische, westfälische, friesische etc. Bauern rückten nach.

                    Viele Grüße
                    Johannes
                    Zuletzt ge?ndert von Johannes v.W.; 10.10.2010, 19:16.
                    Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

                    Kommentar

                    • julie kottüm
                      Erfahrener Benutzer
                      • 29.12.2010
                      • 113

                      #11
                      Ich lese im Moment ein sehr interessantes Buch das sich "Das Adelich Gericht Basthorst" (von Franz Freiher von Ruffin) nennt. Das Buch handelt von der langen Geschichte von dem Dorf und dem Gut Basthorst (ist ein kleiner Ort bei Trittau im Herzogtum-Lauenburg) (wir ziehen dort nächsten Monat hin ). Das Buch ist nur schwer zu bekommen...
                      In dem Buch gibt es jedenfalls ein sehr langes Kapitel über "Die Schacken" (Sing.: Schack und Schacke), die von 1391 - 1648 in Basthorst die Gutsherren waren. Ziemlich interessante Geschichte, ist eine große Familie...

                      Nur mal so zur Info...
                      Ich suche in:
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